September - The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints

spräche direkt zu mir und zeige mir,
wie ich Liebe entwickeln könne.
Ich wollte den Vater im Himmel um
Hilfe bitten. Ich fastete und betete um
Hilfe, damit ich meine Feinde lieben
konnte. Tagelang spürte ich keine Veränderung,
aber ich merkte nicht, dass
der Vater im Himmel langsam mein Herz
veränderte. Etwa ein Jahr später, als ich
versuchte, einen der Kontrollpunkte zu
passieren, verwehrte mir der Soldat den
Durchgang. Dieses Mal fühlte ich mich
aber anders. Als ich dem Soldaten in
die Augen schaute, war ich von einer
erstaunlichen Liebe erfüllt. Ich spürte,
wie sehr der Vater im Himmel ihn liebte,
und ich sah ihn als Kind Gottes.
Wie Nephi weiß ich jetzt, dass der
Herr uns keine Gebote gibt, ohne uns
einen Weg zu bereiten, damit wir das
vollbringen können, was er uns gebietet
(siehe 1 Nephi 3:7). Als Christus uns
gebot, unsere Feinde zu lieben, wusste
er, dass es mit seiner Hilfe möglich ist. Er
kann uns lehren, andere zu lieben, wenn
wir ihm nur vertrauen und von seinem
wunderbaren Beispiel lernen. ◼
„Wie immer ist
Christus unser
Vorbild. Mit seinen
Lehren und
seinem Leben hat
er uns den Weg
gezeigt. Er vergab
den Schlechten,
den gewöhnlichen
Menschen
und denjenigen,
die darauf aus
waren, ihn zu
verletzen und ihm
Schaden zuzufügen.“
(Dieter
F. Uchtdorf, „Die
Barmherzigen finden
Erbarmen“,
Liahona, Mai
2012, Seite 76.)
WIE LERNT MAN, ANDEREN ZU VERGEBEN?
Präsident George Albert Smith (1870–1951) gibt im
23. Kapitel des Buches Lehren der Präsidenten der
Kirche: George Albert Smith Antwort auf diese Frage:
• „Ehe wir in die Herrlichkeit unseres Vaters
eingehen und uns der Segnungen, die wir durch
Glaubenstreue zu erlangen hoffen, erfreuen,
müssen wir nach dem Gesetz der Geduld leben,
Vergebung üben gegenüber denjenigen, die sich
an uns verfehlt haben, und aus unserem Herzen
jegliche Hassgefühle gegen sie verbannen.“
• „Wenn wir … vom Abendmahl des Herrn
nehmen, … verbannen wir doch aus unserem
Herzen jedes ungute Gefühl gegenüber anderen
Mitgliedern und auch gegenüber unseren
Brüdern und Schwestern, die nicht unserem
Glauben angehören.“
• „Mögen wir den Geist des Herrn in uns tragen,
auf dass wir jedem Menschen vergeben, wie er
es geboten hat; und zwar nicht nur mit unseren
Lippen, sondern auch aus der Tiefe unseres
Herzens jede Übertretung, die er gegen uns
begangen haben mag.“
Wem müssen Sie vergeben? Beten Sie und wählen
Sie einen geeigneten Zeitpunkt und Ort, um mit
dem (oder den) Betreffenden zu sprechen und Ihre
Liebe und Vergebungsbereitschaft zum Ausdruck zu
bringen.
September 2012 11