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September - The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints

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38 Liahona<br />

STIMMEN VON HEILIGEN DER LETZTEN TAGE<br />

ER SCHENKTE MIR FRIEDEN<br />

Mein Bruder Brady arbeitete als<br />

Praktikant im Staatsdienst beim<br />

Marine-Nachrichtendienst im Pentagon,<br />

als sich die Anschläge des<br />

11. <strong>September</strong> 2001 ereigneten. Ich<br />

arbeitete damals in Idaho, und als<br />

ich morgens in den Nachrichten sah,<br />

was geschehen war, rief ich meinen<br />

Chef an, um ihm zu sagen, dass ich<br />

ein paar Tage lang nicht zur Arbeit<br />

kommen würde.<br />

Ein Teil meiner Familie hatte sich im<br />

Ballsaal eines Hotels in Washington,<br />

D.C., eingefunden, den Staatsbedienstete<br />

dazu nutzten, die Angehörigen<br />

über die fortlaufenden Bergungsarbeiten<br />

auf dem neuesten Stand zu halten.<br />

Tag für Tag warteten wir auf die Nachricht,<br />

ob Brady zu den Opfern zählte.<br />

Unüberwindlicher Schmerz und H<strong>of</strong>fnungslosigkeit<br />

herrschten an diesem<br />

Ort. Doch unsere Familie rückte eng<br />

zusammen und betete darum, dass wir<br />

unseren Glauben nicht verlieren mochten,<br />

was auch geschehen mochte.<br />

Fast eine Woche nach den Anschlägen,<br />

am 17. <strong>September</strong>, erhielten<br />

wir die Bestätigung, dass Brady ums<br />

Leben gekommen war.<br />

Ich habe nie die Frage gestellt:<br />

„Warum ich?“ Vielmehr fragte ich:<br />

„Warum er ?“ Schon als Kind hatte<br />

ich Brady geliebt und bewundert.<br />

Ich wollte immer so sein wie er. Ich<br />

fragte mich auch: „Warum gerade<br />

jetzt ?“ Seit Wochen hatte Brady schon<br />

geplant, nach Idaho zu fahren, um<br />

seine Familie zu besuchen. Er hätte<br />

am Donnerstag, den 13. <strong>September</strong><br />

ankommen sollen. Und zwei Tage<br />

vorher ist er gestorben.<br />

Als ich wieder zurück in Idaho war,<br />

sah ich abends an meinem ersten Arbeitstag<br />

nach, ob E-Mails auf meinem<br />

Geschäftskonto eingegangen waren.<br />

Das hatte ich seit dem 10. <strong>September</strong><br />

nicht mehr getan. Im Posteingang<br />

befand sich eine Nachricht von Brady.<br />

Er hatte sie am Dienstagmorgen geschickt,<br />

kurz vor dem Anschlag. Er<br />

Abends an meinem ersten Arbeitstag<br />

sah ich nach meinen E-Mails. Im Posteingang<br />

befand sich eine Nachricht von<br />

Brady. Er hatte sie am Dienstagmorgen<br />

geschickt, kurz vor dem Anschlag.<br />

sprach über den bevorstehenden<br />

Besuch und was wir alles Schönes<br />

unternehmen wollten. Zum Schluss<br />

schrieb er einfach nur: „Friede.“<br />

So beendete Brady für gewöhnlich<br />

nicht seine E-Mails, und ich betrachte<br />

es als liebevolle Barmherzigkeit des<br />

Herrn, dass er dieses Wort ans Ende<br />

setzte. Ich glaube nicht, dass Brady<br />

wusste, was geschehen würde, aber<br />

mir bedeutet es viel, dass seine letzten<br />

Worte – sein letztes Wort – an<br />

mich Friede war.<br />

Selbst heute noch, über zehn Jahre<br />

später, lese ich gelegentlich diese<br />

E-Mail. Sie erinnert mich jedes Mal<br />

daran, dass wir den Frieden, den der<br />

Heiland verheißen hat, durch das<br />

Evangelium finden: „Frieden hinterlasse<br />

ich euch, meinen Frieden gebe<br />

CALL<br />

ich euch; nicht einen Frieden, wie<br />

BRIAN<br />

die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer<br />

VON<br />

Herz beunruhige sich nicht und verzage<br />

nicht.“ ( Johannes 14:27.)<br />

Natürlich vermisse ich Brady immer ILLUSTRATIONEN

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