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(6) Cytologie - member

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1H / BMb (6 <strong>Cytologie</strong>) 8/18<br />

30.08.08 © C.N.<br />

6.2.2. Die Zellmembranen:<br />

Die Zellmembranen sind bei den Eukaryonten im Aufbau prinzipiell ähnlich wie bei den<br />

Bakterien, die Lipidzusammensetzung ist jedoch anders. Es gibt bei den Eukaryonten<br />

vielfältige Möglichkeiten die Membranen durch Zuckerreste oder Proteinkomponenten zu<br />

verändern. Das gewinnt vor allem bei der Gewebebildung große Bedeutung und dient<br />

auch der Zellerkennung (die Zellen unseres Immunsystems könnten keine bakteriellen<br />

Eindringlinge angreifen, wenn sie nicht die eigenen Zellen als „selbst“ erkennen würden).<br />

Auch eukaryontische Zellmembranen verfügen über eine Vielzahl von Transportsystemen,<br />

die einen kontrollierten Stoffaustausch ermöglichen. Bei höheren Eukaryonten mit vielen<br />

verschiedenen Geweben und Organen verläuft über solche Transportsysteme auch die<br />

Kommunikation der Einzelzelle mit dem Gesamtorganismus (Muskelaktion,<br />

Nervenreizleitung). Die Lipidzusammensetzung der Zellmembranen unterscheidet sich je<br />

nach Zellart und ist vom Fettstoffwechsel des Gesamtorganismus abhängig.<br />

Nahrungsfette beeinflussen daher indirekt die Funktionalität von Zellen und Geweben.<br />

6.2.3. Der Zellkern<br />

Der Zellkern, das auffallendste Merkmal einer<br />

eukaryotischen Zelle, enthält das Genom aufgeteilt auf<br />

Chromosomen. Diese Chromosomen enthalten jeweils<br />

einen langen Faden aus Desoxyribonucleinsäure (DNA).<br />

Histonproteine helfen die DNA zu „verpacken“, vor allem<br />

in jenen Bereichen, die gerade nicht benötigt werden. Vor<br />

einer Zellteilung wird jedes Chromosom dicht aufgewickelt<br />

um eine gleichmäßige Verteilung zu garantieren.<br />

Proteinkinase Dlk, Zellkerne blau<br />

Die „Erfindung“ des Zellkerns ermöglichte in der Evolution<br />

© Scheidtmann<br />

eine viel raschere Weiterentwicklung weil im zellulären Stoffwechsel die Arbeitsteilung<br />

besser organisiert werden konnte. Das Genom ist das Depot an genetischer Information.<br />

Die Verwaltung (Kontrolle der Genexpression) obliegt dem Zellkern.<br />

Die Chromosomenfäden (DNA-Moleküle) sind im Zellkern nicht einfach gelöst, sondern<br />

werden mit Hilfe bestimmter Proteine (z.B. Histone) stabilisiert, verpackt, oder bearbeitet.<br />

Die DNA mit diesen Proteinen gemeinsam bildet das Chromatin. Es gibt darin<br />

aufgelockerte Bereiche, das Euchromatin, in dem die DNA gut zugänglich ist und daher<br />

leicht abgelesen werden kann. Stillgelegte Bereiche nennt man Heterochromatin.<br />

Im Kern befinden sich außerdem DNA-Polymerasen zur Verdoppelung der DNA und<br />

Proteine, die regeln, welche Teile des Genoms gerade abgelesen werden müssen.<br />

Wenn ein bestimmtes Protein von der Zelle benötigt wird muss zunächst eine Anweisung<br />

an den Zellkern erfolgen, das entsprechende Gen abzulesen. Dies geschieht über<br />

Transkriptionsproteine, die von der DNA den benötigten Abschnitt kopieren (=<br />

transkribieren). Diese Gen-Kopien bestehen aus RNA, die sich von DNA minimal<br />

unterscheidet, aber in der Zelle sehr rasch wieder abgebaut wird.<br />

Sobald die Gen-Kopie des benötigten Proteins im Zellkern erstellt wurde wird sie als<br />

mRNA (messenger, oder Boten-RNA) ins Cytoplasma geschleust, wo die Synthese des<br />

Proteins mit Hilfe von Ribosomen durchgeführt wird.<br />

Im Zellkern befindet sich auch der Nucleolus, das Kernkörperchen. In ihm wird der<br />

Zusammenbau der Ribosomen mit den rRNA-Anteilen begonnen (fertige Ribosomen<br />

können die Kernmembran nicht passieren).<br />

Der Kern ist von der Kernmembran umgeben, die 9nm große Poren enthält, die den<br />

Stofftransport zwischen Kern und Cytoplasma ermöglichen, aber große Partikel wie<br />

Chromosomen oder fertige Ribosomen nicht passieren lässt (großporiges Molekularsieb).

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