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Funktionentheorie I

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2.3 Weitere Hauptsätze über holomorphe Funktionen<br />

Sei r > 0, z0 ∈ D mit B(z0, 2r) ⊆ D. Sei z ∈ B(z0, r). Dann gilt B(z, r) ⊆ B(z0, 2r). Da<br />

f − fn ∈ H(D), folgt mit (2.7), dass<br />

max<br />

z∈B(z0,r)<br />

<br />

<br />

f (j) (z) − f (j)<br />

<br />

<br />

n (z) ≤ max<br />

also f (j)<br />

n → f (j) auf B(z0, r) (n → ∞, j ∈ N).<br />

max<br />

z∈B(z0,r) |w−z|=r<br />

j!<br />

|f(w) − fn(w)|<br />

rj ≤ j!<br />

rj max |f(w) − fn(w)|<br />

|w−z|≤2r<br />

−→ 0 (n → ∞) nach Voraussetzung, (∗)<br />

Sei K ⊆ D kompakt. Dann gibt es für jedes z0 ∈ K ein r(z0) > 0 mit B(z0, 2r(z0)) ⊆ D, da D<br />

offen. Klar:<br />

K ⊆ <br />

B(z0, r(z0)).<br />

z0∈K<br />

Da K kompakt ist, existieren endlich viele z1, . . . , zm ∈ K und r1, . . . , rm > 0 mit B(zk, 2rk) ⊆ D<br />

(k = 1, . . . , m) und K ⊆ B(z1, r1) ∪ · · · ∪ B(zm, rm). (∗) angewandt auf B(zk, rk) liefert die<br />

Behauptung.<br />

2.3 Weitere Hauptsätze über holomorphe Funktionen<br />

Theorem 2.35 (Identitätssatz). Sei D ⊆ C ein Gebiet und f ∈ H(D). Dann sind äquivalent:<br />

(a) f = 0 auf D.<br />

(b) Es gibt ein z0 ∈ D mit f (m) (z0) = 0 für alle m ∈ N.<br />

(c) N = {z ∈ D | f(z) = 0} hat einen Häufungspunkt z0 ∈ N, d.h. es gibt eine Folge<br />

zn ∈ D \ {z0} (n ∈ N) mit zn → z0 und zn ∈ N.<br />

Somit sind zwei Funktionen g, h ∈ H(D) schon gleich, sobald g(zn) = h(zn) auf einer Folge<br />

zn → z0 mit zn, z0 ∈ D und zn = z0 (n ∈ N) oder sobald für ein z0 ∈ D gilt: g (m) (z0) = h (m) (z0)<br />

für alle m ∈ N0. Insbesondere sind die Koeffizienten einer Potenzreihe eindeutig bestimmt.<br />

Bemerkung. Der Satz ist falsch, wenn D nicht zusammenhängend ist.<br />

Beweis. Die letzte Behauptung folgt mit f = g − h aus „(c)⇒(a)“ bzw. „(b)⇒(a)“.<br />

a) ⇒ c): klar.<br />

c) ⇒ b): Seien zn, z0 ∈ D, zn = z0, f(zn) = 0 (∀n ∈ N), zn → z0 (n → ∞). Dann ist<br />

f(z0) = 0.<br />

Annahme: Es gibt ein m ∈ N mit f(z0) = f ′ (z0) = · · · = f (m−1) (z0) = 0 und f (m) (z0) = 0.<br />

Theorem 2.25 liefert ein r > 0 mit<br />

f(z) =<br />

wobei am = 0. Damit:<br />

g(z) := (z − z0) −m f(z) =<br />

∞<br />

k=m<br />

f (k) (z0)<br />

(z − z0)<br />

k! <br />

=:an<br />

k<br />

∞<br />

k=m<br />

ak(z − z0) k−m l=k−m<br />

=<br />

(∀z ∈ B(z0, r) ⊆ D),<br />

∞<br />

l=0<br />

al+m(z − z0) l<br />

(z ∈ B(z0, r)).<br />

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