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Funktionentheorie I

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2.3 Weitere Hauptsätze über holomorphe Funktionen<br />

Korollar 2.37. Seien D ⊆ C ein Gebiet, f ∈ H(D), f nicht konstant und c ∈ R. Dann ist<br />

die Menge Nc = {z ∈ D : f(z) = c} diskret, d.h.: Für alle z ∈ Nc gibt es ein r(z) > 0, sodass<br />

B(z, r(z)) ∩ Nc = {z}.<br />

Beweis. Wenn Nc nicht diskret ist, dann existiert ein z0 ∈ D mit f(z0) = c und zn ∈ D \ {z0}<br />

mit f(zn) = c und zn −→ z0 (n → ∞). Dann liefert Theorem 2.35 „(c) =⇒ (a)“ für h = f − c<br />

die Behauptung, da f nicht konstant ist, also h = 0 ist.<br />

Korollar 2.38 (Holomorphe Fortsetzung).<br />

Beispiel 2.39.<br />

Lemma 2.40.<br />

Theorem 2.41 (Gebietstreue).<br />

Beweis. Sei U ⊆ D offen, z0 ∈ U fest, aber beliebig. Nach Korollar 2.37 (mit „c = f(z0)“)<br />

existiert ein r > 0 mit f(z) = f(z0) für alle z ∈ B(z0, r) =: B ⊆ U mit z = z0. Da ∂B kompakt,<br />

folgt<br />

∃ 1<br />

2 min<br />

z∈∂B |f(z) − f(z0)| =: δ > 0.<br />

Sei nun w ∈ B(f(z0), δ) beliebig, aber fest. Dann ist zu zeigen: w ∈ f(U). Dies ist genau dann<br />

der Fall, wenn<br />

∃z1 ∈ U : f(z1) = 2.<br />

Für z ∈ ∂B gilt:<br />

|f(z) − w| ≥ |f(z) − f(z0)| − |f(z0) − w| ≥ 2δ − δ = δ<br />

=⇒ min |f(z) − w| ≥ δ.<br />

z∈∂B<br />

Lemma 2.40 für g := f − w liefert z1 ∈ B(z0, r) ⊆ U mit g(z1) = 0 ⇐⇒ f(z1) = w. Also<br />

ist f(U) offen. Wenn U zusammenhängend ist, dann ist f(U) nach Theorem 1.68 (Ana 2)<br />

zusammenhängend.<br />

Bemerkung. Seien X, Y normierte Vektorräume und D ⊆ X. Eine Abbildung f : D → Y<br />

heißt offen, wenn für jede in D offene Teilmenge U ⊆ D die Bildmenge f(U) in Y offen ist.<br />

Theorem 2.41 zeigt also die Offenheit aller nichtkonstanten, holomorphen Funktionen auf einem<br />

Gebiet D ⊆ C.<br />

Theorem 2.42 (Maximumsprinzip). Seien D ⊆ C ein Gebiet und f ∈ H(D) nicht konstant.<br />

(a) Dann hat die Funktion z ↦→ |f(z)| kein lokales Maximum auf D.<br />

(b) Wenn ferner f ∈ C(D, C) und D beschränkt ist, dann gilt:<br />

max |f(z)| = max |f(z)| .<br />

z∈D<br />

z∈∂D<br />

Beweis. (a) Annahme: ∃ z0 ∈ D, r > 0 mit |f(z)| ≤ |f(z0)| (∀z ∈ B(z0, r) ⊆ D).<br />

Wähle wn ∈ C mit |wn| > |f(z0)| mit wn → f(z0) (n → ∞). Nach Theorem 2.41 ist<br />

f(B(z0, r)) offen, also<br />

∃ δ > 0 : B(f(z0), δ) ⊆ f(B(z0, r)). (∗)<br />

Wähle N ∈ N mit wn ∈ B(f(z0), δ). Dann folgt mit (∗):<br />

∃ z ∈ B(z0, r) mit f(z) = wn =⇒ |f(z)| = |wn| > |f(z0)| Widerspruch<br />

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