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Foto: Belinda Petri<br />

kunst ><br />

Schöner Schein<br />

Zur Zeit zeigt das Couven-Museum die Ausstellung „La Beauté – Zur Geschichte der Kosmetik“<br />

Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist die<br />

Schönste im ganzen Land? In Zeiten, in denen schon<br />

Kindern Botox gespritzt wird, damit sie bei Schönheitswettbewerben<br />

punkten können, ist eine Ausstellung<br />

zur Geschichte der Kosmetik ein willkommener<br />

Anlass sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen.<br />

Historisch lässt sich das menschliche Bedürfnis<br />

nach Schönheit und Körperpflege bis in die Urzeit<br />

verfolgen, allein das weibliche Schönheitsideal<br />

wechselte von Epoche zu Epoche – mal üppg, mal<br />

dürr, aber immer gepudert, geschminkt und parfümiert.<br />

Die Kosmetik (vom altgriechischen kosmetikós<br />

abgeleitet, bedeutet es „ordnen“, „schmücken“) <strong>als</strong><br />

Körper- und Schönheitspflege war lange nur den gehobenen<br />

Schichten vorbehalten, wie die teuren Rohstoffe<br />

und Accessoires aus edlen Materialien bezeugen.<br />

Erst mit der industriellen Fertigung wurden<br />

kosmetische Erzeugnisse für breitere Schichten verfügbar.<br />

Das Geschäft mit der Schönheit, stets angetrieben<br />

durch modische Trends und zielgruppenorientierte<br />

Werbung, ist milliardenschwer und hart<br />

umkämpft.<br />

Mit dem Aachener Traditionsunternehmen Babor<br />

hat man einen fachkundigen Kooperationspart-<br />

ner gefunden: Das Erdgeschoss des Couven-Museums<br />

ist einer kleinen Zeitreise durch die Unternehmensgeschichte<br />

und ihrer Produkte gewidmet –die<br />

Einführung der Männerkosmetik in den 1970er Jahren<br />

wird mit einem Paar Plateauschuhe unterstrichen,<br />

die Herstellung von Lippenstift mit Gießformen<br />

dargestellt, die verschiedenen – aus heutiger<br />

Sicht manchmal skurrilen – Trends durch zeitgenössische<br />

Plakate dokumentiert.<br />

Das weibliche Schönheitsideal<br />

wechselte von Epoche zu<br />

Epoche – mal üppg, mal dürr,<br />

aber immer gepudert,<br />

geschminkt und parfümiert.<br />

Der Rundgang durch die Ausstellung bezieht fast<br />

alle Räume des Museum in die Präsentation ein und<br />

schöpft mit Leihgaben aus Privatsammlungen und<br />

dem Suermondt-Ludwig-Museum aus dem Vollen.<br />

Zu den Exponaten gehören antike Objekte wie griechische<br />

Vasen, römische Fibeln und Cremetiegel, vor<br />

Aus einem anderen Jahrzehnt: Kosmetikwerbung<br />

allem aber Objekte des 17. und 18. Jahrhunderts wie<br />

Puderdosen, Kämme und Parfümflakons. Interessant<br />

wird es vor allem bei den historischen Absurditäten,<br />

beispielsweise der Mode der Barockzeit – aufgetürmte<br />

Frisuren, weiß gepuderte, aber nicht gewaschene<br />

Haut und Riechfläschchen, mit denen man der Ohnmacht<br />

entgegenwirkte, die durch eng geschnürte Korsetts<br />

ausgelöst wurden.<br />

Die historische Sicht regt zum Nachdenken über<br />

unseren Umgang mit Schönheitsidealen und Kosmetik<br />

an, viele der einzelnen Themen hätten eine eigene<br />

Ausstellung verdient, zum Beispiel Körperhygiene,<br />

veranschaulicht an Flohkugeln und Badeschiffen aus<br />

dem 19. Jahrhundert, verankerte Schiffe, mittels derer<br />

man, in Ermangelung eines eigenen Badezimmers,<br />

ein kaltes Bad im Fluss nehmen konnte. /// bep<br />

bis 4.9.<br />

La Beauté – Zur Geschichte der Kosmetik<br />

Couven Museum, Hühnermarkt 17<br />

Di-So 10-18 Uhr<br />

couven-museum.de<br />

Alle Termine zum Rahmenprogramm auf<br />

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