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Reisetagebuch - NAPEX

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14:35 Tja, altes Europa: kein Studio, keine Vorbereitungen... kein Moderator. Nur eine<br />

Mitarbeiterin der Verwaltung, die ein Gerät zückte, das kaum größer war als ein Lippenstift,<br />

und die begann, Fragen zu stellen.<br />

Das Gespräch wird auch im Internet sein. Welch ein Unterschied zu Ichán!<br />

Noch ein paar kleine Versatzstücke zu Ichán:<br />

– der sintflutartige Regenguß, der plötzlich losbrach<br />

– die Schönheit der Frauen und Mädchen<br />

– die Tatsache, daß niemand im Dorf anderer Arbeit nachgeht als das Musikspielen<br />

in der Kapelle (clanmäßig reguliert: jede (Groß-) Familie hat eine eigene Kapelle).<br />

Eine geschönte Form der Arbeitslosigkeit?<br />

– Frage an Jorge während der Fahrt zu den Dörfern: Empfindet er als Indio oder<br />

als Mexikaner? Antwort: Indio!!!<br />

21:40 Kompositionsunterricht mit Anfängern. Der erste hatte auch Talent. Danach:<br />

Fehlanzeige. Einer mit wirklichen (psychischen) Problemen, der mir sogar ein Blatt Papier<br />

hinschob zur Begutachtung, auf dem nur am unteren Rand ein paar schwarze Krakeln zu<br />

sehen waren.<br />

Unverschämt eigentlich. Bin doch nicht zu einem Rorschachtest hierher geflogen.<br />

Und plötzlich habe ich keine Lust mehr und will bloß noch so schnell wie möglich nach<br />

Hause.<br />

Kaum im Hotel angekommen, bricht direkt hier an der Kathedrale ein großes Feuerwerk<br />

los...<br />

Freitag 20.6.08, 13:39<br />

Am Morgen recht lohnende Probe, erst für Echo-Hüllen Danach, dann Broken Book. Wird ja<br />

vielleicht doch noch gut...<br />

Dann: packen (=Streß aus dem Konzerttag nehmen), Hotel bezahlen. Spaziergang zu San<br />

Juan für einen Mangosaft (wird mir fehlen in Deutschland). Jetzt noch mal zur Hochschule,<br />

um das Taxi organisiert zu bekommen für Sonntag (4 Uhr morgens zum Flughafen). Dann<br />

essen, dann Klarinettenprobe, noch 1-2 Kompositionsschüler, dann Abschluß des Seminars<br />

über deutsche Komponisten, dann Klavierprobe: ein reichlich voller Tag.<br />

18:57 Proben waren gut (obgleich die Aufführung von up vielleicht technisch nicht so<br />

perfekt sein wird, aber musikalisch sehr schön). Seminar ok: so ist Mexiko... Gleichzeitig<br />

fand ein Examen für die Kompositionsschüler statt, die deswegen natürlich nur einer lang<br />

nach dem andern eintrudeln können. Am Anfang waren nur die beiden Anfänger da, die ich<br />

zuvor noch unterrichtet hatte. Den entsprechenden Wutanfall habe ich weitgehend unter<br />

Kontrolle gebracht.

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