Reisetagebuch - NAPEX
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Gestern Nachmittag im Büro der Hochschule am Computer nach neuen E-Mails gefischt<br />
und das Ende des Schreyahner Herbst vorgefunden: Das Ministerium in Hannover<br />
behauptet, ich hätte entgegen seiner Empfehlung keine neuen Spielorte ins Auge gefasst<br />
und es gebe zu wenig Publikum.<br />
Na wunderbar. Daß das Publikum wegblieb, weil von Jahr zu Jahr aufgrund des Druckes<br />
des Ministeriums der Schreyahner Herbst sich wandelte und ein wenig seine Identität verlor,<br />
scheint dort niemand verstehen zu wollen.<br />
Die ganze Arbeit also umsonst.<br />
Die Nachmittagsprobe lief recht gut, Konzert auch, viele begeisterte Kommentare<br />
bekommen.<br />
Nach dem Konzert noch gegessen - wieder traditionell mexikanisch, sehr gut.<br />
Jetzt gleich hinaus und drei Stunden lang Vortrag über meine Musik, im Rahmen des<br />
Festivals.<br />
7:25pm Vortrag ist gut gelaufen, auch gut besucht.<br />
Nachtrag zu den ersten Gesamteindrücken: Die Luftverschmutzung hier ist eminent und<br />
erinnert manchmal an die DDR, die Klänge der Stadt sind – polyphon: Draußen konkurriert<br />
gerade eine Blaskapelle mit einem Lautsprecher, einem Drehorgelspieler und den Glocken<br />
der Kathedrale.<br />
Und: Die Fußgängerampeln zeigen anstatt grün ein schnell laufendes Männchen. Super!<br />
Samstag 7.6.08<br />
Bis auf ein Konzert heute Abend der erste ganz freie Tag. Hab zwar Programm, aber auch<br />
ein wenig Horror vacui. Nach der letzten Zeit in Köln, wo ich in ständigem Kampf mit dem<br />
Sekundenzeiger lebte, eine ganz neue Erfahrung.<br />
Gäbe es brauchbare öffentliche Verkehrsmittel, würde ich vielleicht nach Mexico City oder<br />
an den Pazifik fahren. Aber so, alleine...<br />
Theoretisch könnte ich einen Mietwagen nehmen. Aber auch hier wieder: alleine?<br />
10:41 Hatte beim Frühstück die Idee, ein Austauschprojekt mit CRFMW (Liège) und CMMAS<br />
(wo ich gestern meinen Vortrag hielt) vorzuschlagen.<br />
Dabei fällt mir auf, dass dabei Liège im Vergleich sehr schlecht wegkäme: Man würde glatt<br />
das Studio in Liège insgeheim nach Mexiko verorten, mit seiner ärmlichen Ausstattung.<br />
Hingegen hier: supertolle HighTech Geräte von allerneuestem Stand, sehr luxuriös alles.<br />
Anstelle eines alten Projektors ein riesiger Flachbildschirm, alles vom Feinsten. Ich werde<br />
den Austausch aber vorschlagen.<br />
2:25pm Sehr langen Spaziergang gemacht: 1. zum Markt St. Juan: fantastisch die vielen<br />
Mangosorten, die Kräuter und Gewürze...<br />
Mitten zwischen den Fleischhauern (die waren wirklich am Hauen und Klopfen) ein uralter<br />
Opa, der dazu auf seiner Geige spielte – magischer Moment.