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Schuhe · Accessoires Neue Trends und eine ... - Magazin Insider

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INSiDER exklusiv (was in k<strong>eine</strong>m der Krimis steht):<br />

<strong>Neue</strong>s von den Tannenbergs<br />

Piercing<br />

„Oh, nein, Flocke“, stöhnte Tannenberg, als er im Kommissariat<br />

s<strong>eine</strong> Sekretärin erblickte.<br />

„Was ist denn, Chef?“, fragte die korpulente Mitfünfzigerin<br />

verdutzt. Sie trug ein weit geschnitten, geblümtes Kleid, das ihre<br />

Körperfülle verbergen sollte. Doch die unter den kurzen Ärmeln<br />

hervorquellenden Speckwülste brachten die Wahrheit für alle<br />

sichtbar ans Tageslicht.<br />

Wolfram Tannenberg stemmte die Hände in die Hüften <strong>und</strong> setzte<br />

<strong>eine</strong> leidende Miene auf. „Das kannst du mir wirklich nicht antun,<br />

Flocke.“<br />

„Ich verstehe nicht, was Sie m<strong>eine</strong>n.“<br />

Mit zusammengekniffenen Lippen schüttelte der Kommissariatsleiter<br />

den Kopf. „Entschuldige, wenn ich dir das so offen sage,<br />

aber das ist nun wirklich total daneben.“<br />

Petra Flockerzie zog das Kinn an den Hals <strong>und</strong> scannte mit<br />

hektischen Blicken ihren Körper, ihr Kleid <strong>und</strong> ihre <strong>Schuhe</strong> ab.<br />

„Ja, was denn?“, fragte sie mit zitternder Stimme.<br />

„Pircing in d<strong>eine</strong>m Alter. Also das passt überhaupt nicht zu dir.<br />

Du bist schließlich kein Teenager mehr“<br />

Die feiste Sekretärin schürzte verständnislos die Lippen.<br />

„Ich – <strong>und</strong> Pircing? Wie kommen Sie denn auf so etwas?“<br />

Tannenberg deutete auf sein rechtes Ohr.<br />

Jetzt fiel bei Petra Flockerzie der Groschen. „Ach, jetzt weiß ich<br />

endlich, was Sie m<strong>eine</strong>n, Chef.“ Sie griff an ihr linkes Ohr <strong>und</strong><br />

lachte dabei schallend auf. Vorsichtig tippte sie mit <strong>eine</strong>r Fingerkuppe<br />

an die Ohrmuschel. „Nein, Chef, das sind doch k<strong>eine</strong><br />

Piercings.“<br />

„Was denn dann?“<br />

„Das sind aufgeklebte Metallpunkte.“<br />

„Dem Himmel sei Dank“, seufzte Tannenberg erleichtert. „Ich<br />

hatte schon Angst, du willst dich jetzt überall durchlöchern lassen.“<br />

„Gott bewahre, Chef. Nein, nein, diese Plättchen haben rein gar<br />

nichts mit modernem kosmetischem Schnickschnack zu tun.<br />

Es geht um etwas ganz anderes.“<br />

Wolfram Tannenberg ließ sich auf die Schreibtischkante niedersinken<br />

<strong>und</strong> verschränkte die Arme. „Und worum geht es, wenn<br />

ich fragen darf?“<br />

Die Sekretärin des K 1 streichelte liebevoll die chromfarbenen<br />

Plättchen auf ihrem Ohr. „Mit Hilfe dieser kl<strong>eine</strong>n Metallpunkte<br />

werde ich ganz doll abnehmen“, behauptete sie. „Und zwar ohne<br />

jegliche Diät-Quälerei. Diese kl<strong>eine</strong>n W<strong>und</strong>erdinger stimulieren<br />

die Fettverbrennung, erzeugen ein Sättigungsgefühl <strong>und</strong> unterdrücken<br />

den Heißhunger auf Süßes.“<br />

„Das müssen ja wahre Zauberplättchen sein“, erwiderte Tannenberg,<br />

der sich <strong>eine</strong>s dezenten Schmunzelns nicht erwehren konnte.<br />

„Ja, so könnte man sie sicherlich nennen.“ Mit verklärtem Blick<br />

lehnte sie sich in ihrem Drehstuhl zurück. „Ist das nicht herrlich,<br />

Chef? Damit kann ich ganz einfach <strong>und</strong> mühelos abnehmen, ohne<br />

jegliche Anstrengung. Nie mehr muss ich Kalorien zählen, nie<br />

mehr muss ich diese ekligen Diätjoghurts löffeln <strong>und</strong> nie mehr<br />

muss ich trockenes Knäckebrot knabbern.“<br />

„Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass diese Zauberplättchen<br />

auch wirklich halten, was sie versprechen“, entgegnete ihr Vorgesetzter<br />

grinsend.<br />

„Das funktioniert ganz sicher.“ Petra Flockerzie hob die Brauen.<br />

„Die sensationelle Wirkungsweise dieser W<strong>und</strong>erwaffe gegen<br />

den Speck ist sogar wissenschaftlich bewiesen.“<br />

„Ja, dann“, gab ihr Vorgesetzter zurück <strong>und</strong> drückte sich von<br />

der Schreibtischkante in die Höhe.<br />

„So richtig überzeugt sch<strong>eine</strong>n Sie mir aber nicht“, setzte sie nach.<br />

Tannenberg zuckte mit den Schultern. „Ach, was soll’s Flocke.<br />

Das Entscheidende bei solchen W<strong>und</strong>ermitteln ist doch, dass man<br />

daran glaubt. Und wenn man das tut, funktioniert es bestimmt.<br />

Der Glaube kann ja bekanntlich Berge<br />

versetzen. Und Berge gibt es im Pfälzer<br />

Wald schließlich genug.“<br />

Bernd Franzinger<br />

Die mittlerweile acht Krimis mit dem<br />

Lautrer Hauptkommisar Tannenberg<br />

sind im Gm<strong>eine</strong>r Verlag erschienen <strong>und</strong><br />

in jeder Buchhandlung erhältlich.<br />

Musik & Kultur Anzeigen<br />

80 Stühle fehlen noch<br />

Fre<strong>und</strong>e der Fruchthalle: Stühle-Aktion <strong>und</strong> Benefizkonzert<br />

Die Vereinsmitglieder freuen sich auf die neuen Stühle: v.l. Werner<br />

Stumpf, Michael Krauss, Kai Landes, Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt<br />

<strong>und</strong> Paul-Peter Götz<br />

Im Juni 2008 wurde auf Initiative<br />

von Dr. Susanne Wimmer-<br />

Leonhardt der Förderverein<br />

„Fre<strong>und</strong>e der Fruchthalle“ gegründet.<br />

Das erste Ziel, den großen<br />

Saal der Fruchthalle neu zu<br />

bestuhlen, hat man nach nur <strong>eine</strong>m<br />

halben Jahr fast erreicht.<br />

„Jetzt hat der Countdown begonnen“,<br />

so die Bürgermeisterin<br />

<strong>und</strong> Vorsitzende des Vereins.<br />

682 der benötigten 762 Stühle<br />

konnten inzwischen mit Spenden<br />

<strong>und</strong> Sponsoren finanziert<br />

werden. Die restlichen 80 verbleibenden<br />

Exemplare sind für<br />

Interessentinnen <strong>und</strong> Interessenten<br />

immer noch zu erwerben.<br />

Ein Benefizkonzert am 3.<br />

Mai unter dem Motto „Konzert<br />

unter Fre<strong>und</strong>en“ soll die die<br />

restlichen Mittel für den Erwerb<br />

der Stühle einbringen <strong>und</strong><br />

gleichzeitig ein Dankeschön an<br />

alle Beteiligten sein. „Den Erfolg<br />

der bisherigen Aktion haben wir<br />

Der 11jährige Ferdinand schlägt<br />

s<strong>eine</strong>m Klassenkameraden zwei<br />

Zähne aus - die beiden Elternpaare<br />

treffen sich privat, um die<br />

Angelegenheit ohne großes Aufsehen<br />

aus der Welt zu schaffen.<br />

Doch so vernünftig, wie sie sich<br />

anfangs geben, gehen die<br />

Erwachsenen dann doch nicht<br />

miteinander um. Zunehmend<br />

zeigt sich ein ungeahntes Maß<br />

an Gewalt. Der wohltemperierte<br />

Umgangston weicht immer<br />

mehr Verletzungen. Ständig<br />

bilden sich neue Koalitionen<br />

<strong>und</strong> Verbündete.<br />

Nach „Kunst“ <strong>und</strong> „Drei Mal<br />

Leben“ kommt nun auch Rezas<br />

aktueller Bühnenhit ans Pfalztheater.<br />

Hannelore Bähr (Veronique<br />

Houillé), Henning Kohne<br />

(Michel Houillé), Antje Weiser<br />

(Annette Reille) <strong>und</strong> Stefan<br />

Kiefer (Alain Reille) spielen in<br />

der Inszenierung von Reinhard<br />

Karow die beiden Ehepaare auf<br />

der Werkstattbühne. Sie spielen<br />

Situationen, die jeder von uns<br />

kennt. „Ich kenne m<strong>eine</strong> Figur,<br />

aber ich wäre nicht gerne mit ihr<br />

befre<strong>und</strong>et“, sagt Hannelore<br />

den vielen Sponsoren <strong>und</strong> den<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern zu<br />

verdanken, die bereit waren,<br />

ihre Fruchthalle zu unterstützen“,<br />

resümiert Dr. Susanne<br />

Wimmer-Leonhardt. Zu den<br />

Sponsoren gehören unter anderem<br />

die Stadtsparkasse, die<br />

Kreissparkasse, der TÜV Rheinland-Pfalz,<br />

die Gasanstalt, die<br />

Volksbank, Bau AG, Bischoff<br />

Brauerei, Karstadt, Götz Werbung<br />

<strong>und</strong> viele andere. „Professor<br />

Schmidt Helmut hat sich als<br />

Vorstandsmitglied unseres Vereins<br />

sehr dafür eingesetzt, dass<br />

die Aktion im universitären Umfeld<br />

publik wird. Aus dem Professorenbereich<br />

sind 50 Stühle<br />

zugesagt“, so die Vereinsvorsitzende.<br />

Ohne ein in Kaiserslautern<br />

ansässiges Unternehmen,<br />

das zu <strong>eine</strong>m sehr günstigen<br />

Preis produziere, sei die Aktion<br />

dennoch nicht möglich. Beim<br />

Benefizkonzert im Mai müssen<br />

Der Gott des Gemetzels<br />

Schauspiel von Yasmina Reza am Pfalztheater<br />

Bähr. „Diese Frau hat starke<br />

Prinzipien, die sie mit Vehemenz<br />

vertritt <strong>und</strong> die <strong>eine</strong>m damit<br />

ganz schön auf den Zeiger geht.“<br />

Stefan Kiefer sind alle Figuren<br />

bekannt. „Man findet sich in ihnen<br />

wieder. Starke Charaktere,<br />

die ich alle mag.“ Ganz anders<br />

Henning Kohne: „Ich hasse die<br />

alle! Aber nicht, weil man so ist.<br />

Ich kenne k<strong>eine</strong> Leute, die so<br />

sind, ich bin selbst so! Das ist<br />

das Schlimme <strong>und</strong> ich bin total<br />

erschrocken darüber“, sagt er<br />

<strong>und</strong> ergänzt: „Man fühlt sich<br />

stellenweise von dem Stück<br />

ertappt.“ Der Anlass für <strong>eine</strong><br />

Eskalation sei manchmal so<br />

unglaublich lächerlich <strong>und</strong> auch<br />

in dem Stück gerät der Anlass<br />

des Zusammentreffens völlig aus<br />

dem Auge.<br />

„Dieses Stück ist das Besondere,<br />

wonach sich jeder Regisseur <strong>und</strong><br />

Schauspieler sehnt“, erklärt<br />

Reinhard Karow. „Es ist in <strong>eine</strong>r<br />

brillanten Sprache geschrieben,<br />

ein Leckerbissen!“ Und es ist s<strong>eine</strong>r<br />

Ansicht nach der besondere<br />

Humor, der auch in der jüdischen<br />

Abstammung der Autorin<br />

die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

noch auf den alten Stühlen sitzen.<br />

Doch pünktlich zur neuen<br />

Konzertsaison 2009/2010 sollen<br />

die Konzertbesucher auf den<br />

neuen, sehr bequemen Stühlen<br />

im Brombeerfarbton <strong>und</strong> <strong>eine</strong>m<br />

robusten Stoff aus <strong>eine</strong>m Woll-<br />

Kunsstoffgewebe Platz nehmen.<br />

Als „Konzert unter Fre<strong>und</strong>en“<br />

wird die Veranstaltung benannt,<br />

weil sich die Künstler als wahre<br />

Fre<strong>und</strong>e erweisen <strong>und</strong> unentgeltlich<br />

auftreten. „Das Programm<br />

ist vielfältig <strong>und</strong> bunt.<br />

Ein schöner Blumenstrauß in<br />

das Frühjahr hinein“, schaut die<br />

Bürgermeisterin auf den Mai.<br />

Neben dem Ballet des Pfalztheaters<br />

engagieren sich auch deren<br />

Musicalstars Andy Kuntz <strong>und</strong><br />

Astrid Vosberg ehrenamtlich.<br />

Darüber hinaus werden die<br />

Jazzbühne <strong>und</strong> die städtische<br />

Musikschule einige Stücke zum<br />

Besten geben <strong>und</strong> das Junge<br />

Vokalensemble präsentiert Stücke<br />

aus der „Zauberflöte“. Ein<br />

besonderes Highlight wird der<br />

Auftritt des Musikvereins 1840<br />

Kaiserslautern. Vor der Eröffnung<br />

des Konzert- <strong>und</strong> Festsaal<br />

im Obergeschoss der Fruchthalle<br />

im Jahr 1846 waren es die Mitglieder<br />

dieses Ver<strong>eine</strong>s, die die<br />

Akustik des neuen Saales geprobt<br />

haben. Eintrittskarten für<br />

das „Abschiedskonzert der alten<br />

Stühle“ sind voraussichtlich ab<br />

Anfang März im Vorverkauf erhältlich.<br />

Weitere Informationen<br />

über die „Fre<strong>und</strong>e der Fruchthalle“<br />

unter www.fruchthalle.de<br />

Text <strong>und</strong> Foto: Petra Rödler<br />

begründet ist. „Humor fängt mit<br />

der Tragödie an, weil in der<br />

Komödie ja immer Unglücke<br />

passieren über die man lachen<br />

kann.“ Das Stück handelt davon,<br />

dass jeder der Beteiligten Recht<br />

hat. „Unser Alltag ist geprägt<br />

von Verdrängung <strong>und</strong> wir sind<br />

stets bemüht, wohlerzogen <strong>und</strong><br />

friedlich zusammenzuleben,<br />

auch wenn es nicht immer gelingt“,<br />

so der Regisseur. „Doch<br />

jeder von uns kennt ein bestimmtes<br />

Wort, mit dem man alles<br />

zerfetzen könnte. Wenn man<br />

dann auf diplomatischem Wege<br />

nicht mehr miteinander auskommt,<br />

dann kommt es zu Kriegen.<br />

Das sehen wir heute auf<br />

der ganzen Welt <strong>und</strong> deshalb<br />

herrscht auch heute noch bei<br />

uns der Gott des Gemetzels.“<br />

Und so zeigt auch das Stück, wie<br />

zwei Ehepaare sich angesichts<br />

ihrer unterschwelligen Vorgeschichten<br />

entblößen <strong>und</strong> sich<br />

gegenseitig mit ihren Ehekriegen<br />

zerfleischen. Am Ende werden<br />

sich alle fragen, wie man wieder<br />

zum Alltag zurückkehren soll.<br />

Text: Petra Rödler

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