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Anwaltsreport - Anwalt-Suchservice

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KANZLEI<br />

Nur wenig Profis unter<br />

den Privatermittlern<br />

O b<br />

in Unterhaltsverfahren, Arbeitsrechtsauseinandersetzungen<br />

oder Wirtschaftsfällen – bisweilen<br />

schwant den Mandanten ein böser<br />

Verdacht. Sie berichten ihrem <strong>Anwalt</strong><br />

von Mitarbeitern, die trotz Nebentätigkeits-<br />

oder Wettbewerbsverbots<br />

nebenher arbeiten. Oder Ex-Partnern,<br />

die ihr eheähnliches Verhältnis zu einer<br />

anderen Person verheimlichen und<br />

nach wie vor Unterhalt kassieren. Oder<br />

sie sind Opfer der umgekehrten Variante,<br />

dass der Unterhaltsverpflichtete<br />

mit einem angeblich vom Bruder ausgeliehenen<br />

Porsche durch die Gegend<br />

zieht, ansonsten aber seinem Arbeitslosen-Status<br />

fröhnt. Doch ohne entsprechende<br />

Beweise kann hier auch<br />

der beste <strong>Anwalt</strong> nicht weiterhelfen.<br />

Deshalb beauftragen Anwälte in der-<br />

14 anwaltsreport 3 / 2004<br />

artigen Fällen gern Privatdetektive.<br />

Doch wie kommt man an die heran?<br />

Natürlich gibt es im Internet oder den<br />

Gelben Seiten diverse Adressen und<br />

Telefonnummern. Doch großspurige<br />

Versprechungen über angebliche Ermittlungserfolge<br />

unter Einsatz modernster<br />

Technik in großformatigen<br />

Anzeigen sagen noch lange nichts über<br />

die wirkliche Qualität, Seriosität und<br />

Erfahrung der Ermittler aus.<br />

Kontaktaufnahme ist Chefsache<br />

Bisweilen überlassen Anwälte die Auswahl<br />

des Detektives der Sekretärin. Und<br />

die ruft dann bei dem an oberster Stelle<br />

im Telefonbuch gelisteten Detektivbüro<br />

an und vergibt den Auftrag gleich<br />

fernmündlich. Bei einer derartigen Auf-<br />

Tipps für die richtige Auswahl privater Ermittler<br />

1. Persönliches Bild machen<br />

Die Auswahl nicht der Sekretärin<br />

überlassen. Besser: Einen ersten Besprechungstermin<br />

in den Räumlichkeiten<br />

des Ermittlers vereinbaren.<br />

Bei schlechter Ausstattung und Lage<br />

des Büros: lieber gleich auf dem<br />

Absatz umkehren!<br />

2. Mitarbeiterzahl<br />

Großstadt-Kanzleien sollten prinzipiell<br />

nicht mit kleinen Büros zusammenarbeiten.<br />

Soll zum Beispiel eine Verdachtsperson<br />

rund um die Uhr observiert<br />

werden, ist die Gefahr in einer<br />

Großstadt recht groß, dass ein, zwei<br />

Ermittler die Zielperson schnell aus<br />

den Augen verlieren. Professionelle<br />

Ermittler arbeiten dagegen in größeren<br />

Teams bzw. Netzwerken zusammen.<br />

3. Referenzen<br />

Gute Ermittler sind in der Lage, über<br />

ihre Arbeiten Zeugnis abzulegen. Re-<br />

ferenzen über konkrete Klienten dürfen<br />

daher nicht fehlen – Verschwiegenheit<br />

hin oder her.<br />

4. Technische Spezialisierung<br />

Gerade bei bundesweiten Task-Force-<br />

Einsätzen kommt es auf die bestmögliche<br />

technische Ausstattung der Ermittler<br />

an. Vorsicht bei Ermittlern, die<br />

angeben, alles zu können und über<br />

sämtliches technisches Equipement<br />

zu verfügen. Gute Ermittler spezialisieren<br />

sich und arbeiten im Team.<br />

5. Nach Verbandsmitgliedschaft fragen<br />

Mitglied in einem Detektivverband<br />

kann nur werden, wer einen Leumund<br />

angibt, in geordneten wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen lebt und die Berufsordnung<br />

der privaten Detektive anerkennt.<br />

Außerdem müssen die Ermittler<br />

die erforderliche Sach- und<br />

Berufskunde nachweisen. Allerdings:<br />

Einheitliche Standards existieren<br />

nicht. ISO-Zertifizierungen sind zwar<br />

tragserteilung ist der Misserfolg allerdings<br />

schon vorprogrammiert. Denn<br />

zunächst ist die Auswahl eines geeigneten<br />

Detektives absolute Chefsache:<br />

Der <strong>Anwalt</strong> tut gut daran, einen ersten<br />

Gesprächstermin im Büro des Detektivs<br />

zu vereinbaren. Dann kann er sich nämlich<br />

gleich über den Standort und die<br />

Büroausstattung ein erstes Bild machen.<br />

Veraltete Büroräume oder eine schlechte<br />

technische Ausstattung sprechen<br />

nämlich dafür, dass auch die Kernkompetenzen<br />

des Privat-Matulas eher bescheiden<br />

ausfallen. Bei Zweifeln sollte<br />

man daher lieber gleich von einer Zusammenarbeit<br />

absehen und es eine Haustür<br />

weiter versuchen. Immerhin geht<br />

es um den Aufbau einer langfristigen<br />

Zusammenarbeit in oft heikler Mission.<br />

Pannen können sich da weder Mandant<br />

angedacht, aber noch nicht umgesetzt.<br />

6. Rechtstreue geht über alles<br />

Intelligente Ermittler wissen, dass<br />

nur rechtmäßig erworbene Beweismittel<br />

vor Gericht zählen. Wer im<br />

persönlichen Gespräch damit wirbt,<br />

es mit dem Recht nicht so genau zu<br />

nehmen, ist raus. Auch auf die Dienste<br />

von Privatdetektiven, denen beim<br />

Stichwort „Datenschutz“ nichts einfällt,<br />

sollte man lieber gleich verzichten.<br />

7. Virtuelle Büros meiden<br />

Unseriöse Detektivbüros täuschen<br />

über Anzeigen den Status eines<br />

Großunternehmens vor. Vor allem<br />

werben sie damit, bundesweit präsent<br />

zu sein. In Wahrheit aber erfolgt<br />

lediglich eine Rufweiterschaltung zu<br />

einem Privatdetektiv aus der angefragten<br />

Region, der meist als Subunternehmer<br />

agiert.

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