Anwaltsreport - Anwalt-Suchservice
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You „<br />
TAKTIK<br />
Tiziana Di Mari macht müde Anwälte munter<br />
never get a second chance to<br />
make a first impression.“ Bereits<br />
in den ersten 10 bis 180 Sekunden<br />
entscheidet sich, ob der Eindruck, den<br />
ein Rechtsanwalt bei seinem Mandanten<br />
oder vor Gericht hinterlässt, positiv oder<br />
negativ ist. Der amerikanische Kommunikationswissenschaftler<br />
Marshall McLuhan<br />
bringt es auf den Punkt: „Der Sprecher<br />
ist die Botschaft!“ Das bedeutet: Ihre<br />
Persönlichkeit und Ihr Auftreten muss<br />
überzeugen. Sonst entsteht kein Vertrauen<br />
in Ihre Person bzw. in Ihre Leistung.<br />
Überlassen Sie daher nichts dem Zufall.<br />
Entscheidende Einflussfaktoren sind vor<br />
allem die Körpersprache, das Auftreten<br />
und das äußere Erscheinungsbild. Die<br />
oberste Devise ist und bleibt dabei Authentizität.<br />
Sonst ist Ihre Glaubwürdigkeit<br />
gefährdet. Ein ruhiger, zurückhaltender<br />
Mensch kann zum Beispiel nicht mit<br />
großen Gesten überzeugen. Ein temperamentvoller<br />
Mensch hingegen hat<br />
Schwierigkeiten, leise Gesten und Töne<br />
umzusetzen. Daher: Verzichten Sie darauf,<br />
Ihre Überzeugungskraft mit Hilfe körpersprachlicher<br />
Maskierungen zu steigern.<br />
Dresscode beachten<br />
Schon der alte Hauptmann von Köpenick<br />
wusste: Kleider machen Leute. Und<br />
tatsächlich, durch Kleidung können Sie<br />
beeinflussen, wie Mandant und Richter<br />
Sie einschätzen. Der Herrenanzug sollte<br />
dezent, elegant und klassisch sein. Im<br />
Sommer empfiehlt sich die Farbe hellgrau,<br />
im Winter dunkelgrau/dunkelblau.<br />
Diese Farben vermitteln Seriosität und<br />
erzeugen Vertrauen. Megaout sind bunte<br />
Sakkos, die zudem gerne mit außergewöhnlichen<br />
Strukturen kombiniert wurden.<br />
Poppige Krawatten gehören ebenfalls<br />
in die Mottenkiste. Vorsicht: Nichts<br />
wirkt erbärmlicher als Kleidung, die vor<br />
Jahren mal ‘in’ war, heute aber nicht mehr<br />
hundertprozentig passt – nicht nur im<br />
18 anwaltsreport 3 / 2004<br />
Glaubwürdiges Auftreten<br />
und positives Erscheinungsbild<br />
sind kein Zufall<br />
übertragenen Sinne. Damen sollten einen<br />
Hosenanzug oder ein Kostüm tragen.<br />
Auch hier gilt: dezent, elegant, klassisch,<br />
Ton-in-Ton. Allerdings dürfen sie etwas<br />
mehr Farbe ins Spiel bringen. Zu kurze<br />
Röcke sind ein Tabu. Modern sind zurzeit<br />
lange Röcke, die im extrem bis zum<br />
Knöchel reichen. Die (Fein-) Stumpfhose<br />
sollte perfekt sitzen, nicht zu locker<br />
sein und darf absolut keine Laufmasche<br />
oder einen gezogenen Faden aufweisen.<br />
Für Frauen wie Männer gilt: Immer gut<br />
polierte Schuhe tragen. Die Absätze bitte<br />
nicht vergessen! Ausgelatschte Treter, oftmals<br />
die Lieblingsschuhe, sind auszurangieren.<br />
Schmuck zu tragen ist durchaus<br />
legitim. Er sollte aber nicht protzig<br />
wirken. Gepflegte Hände und makelloses<br />
Make-up sind selbstverständlich. Tipp:<br />
Wer sich nicht sicher ist, was zur eigenen<br />
Person passt, sollte den Weg zur Farbund<br />
Stilberatung nicht scheuen. Entscheidend<br />
ist, dass Sie sich wohlfühlen<br />
in Ihrer Haut. Schließlich geht es um<br />
Bekleidung und nicht um Verkleidung.<br />
Die Macht der Körpersprache<br />
Tonfall und nichtsprachliche Signale beeinflussen,<br />
wie ein Mensch nach außen<br />
wirkt. Wir nehmen nämlich Informationen<br />
mehr über das Sehen als über das<br />
Hören auf. Das Gehirn nimmt schnell<br />
aufeinander folgende oder gleichzeitig<br />
auftretende Signale nicht als Folge einzelner<br />
Reize, sondern als Gesamtbild<br />
wahr. Bei der Personeneinschätzung fasst<br />
es eine Vielzahl von Einzeleindrücken<br />
(zum Beispiel Haltung, Mimik, Gestik,<br />
Tonfall usw.) zu einem Gesamtbild zusammen.<br />
Diese Vorgänge verlaufen in der<br />
Regel unbewusst. Der Blickkontakt zum<br />
Gesprächspartner etwa, ist wichtig, um<br />
Selbstsicherheit und Interesse zu demonstrieren.<br />
Außerdem verhindert er, dass<br />
Ihr Gegenüber gedanklich abschweift und<br />
unkonzentriert wird. Abgesehen davon<br />
erleichtert ein regelmäßiger Blickkontakt<br />
zu erkennen, wie man beim Gesprächspartner<br />
ankommt. Vorsicht: Übertreiben<br />
Sie es nicht. Starren wirkt aggressiv<br />
und macht unsympathisch. Das berühmtberüchtigte<br />
Pokerface ist kontraproduktiv.<br />
Wer sympathisch wirken will, sollte<br />
seine Emotionen zeigen. Auch in Punkto<br />
Gestik gibt es Grundregeln. Die Hände<br />
auf Brusthöhe bedeutet eine positive Aussage.<br />
Bewegen sich die Hände zwischen<br />
Gürtellinie und Brusthöhe ist die Aussage<br />
neutral. Belehrend wirken dagegen<br />
Hände auf Schulterhöhe. Wer die Hände<br />
und Arme verschränkt oder in die Hosentasche<br />
steckt (versteckt!), gilt als unsicher.<br />
Zu starkes Herumfuchteln ist ein Zeichen<br />
von starker Nervosität. Tipp: Nutzen Sie<br />
Ihre Hände quasi als ‘Visualisierungshilfe’<br />
und zur Unterstützung Ihrer sprachlichen<br />
Äußerungen. Das erleichtert den<br />
Zuhörern, Ihren Aussagen zu folgen.<br />
Selbstbewusst auftreten<br />
Die Körpersignale sollte nicht im Widerspruch<br />
stehen zu dem, was Sie sagen. Es<br />
wirkt beispielsweise alles andere als einladend,<br />
wenn Sie einen Mandanten<br />
freundlich begrüßen, Sie aber mit vor der<br />
Brust verschränkten Armen und ohne<br />
Lächeln vor ihm stehen. Sprache und<br />
Verhalten müssen zueinander passen.<br />
Wenn Ihr Plädoyer überzeugen soll, modellieren<br />
Sie Ihre Stimme und gestikulieren<br />
Sie angemessen. Ihr Auftreten wird<br />
dann ‘rund’ wirken, wenn Sie selbst von<br />
dem überzeugt sind, was Sie sagen, kurz:<br />
wenn Sie authentisch auftreten und keine<br />
‘Rolle’ spielen. Hilfreich dabei sind eine<br />
gewisse Lockerheit, das Vertrauen in die<br />
eigene Kompetenz und eine gute Argumentation.<br />
Ihre persönliche Wirkung<br />
hängt also wesentlich davon ab, ob Sie<br />
zu dem stehen, was Sie nach außen vertreten.<br />
Damit weder Mandanten noch<br />
Richtern Zweifel aufkommen, sollten Sie<br />
Ihr Auftreten, Ihre Rhetorik und Körpersprache<br />
trainieren. Es lohnt sich, denn<br />
Sie strahlen Persönlichkeit aus und zeigen<br />
auf elegante Art Profil.<br />
Tiziana Di Mari<br />
Neuland & Partner, Training<br />
und Unternehmensentwicklung,<br />
Marienstr. 1, 36039 Fulda,<br />
Tel.: 06 61 / 9 34 14-0,<br />
Fax: 06 61 / 9 34 14-20,<br />
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