4. - Verlag und Medienbüro Uwe Lowin
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Regionales Regionales<br />
Neues Projekt Grünpatenschaften in Osterode am Harz<br />
Bürger mit „grünem Daumen“ gesucht<br />
» Osterode. Gepflegte Grünanlagen,<br />
ges<strong>und</strong>e Bäume, attraktives<br />
Straßenbegleitgrün, saubere Spielplätze<br />
<strong>und</strong> schöne Pflanzkübel tragen<br />
ganz entscheidend zu einem<br />
attraktiven Stadtbild bei. In dem<br />
neuen Stadtmarketing-Projekt werden<br />
Patinnen <strong>und</strong> Paten gesucht, die<br />
mithelfen, das Wohnumfeld attraktiv<br />
zu gestalten <strong>und</strong> das Stadtbild durch<br />
gepflegte <strong>und</strong> saubere Grünanlagen<br />
zu verbessern. Pate kann jede Bürgerin,<br />
jeder Bürger, aber auch Schulklassen,<br />
Vereine, Nachbarschaften<br />
oder Firmen werden.<br />
» Pflege wird festgelegt<br />
Die Möglichkeiten, Grünpatenschaften<br />
zu übernehmen sind vielfältig:<br />
Pflanztröge <strong>und</strong> Grünflächen können<br />
Im Zusammenhang mit dem Projekt<br />
Grünpatenschaften möchte der Autor<br />
gern noch einmal daran erinnern,<br />
dass er schon vor längerer Zeit auf andere<br />
Städte hingewiesen hat, in denen<br />
örtliche Gartenbaubetriebe als Paten<br />
für die Gestaltung von Kreisverkehren<br />
fungieren. Für die jeweilige Stadt bzw.<br />
das Stadtbild hat dies den Vorteil, dass<br />
die Kreisel in der Regel sehr attraktiv<br />
<strong>und</strong> stets gepflegt ausschauen. Für<br />
den kommerziellen Paten wiederum<br />
ist der Kreisel nicht nur eine Werbefläche,<br />
sondern zugleich auch ein<br />
Referenzobjekt. Was es in vielen anderen<br />
Städten schon seit langem gibt,<br />
sollte doch auch in Osterode am Harz<br />
möglich sein.<br />
Unabhängig von den neuen offiziellen<br />
Patenschaften gibt es erfreulicherweise<br />
im Städtchen eine nicht<br />
bekannte Zahl von Bürgern, die sich<br />
auch ohne großes Aufheben um öffentliches<br />
Grün kümmern (siehe beispielsweise<br />
Foto zum obenstehenden<br />
Bericht). Gern bekräftigt der Autor<br />
gepflegt werden. Es kann auf Spielplätzen<br />
für Sauberkeit <strong>und</strong> Ordnung<br />
gesorgt, Flächen von Abfall gesäubert<br />
oder der eine oder andere Baum bei<br />
Trockenheit gewässert werden. Für<br />
jedes einzelne „Patenkind“ wird in<br />
Zusammenarbeit mit Ulrike Lemme,<br />
Gartenbauingenieurin bei der Stadt,<br />
genau festgelegt, welche Pflege notwendig<br />
ist.<br />
Wer Grünpate werden möchte oder<br />
Fragen zu Grünpatenschaften hat,<br />
kann sich an Bodo Eickmann, Telefon<br />
05522/315511 <strong>und</strong> Eberhard Menzel,<br />
Telefon 05522/71605 als aktive Verantwortliche<br />
des Stadtmarketing-<br />
Projektes „Grünpatenschaften“ des<br />
Stadtmarketings oder an Ulrike<br />
Lemme, Telefon 05522/86879712,<br />
wenden.<br />
an dieser Stelle seinen schon im vergangenen<br />
Jahr an Else Lehnhoff aus<br />
Beierfelde ausgesprochenen Dank.<br />
Die inzwischen 76 Jahre alte Rentne-<br />
Michael Falk ist kein offizieller „Grünpate“<br />
der Stadt, sorgt aber gleichwohl<br />
dafür, dass auf einer noch recht<br />
jungen Grünanlage auf dem Friedhof-Parkplatz<br />
ein Bäumchen sowie<br />
Blumen <strong>und</strong> Pflanzen nicht verdursten.<br />
Angemerkt<br />
Keine kommerziellen Paten für Gestaltung von Kreiseln?<br />
rin nähert sich mit ihrem entlang des<br />
Radweges angelegten Pflanzen- <strong>und</strong><br />
Blumenparadies peu á peu der Osteroder<br />
Stadtgrenze. <strong>Uwe</strong> <strong>Lowin</strong><br />
Osterode, neben der Post<br />
Tel. (05522) 2267<br />
(früher Foto-Quelle)<br />
» Osterode. Die „Drei schwatzenden<br />
Frauen (Weiber)“ auf dem Osteroder<br />
Kornmarkt sind ein echter Hingucker,<br />
finden auch bei Stadtführungen stets<br />
große Beachtung. Geschaffen wurde<br />
die Bronzeplastik von Werner-Joachim<br />
Schatz, der am 9. September<br />
100 Jahre alt geworden wäre. Für<br />
das KM ein Anlass, an den ein wenig<br />
in Vergessenheit geratenen bildenden<br />
Künstler zu erinnern.<br />
Werner Joachim Schatz, dessen Vater<br />
Willi aus Lerbach stammte, wurde<br />
in Bromberg geboren, erwarb am<br />
humanistischen Kaiser-Wilhelm-<br />
Gymnasium in Hannover das Abitur<br />
<strong>und</strong> schloss sein Studium an der<br />
staatlichen Kunstschule in Berlin mit<br />
der Prüfung für das künstlerische<br />
Lehramt an höheren Lehranstalten<br />
ab. W.-J. Schatz studierte Geographie<br />
Arbeiten von Werner-Joachim Schatz:<br />
• „Drei schwatzende Frauen“<br />
• „Tür der Hoffnung“ (Haupteingang<br />
St. Aegidien-Marktkirche Osterode)<br />
• Heiliger Jacobus in St. Jacobi-<br />
Schlosskirche<br />
• Gedenktafel für einstige Synagoge<br />
im Langen Krummen Bruch<br />
• Relief für das Arbeitsamt Osterode<br />
Kein lebendes Vorbild<br />
„Schwatzende Frauen“<br />
» Osterode. Entgegen mancher<br />
Vermutungen hat Werner-Joachim<br />
Schatz keine lebenden Vorbilder<br />
vor Augen gehabt, als er die Bronzeplastik<br />
„Drei schwatzende Frauen“<br />
schuf. Der Skulpteur selbst nannte sie<br />
„On dit“ – Gerücht. Vom damaligen<br />
Stadtdirektor Hans Behrens mit der<br />
Arbeit beauftragt, sollte die Plastik<br />
eigentlich dort ihren Platz haben,<br />
wo heute der Kornmarktbrunnen<br />
steht. Schließlich wurde sie am 30.<br />
Oktober 1979 aber auf der westlichen<br />
Marktplatzseite aufgestellt. Den Plänen<br />
nach sollten die „Schwatzenden<br />
Lerbacher Bildhauer schuf auch die „Drei schwatzenden Frauen“<br />
100. Geburtstag von Werner-Joachim Schatz<br />
als zweites Fach am Geographischen<br />
Institut der Technischen Hochschule<br />
Hannover.<br />
» Zum Tode verurteilt<br />
Im zweiten Weltkrieg musste der<br />
Künstler in Russland kämpfen, geriet<br />
in Gefangenschaft, wurde als Nachrichtenoffizier<br />
zunächst zum Tode<br />
verurteilt, dann zu 25 Jahren Haft<br />
„begnadigt“. W.-J. Schatz zählte zu<br />
den „Spätheimkehrern“. Am 1. Januar<br />
1954 kam er als 43-jähriger mit einem<br />
Transport im Grenzdurchgangslager<br />
Friedland an. Seine Familie, die nach<br />
der Evakuierung Hannovers in Lerbach<br />
wohnte, holte ihn noch am selben<br />
Tag zu sich. Im selben Jahr nahm<br />
Schatz seine Tätigkeit als Kunsterzieher<br />
am Gymnasium Osterode auf <strong>und</strong><br />
heiratete Inge Tautz aus Wolfhagen,<br />
• Fünf Stelen in der TU Clausthal<br />
• Diverse Arbeiten für öffentliche<br />
Auftraggeber in Niedersachsen<br />
(Quelle: Heimatblätter für den<br />
Süd-Westlichen Harzrand, Heft<br />
56/2000, Verfasserin Ingrid<br />
Kreckmann)<br />
Frauen“ auf einem mehrröhrigen<br />
Trinkbrunnen stehen, der mit ständigem<br />
Geplätscher das Geplapper der<br />
Damen akustisch wiedergegeben<br />
hätte. Sehr schade, dass man diese<br />
Konzeption dann doch nicht umgesetzt<br />
hat! Übrigens hatten sich zwischenzeitlich<br />
Unbekannte den Spaß<br />
erlaubt, die bronzenen Damen mittels<br />
eines Kranes abzuheben <strong>und</strong> auf die<br />
Seite zu legen.<br />
(Quelle: Heimatblätter für den Süd-<br />
Westlichen Harzrand, Heft 56/2000,<br />
Verfasserin Ingrid Kreckmann)<br />
eine Fre<strong>und</strong>in seiner Schwester. Auf<br />
Gr<strong>und</strong> einer schweren Erkrankung<br />
wurde W.-J. Schatz bereits 1960<br />
pensioniert.<br />
Werner-Joachim Schatz widmete sich<br />
fortan ganz dem Malen <strong>und</strong> Bildhauern,<br />
verwandte für seine Skulpturen<br />
vor allem Aluminium, Beton, Bronze<br />
<strong>und</strong> Eisenblech. Grafiken, auch als<br />
Illustration für Bücher <strong>und</strong> Gemälde,<br />
darunter Porträts <strong>und</strong> Darstellungen<br />
nach Bibeltexten, schuf er in den<br />
Phasen zwischen bildhauerischen<br />
Aufträgen. Werner-Joachim Schatz<br />
starb am 27. April 1988. Auf seinem<br />
letzten Weg wurde er durch<br />
die von ihm gestaltete Tür<br />
der Lerba- cher Friedhofskapelle<br />
getragen.<br />
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