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Die Stadt erwacht

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Leserbrief<br />

Das muss einfach mal gesagt werden!<br />

ist die halbe Wahrheit nicht<br />

auch gelogen ?<br />

Am 16.3.2011 fand im Bensberger Ratssaal eine Bürgerversammlung<br />

statt. Thema „Wie geht es weiter mit der Bensberger Fußgängerzone<br />

?“ Anwesend war neben Händlern, Anwohnern und<br />

interessierten Bensberger Bürgern natürlich auch: die komplette<br />

Presse. <strong>Die</strong> Nachberichterstattung war teils sachlich und ausgewogen,<br />

teils erstaunlich gefärbt. Ein Kommentar zur überfälligen<br />

Öffnung der Fußgängerzone stach da besonders hervor. Durchaus<br />

hat ein Kommentar seine Berechtigung, hier wird eine Meinung<br />

kundgetan, die nicht meine sein muss. Keine Frage, damit kann<br />

ich sehr gut leben.<br />

Höchst ärgerlich aber wird es dann, wenn die Art, wie solche<br />

Artikel verfasst werden, unverhohlen in Richtung Stimmungsmache<br />

geht. Wenn wichtige Informationen nicht erwähnt, sondern<br />

stattdessen Kurzinterviews präsentiert werden, die ohne Wissen<br />

nicht erwähnter Sachverhalte einfach missverstanden werden<br />

müssen. Das ist rücksichtsloser, halbgarer Boulevardstil, der dem<br />

handfesten und professionell aufbereiteten Versuch, Fortschritt in<br />

Bensberg durch Öffnung der Fußgängerzone zu erzielen, nie und<br />

nimmer gerecht wird.<br />

Als Leser fragt man sich: Was eigentlich ist der Grund dafür?<br />

Handelt es sich um Desinteresse an guter journalistischer Arbeit?<br />

Oder verfolgt solche Berichterstattung nur den primitiven Zweck,<br />

zu spalten, weil man über Streit eben besser schreiben kann, als<br />

über Einigkeit? Dann wären wir ganz unten angekommen, in etwa<br />

auf Talk-Show-Niveau. Um ehrlich zu sein: Ich befürchte es. Da<br />

verwundert es dann auch nicht mehr, dass neben einem ordentlichen<br />

redaktionellen Anspruch so manche Wahrheit auf der Strecke<br />

bleibt.<br />

Man kann in vielen Punkten unterschiedliche Positionen vertreten,<br />

aber eines steht fest: Als Leser muss ich mich darauf verlassen<br />

können, dass mir keine Informationen vorenthalten werden, da<br />

ich mir ansonsten die Frage stellen muss, wie oft das bei Themen<br />

geschieht, bei denen ich als Leser die Fakten von vornherein nicht<br />

kenne.<br />

Bleibt eigentlich nur noch meine Hoffnung, dass der alte Spruch<br />

nach wie vor Gültigkeit besitzt: Nichts ist älter (und damit irrelevanter)<br />

als die Tageszeitung von heute.<br />

Bernhard Wolf, Schloßstr. 78,<br />

51429 Bergisch Gladbach<br />

www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Nr. 03<br />

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