Neuwahlen im Bezirksverband
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CSU steht für Ausgleich zwischen<br />
öffentlicher und familiärer Erziehung<br />
Von Hartmut Koschyk, MdB<br />
Mit dem Elterngeld und der steuerlichen<br />
Berücksichtigung von<br />
Betreuungskosten hat die Große<br />
Koalition bereits wichtige familienpolitische<br />
Maßnahmen auf den Weg<br />
gebracht.<br />
Einig sind sich CDU, CSU und SPD<br />
auch in dem Ziel, die Betreuungsangebote<br />
für Kinder auszubauen. Bei der<br />
Finanzierung von mehr Kleinkinderbetreuung<br />
in öffentlichen Einrichtungen<br />
dürfen jedoch diejenigen Familien<br />
nicht benachteiligt werden, die ihre<br />
Kinder selbst erziehen. Die CSU-Landesgruppe<br />
setzt sich daher für Wahlfreiheit<br />
für Mütter und Väter und einen<br />
entsprechenden quantitativen und<br />
qualitativen Ausbau eines bedarfsgerechten<br />
Angebots an Kinderbetreuung<br />
gerade auch für Kinder unter drei Jahren<br />
ein.<br />
In Bayern bleibt in 30 Prozent der<br />
Familien ein Elternteil zuhause, um die<br />
Kinder zu erziehen. Andererseits ist die<br />
Erwerbsquote von Frauen in keinem<br />
anderen Bundesland so hoch wie in<br />
Bayern. Es ist daher sehr zu begrüßen,<br />
dass Bayern bei dem seit 2001 besonders<br />
intensiv betriebenen Ausbau der<br />
Kinderbetreuung mit dem Bayerischen<br />
Kinderbildungsgesetz eine legislative<br />
Vorreiterrolle einn<strong>im</strong>mt, ohne dass<br />
die CSU dabei von ihrem familienpolitischen<br />
Leitbild abkommt, dass sich<br />
gegen eine einseitige Betonung von<br />
Kindergrippen wendet.<br />
Nach der Einführung des Elterngeldes<br />
ist es schlüssig, wenn den Eltern<br />
<strong>im</strong> Anschluss an diese Phase ausreichende<br />
Kinderbetreuungsangebote zur<br />
Verfügung stehen. Innerhalb des Koalitionsausschusses<br />
konnte die CSU-Landesgruppe<br />
dabei wichtige Forderungen<br />
durchsetzen, um den Ausbau der Kinderbetreuung<br />
finanziell abzusichern<br />
und den Ländern und Gemeinden, die<br />
hier in erster Linie zuständig sind, einen<br />
gebührenden Gestaltungsspielraum<br />
einzuräumen. So konnte die CSU-Landesgruppe<br />
<strong>im</strong> Koalitionsausschuss mit<br />
Erfolg ihre Forderung durchsetzen die<br />
Maßnahmen für eine Verdreifachung<br />
der Kleinkindbetreuung bis zum Jahr<br />
2013 Schritt für Schritt umzusetzen.<br />
Die Kosten für Betrieb und Bau der zu-<br />
sätzlichen Krippenplätze bis 2013 werden<br />
auf zwölf Milliarden Euro beziffert,<br />
die sich Bund, Länder und Gemeinden<br />
teilen sollen. Alle Versuche der SPD<br />
und der Opposition einer Selbstfinanzierung<br />
des Kinderbetreuungsausbaus<br />
durch die Eltern konnten mit Erfolg<br />
abgewendet werden. Die CSU-Landesgruppe<br />
verdeutlichte, dass sie weder<br />
eine „Durststrecke“ be<strong>im</strong> Kindergeld<br />
noch eine Demontage des Ehegattensplittings<br />
zur Gegenfinanzierung akzeptiert.<br />
Ein besonderer Erfolg ist, dass der<br />
Grundsatz der Wahlfreiheit nicht aufgegeben<br />
wurde. Innerhalb der Koalition<br />
wurde abgesprochen, dass Eltern,<br />
die ihre Kinder selbst erziehen wollen,<br />
mit dem sogenannten „Erziehungsbonus“,<br />
der etwa bei 150 Euro monatlich<br />
liegen könnte, in Zukunft einen Ausgleich<br />
bekommen. Dies schafft eine<br />
gerechte Balance für die zwei Drittel<br />
der Eltern in Deutschland, die in den<br />
ersten drei Lebensjahren ihre Kinder<br />
selber erziehen. Die Forderung, den<br />
Erziehungsbonus früher einzuführen,<br />
war aufgrund der allgemeinen Haushalts-Situation<br />
in der Koalition nicht<br />
durchsetzbar.<br />
Die CSU-Landesgruppe hat mit der<br />
Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten,<br />
der Einführung des Elterngeldes<br />
und dem Ausbau der Kinderbetreuung<br />
nachhaltige familienpolitische Akzente<br />
gesetzt. Deutschland braucht eine breit<br />
gefächerte Politik, um aus einem kinderentwöhnten<br />
Deutschland wieder ein<br />
kinderfreundliches Land zu machen.<br />
Die ökonomische Benachteiligung von<br />
Familien mit Kindern muss abgebaut<br />
werden und die Politik muss durch<br />
kraftvolles Handeln Zukunftshoffnung<br />
und Opt<strong>im</strong>ismus schaffen.<br />
Kinderwünsche werden dann realisiert,<br />
wenn die Eltern Vertrauen in die<br />
Zukunft haben. Ebenso muss Demografiepolitik<br />
zur nachhaltigen Querschnittsaufgabe<br />
aller Politikbereiche<br />
werden. Es gilt zu verhindern, dass es<br />
zu he<strong>im</strong>lichen Einsparungen bei Familien<br />
kommt. Jeder durch sinkende<br />
Kinderzahlen eingesparte Euro <strong>im</strong> Betreuungsbereich,<br />
muss in die Familienförderung<br />
zurückfließen!<br />
Hartmut<br />
Koschyk,<br />
MdB<br />
Berlin<br />
Unsere oberfränkischen<br />
Bundestagsabgeordneten<br />
Dr. Hans-Peter Friedrich<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg<br />
Hartmut Koschyk<br />
Dr. h.c. Hans Michelbach<br />
Thomas Silberhorn<br />
Oberfranken-Kurier · 4/2007<br />
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