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Neuwahlen im Bezirksverband

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sonderthema<br />

Erneuerbare Energien<br />

Ein Überblick<br />

Erneuerbare Energien sind in<br />

den letzten 10 Jahren ein entscheidender<br />

energie- wirtschaftlicher<br />

Faktor geworden. Von einer<br />

Randerscheinung haben sie sich<br />

zu einer langfristigen Alternative<br />

zu fossilen Brennstoffen und der<br />

oft kritisch beäugten Kernkraft<br />

entwickelt. Auch die Politik hat in<br />

jüngster Vergangenheit erkannt,<br />

dass die Zukunft der Energieversorgung<br />

in den erneuerbaren Energien<br />

steckt.<br />

Insbesondere der Boom der<br />

Windenergie, aber auch die weit<br />

verbreitete Nutzung von Photovoltaikanlagen<br />

führte in den<br />

vergangenen Jahren zu einem<br />

rasanten Anstieg der Energiegewinnung<br />

durch natürliche Ressourcen.<br />

Trotz dieser Fortschritte<br />

gibt es viel zu erforschen. So geht<br />

es vor allem um eine Verbesserung<br />

der Leistungs- und Kostenbilanz<br />

der Technologien. Die<br />

erneuerbaren Energien können<br />

durch Produktinnovationen wie<br />

z.B. selektive Schichten, Antireflexgläser,Anlagenfernüberwachung,<br />

solare Nahwärmesysteme,<br />

Offshore-Windparks etc., ergänzt<br />

und in ihrer Wirtschaftlichkeit<br />

verbessert werden.<br />

Warum sind Erneuerbare<br />

Energien notwendig?<br />

Die bisherige Energiebereitstellung<br />

in der EU beruht <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

auf fossilen Brennstoffen<br />

(Kohle, Erdöl und Erdgas) und in<br />

deutlich geringerem Maße auf nuklearen<br />

Brennstoffen. Alternative<br />

Energieträger wie Wasserkraft<br />

oder Windkraft spielen <strong>im</strong> Verhältnis<br />

zu den fossilen und nuklearen<br />

Energieträgern zur Zeit<br />

nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Nukleare Brennstoffe haben den<br />

Nachteil, dass die nuklearen Abfälle<br />

mit keiner heute bekannten<br />

Technologie in eine ökologisch<br />

unbedenkliche Form umgewandelt<br />

werden können.<br />

Das Betriebsrisiko von Kernkraftwerken<br />

und Atommüll-Endlagern<br />

ist auf lange Sicht erheblich,<br />

mit extrem nachteiligen Konsequenzen<br />

bei einem Unfall mit<br />

Freisetzung von großen Mengen<br />

an radioaktivem Material. Fossile<br />

Brennstoffe weisen eine Reihe<br />

von Nachteilen auf. Mittlerweile<br />

besteht kaum noch ein Zweifel<br />

daran, dass durch die bei der Verbrennung<br />

von Kohle, Öl und Gas<br />

zwangsläufig entstehenden CO2-<br />

Emissionen der Treibhauseffekt<br />

verstärkt wird. Als Konsequenz<br />

daraus werden Naturkatastrophen<br />

langfristig signifikant zunehmen.<br />

Die sicherheitsrelevanten Aspekte<br />

des Ölzeitalters sind in den<br />

permanenten Öl- und Golfkrisen<br />

direkt erfahrbar. Die ökonomischen<br />

Risiken, die mit dem Erdöl<br />

verbunden sind, lassen sich an<br />

der Fiberkurve der Weltwirtschaft<br />

ablesen. Jedes Mal wenn der Ölpreis<br />

zu schnell zu hoch steigt<br />

folgt eine globale Wirtschaftskrise<br />

auf dem Fuße. Last but not<br />

least folgt die zeitliche Reichweite.<br />

Die fossilen Brennstoffe werden<br />

zu Neige gehen: zuerst das<br />

Erdöl, dann das Erdgas und zum<br />

Schluss die Kohle. Neue Explorationsfunde<br />

hin oder her, die<br />

zu niedrigen Gewinnungskosten<br />

förderbaren Brennstoffe werden<br />

von Jahr zu Jahr weniger. Fakt<br />

ist, dass die Zunahme der Vorräte<br />

schon seit Jahren geringer sind,<br />

als der jährliche Verbrauch, ergo<br />

das Ende naht.<br />

Sind die Erneuerbaren<br />

Energien nicht viel<br />

zu teuer?<br />

Abgesehen davon, dass früher<br />

oder später aufgrund der schon<br />

beschriebenen Notwendigkeit<br />

sowieso neue Energieträger Verwendung<br />

finden müssen, wird<br />

schlicht mit zweierlei Maß gemessen.<br />

Die fossilen Energien werden<br />

seit deutlich mehr als 100 Jahren<br />

industriell verwendet. Bis heute<br />

wurden Ressourcen indeutlich<br />

größerem Umfang in die Entwicklung<br />

der entsprechenden Energiewandlungstechnologien<br />

investiert<br />

als in die Entwicklung nachhaltiger<br />

Energiegewinnung. Bei den<br />

nuklearen Energien ist eine noch<br />

stärkere Verzerrung gegeben, da<br />

zumindest zum Beginn der Entwicklung<br />

ein erheblicher Teil der<br />

Entwicklungskosten vom Militär<br />

getragen wurden.<br />

Wenn Energiepreise verglichen<br />

werden, fehlen hingegen <strong>im</strong>mer<br />

die sog. externen Kosten der fossilen<br />

und nuklearen Energien, d.h.<br />

die fortschreitende Umweltbelastung<br />

und -zerstörung, sowie die<br />

versicherungstechnisch gebotenen<br />

Risikoprämien des Betriebs, die<br />

nämlich trägt die Allgemeinheit.<br />

Ernst U. von Weizsäcker hat diese<br />

längst überfällige Internalisierung<br />

externer Kosten einmal beschrieben<br />

mit : „Die Preise müssen nicht<br />

nur die ökonomische sondern<br />

auch die ökologische Wahrheit<br />

sagen.“.<br />

Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />

Aber selbst wenn mit diesen<br />

falschen Preisen Vergleiche angestellt<br />

werden weisen die Windkraftanlagen<br />

der neuen Generation<br />

an guten und sehr guten Standorten<br />

gleiche bis niedrigere Kosten<br />

als konventionelle Kraftwerke auf.<br />

Besonders bemerkenswert ist hierbei,<br />

dass diese Form der Energiegewinnung<br />

<strong>im</strong> Wesentlichen ohne<br />

jegliche staatliche Beihilfe finanziert<br />

wurde. Pelletsheizungen, die<br />

in den Bereich der Biomasse fallen,<br />

sind zu identischen Kosten<br />

wie Erdgas und mit identischem<br />

Komfort zu betreiben, sprich voll<br />

konkurrenzfähig.<br />

Wasserkraftanlagen weisen<br />

seit jeher die mit Abstand günstigsten<br />

Gestehungskosten aller<br />

Energieträger auf. Solarthermieanlagen<br />

bei Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />

können in guten<br />

Lagen langfristig ihre Kosten<br />

wieder einspielen und sind damit<br />

in der Lage, bisherige Anlagen<br />

wenigstens teilweise zu ersetzen.<br />

Photovoltaiksysteme sind<br />

zur Zeit in vielen Anwendungen<br />

verglichen mit den bisherigen<br />

Energieträgern noch deutlich<br />

kostenintensiver. Für jene, die in<br />

abgelegenen Gebieten wohnen<br />

(und sich eine Stromversorgung<br />

überhaupt leisten können), kann<br />

die Photovoltaik aber insgesamt<br />

sogar die preiswerteste Lösung<br />

sein.<br />

Photovoltaisch betriebene Mobilfunknetze<br />

in weiten Gegenden<br />

Australiens belegen dies eindrucksvoll.<br />

Darüber hinaus kann<br />

Erneuerbare Energien<br />

Oberfranken-Kurier · 4/2007<br />

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