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Produktrückverfolgung

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44<br />

rfid im gesundheitswesen<br />

Rundes 13,56-MHz-Inlay mit nur 8,7-mm-Durchmesser für sog. Vials (Quelle: JAS)<br />

nen Aspirin- oder Viagrapackung bestehen<br />

würde. Ehrlicherweise sollte jedoch<br />

angemerkt werden, dass man von diesem<br />

Ansatz jedoch noch deutlich entfernt<br />

ist. Die aktuelle Zurückhaltung im<br />

Bereich „Item Tagging“ hat unterschiedliche<br />

Gründe. Dieses beginnt mit der<br />

Intransparenz bei der Business-Case-<br />

Betrachtung und endet mit dem Profitabilitätsaspekt<br />

und wird darüber hinaus<br />

begleitet von technischen Herausforderungen.<br />

Deshalb wird in dieser Art der<br />

Applikation der „generische“ Einsatz<br />

der RFID-Technologie einen längeren<br />

Zeithorizont benötigen. Dennoch können<br />

selbst hier zeitnah Fortschritte für<br />

den RFID-Einsatz erwartet werden –<br />

allerdings erst einmal für hochpreisige<br />

Medikamente und spezielle Applikationen,<br />

wie oben dargestellt.<br />

Eine potenzielle Applikation für das RFID-<br />

Item-Tagging stellen bspw. klinische Studien<br />

dar. In klinischen Studien ist es für<br />

den Pharmaproduzenten essentiell,<br />

schnell und zuverlässig Informationen<br />

bezüglich des Status, des Designs und<br />

der Ergebnisse der Studie zu erhalten.<br />

In dieser Applikation kann die Verwendung<br />

der RFID-Technologie zu einer steigenden<br />

Effizienz führen. Relevante Informationen<br />

wie aktives Präparat (Verum)<br />

versus Placebo, Name der Testperson,<br />

Name des Patienten, Art der Dosierung<br />

usw. können einfach auf dem Chip hinterlegt<br />

und ggf. verändert oder hinzugefügt<br />

werden. Diese Art der Anwendung<br />

stellt zwar eine Nische mit geringen<br />

Stückzahlen dar, ist aber dennoch<br />

prädestiniert für die RFID-Technologie<br />

ident 5/09<br />

– insbesondere für hochfrequente Tags<br />

mit hoher Speicherkapazität.<br />

Neben dem Tracking & Tracing auf der<br />

Stückebene, sollte auch der Unit/Case-<br />

Ebene beachtet werden. Es ist anzunehmen,<br />

dass diese Applikation in den<br />

nächsten Jahren deutlich an Bedeutung<br />

gewinnen wird, da hier die sog. „Close-<br />

Loop-Applikationen“ adressiert werden.<br />

Bei diesen lässt sich in der Regel eine<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einfacher<br />

realisieren. Aufgrund der hohen Komplexität<br />

in der pharmazeutischen Supply-Chain<br />

(Chemiehersteller, Pharmahersteller,<br />

Großhändler, Logistikdienstleister,<br />

Apotheken und Kliniken) und der<br />

Gefahr, dass zunehmend Patientenrechtsansprüche<br />

entstehen können, ist<br />

die Verwendung von „getaggten“ Mehrwegbehältern<br />

mehr als nur eine gute<br />

Option, um eine höhere Effizienz entlang<br />

der Lieferkette zu erzielen.<br />

Patientensicherheit im Vordergrund<br />

Es ist leicht erkennbar, dass grundsätzlich<br />

eine große Anzahl an Anwendungen<br />

innerhalb des Healthcare und pharmazeutischen<br />

Marktes mit der RFID Technologie<br />

adressiert werden könnte. Ein<br />

wichtiges Ziel besteht vor allem darin,<br />

die Patientensicherheit zu erhöhen –<br />

direkt oder indirekt.<br />

Daher – und dies sollte als Blick in die<br />

Zukunft verstanden werden – könnte<br />

der nächste Schritt in diesem RFID Szenario<br />

das stärkere Einbeziehen von Pati-<br />

enten, aber auch Dritter wie Ärzten und<br />

Apothekern sein. Folgende Lösungen<br />

sind dabei vorstellbar.<br />

1) Nutzung eines NFC (Near Field<br />

Communication) Mobiltelefons als<br />

“Low Cost Reader”<br />

2) Nutzung des Tags als elektronischen<br />

Beipackzettel (z.B. für blinde<br />

Menschen)<br />

3) Kombination der RFID-Technologie<br />

mit anderen Medien, bspw. für den<br />

Marken- oder Plagiatsschutz<br />

4) Nutzung von RFID für die “Patient<br />

Compliance” (Sicherstellen, dass<br />

die Medizin wie vom Arzt verordnet<br />

eingenommen wird)<br />

5) Kombination von RFID mit Sensorik<br />

(bspw. für das „Fern-Temperatur-<br />

Monitoring“)<br />

Die obigen Punkte zusammenfassend<br />

könnte die Vision für das Jahr 2015<br />

wie folgt aussehen: Unter Nutzung des<br />

Mobiltelefons wäre man in der Lage<br />

einen elektronischen Beipackzettel<br />

(laut) auszulesen, die relevanten Indikationsinformationen<br />

herunterzuladen und<br />

anschließend die Medikationsinformationen<br />

in einen elektronischen Kalender<br />

zu übertragen, der einen an die regelmäßige<br />

und rechtzeitige Einnahme des<br />

Medikamentes erinnert.<br />

Wie dargestellt, könnte der Healthcare-Markt<br />

die mögliche Starthilfe für das<br />

Item-Tagging in der pharmazeutischen<br />

Kette sein. Deshalb ist es wichtig, sich<br />

vor Augen zu führen, dass das Pharma-<br />

Item-Tagging weiterhin ein interessantes<br />

Potential bietet, aber mit einem längeren<br />

Zeithorizont betrachtet werden sollte.<br />

Unter Berücksichtigung der oben aufgeführten<br />

Aspekte könnte die Adaption<br />

der RFID-Technologie in Healthcare-<br />

und Pharma-Anwendungen einfacher<br />

und nützlicher sein, nicht nur für die<br />

Supply-Chain, sondern auch für die Kliniken,<br />

vor allem aber für die Patienten.<br />

ident

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