in Schülerfirmen, Jugendhilfebetrieben und Produktionsschulen
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Lernen <strong>und</strong> Arbeiten <strong>in</strong><br />
<strong>Produktionsschulen</strong><br />
Für Jugendliche, die durch Schulverweigerung, Schul- oder Ausbildungsabbruch<br />
aus dem Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungssystem herauszufallen drohen oder bereits<br />
herausgefallen s<strong>in</strong>d, wurden verschiedene Förderstrategien entwickelt, damit sich<br />
für sie Chancen eröffnen, schulische Abschlüsse nachzuholen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Ausbildung<br />
oder Arbeit e<strong>in</strong>zumünden. Außerhalb des regulären Schulsystems haben sich für<br />
diese Zielgruppen Angebote etabliert, die produktionsorientiertes Lernen <strong>in</strong> den<br />
Mittelpunkt ihres Förderkonzeptes stellen. Diese Förderkonzepte arbeiten auf<br />
dem Gebiet der vorberuflichen Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung, der Berufsvorbereitung<br />
<strong>und</strong> Berufsorientierung <strong>und</strong> der Berufsausbildung.<br />
Träger<br />
Viele Bildungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsträger oder Träger der Jugendberufshilfe verfügen über<br />
langjährige Erfahrungen dar<strong>in</strong>, wie berufliche Förderangebote für Jugendliche betriebsförmig<br />
organisiert werden können. Sie verfügen außerdem häufig über e<strong>in</strong>e Ausstattung<br />
mit Werkstätten, Geräten <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> haben Erfahrung mit praxisorientiertem<br />
Lernen.<br />
Deutsche <strong>Produktionsschulen</strong> arbeiten <strong>in</strong> unterschiedlichen Trägerschaften <strong>und</strong><br />
Rechtsformen <strong>und</strong> werden aus verschiedenen Töpfen (ESF, B<strong>und</strong>, Länder, Kommunen,<br />
Landkreise, Agentur für Arbeit, Jobcenter, Stiftungen, Spenden u. a.) f<strong>in</strong>anziert. Ihre<br />
Existenz ist daher <strong>in</strong> aller Regel nicht langfristig gesichert <strong>und</strong> sie s<strong>in</strong>d deshalb auf (weitere)<br />
Förderprogramme angewiesen oder darauf, dass die zuständigen Landesm<strong>in</strong>isterien/Kommunen<br />
gegenüber dem Ansatz der <strong>Produktionsschulen</strong> aufgeschlossen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Anschluss- bzw. e<strong>in</strong>e Regelf<strong>in</strong>anzierung übernehmen. Die Vielzahl an<br />
Programmen <strong>und</strong> Geldgebern mit ihren unterschiedlichen Modalitäten ist auch dafür verantwortlich,<br />
dass sich unter dem Label „Produktionsschule“ Projekte versammeln, die sich<br />
h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Zielgruppen, ihrer Konzepte, ihrer Laufzeiten etc. deutlich unterscheiden.<br />
BEISPIEL PRODUKTIONSSCHULE ALTONA<br />
Irene Hofmann-Lun<br />
Dr. Cort<strong>in</strong>a Gentner (Universität Hannover)<br />
Bernd Reschke (Werk-statt-Schule e.V. Hannover )<br />
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Die Produktionsschule Altona ist e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>nützige GmbH, die von Berufsschullehrern aus Unzufriedenheit<br />
mit dem herkömmlichen Berufsvorbereitungsjahr <strong>in</strong>s Leben gerufen wurde. Durch<br />
Unterstützung von Hamburger Unternehmen <strong>und</strong> auf der Basis e<strong>in</strong>es Senatsbeschlusses konnte<br />
sich die Produktionsschule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Werkhof <strong>in</strong> Hamburg etablieren. Heute erfolgt die F<strong>in</strong>anzierung<br />
wesentlich über die Hamburger Behörde für Bildung <strong>und</strong> Sport, aus Mitteln aus dem europäischen<br />
Sozialfonds sowie aus e<strong>in</strong>em selbst erwirtschafteten Eigenanteil, der etwa 13% der<br />
Mittel beträgt.