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in Schülerfirmen, Jugendhilfebetrieben und Produktionsschulen

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Wie werden die Jugendlichen <strong>in</strong> die <strong>Produktionsschulen</strong> vermittelt?<br />

Entsprechend der Heterogenität der Zielgruppe s<strong>in</strong>d die Zugangswege der Jugendlichen <strong>in</strong><br />

die <strong>Produktionsschulen</strong> sehr unterschiedlich: Teilweise s<strong>in</strong>d es allgeme<strong>in</strong>bildende (hauptsächlich<br />

Haupt- <strong>und</strong> Förderschulen) <strong>und</strong> berufsbildende Schulen (Produktionsschule als<br />

Ersatz für das schulische Berufsvorbereitungsjahr bzw. Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahr), die die<br />

Jugendlichen <strong>in</strong> die Produktionsschule vermitteln, teilweise s<strong>in</strong>d es die Institutionen der<br />

Arbeitsverwaltung (Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften, optierende Kommunen, Arbeitsagenturen)<br />

sowie die kommunalen Institutionen <strong>und</strong> privaten E<strong>in</strong>richtungen der Jugendhilfe oder der<br />

Jugendberufshilfe. Neben den professionellen Fachkräften aus den Institutionen <strong>und</strong><br />

E<strong>in</strong>richtungen (Fallmanager/<strong>in</strong>nen, Berufsberater/<strong>in</strong>nen, Sozialpädagog/<strong>in</strong>nen, Lehrkräfte<br />

etc.) <strong>und</strong> den Jugendlichen selber, s<strong>in</strong>d oft auch Eltern oder Großeltern <strong>und</strong> Betreuer an<br />

den Aufnahmeprozessen <strong>in</strong> die <strong>Produktionsschulen</strong> beteiligt. Pr<strong>in</strong>zip der Aufnahme ist die<br />

Freiwilligkeit. Ausführliche Aufnahmegespräche <strong>und</strong> ggf. mehrtägige Praktika s<strong>in</strong>d<br />

Bestandteil des Aufnahmeverfahrens. Die Rechte <strong>und</strong> Pflichten der Produktionsschüler werden<br />

meist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vertrag zwischen Produktionsschule <strong>und</strong> Teilnehmer/<strong>in</strong>nen geregelt.<br />

Kompetenzfeststellung <strong>und</strong> -entwicklung<br />

BEISPIEL PRODUKTIONSSCHULE MINDEN<br />

Da junge Menschen auf sehr unterschiedlichen Niveaustufen <strong>in</strong> die Produktionsschule aufgenommen<br />

werden, sollte der E<strong>in</strong>stieg der Jugendlichen über erprobte Verfahren zur Kompetenzfeststellung<br />

stattf<strong>in</strong>den. Bewährt hat sich, E<strong>in</strong>gangsgespräche oder E<strong>in</strong>gangsfeststellung<br />

mit z. T. standardisierten Verfahren der Kompetenzfeststellung, wie z. B. Profil-AC,<br />

Hamet II oder Potenzialanalyse durchzuführen.<br />

Die Kompetenzfeststellung <strong>in</strong> <strong>Produktionsschulen</strong> sollte mit der <strong>in</strong>dividuellen Entwicklungsplanung<br />

der jungen Menschen e<strong>in</strong>hergehen. Geme<strong>in</strong>sam mit den Jugendlichen wird<br />

deshalb e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller Bildungs-, Entwicklungs- <strong>und</strong> Arbeitsplan erarbeitet, der arbeitswelt-,<br />

fachbezogene <strong>und</strong> sozialpädagogische Lernschritte enthält <strong>und</strong> biographie- <strong>und</strong><br />

lebensweltorientiert angelegt ist.<br />

Zur Gewährleistung e<strong>in</strong>er systematischen <strong>und</strong> transparenten Vorgehensweise müssen die<br />

regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden Reflexionsgespräche (beiderseitiges Feedback <strong>und</strong> Zielvere<strong>in</strong>barung)<br />

<strong>und</strong> Förderplangespräche mit den Jugendlichen ausführlich dokumentiert werden.<br />

Bewährt hat sich, dass jeder Jugendliche e<strong>in</strong>en festen Ansprechpartner für se<strong>in</strong>e Förderplanung<br />

hat. Ebenso ist es notwendig, dass <strong>in</strong> den Betreuungs- <strong>und</strong> Anleitungs-Teams der<br />

<strong>Produktionsschulen</strong> e<strong>in</strong> regelmäßiger fachlicher Austausch über den Entwicklungsstand<br />

<strong>und</strong> die Entwicklungsprozesse der Jugendlichen stattf<strong>in</strong>det, ggf. auch unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

von Fachkräften außerhalb der Produktionsschule (z. B. Schuldner- oder Drogenberatung).<br />

Die Dokumentation des <strong>in</strong>dividuellen Entwicklungsverlaufes der jungen Menschen sollte<br />

auch e<strong>in</strong>e Dokumentation der erreichten fachlichen Kompetenzen e<strong>in</strong>schließen, wie z. B.<br />

Qualifizierungs- oder Lernbauste<strong>in</strong>e, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>, Gabelstaplerführersche<strong>in</strong>,<br />

Führersche<strong>in</strong>.<br />

39<br />

Bei der Produktionsschule M<strong>in</strong>den erfolgt der Zugang der Teilnehmer <strong>in</strong> der Regel über die Zuweisung<br />

durch die Fallmanager der zuständigen ARGE bzw. Kommune. Die Aufnahme geschieht jedoch<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em normalen Bewerbungsverfahren. Die Beschäftigung <strong>in</strong> der Produktionsschule sollte als<br />

e<strong>in</strong>e attraktive Möglichkeit platziert werden, um die man sich bewerben muss. Neben der notwendigen<br />

schriftlichen Bewerbung werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ausführlichen Bewerbungsgespräch die persönlichen<br />

Ziele <strong>und</strong> Kompetenzen der Teilnehmer<strong>in</strong>/des Teilnehmers abgefragt.Ab dem 1. Juli 2007<br />

wird das Modellprojekt als Regel<strong>in</strong>strument der Optionskommune (vorerst für 15 Monate) als<br />

Qualifizierungsprojekt weitergeführt, die Zuweisung erfolgt <strong>in</strong> enger Absprache mit dem Projekt.

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