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Better Aging - Österreichische Apothekerkammer

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Rheumatoide<br />

Arthritis & Co<br />

Das hilft bei schmerzhaften<br />

Gelenkserkrankungen<br />

Harninkontinenz –<br />

reden wir darüber!<br />

»Blasenschwäche« kann<br />

viele Ursachen haben<br />

Tag der Apotheke:<br />

5. Oktober 2010<br />

Medikamente aus dem<br />

Internet sind gefährlich<br />

<strong>Better</strong> <strong>Aging</strong><br />

Gesund und attraktiv älter werden<br />

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Staub, Kot und Gift in Tablettenform gepresst sind ein Milliardengeschäft. Aber nur für organisierte Kriminelle,<br />

die diese Pillen über das Internet verkaufen. Auf die Folgen für die betrogenen Kunden und die Gesellschaft<br />

wird dabei keine Rücksicht genommen. Nur in den <strong>Österreichische</strong>n Apotheken können Sie sicher sein,<br />

echte Medikamente zu bekommen! Bleiben Sie auf der sicheren Seite – gerade wenn es um Ihre Gesundheit geht.<br />

Gefälschte Medikamente kann man nicht erkennen.<br />

Sie sind eine Bedrohung für uns alle! Über 95 % der im<br />

Internet angebotenen Arzneimittel sind Fälschungen:<br />

sie sind illegal und gefährden Ihre Gesundheit.


INHALT OKTOBER 2010<br />

HAUPTARTIKEL<br />

12 Tag der Apotheke 2010. Medikamente aus dem Internet sind gefährlich! Der<br />

Online-Handel mit gefälschten Medikamenten ist überaus lukrativ. Jedoch: Die Wirkung<br />

der vermeintlich echten Pillen ist nicht abschätzbar und gefährdet Ihre Gesundheit.<br />

14 <strong>Better</strong> <strong>Aging</strong>. Optimale Ernährung sowie Nahrungsergänzungsmittel aus der<br />

Apotheke sind der Schlüssel zur Erhaltung einer gesunden jugendlich aussehenden Haut.<br />

18 Gesundes Haar – Gesunde Nägel. Haare und Nägel sagen viel über unsere<br />

Persönlichkeit aus. Sie bedürfen besonderer Pflege und Pflegeprodukte, die in optimaler<br />

Qualität in der Apotheke erhältlich sind – inklusive der kompetenten Beratung!<br />

20 Gute Nacht. Schlafen Sie gut – mit Tipps aus Ihrer Apotheke.<br />

23 Wenn die Finger steif werden. Sie kommen oft über Nacht: unschöne Knötchen<br />

an den Fingergelenken, die schmerzen und gerötet sind. Geschwollene und<br />

heiße Gelenke, die man kaum noch bewegen kann. Aber natürlich gibt es einen<br />

Grund für diese Gelenkbeschwerden, und der heißt »Rheuma«.<br />

26 Hilfe bei Schnupfen und Grippe. Mit dem Beginn der feuchtkalten Jahreszeit<br />

im Herbst kommt es wieder zum vermehrten Auftreten von Erkältungen und<br />

grippalen Infekten.<br />

31 Migräne – eine Frauenkrankheit. Migräne ist eine chronische Erkrankung,<br />

die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Migräne wird zwar oft als<br />

Frauenleiden betrachtet, kommt jedoch bei beiden Geschlechtern vor.<br />

34 Harninkontinenz – reden wir darüber! Unfreiwilliger Harnverlust (»Harn -<br />

inkontinenz«), im Volksmund oft als »Blasenschwäche« bezeichnet, ist ein weitverbreitetes<br />

Leiden und kann viele Ursachen haben.<br />

38 Durchfall und Verstopfung. Durchfall und Verstopfung sind selbst keine spezifischen<br />

Erkrankungen, sondern in erster Linie Krankheitssymptome, die verschiedene<br />

Ursachen haben können. Zur Therapie dieser Symptome steht eine Reihe verschiedener<br />

effektiver Arzneimittel im Rahmen der Selbstmedikation zur Verfügung.<br />

SERIEN<br />

4 APORAMA. Troubleshooter Handy Euro-Notruf ● Europäer trinken mehr Alkohol<br />

als der Rest der Welt ● 1. Wiener Augentag ● Selbsthilfegruppe Zeckenopfer ● 9.<br />

Wiener Osteoporosetag ● Eine neue Option: Die Verhütungskette ● 12. Europäischer<br />

Tag der Organspende und Transplantation<br />

10 TIPPS VOM APOTHEKER. Wichtiges zum »weißen« Hautkrebs ● Der Darm<br />

und seine Bakterienbesiedelung ● Gefährliche Schmerzbehandlung im Alter<br />

41 SCHÜSSLER SALZE. Nr. 20 Kalium Aluminium sulfuricum<br />

42 MUTTER & KIND. Bindungshormon Oxytocin ● Omega-Fettsäuren gegen<br />

Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern ● DA-Gewinnspiel »Was Kinder schlau und<br />

glücklich macht«<br />

44 AUF REZEPT. Gentechnologisch ermöglichte Osteoporosetherapie<br />

44 DIABETES-NEWS. Diabetes durch Luftverunreinigung? ● Mit Diabetes richtig<br />

gut leben ● Vitamin D-Mangel<br />

46 KOCHREZEPTE. Herbstlicher Blattsalat ● Tagliatelle mit Steinpilzsauce<br />

47 FÜR KIDS. Zähne putzen, muss das sein? ● DA-Gewinnspiel ● Comic<br />

PROMOTION<br />

33 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND.<br />

2 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />

37 FONDS GESUNDES ÖSTERREICH. Ernährungs-Hotline 0810 810 227<br />

30 DER DUNGL-TIPP. Kalzium für gesunde Knochen<br />

32 IMPRESSUM<br />

© Sebastian Kaulitzki © Mudassar Ahmed Dar, DSBfoto<br />

12 Tag der Apotheke:<br />

5. Oktober 2010<br />

Medikamente aus dem Internet<br />

sind gefährlich<br />

34 Harninkontinenz<br />

– reden wir darüber!<br />

»Blasenschwäche« kann viele<br />

Ursachen haben<br />

23 Rheumatoide<br />

Arthritis & Co<br />

Das hilft bei schmerzhaften<br />

Gelenkserkrankungen


Anzeige<br />

APORAMA<br />

Troubleshooter<br />

Handy Euro-Notruf 112<br />

Gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres ist die Nutzung<br />

des Euro-Notrufs 112 um 18 % gestiegen (2010: 680.066<br />

Notrufe; 2009: 559.867 Notrufe), obwohl die Gesamtzahl aller<br />

Notrufe in diesem Zeitraum leicht zurückgegangen ist (2010:<br />

3.537.972; 2009: 3.690.522). Damit wird der europaweit einheitliche,<br />

gebührenfreie Euro-Notruf 112 auch in Österreich immer öfter<br />

genutzt.<br />

Einer der wichtigsten Aspekte des Handys auf Reisen ist die Möglichkeit<br />

einen Notruf abzusetzen. Die Euro-Notruf-Nummer 112<br />

sollte im Handy eingespeichert und der 112er-Aufkleber an dessen<br />

Rückseite angebracht werden. Der Euro-Notruf 112 ist kostenlos,<br />

funktioniert in allen EU-Ländern (und einigen mehr: insgesamt 37)<br />

und kann auch ohne Vertrag oder Guthaben genutzt werden.<br />

Service > Die Euro-Notrufkarte mit dem 112er-Aufkleber erhalten<br />

Sie beim FMK per Mail unter office@fmk.at, oder telefonisch<br />

unter 01/5883914. l<br />

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Je trockener die Haut ist, desto anfälliger ist sie<br />

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4 DA Oktober 2010<br />

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Sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Faktor<br />

Europäer trinken<br />

mehr Alkohol als der<br />

Rest der Welt<br />

© StockLite<br />

Nirgendwo sonst auf der Welt wird mehr Alkohol getrunken als<br />

in Europa. Wobei die insgesamt konsumierte Menge im Vergleich<br />

zu den 1970er Jahren deutlich gesunken ist. Alkohol<br />

ist sozial und kulturell ein wichtiger Faktor in Europa. Aber auch die<br />

Wirtschaft lebt von hochprozentigen Getränken. In der EU trägt Alkoholhandel<br />

etwa neun Milliarden Euro zur Handelsbilanz bei. Produktion<br />

und Vertrieb schaffen zudem Arbeitsplätze: Mehr als<br />

750.000 Menschen sind innerhalb der Union in der Herstellung<br />

von alkoholischen Getränken beschäftigt.<br />

Nicht nur negative Konsequenzen für die Gesundheit, sondern auch<br />

alkoholbedingte Schäden in den Bereichen Verkehrssicherheit oder<br />

Sicherheit im Allgemeinen sind die Folgen. Regulative Maßnahmen,<br />

um alkoholbedingte Schäden in der Gesellschaft zu vermindern,<br />

gebe es zur Genüge. Die effektivsten Maßnahmen sind aber<br />

auch die unpopulärsten. Preiserhöhungen beeinflussen den Konsum<br />

direkt – in der Bevölkerung, aber auch in der Politik ist dies sehr unpopulär.<br />

Beliebt sind hingegen Informationskampagnen und Erziehungsmaßnahmen.<br />

Studien zeigen allerdings, dass diese nur einen<br />

sehr geringen Einfluss auf das Konsumverhalten haben. Europäische<br />

Strategien zur Eindämmung der Entwicklung setzen ihren Schwerpunkt<br />

aktuell auf das Trinkverhalten von Jüngeren und Alkohol im<br />

Straßenverkehr.<br />

Auf die schädigende Wirkung von Alkohol in Schwangerschaft und<br />

Stillzeit ging Katharina Philipp, Ernährungswissenschafterin und<br />

Geschäftsführerin des VEÖ, ein. Alkohol abbauende Enzyme sind<br />

beim Embryo erst mit zwei Monaten ausgeprägt und erreichen mit<br />

dem Alter von fünf Jahren ihre Funktion. Für den Fötus bedeutet<br />

das, dass der Blutalkoholspiegel wesentlich langsamer absinkt und<br />

der kleine Körper dem Alkohol länger ausgesetzt ist. Alkohol in der<br />

Schwangerschaft ist eine der häufigsten Ursachen für geistige und<br />

körperliche Entwicklungsstörungen des Babys.<br />

Für die Stillzeit gilt zu beachten, dass Alkohol in die Muttermilch<br />

übergeht und die gleiche Alkoholkonzentration aufweist wie das<br />

Blut der Mutter. 30 bis 90 Minuten nach dem Genuss eines alkoholischen<br />

Getränkes wird die höchste Konzentration in der Milch erreicht.<br />

Deren Geruch und Geschmack wird durch Alkohol verändert.<br />

Mütter, die trinken, riskieren eine reduzierte Milchproduktion,<br />

veränderte Schlaf-Wach-Phasen des Säuglings und eine verringerte<br />

motorische Entwicklung des Kindes. l


»Gut sehen – ein Leben lang!«<br />

1. Wiener Augentag<br />

Augenerkrankungen entwickeln sich zu regelrechten »Volkskrankheiten«.<br />

Mehr als 43 % der ÖsterreicherInnen sind von<br />

Sehstörungen verschiedenster Art betroffen! Die altersbedingte<br />

Makuladegeneration, diabetische Augenkomplikationen sowie das<br />

Glaukom sind die häufigsten Ursachen für starke Sehbehinderung<br />

bzw. Erblindung.<br />

Laut Statistik Austria wird es im Jahre 2020 in Österreich mehr als<br />

2,2 Millionen Menschen geben, die älter als 60 Jahre sind; damit<br />

gewinnt die Augenvorsorge zunehmend an Bedeutung für jeden<br />

Einzelnen! Um Blindheit zu vermeiden, ist Aufklärung, Prävention<br />

und Früherkennung besonders wichtig.<br />

Die <strong>Österreichische</strong> Ophthalmologische Gesellschaft und die Augenabteilung<br />

der Rudolfstiftung informieren daher in Zusammenarbeit<br />

mit LICHT FÜR DIE WELT unter dem Motto: »Ein Leben<br />

lang gut sehen« Interessierte, Betroffene und Angehörige umfassend<br />

über Augenvorsorge, Sehstörungen, Früherkennung und die<br />

vielfältigen Erkrankungen am Sehapparat.<br />

ExpertInnen referieren u.a. über Augenverletzungen, Augentumore,<br />

altersbedingte Makuladegeneration (AMD), Linsentrübung, Laser -<br />

operationen, trockene und tränende Augen, erhöhten Augendruck,<br />

diabetische Netzhauterkrankung, das Glaukom sowie über Fehlstellungen<br />

und Doppelbilder und diskutieren nach jedem Vortrag mit<br />

dem Publikum.<br />

Außerdem werden wertvolle Beratungen über die Vielfalt der<br />

präventiven, diagnostischen, therapeutischen und rehabilitativen<br />

Möglichkeiten rund ums Auge geboten.<br />

Ein Netzhaut-Check, ein Risikotest sowie individuelle Augenberatung,<br />

ärztliche Sprechstunden u.a. runden das Vortragsprogramm ab. l<br />

1. Wiener Augentag<br />

Fragestunden um 13 Uhr und 17 Uhr.<br />

Quiz mit schönen Preisen.<br />

Information: www.augentag.at<br />

Zeit: Donnerstag, 14. Oktober 2010, 10 bis 18 Uhr<br />

Ort: Wiener Rathaus, Festsaal<br />

© East<br />

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Das Vitalstoff-Programm<br />

für ein gesundes Herz.<br />

18 Vitalstoffe für Herz<br />

und Gefäße –<br />

nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengestellt<br />

und exakt auf Ihren Tagesrhythmus<br />

abgestimmt. Doppelherz system HERZ 3 COMPACT.<br />

morgens<br />

mittags<br />

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Für den Energiestoffwechsel<br />

und die normale Herzfunktion:<br />

Magnesium plus Vitamin-B-Komplex<br />

Für den Zellschutz: Vitamin E plus<br />

Omega-3-Fettsäuren in hoher<br />

Konzentration (60%)<br />

Für Gefäße und Immunsystem:<br />

Vitamin C in Kombination mit<br />

Spurenelementen und Pfl anzenstoffen<br />

Die Kraft der zwei Herzen.<br />

Zur Erinnerung für Ihre Apotheke: PZN 3154896<br />

(Pharma-Zentral-Nummer)


APORAMA<br />

Selbtshilfegruppe<br />

Zeckenopfer<br />

Die Selbsthilfegruppe Zeckenopfer wurde 1986 gegründet, zu<br />

einem Zeitpunkt, als es noch über 250 FSME-Erkrankungen<br />

pro Jahr in Österreich gab. Betroffene der Viruserkrankung<br />

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sowie der bakteriellen<br />

Infektion Borreliose können sich an diesen Verein wenden. Die<br />

Selbsthilfegruppe Zeckenopfer unterstützt diesen Personenkreis mit<br />

Rat und Hilfe, auch deren Angehörige sind mit in die Betreuung integriert.<br />

Nach einem Krankenhausaufenthalt durch eine FSME-Infektion<br />

fühlt man sich keineswegs gesund. Viele leiden noch monatelang,<br />

nachdem sie eine Erkrankung des zentralen Nervensystems überstanden<br />

haben, an den Nachwirkungen wie z. B. Konzentrationsschwierigkeiten,<br />

verminderte Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmung,<br />

psychische Defekte etc. Jährlich tragen einige Patienten<br />

dauernde Schäden davon.<br />

Eine rechtzeitige Behandlung der Borreliose mit Antibiotika führt<br />

zu einer Heilung. Wird die Krankheit nicht erkannt oder spät behandelt,<br />

kann diese unter Umständen weitere Symptome hervorrufen,<br />

die sich an Haut, Nerven, Gelenken manifestieren. In seltenen Fällen<br />

kann es zu Entzündungen der Augen bzw. zu einer Mitbeteiligung<br />

des Herzens kommen. Als alleinige Manifestation treten die<br />

beiden letztgenannten Beschwerden nicht auf.<br />

Neben der Förderung der Kontakte und Gespräche der Gruppenmitglieder<br />

untereinander sowie Beratungstätigkeit am Telefon vermittelt<br />

die Selbsthilfegruppe in begründeten Fällen Untersuchungen sowie<br />

physikalische Therapie. Ein wichtiger Teil der Tätigkeit ist<br />

auch die Unterstützung bei Behördenwegen und Hilfe beim oft<br />

schwierigen und zeitaufwändigen Briefverkehr mit amtlichen Einrichtungen<br />

wie zum Beispiel Krankenkassen und Sozialgerichten.<br />

Ebenso wichtig ist die Öffentlichkeitsarbeit durch Mitwirkung bei<br />

Knochenbruch nicht<br />

unterschätzen!<br />

9. Wiener Osteoporosetag<br />

Von der Knochenbruch-Krankheit sind in Österreich etwa<br />

750.000 Menschen betroffen. Der Schwund von Knochengewebe<br />

entsteht durch Störungen im Gleichgewicht zwischen<br />

Knochenabbau und Knochenneubildung und betrifft das gesamte<br />

Skelettsystem. Am häufigsten betroffen sind Wirbelsäule, Hüfte,<br />

Schenkelhals und Unterarm.<br />

Mit der steigenden Lebenserwartung steigt auch die Gefahr, an<br />

Osteoporose zu erkranken. Laut Statistik Austria wird es im Jahre<br />

2020 in Österreich mehr als 2,2 Millionen Menschen geben, die älter<br />

als 60 Jahre sind, damit gewinnt Osteoporose zunehmend an Bedeutung<br />

für jeden Einzelnen.<br />

Am 9. Wiener Osteoporosetag informieren Expertinnen und Experten<br />

u.a. über Knochenbruch-Krankheit, Früherkennung, Chinesische<br />

Medizin, kalziumreiche Ernährung u.v.m.<br />

6 DA Oktober 2010<br />

Abb.: v.l.n.r.: Anna Strondl, Dr. Thomas Pisecky und Christine Freund,<br />

ein Team, das seit fast 20 Jahren Betroffenen und Angehörigen<br />

mit Rat und Hilfe zur Seite steht.<br />

Gesundheitsveranstaltungen, Info-Tagen in Krankenhäusern sowie<br />

Vorträge in verschiedensten Einrichtungen. Denn man kann sich<br />

durch eine Impfung gegen FSME schützen und auch Borreliose ist<br />

eine behandel- und heilbare Infektion. l<br />

Treffen, Vorträge und<br />

andere Veranstaltungen<br />

finden in allen<br />

Bundesländern<br />

Österreichs statt.<br />

Kontaktaufnahme über<br />

das Büro in 1070 Wien,<br />

Kaiserstraße 71/1/3/7<br />

Telefon 01/522 70 70,<br />

FAX 01/522 70 70 – 13<br />

info@zecken.or.at.<br />

www.zecken.or.at<br />

Mit einem Osteo-Check können Sie Ihr eigenes Risiko abklären!<br />

Osteoporose-Fragestunden mit ExperInnen um 13 und 17 Uhr, die<br />

sich auch Zeit für ein persönliches Anliegen nehmen. l<br />

9. Wiener Osteoporosetag<br />

Donnerstag, 28. Oktober 2010 Wiener Rathaus, Festsaal<br />

10 bis 18 Uhr. Eintritt frei<br />

Information: www.osteoporosetag.at<br />

© privilege


Entgeltliche Einschaltung.<br />

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit.<br />

Wenig Bewegung, langes ungesundes Sitzen<br />

und auch falsche Ernährung tragen zu schlechter<br />

Haltung und den daraus resultierenden<br />

Rückenschmerzen bei.<br />

Auch wenn es für den Patienten unangenehm ist, haben<br />

Schmerzen einen Sinn und eine Funktion: Sie sind ein Wächter<br />

der Gesundheit und tragen dazu bei, ernste Erkrankungen<br />

zu vermeiden. Die Schmerzen führen zu einer Schonhaltung, die<br />

wiederum zu neuen Schmerzen führen kann. Der Patient befindet<br />

sich dann in einem »perfekten Teufelskreis«.<br />

Aber auch seelische Probleme und Unruhe können Schmerzen hervorrufen.<br />

In der heutigen Zeit, in der man lange Zeit vor dem Computer<br />

sitzt und wenig Zeit für Bewegung und gesunde Ernährung<br />

vorhanden ist, sollte man besonders auf den eigenen Körper hören<br />

und sich nach ihm richten. Regelmäßige Bewegung ist nicht nur der<br />

Erfolgsfaktor gegen Rückenschmerzen, sondern es ist auch Balsam<br />

für die Seele, die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen, das<br />

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Rezeptfrei Voltadol ®<br />

unter der Lupe<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz –<br />

wieder aufrecht durchs Leben<br />

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Handy abzuschalten und eine Runde Sport zu treiben oder einen<br />

Spaziergang zu machen.<br />

Sollten Sie Interesse an Rückenübungen oder Ratschlägen für den<br />

Alltag haben, können Sie gerne unter der untenstehenden Adresse<br />

eine Voltadol-Patientenbroschüre anfordern.<br />

Sollten Sie aber doch einmal unter Rückenschmerzen leiden, so<br />

freuen wir uns, Ihnen mit Voltadol 150 g ein rasch helfendes Produkt<br />

zur Seite stellen zu können.<br />

VOLTADOL ® SCHMERZGEL IST<br />

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Der Wirkstoff Diclofenac reichert sich im darunter liegenden Gewebe<br />

an und bewirkt eine Linderung der Schmerzen, die Rückbildung<br />

von Schwellungen und eine beschleunigte Wiederherstellung<br />

der normalen Funktionsfähigkeit. Gleichzeitig ist Voltadol ®<br />

Schmerzgel gut hautverträglich und schont den Organismus.<br />

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CREME UND GEL ZUGLEICH<br />

Die spezielle Zusammensetzung (Emulsionsgel) vereint die Vor -<br />

teile einer Creme und eines Gels: Voltadol ® Schmerzgel kühlt und<br />

pflegt zugleich, zieht schnell in die<br />

Haut ein, ohne einen Film zu hinterlassen.<br />

Dadurch kann gleich nach<br />

dem Auftragen die Kleidung wieder<br />

angezogen werden.<br />

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Ob Rücken- oder Muskelschmerzen,<br />

Hexenschuss oder Schmerzen und<br />

Schwellungen nach Sportverletzungen:<br />

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in keiner Hausapotheke fehlen.<br />

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Seit kurzem gibt es Voltadol ® in einer<br />

preiswerten Vorratspackung. Die Tube<br />

ist außerdem mit einem Komfort-<br />

Verschluss ausgestattet, der das Öffnen<br />

und Schließen erleichtert. Gerade<br />

Patienten mit eingeschränkter Feinmotorik<br />

werden diese neue Art der<br />

Entnahme zu schätzen wissen.<br />

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Für Fragen: Tel: 05354 563 35 0;<br />

Mail: novartis@gebro.com<br />

DA Oktober 2010<br />

7


APORAMA<br />

Nicht-hormonelle Verhütung<br />

Eine neue Option:<br />

Die Verhütungskette<br />

Es gibt eine Reihe hormoneller Verhütungsmöglichkeiten – Pille,<br />

Pflaster, Ring, Hormonstäbchen etc. –, unter denen Frauen<br />

die für sie passende Methode zur Empfängnisverhütung finden<br />

können. Doch nicht alle Frauen, die eine Schwangerschaft sicher<br />

verhindern möchten, dürfen oder wollen Hormone verwenden.<br />

Bei vielen Formen der nicht-hormonellen Verhütung muss ein erhöhtes<br />

Sicherheitsrisiko in Kauf genommen werden. Richtige Anwendung<br />

und Disziplin sind ausschlaggebend für den Grad der Sicherheit.<br />

Wird alles Notwendige beachtet, können aber auch beispielsweise<br />

die Symptothermale Methode, das Kondom und das<br />

Diaphragma in Kombination mit einem Spermizid einen guten<br />

Pearl-Index – allerdings eben mit hohen Schwankungen – erreichen.<br />

Schon seit vielen Jahren stellt die Kupferspirale vor allem für Frauen<br />

mit abgeschlossenem Kinderwunsch eine sichere und langfristige<br />

Option dar, ohne Hormone zu verhüten: Die Kupferspirale verbleibt<br />

bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter und ist daher für eine langfristige<br />

Verhütung gedacht. Mit einem Pearl-Index von 0,5 bis 1,5<br />

hat sie eine ähnliche Sicherheit wie die Pille und lässt zudem – im<br />

Gegensatz zur Sterilisation – die Möglichkeit offen, zu einem späteren<br />

Zeitpunkt wieder schwanger zu werden.<br />

Seit Juli 2010 ist in Österreich ein kleines Gebärmutter-Implantat –<br />

die Kupferkette – verfügbar. Ihre Wirkung beruht genauso wie bei<br />

der Kupferspirale auf dem Spermien-abtötenden Effekt der Kupfer-<br />

Ionen. Die Kupferkette besteht aus einem chirurgischen Kunststoff -<br />

faden, an dessen Ende 4 bis 6 Zylinder aus Kupfer angebracht sind<br />

und wird von eigens dafür zertifizierten Gynäkologen am oberen<br />

Ende der Gebärmutterhöhle verankert. Dort kann sie bis zu fünf<br />

Samstag, 16. Oktober 2010<br />

12. Europäischer Tag<br />

der Organspende und<br />

Transplantation<br />

Mit dem Tag der Organspende möchte das »Forum 16.Oktober<br />

2010«, dem u.a. die Medizinische Universität Wien, Patientenorganisationen<br />

und Selbsthilfegruppen der Transplantierten sowie<br />

die Gesundheit Österreich GmbH angehören, der Bevölkerung<br />

das Thema Transplantation näher bringen.<br />

Das Programm umfasst Vorträge von Fachleuten, Talkrunden mit<br />

Betroffenen und Politikern, sportliche Aktivitäten zum Mitmachen,<br />

ein Kinder- und Jugendprogramm u.v.m.<br />

Überdimensionale, begehbare Organe geben Auskunft über die<br />

Funktion der wichtigsten Organe, die heute transplantiert werden<br />

können.<br />

Zeit: Samstag, 16. Oktober 2010, 10 bis 16.30 Uhr<br />

Ort: Am Graben 21, 1010 Wien (vor Erste Bank)<br />

8 DA Oktober 2010<br />

Jahre verbleiben. Da bei dieser Methode auf den ansonsten für<br />

Kupferspiralen üblichen Rahmen verzichtet und daher in der Gebärmutter<br />

weniger Platz benötigt wird, ist diese Form der Verhütung<br />

auch für junge Frauen, die noch kein Kind zur Welt gebracht haben,<br />

geeignet.<br />

Das Kupferkettchen kann bei vorheriger sicherer Verhütung (z.B.<br />

mit Pille) vom Gynäkologen zu jedem Zeitpunkt des Zyklus eingesetzt<br />

werden. Bei nicht-hormoneller Verhütung wird auf das Einsetzen<br />

der Menstruation gewartet, um eine frühe Schwangerschaft<br />

auszuschließen. Die Kupferkette kann auch im Rahmen der Notfallverhütung<br />

bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr<br />

implantiert werden, wenn von der Frau eine langfristige<br />

Verhütungsmethode gewünscht wird.<br />

Bei einer Entzündung des unteren Genitaltraktes, z.B. einer akuten<br />

mukopurulenten Zervizitis (MPC), Gonorrhö oder einer Chlamydien -<br />

infektion darf die Verhütungskette nicht eingesetzt werden.<br />

Im 1. Jahr der Anwendung ist die Ausstoßungsrate bei der Verhütungskette<br />

etwas höher als bei Spiralen und beträgt zwischen 5 und<br />

10 %, danach sinkt die Rate auf 1 bis 2 % pro Jahr. Um aufsteigende<br />

Infektionen zu verhindern, sollten Frauen, die öfter ihren Sexualpartner<br />

wechseln, zusätzlich ein Kondom verwenden. Im Gegensatz<br />

zu den Spiralen beeinflusst die Verhütungskette die Blutungsstärke<br />

nicht. Nach der Entfernung ist eine Schwangerschaft sofort wieder<br />

möglich. it<br />

© medcoMM<br />

© medcoMM<br />

© medcoMM


NEU<br />

Effektivste Anti-<strong>Aging</strong> Pflege für trockene Haut<br />

Je trockener die Haut ist, desto anfälliger ist sie für Falten.<br />

Mit der neuen Eucerin® Hyal-Urea Anti-Falten Serie pflegen Sie Ihre trockene<br />

Gesichtshaut dank der bewährten Wirkstoffe Hyaluron und Urea zweifach effektiv:<br />

Sogar sehr trockene Haut wird spürbar glatter und zarter<br />

Selbst ausgeprägte Falten werden nachweisbar gemildert<br />

Tages- und Augencreme schützen zusätzlich vor UVA-bedingter Hautalterung.<br />

Auch zur täglichen Pflege bei Neurodermitis und Psoriasis geeignet.<br />

Ohne Duft- und Farbstoffe. Exklusiv in Apotheken. www.Eucerin.at<br />

MEDIZINISCHE KOMPETENZ FÜR SCHÖNE HAUT


TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Wichtiges zum »weißen«<br />

Hautkrebs<br />

Er wird in der Medizin der »Aktinischen Keratose« zugeordnet<br />

und unterscheidet sich durch seine Farbe vom dunkelroten<br />

Melanom: der weiße Hautkrebs. Man erkennt diese Hautveränderung<br />

an der rauen, schuppenden, leicht rötlichen Haut; er wird<br />

leicht mit einem Ekzem verwechselt. Typische Entwicklungsstellen<br />

für eine aktinische Keratose sind<br />

l Gesicht,<br />

l Nase,<br />

l Ohrläppchen,<br />

l Glatze und<br />

l Handrücken,<br />

also Hautbezirke, die stark der Sonne ausgesetzt sind. Zum gefährdeten<br />

Personenkreis zählen ältere Menschen mit rotblondem Haar<br />

und heller Haut, die sich oft an der Sonne aufgehalten haben. Frühformen<br />

des »weißen Hautkrebses« lassen sich medikamentös gut<br />

behandeln. Zu den dabei verwendeten Medikamenten zählen der<br />

Wirkstoff »Imiquod« in Form einer, das Immunsystem modulierenden<br />

Salbe und das Schmerzmittel »Diclofenac« in Gelform mit einem<br />

Zusatzstoff.<br />

Dermatologische Spezialcreme<br />

für trockene bis sehr trockene<br />

Haut mit 24h Schutz.<br />

Fragen Sie Ihren Apotheker<br />

danach!<br />

Zieht tief ein<br />

und wirkt lang<br />

anhaltend. Nur<br />

einmal täglich<br />

genügt.<br />

10 DA Oktober 2010<br />

TIPP: Bei der Verwendung beider Medikamente kann es an den<br />

behandelten Stellen im Sinne einer positiven Reaktion zu einer intensiven<br />

Hautrötung kommen, bei der bisher scheinbar nicht betroffene<br />

Hautstellen mitreagieren. Trotzdem soll man die Behandlung nicht<br />

abbrechen, denn es kommt zur Demaskierung von Stellen, wo die<br />

Keratose schon begonnen hat, aber vorerst noch nicht sichtbar wurde.<br />

Die aktinische Keratose gilt als Krebsvorstufe und gehört unbedingt<br />

behandelt, um kein späteres Gesundheitsrisiko einzugehen. l<br />

Der Darm und seine<br />

Bakterienbesiedelung<br />

Im menschlichen Darm »wohnen« zwischen 500 und 1.000<br />

Bakterienarten, von denen etwa 70 Stämme medizinisch<br />

bedeutsam sind. Ihr hauptsächlicher Aufenthaltsort ist der<br />

Dickdarm, der zu den mikrobiell am dichtest besiedelten Lebensräumen<br />

von Bakterien auf der Erde zählt! Jeder Mensch<br />

hat sein eigenes Bakterienmuster im Darm, vergleichbar mit<br />

seinem Fingerabdruck, das über längere Zeit konstant bleibt<br />

und von Zugehörigkeit, Lebensraum und vor allem<br />

Ernährungsgewohnheiten abhängig ist. Die Hauptaufgabe<br />

der Darmflora besteht in einer Verbesserung der Aufnahme<br />

von nicht spaltbaren Nährstoffen, die sonst verloren gehen.<br />

Bis zu 10 % der täglichen Kalorienzufuhr verdanken wir<br />

diesem Vorgang! Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Immunologie,<br />

denn die Wechselwirkung zwischen menschlichen<br />

Immunzellen und Darmbakterien stimuliert das Immunsystem.<br />

Eine Fehlbesiedelung des Darmes kann entzündliche Reaktionen der Darmwand<br />

auslösen bzw. unterhalten. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Darmbesiedelung mit<br />

Bakterien sogar für die Reifung des lymphatischen Systems erforderlich.<br />

TIPP: Fehlbesiedelungen nach Infektionen mit fremden Bakterien oder ihren ausgeschiedenen<br />

Giften führen zu mehr oder weniger intensivem Durchfall. Aber auch Medikamente<br />

wie Antibiotika beeinflussen die Zusammensetzung der Darmflora negativ. Für solche<br />

Fälle stehen verschiedene Bakterienpräparate zur Verfügung, die zur Regeneration der<br />

natürlichen Bakterienflora beitragen. Ihr Vorteil, im Vergleich zum Joghurt, ist die garantierte<br />

Zusammensetzung, eine Mindestmenge an Bakterien und vor allem die Haltbarkeit.<br />

Denn nur vermehrungsfähige Keime sind in der Lage, in das gestörte Gleichgewicht der<br />

Darmbakterien regulierend einzugreifen. l<br />

© whatie<br />

© auremar


© FWStupidio<br />

TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Im Gegensatz zur Jugend sind Schmerzen im Alter meist chronisch und erfordern längere<br />

Behandlungszeiträume. Das kann negative Folgen haben. Nach einer amerikanischen<br />

Untersuchung aus dem Jahr 2006 erhalten 35 % der Älteren ein Schmerzmittel vom Arzt,<br />

aber 52 % therapieren ihre Schmerzen mit gekauften Präparaten selbst, meist auf der Basis<br />

von Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen. Es besteht nun das Risiko, dass sich solche<br />

Schmerzmittel mit sonst noch eingenommenen Medikamenten nicht »vertragen« und<br />

schwere Komplikationen – z.B. an der Niere – auftreten können.<br />

Gegen den Bluthochdruck werden Blutdrucksenker aus der Gruppe der ACE-Hemmer eingesetzt,<br />

wie z.B. Captopril, Enalapril oder Ramipril. Man kann auch Vertreter der Sartane<br />

dazu verwenden wie z.B. Losartan, Valsartan, Candesartan oder Olmesartan. Beide Arzneistoffgruppen<br />

schränken von sich aus die Nierenfunktion ein. Ähnliches bewirken aber<br />

auch die oben genannten Schmerzmittel. Kommt eine leichte Nierenschwäche dazu, wie es<br />

im Alter oft der Fall ist, kann sehr rasch ein Nierenversagen resultieren. Inzwischen zählt die<br />

gleichzeitige Einnahme von Blutdrucksenkern, wie den genannten, und Schmerzmitteln zu<br />

den häufigsten Ursachen von medikamenteninduziertem Nierenversagen im Alter!<br />

TIPP: Es empfiehlt sich für Ältere beim Kauf rezeptfreier Schmerzmittel in der Apotheke<br />

die sonst noch eingenommenen Medikamente zu nennen, sowohl die vom Arzt verschriebenen<br />

als auch die selbst gekauften. Am besten man notiert alle auf einem Zettel, um keine zu<br />

vergessen. Mittels Datenbankabfrage kann dann der Apotheker sehr rasch feststellen, ob und<br />

in welcher Form unerwünschte Reaktionen zwischen Arzneimitteln zu erwarten sind. Er<br />

wird Ihnen dann ein passenderes Schmerzmittel anbieten oder Sie bitten, den Fall mit dem<br />

Arzt zu besprechen, damit er ein Ausweichpräparat rezeptiert. l<br />

© Johnny Lye<br />

Gefährliche<br />

Schmerz -<br />

behandlung<br />

im Alter<br />

NACHT- UND<br />

NOTDIENST-APOTHEKEN<br />

Wir sorgen dafür, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Apo -<br />

theke in nicht zu großer Entfernung für Sie bereit ist – 365 Tage<br />

im Jahr. Auf www.apo theker.at sowie den ORF Teletext-Seiten<br />

648 (Wien) und 649 (Bundesländer) finden Sie die nächstgelegene<br />

Not- und Nachtdienst- Apotheke.<br />

DA Oktober 2010<br />

11<br />

<br />

Bei Haarausfall<br />

speziell für Frauen ab 50<br />

NEU<br />

Viele Frauen leiden ab den Wechseljahren<br />

unter hormonell ver an lagungs<br />

bedingtem Haarausfall und<br />

Haarproblemen.<br />

Plurazin ® ist neu und wurde gezielt<br />

für diese Frauen entwickelt.<br />

Das Besondere an<br />

Plurazin ® ist der<br />

ACL-Komplex*. Diese<br />

spezielle Kom bi -<br />

nation aus Ar ginin,<br />

Cystein und Leinsamen-Extrakt<br />

unter stützt die Durchblutung an<br />

Kopfhaut und Haarwurzeln, fördert<br />

die Elastizität und Festigkeit der<br />

Haare und stärkt das Wachstum.<br />

Jetzt rezeptfrei in der Apotheke<br />

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* diätetisches Lebensmittel für be sondere medizinische Zwecke<br />

(ergänzende bilanzierte Diät). Plurazin ® zur diätetischen<br />

Be handlung von hormonell veranlagungsbedingtem Haarausfall<br />

und Haarwachs tums störungen bei Frauen.


© Pharmaceutical Security Institute<br />

AUFKLÄRUNG IN DEN APOTHEKEN<br />

Tag der<br />

Apotheke:<br />

Dienstag, 5. Oktober 2010<br />

Am Tag der Apotheke informieren die Apothekerinnen und Apotheker über<br />

die »Gefahr aus dem Internet«. Holen Sie sich die informative Broschüre<br />

oder eine hübsche Pillen dose als Schlüsselanhänger. Bleiben Sie auf der<br />

sicheren Seite – in Ihrer Apotheke.<br />

ARZNEIMITTELFÄLSCHUNGEN AUS DEM<br />

INTERNET<br />

Immer mehr Personen bestellen Medikamente über das Internet. Die<br />

Möglichkeit der Anonymität lässt viele auf die billigen Lockangebote<br />

aus dem Internet hereinfallen, wo auch rezeptpflichtige Medikamente<br />

jederzeit per Mausklick bestellt werden können. Wer über<br />

das Internet Medikamente bestellt, erwartet sich echte Produkte,<br />

wird aber belogen und betrogen.<br />

Beschlagnahmte Maschine<br />

zur Herstellung von Arzneimittelfälschungen<br />

in Indien<br />

12 DA Oktober 2010<br />

GEFÄLSCHTE<br />

MEDIKAMENTE<br />

KANN MAN NICHT<br />

ERKENNEN!<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

können das gesundheitliche<br />

Risiko durch Medikamente aus<br />

dem Internet oft nicht abschätzen:<br />

Echte und gefälschte Medikamente<br />

sind optisch nicht unterscheidbar.<br />

Fälschungen aus dem Internet<br />

bergen zwei wesentliche Gefahren:<br />

Entweder sie enthalten<br />

falsche oder nicht richtig dosierte<br />

Wirkstoffe, oder sie bestehen aus<br />

Staub, Kot oder sogar Gift. Die<br />

Wirkung dieser Plagiate kann somit<br />

überhaupt nicht abgeschätzt<br />

werden, im schlimmsten Fall können<br />

sie sogar zum Tod führen.<br />

© istockphoto.com<br />

DER ZOLL – AKTIV IM EINSATZ GEGEN DIE<br />

KRIMINALITÄT<br />

Um den Machenschaften des organisierten Verbrechens effektiv<br />

entgegenwirken zu können, gehen die österreichischen Zollbehörden<br />

gezielt gegen die illegale Einfuhr von Medikamenten vor.<br />

Durch umfangreiche Maßnahmen sind in Österreich die Aufgriffs-<br />

DIE FAKTEN:<br />

l Der Handel von gefälschten Medikamenten über das<br />

Internet boomt. Laut WHO liegt der mit gefälschten<br />

Arzneimitteln weltweit erzielte jährliche Umsatz bei 75 Milliarden<br />

US-Dollar.<br />

l Arzneimittel zu fälschen und über das Internet zu vertreiben<br />

ist extrem lukrativ. Schätzungen zufolge erzielt die organisierte<br />

Kriminalität damit bis zu 2.000 Mal höhere Einnahmen<br />

als mit dem klassischen Drogenhandel.<br />

l Über 95 % der von den Behörden aufgegriffenen<br />

Medikamente aus dem Internet sind Fälschungen oder<br />

Substandard. Eine aktuelle Untersuchung der AGES<br />

PharmMed vom April 2010 besagt, dass sie im besten Fall<br />

nur »wirkungslos« sind – im schlechtesten Fall die Gesundheit<br />

der Konsumentinnen und Konsumenten aber massiv<br />

schädigen können.<br />

l 77 % der Österreicherinnen und Österreicher machen sich<br />

keine Sorgen über die Echtheit der online erworbenen<br />

Produkte.<br />

l Produktfälschungen sind den Österreicherinnen und Österreichern<br />

aus unterschiedlichsten Bereichen (z. B. Kleidung)<br />

teilweise sogar sehr gut bekannt. Medikamentenfälschungen<br />

sind jedoch im Vergleich zu den meisten anderen<br />

Imitaten optisch nicht von den Originalen zu unterscheiden<br />

– ihre Wirkung kann aber fatal sein.<br />

Eine Information der


Medikamentenfälschungen im Internet<br />

– Wichtige Fakten für<br />

Konsumentinnen und Konsumenten<br />

l Wer Medikamente im Internet kauft, riskiert<br />

massive gesundheitliche Schäden.<br />

l Wer Medikamente im Internet kauft, kann zum<br />

Opfer skrupelloser Krimineller werden.<br />

l Jeder Cent, der für Medikamente im Internet<br />

ausgegeben wird, stärkt möglicherweise die<br />

Medikamentenmafia und schadet der Wirtschaft<br />

und auch der Allgemeinheit.<br />

l Nur wer in die Apotheke geht, kann sicher gehen,<br />

echte Medikamente zu bekommen, die in<br />

Dosierung und Inhaltsstoffen auf die jeweiligen<br />

Bedürfnisse abgestimmt sind.<br />

l Nur in der Apotheke wird man kompetent beraten<br />

und ist »auf der sicheren Seite«.<br />

zahlen des Zolls in den letzten Jahren explodiert. Laut dem aktuellen<br />

Produktpiraterie-Bericht wurden im Jahr 2009 insgesamt<br />

27.095 Arzneimittel aus 593 Sendungen sichergestellt. Als Ursprungsländer<br />

gelten vor allem Indien, Thailand und China. An der<br />

Spitze der der Hitliste stehen Potenzmittel, gefolgt von Haarwuchsund<br />

Diätmitteln.<br />

INFORMATIONSOFFENSIVE<br />

»AUF DER SICHEREN SEITE«<br />

Der Handel wie auch der Kauf von Medikamenten über das Internet<br />

ist verboten. Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka: „Mit dem Arzneimitteleinfuhrgesetz,<br />

das erst jetzt im August in Kraft getreten ist,<br />

werden die Vorschriften in Sachen Medikamentenschmuggel noch<br />

verschärft. Um die Konsumenten über das Verbot und die großen<br />

gesundheitlichen Gefahren beim Kauf von<br />

Medikamenten über das Internet aufmerksam<br />

Medikamente nur in der Apotheke<br />

kaufen – damit Sie garantiert auf<br />

der sicheren Seite sind!<br />

zu machen, startet das BMF nun gemeinsam mit der Österrei -<br />

chischen <strong>Apothekerkammer</strong> die Informationsoffensive »Auf der<br />

sicheren Seite«. Denn der EU-Aktionsplan für den Zollbereich sieht<br />

vor, dass die Verbraucher über Gefahren von Fälschungen informiert<br />

werden.<br />

MEDIKAMENTE AUS IHRER APOTHEKE SIND<br />

GARANTIERT ECHT<br />

Die Apotheken leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit<br />

der Bevölkerung. Eine Kernkompetenz von Apothekerinnen und<br />

Apothekern ist die fachkundige und verantwortungsvolle Beratung<br />

bei der Abgabe von Arzneimitteln. Durch kompetente Aufklärung<br />

Erschreckend: 95 % der von den Behörden aufgegriffenen<br />

Medikamente aus dem Internet sind Fälschungen oder<br />

Substandard!<br />

wird den Patientinnen und Patienten geholfen, Fehler bei der<br />

Einnahme von Medikamenten zu vermeiden. Apothekerinnen und<br />

Apotheker stehen darüber hinaus beratend zur Seite, wenn es um<br />

allgemeine Gesundheitsthemen wie richtige Ernährung oder notwendige<br />

Impfungen geht, und bieten Gesundheitschecks (Blutdruckmessung,<br />

Gewichtskontrolle etc.) an.<br />

Nur in der Apotheke sind Sie auf der<br />

sicheren Seite!<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.auf-der-sicheren-seite.at<br />

und auf Facebook.<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Apothekerkammer</strong><br />

© <strong>Österreichische</strong> <strong>Apothekerkammer</strong><br />

DA Oktober 2010<br />

13


© Chrsto<br />

BETTER AGING<br />

14 DA Oktober 2010<br />

<strong>Better</strong>-<br />

Gesund und attraktiv<br />

älter werden<br />

Schon längst ist die Apotheke<br />

nicht mehr nur ein<br />

Ort, wo man sich seine<br />

Medikamente abholt.<br />

Denn abgesehen von der<br />

breiten Palette an Kosmetikprodukten,<br />

die eine<br />

Apotheke zu bieten hat,<br />

bilden qualitativ hochwertigeNahrungsergänzungsmittel<br />

einen immer<br />

stärker nachgefragten<br />

Anteil des Apotheken -<br />

angebots.<br />

AUTORIN:<br />

MAG. PHARM.<br />

SUSANNE<br />

ERGOTT-BADAWI<br />

Mag. pharm. Susanne<br />

Ergott-Badawi


<strong>Aging</strong><br />

Das moderne Schlagwort »Anti-<strong>Aging</strong>« – »<strong>Better</strong> <strong>Aging</strong>« trifft<br />

es besser – ist unverkennbar sowohl mit dem Begriff »Wohlfühlen«<br />

als auch zu einem großen Prozentsatz mit Weiblichkeit<br />

gekoppelt. Zu diesem Thema haben wir Apotheker eine große Beratungskapazität<br />

zu bieten.<br />

Wenn wir älter werden, verändert sich die Haut. Mit dem Alter wird die<br />

Haut zusehends dünner und trockener. Sie kann auch ihre Elastizität<br />

verlieren, was Falten und Augensäcke zur Folge hat. Obwohl die Kosmetik-Industrie<br />

für teure Hautpflegeprodukte wirbt, die angeblich die<br />

Hautalterung aufhalten, ist die Jugendlichkeit aus dem Cremetopf bis<br />

heute wohl meistens eine Illusion. Allerdings kann vieles von dem, was<br />

als unausweichlicher Bestandteil des Alterungsprozesses betrachtet<br />

wird, verzögert bzw. in Grenzen gehalten werden. Faltenbildung und<br />

andere Hautveränderungen, die dem Alterungsprozess zugeschrieben<br />

werden, sind vor allem Folgen von übermäßiger Sonneneinstrahlung,<br />

aggressiven Seifen und Chemikalien aus Luft und Wasser.<br />

Nährstoffe für die Altershaut<br />

Vorsorge ist der Schlüssel zur Erhaltung einer gesunden, jugendlich<br />

aussehenden Haut, und dabei spielt optimale Ernährung eine Hauptrolle.<br />

Viele der altersbedingten Veränderungen der Haut durch Sonne<br />

und Umwelteinflüsse werden durch Oxidation vermittelt. Altersflecken<br />

auf der Haut zum Beispiel sind Ansammlungen von oxidierten<br />

Lipidsubstanzen. Eine reichliche Versorgung mit antioxidativen<br />

Nährstoffen, wie Vitamin A, C, E, Beta-Carotin und den Mineralien<br />

Zink und Selen, dazu Cystein und Coenzym Q10 können den Oxidationsschutz<br />

anregen und die Haut vor Beschädigungen, Altersflecken<br />

und Falten schützen. Die Unterstützung der ständigen Zellerneuerung<br />

in der Haut und die Erhaltung ihrer Elastizität und Spannkraft erfordern<br />

eine gleichmäßige und großzügige Versorgung der Haut mit<br />

Nährstoffen. Für die Bildung der elastischen Fasern und Kollagenfasern,<br />

die die Haut unterstützen und zusammenhalten, ist reichlich<br />

qualitativ hochwertiges Protein in Verbindung mit Zink und den Vit -<br />

aminen C und B6 unentbehrlich. Der Konsum von hochwertigen<br />

Pflanzenölen, ergänzt durch regelmäßige Gaben von Gamma-<br />

Linolensäure, kann in der Haut die Produktion jener Fettsäuren<br />

»ankurbeln“«, aus denen die natürlichen Hautfette zusammengesetzt<br />

sind. Vitamin A spielt bei der Steuerung der Zellteilung und des<br />

Wachstums der Hautzellen eine wichtige Rolle, weshalb eine opti -<br />

male Versorgung mit Vitamin A (oder Beta Carotin) für die Gesundheit<br />

der Haut so wichtig ist.<br />

Nährstoffe für die trockene Haut<br />

Früher wurde die Haut als einfache, passive »Verpackung« betrachtet,<br />

die unser empfindliches Innenleben bedeckt. Sie ist jedoch weit mehr:<br />

Gesunde, unversehrte Haut ist eine außerordentlich wirksame Barriere,<br />

die uns vor schädlichen Bakterien, Viren und Chemikalien schützt.<br />

Daher ist die Pflege von Haut, Haaren und Nägeln weit mehr als eine<br />

Frage der Eitelkeit.<br />

Wegen ihres hohen Nährstoffbedarfs ist die Haut besonders anfällig<br />

für Störungen, die eine unausgewogene oder mangelhafte Ernährung<br />

mit sich bringt. Hautprobleme sind oft die ersten Anzeichen eines<br />

BETTER AGING<br />

Schluss mit<br />

Trockener Haut<br />

Trockene, raue Haut ist meist eine Folge von<br />

gestörten Hautfunktionen. Bei einem Mangel<br />

an natürlichen Feuchthaltefaktoren, wie z. B.<br />

Urea, ist die Haut nicht in der Lage, ausreichend<br />

Feuchtigkeit zu binden. Die Haut<br />

neigt zu Spannungsgefühl und Rauigkeit.<br />

Sehr trockene bis schuppige Haut weist die<br />

gleichen Mangelerscheinungen auf wie<br />

trockene, raue Haut. Die Symptome sind<br />

jedoch stärker ausgeprägt, so dass eine<br />

intensivere Pflege notwendig ist.<br />

Die reichhaltige, hochdosierte Pflegeformel<br />

der Eucerin Repair Lotion 10 % UREA<br />

spendet und bindet besonders nachhaltig<br />

Feuchtigkeit. Zusätzlich mindert sie die<br />

Schuppung und wirken juckreizlindernd. Die<br />

Haut wird wieder<br />

angenehm glatt<br />

und geschmeidig.<br />

⇒ Zur täglichen<br />

Pflege bei extrem<br />

trockener, juckender,<br />

schuppiger<br />

Haut, Neuro -<br />

dermitis, Psoriasis<br />

und Ichthyosis,<br />

Diabetes mellitus<br />

und auch therapiebegleitend.<br />

Klinische<br />

Studien beweisen<br />

die exzellente Wirksamkeit<br />

und Hautverträglichkeit.<br />

Exklusiv in<br />

Apotheken.<br />

www.eucerin.at<br />

DA Oktober 2010<br />

15<br />

Anzeige


© Kurhan Ider<br />

Nährstoffmangels, und sie können als Warnsignale aufgefasst werden,<br />

die auf tiefer liegende Störungen hinweisen. Eine Behandlung mit<br />

Cremen und Salben, die örtlich auf der Haut angewendet werden,<br />

Nährstoffempfehlung für die alternde Haut<br />

Nährstoff Empfohlene<br />

Tagesdosis<br />

Kommentare<br />

Antioxidantien-<br />

Präparat<br />

(mit Carotinoiden,<br />

Vitamin C, Vitamin E,<br />

Coenzym Q10, Zink,<br />

Selen und Mangan)<br />

16 DA Oktober 2010<br />

Vitamin C: 1–2g<br />

Vitamin E: 50–600mg<br />

Carotinoide: 15mg<br />

Coenzym Q10:<br />

60–100mg<br />

Selen: 100–200mg<br />

Zink: 15mg<br />

Mangan: 1–5mg<br />

Schützt die Haut<br />

vor Oxidationsschäden,<br />

die u.a.<br />

Faltenbildung und<br />

Altersflecken verursachen<br />

können.<br />

Vitamin A 10.000 I E Kann auch in Form<br />

von Carotinoiden<br />

(z.B. aus der<br />

Meeralge Dunaliella<br />

salina) genommen<br />

werden.<br />

Vitamin-B-Komplex<br />

(hoch dosiert)<br />

Hochwertiges<br />

Protein-Supplement<br />

Gamma-Linolensäure<br />

(GLS)<br />

Essenzielle<br />

Fettsäuren<br />

Sollte mindestens<br />

25mg Vitamin B6 enthalten,<br />

darüber hinaus<br />

die anderen B-Vitamine<br />

in großzügigen Mengen.<br />

10-20g nieder -<br />

molekulares Protein<br />

(ist ein Gemisch von<br />

kurzkettigen Proteinen<br />

– gewöhnlich aus<br />

Milch, Soja, Kartoffeln<br />

oder Ei).<br />

2–4 Kapseln Nacht -<br />

kerzenöl (EPO)<br />

1–2 Esslöffel kalt -<br />

gepresstes Sesam,<br />

Leinsamen-, Maisoder<br />

Distelöl<br />

Wichtig für die<br />

Spannkraft der<br />

Haut<br />

Ist ein hochwertiges,<br />

komplettes Protein;<br />

die Ausnutzung von<br />

niedermolekularem<br />

Protein beträgt nahezu<br />

100 % und ist<br />

wesentlich besser<br />

als diejenige üblicherNahrungsproteine<br />

wie z.B.<br />

Fleisch.<br />

Bewahrt die natürlichen<br />

Hautfette.<br />

Zusammen mit mindestens<br />

100 mg<br />

Vitamin Einnehmen


BETTER AGING<br />

reicht in der Regel, wenn es ein hochwertiges Produkt ist, welches<br />

mit pflanzlichen Ölen angereichert ist.<br />

Reicht diese Methode jedoch nicht, so lässt sich das Problem »trockene<br />

Haut« mit Methoden aus der Ernährungsmedizin besser lösen,<br />

weil diese zur Wurzel des Problems vordringen.<br />

Haut, Haare und Nägel sind hauptsächlich aus kollagenen Strukturen<br />

aufgebaut. Es ist also eine ausgewogene Versorgung mit allen Aminosäuren<br />

erforderlich. Wichtig sind zudem natürlich alle Mikronährstoffe,<br />

die für die körpereigene Kollagenbildung benötigt werden:<br />

Vit amin C, A, B6 sowie Zink. Für die teilungsfreudigen Hautzellen<br />

werden auch Folsäure und Vitamin B12 in besonderen Mengen<br />

benötigt. Die B-Vitamine B6, B12 und Folsäure sind auch deshalb<br />

wichtig, da sie einen Störfaktor der Kollagensynthese, nämlich das<br />

Homocystein, niedrig halten.<br />

Das Erscheinungsbild der Haut und ihre Unversehrtheit hängen von<br />

der ununterbrochenen Bildung und Absonderung von Fetten ab. Sie<br />

halten die Haut geschmeidig und heil und verhindern allzu große<br />

Wasserverluste durch Verdunstung. Trockene Haut ist besonders in der<br />

rauen Jahreszeit ein Problem, wenn kalte Luft, Wind und trockene<br />

Heizungsluft die Haut strapazieren und austrocknen.<br />

Immer mehr Frauen wollen ihrem anstrengenden und teils auch sehr<br />

stressigen Alltag entfliehen, dazu werden einzelne Wellnessanwendungen<br />

oder sogar ganze Wellnesswochenenden gebucht.<br />

Dabei können Sie sich ein viel effizienteres, individuelles »Wellness-<br />

Paket« aus der Apotheke holen, ganz auf Sie zugeschnitten und mit<br />

nachhaltiger Wirkung. Denn wo sonst finden Sie fachkundige Beratung,<br />

vereint mit hochwertigen medizinischen Produkten?<br />

Nährstoffempfehlungen bei trockener Haut<br />

Nährstoff Empfohlene Tagesdosis Kommentare<br />

Vitamin E 200 mg Schützt die Hautfette<br />

und hilft, die Haut<br />

feucht zu halten.<br />

Gamma-<br />

Linolensäure<br />

(GLS)<br />

Essenzielle<br />

Fettsäuren<br />

2–4 Kapseln Nachtkerzenöl Hilft, die natürlichen<br />

Feuchtigkeitsbarrieren<br />

der Haut zu erhalten.<br />

1-2 Esslöffel kaltgepresstes<br />

Leinsamen-, Sesam- oder<br />

Distelöl<br />

Vorsorge ist der<br />

Schlüssel zur<br />

Erhaltung einer<br />

gesunden,<br />

jugendlich<br />

aussehenden<br />

Haut, und dabei<br />

spielt optimale<br />

Ernährung eine<br />

Hauptrolle.<br />

Hilft, die Haut feucht,<br />

geschmeidig und zart<br />

zu halten.<br />

DA Oktober 2010<br />

17


© Valua Vitaly<br />

PFLEGE UND KOSMETIK<br />

18 DA Oktober 2010<br />

Optimale Pflege<br />

aus der Apotheke<br />

Gesundes Haar<br />

– gesunde Nägel<br />

Haare und Nägel sagen viel über unsere Persönlichkeit<br />

aus; ihr gepflegtes, gesundes Aussehen ist für unser<br />

Wohlgefühl wichtig. Sie bedürfen besonderer Pflege und<br />

Pflege produkte, die in optimaler Qualität in der Apotheke<br />

erhältlich sind – inklusive der kompetenten Beratung!<br />

AUTOR: MAG. PHARM. ERICH ZÖCHLING<br />

Kopfhaare dominieren das Erscheinungsbild des Menschen,<br />

auch in der Tierwelt beeindruckt eine Mähne oder kuscheliges<br />

Fell, wobei nur Säugetiere ihre Haut mit Haaren bedecken. Im<br />

Besonderen prägt die Frisur die Persönlichkeit, aber auch Vorurteile.<br />

Langes blondes Haar stärkt den jugendlichen Charakter, graues Haar<br />

unterliegt dem Alterungsprozess und wird auch damit assoziiert.<br />

Ausgefallener Haarschnitt vorurteilt Flippigkeit, Mut oder Extravaganz.<br />

Kahlköpfigkeit kann am Selbstbewusstsein nagen und ein<br />

exekutierter Kahlschnitt nimmt die Identität.<br />

Die Haartypen<br />

Diese Betrachtung gilt aber nur den Kopfhaaren. Aufgrund ihrer<br />

Länge zählen sie mit den Bart-, Scham- und Achselhaaren zu den<br />

Langhaaren, letztere werden nach derzeitigen Modetendenzen gerne<br />

entfernt. Borstenhaare hingegen bestechen durch ihre Stärke,<br />

gemeint sind Nasen- und Ohrenbehaarung, Wimpern und Augenbrauen.<br />

Beide Gruppen sind so genannte Endhaare. Woll- oder<br />

Flaumhaar ist die übrige, feine und wenig pigmentierte Körperbehaarung.<br />

Mit dieser Art beginnt auch der Fetus sein Leben bei uns.<br />

Das Gerüsteiweiß namens Keratin<br />

Haare sind biegsame und zugfeste Hornfäden als Anhangsorgane<br />

der Haut. Der Hauptbestandteil ist Keratin – ein Gerüsteiweiß – mit<br />

einem Anteil von 10 % Wasser, welches zur Elastizität beiträgt. Am<br />

Kopf haben Menschen 100.000 bis 150.000 Haare, wobei es je nach<br />

Haarfarbe schwankt. Blonde liegen an der Obergrenze, während<br />

Rot haarige nur 75.000 Haare zählen. Täglich verlieren wir 60 bis<br />

100 Haare, die Haarwurzeln leben 6 bis 8 Jahre. Sie wachsen ca. 1<br />

cm im Monat.<br />

Von außen nach innen<br />

Histologisch ist ein Haar in 3 Schichten aufgebaut. Von außen nach<br />

innen:<br />

l Cuticula oder Schuppenschicht – besteht aus verhornten, abgestorbenen<br />

Zellen, die dachziegelartig in sechs bis zehn Lagen zur<br />

Haarspitze orientiert für die Optik sorgen. In saurem Milieu sind sie<br />

angelegt und durch Lichtreflexion erscheint das Haar gesund und im<br />

vollen Glanz. Alkalien öffnen die Schuppen, allein deshalb ist eine<br />

Spülung nach dem Shampoonieren ein guter Tipp.


l Cortex oder Faserschicht – ein Faserbündel aus zahlreichen<br />

Fibrillen, feinste Keratinfasern, die mit einer Kittsubstanz verbunden<br />

die Reißfestigkeit und Elastizität des Haares bestimmt. Das Haarefärben<br />

und die Dauerwelle sind chemische Vorgänge, die in die Faserschicht<br />

eingreifen.<br />

l Medulla oder Haarmark – aus Zellabbauprodukten; für die<br />

Struktur des Haares unbedeutend.<br />

In der Haarwurzel tief in der Lederhaut bilden in der Matrix die<br />

Hornzellen den Haarschaft, Melanozyten beteiligen sich an der<br />

Haarfärbung.<br />

Die Haarfarbe ist genetisch vorgegeben und wird von 2 Pigmentarten<br />

geprägt. Braun-schwarze und rote Melanine bestimmen je nach<br />

Intensität blonde, rote, brünette oder schwarze Haare. Im Laufe des<br />

Lebens zerfallen diese melaninbildenden Zellen (Melanocyten) und<br />

das Haar wird grau bis weiß. Neueste Forschungsergebnisse lassen<br />

uns wissen, dass im Alter Wasserstoffperoxyd langsamer abgebaut<br />

wird, was zum Ergrauen des Haares beiträgt.<br />

Glatt oder gelockt?<br />

Die Haarform hängt vom Querschnitt des Haares ab. Asiatische<br />

Haare besitzen einen runden Querschnitt, das Haar erscheint glatt.<br />

Europäer sind hingegen fallweise auch mit ovalem Haarquerschnitt<br />

ausgestattet, was Lockenbildung hervorruft. Das gekräuselte Haar<br />

der Afrikaner entsteht durch den elliptischen Querschnitt der Haare.<br />

Haare wachsen in Zyklen<br />

In der Hauptwachstumssequenz, der Anagenphase, die zwei bis<br />

sechs Jahre dauert, befinden sich zirka 85 % der Haare. In der<br />

Katagenphase oder Ruhephase wird das Haarwachstum eingestellt.<br />

Es betrifft 1 % der Haare und dauert 2 bis 3 Wochen. In der Telogenphase<br />

oder Endphase sind 18 % der Haare, in der wieder eine Matrix<br />

mit Zellteilung entsteht und sich der Haarfolikel regeneriert. Das<br />

neue Haar drückt das alte aus dem Folikel, wodurch der Haarausfall<br />

bemerkt wird. Nicht selten ist dieser Nebeneffekt bei Anwendung<br />

von Haarwuchsmitteln beobachtbar. Nicht alle Haare befinden sich<br />

in der gleichen Phase, so ist der normale tägliche Ausfall von 60 bis<br />

100 Haaren auf die Katagenphase zurückzuführen.<br />

Durch eine Schwangerschaft wird die Katagenphase gestoppt, der<br />

Haarzyklus holt diese aber nach der Geburt nach, daher kommt es,<br />

dass nach der Schwangerschaft vermehrt Haarausfall bemerkt wird.<br />

Pflege von innen<br />

Nährstoffe, die für kräftiges Haar und gegen Haarausfall sorgen<br />

sollen, können nur systemisch zugeführt werden. Daher ist die<br />

Obsorge für eine gute Durchblutung am wichtigsten. Ein guter Tipp<br />

des Apothekers ist immer eine mehrmals täglich durchgeführte<br />

zarte Kopfmassage mit weichen Bürsten oder den Fingerkuppen.<br />

Bedeutende Beiträge zum Haarwuchs liefern Biotin, Zink, Kiesel erde<br />

und Omega-3-Fettsäuren. Diese Anforderungen in einem erfüllen<br />

spezielle Kapseln aus der Apotheke. Auch ist der Effekt von Biotin<br />

auf den Haarwuchs mit 2,5 mg täglich ausreichend.<br />

Pflege von außen<br />

Für die Pflege des Haares stehen reinigende Shampoos, Haarspülungen,<br />

-kuren und -wässer zur Verfügung. Shampoos haben oft mit 20<br />

bis 30 Bestandteilen nicht nur reinigenden Effekt. Zu berücksichtigen<br />

ist dabei die sparsame Verwendung. Schäumen bedeutet, dass<br />

sich die Emulgatoren mangels Fett mit Luft verbinden. Ein Zeichen<br />

von Fettfreiheit auf der Kopfhaut. Die Folgen sind Schuppen.<br />

Haarspülungen werden nach der Haarreinigung angewendet und<br />

oberflächlich ausgewaschen. Die Pflegestoffe verleihen dem Haar<br />

Glanz, bessere Kämmbarkeit und Volumen.<br />

Haarkuren oder Haarmasken haben eine cremige Konsistenz, sind reichhaltiger<br />

als Spülungen und besitzen bereits kurativen Charakter für Haa-<br />

PFLEGE UND KOSMETIK<br />

re und Kopfhaut. Die Anwendung ist begrenzt, das Haar bekommt<br />

durch die Anlagerung Gewicht, was wiederum die Frisur beeinträchtigt.<br />

Die apothekenspezifischen Kosmetikanbieter, bieten Pflegeprodukte<br />

für jeden Haartyp und für jedes Haarproblem.<br />

Auch Nagelpflege sollte sein<br />

Mit »Nagel« unserer Finger und Zehen meint man die gebogene<br />

Nagelplatte. Sie dient als Schutz und Widerlager der Tastballen. Der<br />

hufeisenförmige Nagelwall ist mit der Nagelplatte durch ein Nagelhäutchen<br />

verbunden. Eine Verletzung dort (Maniküre) führt unweigerlich<br />

zu Nagelbettentzündungen.<br />

Die Nagelplattenbildung hinter der weißen Zone am hinteren Nagelrand<br />

(Lunula) erfolgt an der Nagelmatrix. Ist diese zerstört,<br />

wächst der Nagel nicht mehr nach. Teilweise Störungen führen zu<br />

einem typischen unveränderbaren Nagelbild. Die Nagelplatte besteht<br />

aus verhornten, fest miteinander verkitteten, kernlosen, toten<br />

Zellen. Ausgetrocknet entstehen Risse und der Nagel wird spröde.<br />

Durch häufigen Wasserkontakt quillt die Kittsubstanz und der Nagel<br />

blättert ab. Reinigungsmittel und Nagellackentferner unterstützen<br />

den Prozess. Mit Nagelsalben, Nagelcremes, oder Nagelölen –<br />

Ricinusöl, Olivenöl u.v.m. – stärkt man den Nagel und beugt Rissen<br />

vor. Die Anwendung erfolgt nach dem Trocknen des Nagellacks.<br />

Nach einer kurzen Einwirkzeit wird der Überschuss abgewischt.<br />

Zum Härten der Nägel eignet sich Formaldehyd – max. Konzentration<br />

5 % –, diese Substanz reagiert mit den freien Aminogruppen<br />

des Keratins und festigt dadurch die Nagelsubstanz. Bei der Anwendung<br />

ist die Nagelhaut mit Fett zu schützen, zudem sollen<br />

Glycerin oder andere Feuchthaltemittel die Nagelplatte vor Austrocknung<br />

bewahren.<br />

Autor: Mag. pharm. Erich Zöchling<br />

Apotheke Traisenpark, 3107 St. Pölten<br />

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20 DA Oktober 2010<br />

Gute<br />

Nacht!<br />

Hochgradige<br />

Schlafprobleme<br />

werden oft im<br />

Zusammenspiel<br />

mit Gesundheitsstörungen<br />

wie<br />

Herz-Kreislauf-<br />

Beschwerden,<br />

Übergewicht oder<br />

chronischen<br />

Schmerzen<br />

gesehen.


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Stimmt mit unserem Schlaf etwas nicht, so ist<br />

unser ganzes Leben beeinträchtigt. Schlaf- und<br />

Durchschlafstörungen können sogar Ursache<br />

für ernsthafte Erkrankungen sein. Grund genug,<br />

sich mit Aspekten des Schlafes auseinander zu<br />

setzen. Und wie schlafen Sie eigentlich?<br />

Die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen hängt auch im Beruf<br />

stark vom Einklang mit seiner inneren Uhr ab. „Wer gemäß<br />

seiner Innenzeit leben kann, schläft besser, ist gesünder, arbeitet<br />

effektiver und mit mehr persönlichem Erfolg, hat aber auch<br />

viel mehr von seiner Freizeit“, resümierte Schlafforscher Prof. Till<br />

Roenneburg. Die Tatsache, dass jeder Mensch seine eigene Chronobiologie<br />

hat – also die genetische Veranlagung dazu, eher ein<br />

»früher Vogel« oder tendenziell eine »Nachteule« zu sein –, könnte<br />

sich jeder Einzelne bei der Planung seiner Aktivitäten, aber auch<br />

z. B. Unternehmen mit Schichtdienst, verstärkt zunutze machen.<br />

Eine innere Uhr, deren Taktgeber vor allem das Licht ist, tickt in<br />

sämtlichen Lebewesen und gestaltet die Innenzeit, nach der sich alle<br />

Abläufe im Körper richten. Ein stecknadelgroßes Hirngebiet steuert<br />

diese Abgleichung des Schlaf-Wach- mit dem Tag-Nacht-Rhythmus,<br />

der vor allem bei Schichtarbeitern und reisenden Geschäftsleuten<br />

häufig aus dem Takt gerät.<br />

MELATONIN: HORMON DER NACHT<br />

Hochgradige Schlafprobleme werden oft im Zusammenhang mit<br />

Gesundheitsstörungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Über -<br />

gewicht oder chronischen Schmerzen gesehen. Ein erholsamer Tiefschlaf<br />

erfordert das Zusammenspiel wichtiger Hormone. Die Experten<br />

für gesundes Altern der GSAAM e.V. ( Gesellschaft für Prävention<br />

und Anti-<strong>Aging</strong> Medizin), stufen Schlaf als Boxenstopp des<br />

Körpers ein. Impulse der Zirbeldrüse signalisieren den Organen<br />

die Tageszeit bzw. die Jahreszeit. Das geschieht mit Melatonin,<br />

dem Mutterhormon unserer inneren Uhren. Der Organismus verändert<br />

eine Reihe metabolischer Faktoren wie die Absenkung der<br />

Temperatur speziell für die nachts anstehenden Maßnahmen an Reparatur<br />

und Verjüngung. Nachtschlaf ist der wichtigste Auslöser für<br />

die Ausschüttung des Wachstumshormons. Schon im Körper junger<br />

Männer wird ein Defizit beobachtet, vermutlich wegen erhöhtem<br />

Blutzucker durch Süßigkeiten und andere Kohlenhydrate spät am<br />

Abend. Gleichzeitig wird die Bildung des Botenstoffs für die Appetitsteuerung,<br />

Leptin, gehemmt. Eine kurze Nacht führt tagsüber oft<br />

zu Heißhunger. Ergebnis: Übergewicht und schlaffe Muskeln.<br />

Unser so genanntes Schlafhormon Melatonin ist auch für Tiere und<br />

sogar in der Pflanzenwelt – in Baldrian, Johanniskraut und Algen –<br />

einer der wichtigsten Botenstoffe. Es ist ein Antioxidans, ein<br />

Schutzstoff für Nervenzellen des Gehirns und Kampfstoff gegen<br />

Krankheitserreger. Melatonin steuert unsere Chronobiologie. Dem<br />

Menschen steht mit zunehmendem Alter immer weniger Melatonin<br />

zur Verfügung. Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine der Ursachen<br />

für alterstypische Schlafstörungen.<br />

DA Oktober 2010<br />

21<br />

Entspannt schlafen –<br />

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SCHLAF<br />

SCHLAFMANGEL LÄSST JUGENDLICHE ZU<br />

UNGESUNDER ERNÄHRUNG GREIFEN<br />

Schlafmangel lässt Jugendliche schlechter essen. Finden Heranwachsende<br />

weniger als acht Stunden Bettruhe, so neigen sie einer<br />

Studie zufolge verstärkt zu fettigen Lebensmitteln und Süßigkeiten.<br />

Dieser Effekt ist bei Mädchen stärker ausgeprägt als bei den Burschen.<br />

Das Resultat könnte Ergebnisse früherer Untersuchungen erklären,<br />

wonach Menschen bei wenig Schlaf verstärkt zu Über -<br />

gewicht neigen.<br />

Die Schlafmediziner der Universität Harvard untersuchten 240<br />

Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren. Jene Jugendlichen, die<br />

weniger als acht Stunden schliefen, konsumierten im Vergleich zu<br />

den übrigen Teilnehmern täglich im Mittel 2,2 Prozent mehr Kalorien<br />

aus Fett und drei Prozent weniger Kalorien aus Kohlenhydraten.<br />

Dieser Unterschied mag zunächst gering erscheinen, er summiert<br />

sich aber im Lauf der Zeit und trägt so zu Fettleibigkeit bei.<br />

VERBINDUNG ZWISCHEN SCHLAFDAUER<br />

UND HERZINFARKT-RISIKO<br />

Mit sieben Stunden Schlaf pro Nacht haben Menschen einer Studie<br />

zufolge ein geringeres Herzinfarkt-Risiko als Lang- oder Kurzschläfer.<br />

Das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei weniger als fünf Stunden Schlaf<br />

steigt um mehr als das Doppelte. Menschen, die länger als neun<br />

Stunden im Bett – Nickerchen eingeschlossen – verbrachten, hatten<br />

demnach ein eineinhalb Mal höheres Risiko als die Sieben-Stunden-<br />

Schläfer.<br />

Die Wissenschafter verwiesen unter anderem darauf, dass die<br />

Schlafdauer den Stoffwechsel beeinflusst. Chronische Schlafdefizite<br />

könnten demnach zu einer gestörten Glukose-Toleranz und hohem<br />

Blutdruck führen, was wiederum eine Verengung der Arterien bedingen<br />

kann.<br />

GEHIRNTRAINING – SCHLAF HILFT<br />

Es ist groß in Mode – doch Gehirnjogging macht nicht unbedingt<br />

schlauer. Britische Wissenschafter haben nun herausgefunden, dass<br />

man zwar Erfolge beim Gehirntraining verzeichnen kann. Jedoch<br />

22 DA Oktober 2010<br />

EINSCHLAFSTÖRUNGEN ?<br />

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– die Entspannung aus der Natur!<br />

ließen sich diese nicht auf andere Bereiche und Aufgaben übertragen,<br />

für die nicht trainiert wurde. An der britischen Online-Studie<br />

nahmen knapp 11.500 Erwachsene im Alter zwischen 18 und 60<br />

Jahren teil. Sie mussten sechs Wochen lang Übungen am Computer<br />

auf der Wissenschaftsseite der BBC machen. Dabei trainierten sie<br />

unter anderem logisches Denken, ihr Gedächtnis, räumliches Sehvermögen<br />

und ihre Konzentrationsfähigkeit.<br />

Die Gehirnfunktion wurde vor und nach dem Training bewertet. Es<br />

kam heraus, dass sich die Erfolge bei dem Gehirntraining nicht auf<br />

andere mentale Bereiche übertragen ließen. Die Testpersonen konnten<br />

zwar ihre Leistung bei den speziellen Spielen verbessern. Aber<br />

das lag vor allem an der Übung – in Aufgaben, die sie nicht trainierten<br />

hatten, wurden sie nicht besser. Das galt auch für Spiele, die<br />

dem ursprünglichen ähnlich waren.<br />

Prof. Adrian Owen, vom Medical Research Council for Cognition<br />

and Brain Sciences in Cambridge und Co-Autor der Studie, sagte:<br />

„Gehirntraining und das Streben, die Gehirnfunktion mit Computertests<br />

zu verbessern, ist eine Multimillionen-Industrie. Aber bisher<br />

gibt es keine stabilen Beweise, dass es wirklich funktioniert.“<br />

Der Lübecker Psychologe und diesjährige Leibniz-Preisträger Prof.<br />

Born plädiert für eine viel preiswertere Art der Hirnleistungssteigerung:<br />

Kindertagesstätten sollten Schlaf gezielt einsetzen, um das<br />

Gedächtnis von Kindern zu verbessern, schlägt Born aufgrund seiner<br />

Studien zum Tiefschlaf vor. „Wenn die Kinder nach dem Lernen<br />

regelmäßig Mittagsschlaf halten, wird sich dadurch ihre Lern -<br />

leistung längerfristig deutlich verbessern“, sagte der diesjährige<br />

Leibniz-Preisträger.<br />

Born erforscht an der Universität Lübeck den Zusammenhang zwischen<br />

Schlaf und Gedächtnis und zeigte, dass durch intensive Tiefschlafphasen<br />

Gedächtnisinhalte besser in den Langzeitspeicher des<br />

Gehirns übertragen werden.<br />

Ihr Apotheker hält übrigens Arzneimittel, Produkte sowie Arzneipflanzenpräparate<br />

und -tees für Sie bereit, die – je nach Bedürfnis –<br />

individuell Ihr Einschlaf- bzw. Durchschlafvermögen verbessern<br />

können sowie Tipps für die so genannte »Schlafhygiene«, das sind<br />

Verhaltensregeln, mit denen Sie ebenfalls einen gedeihlichen Schlaf<br />

fördern können. Fragen Sie ihn doch einfach!<br />

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Die Verwendung dieser traditionellen pfl anzlichen Arzneispezialität bei Ein- und Durchschlafstörungen<br />

beruht ausschließlich auf langjähriger Tradition.<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker<br />

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© Astock - Fotolia.com


© Sebastian Kaulitzki<br />

GELENKSERKRANKUNGEN<br />

RHEUMA AN DEN<br />

HÄNDEN<br />

Wenn die<br />

Finger steif<br />

werden<br />

Sie kommen oft über Nacht: unschöne Knötchen<br />

an den Fingergelenken, die schmerzen<br />

und gerötet sind. Geschwollene und heiße<br />

Gelenke, die man kaum noch bewegen kann.<br />

Zugleich lässt die Kraft in den Händen deutlich<br />

nach und die Finger werden steif. Das alles<br />

kann jederzeit und in jedem Lebensalter auftreten,<br />

und für die Betroffenen meist ohne erkennbare<br />

Ursache. Aber natürlich gibt es einen<br />

Grund für diese Gelenkbeschwerden, und der<br />

heißt «Rheuma».<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

Der Begriff Rheuma kommt aus dem Griechischen und bedeutet<br />

»Schmerzen«. Rheuma ist keine einzelne Erkrankung sondern<br />

ein Überbegriff für viele Krankheiten an unserem Bewegungsapparat.<br />

Die Hände sind vor allem von zwei rheumatischen<br />

Leiden betroffen: der rheumatoiden Arthritis, einer Gelenks -<br />

entzündung, und den Fingerarthrosen, das sind Abnützungen unserer<br />

Gelenke. Die Gicht, eine Stoffwechselerkrankung mit Ablagerung<br />

von Harnsäurekristallen in den Gelenken, ist dagegen nur sehr<br />

selten der Grund für Beschwerden in den Fingern.<br />

DIE RHEUMATOIDE ARTHRITIS<br />

Die rheumatoide Arthritis, früher chronische Polyarthritis genannt,<br />

ist eine chronische Gelenksentzündung, die sehr schnell den Gelenksknorpel<br />

angreift, damit die Gelenke zerstört, was wiederum<br />

starke Schmerzen, Verformungen und eine Gebrauchsunfähigkeit<br />

der Fingergelenke zur Folge hat.<br />

Ursache der Polyarthritis ist eine Störung unseres Immunsystems,<br />

welches außer Kontrolle gerät, überaktiv ist und sich gegen unseren<br />

eigenen Körper richtet. Über eine Aktivierung diverser Zellen und<br />

Botenstoffe des Immunsystems kommt es zu einer entzündlichen<br />

Reaktion, wobei neben Gelenken und Muskeln sogar innere Organe<br />

wie Niere, Lunge, Herz oder Leber betroffen sein können.<br />

DA Oktober 2010<br />

23


GELENKSERKRANKUNGEN<br />

Prinzipiell kann die rheumatoide Arthritis in jedem Lebensalter<br />

auftreten, am häufigsten zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr.<br />

Frauen erkranken dreimal so häufig wie Männer. Selbst vor Kindern<br />

schreckt diese Krankheit nicht zurück.<br />

An den Händen sind in erster Linie die Fingergrund- und -mittelgelenke<br />

sowie die Handgelenke befallen, oft symmetrisch an beiden<br />

Händen. Die Fingerendgelenke bleiben dagegen meist ausgespart.<br />

Folgende Anzeichen sollten jeden Menschen sofort zum Arzt<br />

führen:<br />

l Frühmorgendlicher Gelenksschmerz (Morgensteifheit):<br />

In der Früh sind die Gelenke steif, unbeweglich und schmerzen.<br />

Dies kann oft Stunden andauern.<br />

l Kraftlosigkeit der Hände: Dosen und Gläser können nicht<br />

mehr geöffnet werden. Vielen Patienten fallen Gegenstände einfach<br />

aus der Hand.<br />

l »Begrüßungsschmerz«: Ein kräftiger Händedruck verursacht<br />

fast immer starke Schmerzen.<br />

l Bewegungseinschränkung: Eine Faust machen oder das<br />

Ausstrecken der Finger sind unmöglich.<br />

l Gelenksschwellung: Die Gelenke sind spindelförmig auf -<br />

getrieben, prall gefüllt, druckschmerzhaft, sie hitzen und sind<br />

gerötet. In einigen Fällen beginnt die Krankheit so dramatisch,<br />

dass die ganze Hand geschwollen ist.<br />

l Allgemeinsymptome: Krankheitsgefühl, Fieber, Schwitzen,<br />

Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme sowie<br />

Muskel- und Sehnenschmerzen.<br />

Da gerade in den ersten Jahren der Erkrankung die größten Gelenksschäden<br />

entstehen, sind eine rechtzeitige exakte Diagnose und<br />

Behandlung enorm wichtig.<br />

Wer also drei bis vier Wochen an den oben genannten Symptomen<br />

leidet, sollte unverzüglich einen Spezialisten aufsuchen. Der<br />

Rheumatologe wird anhand der Beschwerden und mithilfe<br />

spezieller Blutuntersuchungen, Röntgen sowie Gelenksultraschall<br />

oder Magnetresonanztomographie rasch die Erkrankung erkennen<br />

und die richtige Therapie beginnen.<br />

Immuntherapie<br />

Da es sich bei der rheumatoiden Arthritis um eine Störung unseres<br />

Immunsystems handelt, werden in erster Linie Medikamente eingesetzt,<br />

die das außer Kontrolle geratene Immunsystem normalisieren<br />

und damit die Entzündung bremsen. Man spricht von einer<br />

»Basistherapie«. Neben den konventionellen Basismitteln wie<br />

Methotrexat, Sulfasalazin, Hydroxychloroquin und Leflunomid<br />

steht seit mehr als 10 Jahren eine neue Generation von Medikamenten<br />

zur Verfügung: die Biologika. Diese Arzneimittel greifen ganz<br />

gezielt in das gestörte Immunsystem ein, indem sie bestimmte entzündliche<br />

Botenstoffe oder Zellen blockieren, die eben die Gelenks -<br />

entzündung ausgelöst haben. Damit kommt es oft zu einem kompletten<br />

Stopp der Erkrankung, die Beschwerden verschwinden innerhalb<br />

kürzester Zeit.<br />

FINGERARTHROSEN<br />

Auch die Fingerarthrosen, das sind Abnützungen der Gelenke, sind<br />

ein typisch rheumatisches Leiden. Sie treten meist nach dem 40. Lebensjahr<br />

auf und nehmen mit steigendem Alter rapid zu. Frauen sind<br />

wesentlich häufiger betroffen als Männer. Bei den über 75-Jährigen<br />

haben fast 50% knotige Veränderungen der Fingergelenke.<br />

Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis sind in erster Linie die<br />

Fingerend- und -mittelgelenke (Heberden- und Bouchardarthrosen)<br />

befallen. Die Arthrose des Daumensattelgelenks (=Rhizarthrose)<br />

macht große Schwierigkeiten beim Greifen.<br />

24 DA Oktober 2010<br />

Die ersten Verschleißerscheinungen an den Gelenken treten bereits<br />

in der Jugend auf, weshalb der Früherkennung und der rechtzeitigen<br />

Behandlung große Bedeutung zukommt.<br />

Folgende Beschwerden sind typisch für eine Gelenksabnützung:<br />

l Gelenkssteifheit: Besonders nach Ruhephasen sind die Gelenke<br />

für Minuten bis Stunden steif und unbeweglich. Morgens ist es<br />

meist am Schlimmsten. Die Gelenke knacksen.<br />

l Knötchen: An den Seiten der Gelenke entstehen harte und<br />

schmerzhafte Knoten, die manchmal auch gerötet und heiß sind.<br />

l Druckschmerz: Ein Druck auf die Gelenke tut weh.<br />

l Kraftlosigkeit: Das Durchführen einfacher Tätigkeiten wie<br />

Zuknöpfen oder das Benützen eines Schraubenziehers wird zum<br />

Problem. Oft kann man nicht einmal mehr die Kaffeetasse halten.<br />

Und natürlich Schmerzen: zuerst nur bei Belastung und Bewegung,<br />

dann bei Wetterumschwüngen und nachts, und schließlich treten<br />

Dauerschmerzen auf.<br />

Die Knotenbildungen führen zunehmend zum Funktionsverlust der<br />

betroffenen Gelenke und letztlich zur Versteifung. Doch das alles<br />

kann durch eine rechtzeitige Therapie verhindert werden!<br />

FRÜHE THERAPIE ERFOLGREICH<br />

Moderne Therapien, neue Medikamente und die Kombination diverser<br />

Behandlungen haben die Erfolgsrate bei der Arthrosebehandlung<br />

deutlich verbessert. Der frühe Einsatz aller Therapien<br />

wirkt sich dabei besonders günstig aus. Deswegen sollte man bei<br />

Beschwerden nicht lange zuwarten.<br />

Knorpelaufbaupräparate wie Chondroitin- und Glucosaminsulfat<br />

sowie Diacerein werden kurmäßig über mindestens drei Monate<br />

eingenommen. Sie regen das Knorpelwachstum an und verhindern<br />

damit einen weiteren Knorpelabbau.<br />

Die Arthrose des Daumensattelgelenks wird in den letzten Jahren<br />

sehr erfolgreich mit Hyaluronsäure behandelt. Diese künstliche<br />

Gelenksschmiere wird mit einer ganz dünnen Nadel direkt in das<br />

Gelenk appliziert. Sind die Gelenke stark entzündet und geschwollen,<br />

bewähren sich Injektionen mit geringen Kortisonmengen.<br />

Antirheumatika wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.<br />

Sie können oral eingenommen, als Infusion verabreicht oder<br />

bei leichten Beschwerden lokal als Salbe oder Gel auf die Gelenke<br />

aufgetragen werden.<br />

Weiters stehen verschiedene physikalische Therapieformen wie<br />

Strombehandlungen, Ultraschall, Kälte- und/oder Wärmetherapien<br />

sowie Bäder zur Verfügung.<br />

Bei akuten Entzündungen (Gelenke geschwollen, überwärmt, gerötet,<br />

stark druckschmerzhaft) sollte man eher mit Kälte arbeiten.<br />

Kalte Topfenumschläge oder Eisbeutel können mehrmals täglich für<br />

jeweils 15 bis 20 Minuten aufgelegt werden.<br />

Bei chronischen Beschwerden sind hingegen Wärmeanwendungen<br />

angebracht. Hier helfen warme Bäder mit Heublumen oder Kräutern,<br />

Paraffin- und Moorpackungen oder Wärmelampen. Schützen<br />

Sie Ihre Hände vor Kälte und kaltem Wasser!<br />

Zusätzlich lindern Magnetfeldtherapie und pflanzliche Mittel wie<br />

Hagebutte und Teufelskralle die Schmerzen.<br />

Gesunde Ernährung und Lebensstilveränderungen (kein Nikotin,<br />

wenig Alkohol) wirken ebenfalls positiv auf das Fortschreiten der<br />

Arthrose. Eine Verminderung des Fleisch- und Fettverzehrs sowie<br />

ein erhöhter Konsum von Gemüse, Obst, Fisch und Pflanzenölen erweisen<br />

sich generell als sehr günstig. Fischöle und diverse Vitamine<br />

(Provitamin A, Vitamin C und E) haben entzündungshemmende<br />

Eigenschaften. Fragen Sie dazu Ihren Apotheker.<br />

www.dr-schwingenschloegl.at


ERKÄLTUNGSERKRANKUNGEN<br />

Hilfe<br />

bei Schnupfen<br />

und Grippe<br />

26 DA Oktober 2010<br />

© loriklaszlo


Mit dem Beginn der feuchtkalten Jahreszeit im Herbst kommt es<br />

wieder zum vermehrten Auftreten von Erkältungen und grippalen<br />

Infekten. Wenn die Nase zu rinnen beginnt, so glaubt man oft<br />

vorschnell an den Anmarsch der nächsten Grippewelle. Dabei<br />

handelt es sich in der überwiegenden Zahl um harmlose Virus -<br />

infektionen, die mit einer echten Grippe nichts zu tun haben.<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

Im Durchschnitt ist jeder Erwachsene drei bis fünfmal im Jahr erkältet, ein Kleinkind sogar bis<br />

zu siebenmal. Wenn man bedenkt, dass Erkältungen bis zu 50 Prozent aller Krankenstände ausmachen,<br />

sind die viralen Infekte doch ein ernstzunehmendes Problem in unserer Gesellschaft.<br />

Als Hauptursache für Erkältung gilt gerade in den Wintermonaten die feuchtkalte Witterung, die<br />

das körpereigene Immunsystem schwächt. Die Unterkühlung bremst die Abwehrkräfte unseres<br />

Organismus, sodass er den eindringenden Viren weniger Widerstand entgegensetzen kann.<br />

DIE HÄUFIGSTEN SCHNUPFENVIREN<br />

Mehr als 200 verschiedene Viren können Erkältungen hervorrufen. Die größte Gruppe dabei<br />

sind die Rhinoviren, die für zirka ein Drittel aller grippalen Infekte verantwortlich sind und<br />

speziell im Sommer und Frühherbst aktiv werden.<br />

Die Coronaviren treiben bei den im Winter und Frühling auftretenden Schnupfenepidemien<br />

ihr Unwesen. Daneben gibt es noch eine Reihe von anderen viralen Keimen, die Symptome<br />

eines grippalen Infektes auslösen. Dazu zählen Coxackie-, Echo- und Adenoviren. Trotz der<br />

schon enormen Kenntnisse der modernen Medizin kann für mehr als die Hälfte der<br />

Schnupfen erkrankungen die genaue Ursache aber nicht festgestellt werden.<br />

Am Anfang einer Erkältung befallen Schnupfenviren die Nasenschleimhaut. Da diese Viren<br />

Feuchtigkeit und Temperaturen um die 33°C lieben, beginnen sie sich sofort mit rasantem Tempo<br />

zu vermehren. Nach zwei bis drei Tagen treten die ersten Symptome auf. Die Nase ist verstopft<br />

und rinnt, der Hals kratzt, Heiserkeit, Schmerzen beim Schlucken, Husten und Niesen<br />

kommen hinzu. Die Körpertemperatur steigt an, Fieber und Schüttelfrost werden häufig geschildert.<br />

Neben allgemeiner Abgeschlagenheit und Erschöpfung haben viele Menschen Kopf- und<br />

Gliederschmerzen. Bei Kindern kommen häufig noch Bauchschmerzen und Erbrechen dazu.<br />

TRÖPFCHENINFEKTION<br />

Grippe- und Erkältungsviren werden durch kleine Tröpfchen beim Niesen und Husten übertragen.<br />

Sie führen aber nicht immer zu einer merkbaren Erkrankung. In vielen Fällen kann unser<br />

Immunsystem gegen die eindringenden Fremdlinge rechtzeitig Antikörper produzieren.<br />

Diese Antikörper können als Gegenwaffe zu den Viren angesehen werden und diese eliminieren.<br />

Auch wenn die Krankheit ausbricht, ist sie nicht immer gleich. So können vom harmlosen<br />

Schnupfen bis zur Lungenentzündung alle Ausprägungen vorkommen.<br />

Erst ein bis fünf Tage nach der Infektion treten die ersten Krankheitszeichen auf. Man spricht<br />

von der Inkubationszeit.<br />

Haben die Schnupfenviren erst einmal die Nasenschleimhaut befallen, können sie sich von<br />

dort auf Rachen, Hals, Bronchien und Nasennebenhöhlen ausbreiten.<br />

Kinder sind besonders betroffen, da ihr Körper die Viren noch nicht kennt und somit noch keine<br />

Abwehr gegen sie entwickeln konnte. Aber auch Personen im öffentlichen Leben, die täglich<br />

mit vielen anderen Menschen Kontakt haben oder Fahrgäste öffentlicher Verkehrsmittel<br />

sind gefährdet.<br />

Erkältungen sind normalerweise harmlos und dauern ein bis zwei Wochen. Nisten sich allerdings<br />

auf den von den Viren vorgeschädigten Schleimhäuten Bakterien ein, so klingen die<br />

Symptome der Erkältung nach vier bis fünf Tagen nicht ab, sondern verstärken sich ganz im<br />

Gegenteil. Wird das Nasensekret gelblich bis grünlich, kehrt das Fieber zurück, treten starke<br />

Kopf- oder Ohrenschmerzen auf, dann ist es höchste Zeit zum Arzt zu gehen. In diesem Fall<br />

hat sich wahrscheinlich eine bakterielle Entzündung der Nasennebenhöhlen, des Mittelohres,<br />

der Mandeln oder anderer lymphatischer Organe im Rachen dazugesellt.<br />

WAS KÖNNEN SIE SELBST TUN?<br />

l Mit einigen Tagen Bettruhe und körperlicher Schonung heilen die meisten Erkältungen innerhalb<br />

weniger Tage.<br />

l Viel trinken bringt bei Erkältungen mehrere Vorteile. So kann sich der Schleim besser<br />

lösen, der entzündete Hals wird gespült und der Flüssigkeitsverlust wird ausgeglichen. Koh-<br />

DA Oktober 2010<br />

27<br />

Nase voll?<br />

Emser ®<br />

ist die<br />

Lösung!<br />

Bei akutem Schnupfen:<br />

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• spült Bakterien und Viren<br />

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des Rachens, des Kehlkopfes, der Bronchien, bei Magenund<br />

Darmkatarrhen sowie bei Säureüberschuss im Magen<br />

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

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ERKÄLTUNGSERKRANKUNGEN<br />

lensäurehaltige Getränke sollten Sie meiden, da Kohlensäure die<br />

Schleimhäute noch zusätzlich reizt. Kalte und zu heiße Getränke<br />

sollten ebenfalls gemieden werden. Den Tee körperwarm aber nicht<br />

brennheiß trinken. Vermeiden Sie Alkohol, er ist kreislaufbelastend<br />

und wirkt harntreibend, wodurch Flüssigkeit verloren geht und Ihre<br />

Schleimhäute erst recht wieder austrocknen.<br />

l Nasentropfen lassen die Nasenschleimhäute abschwellen und erleichtern<br />

so das Atmen. Sie sollten jedoch nicht länger als zehn Tage<br />

angewendet werden.<br />

l Dampfinhalationen mit im Wasser gelöstem Kochsalz lassen die<br />

Schleimhäute abschwellen und erleichtern ebenfalls das Atmen.<br />

Verwenden Sie vor den Inhalationen Nasentropfen. Nasensekret<br />

geht dann nämlich durch die freigewordenen Nasenmuscheln besser<br />

ab. Auch Inhalationen mit Eukalyptusöl, Kamillentee, Minzöl, Salbeitee,<br />

Thymiantee oder Pfefferminzöl werden empfohlen.<br />

l Versuchen Sie während der Erkrankung nicht zu rauchen, denn<br />

Rauchen reizt die Schleimhäute.<br />

l Versuchen Sie mit hochgelagertem Kopf zu schlafen. Der Druck<br />

im Kopf lässt dadurch deutlich nach.<br />

l Werfen Sie gebrauchte Papiertaschentücher sofort weg, damit die<br />

Ansteckungsgefahr begrenzt wird. Stofftaschentücher mit mehrmaligem<br />

Gebrauch sollten überhaupt der Vergangenheit angehören.<br />

l Pflanzliche Präparate können unser Immunsystem unterstützen:<br />

Präparate mit Echinacea, dem roten Sonnenhut können Erkältungskrankheiten<br />

vorbeugen und in vielen Fällen den Verlauf günstig beeinflussen.<br />

Bei Bronchitis können Tees mit Salbeiblättern, Thymiankraut<br />

oder Efeu Reizungen lindern und das Abhusten erleichtern.<br />

Bei Halsschmerzen lindern Lutschtabletten mit Eibisch oder das<br />

Gurgeln mit Tees (Salbeiblätter) die Beschwerden.<br />

l Bei Fieber helfen Wadenwickel oder Eiskompressen in den<br />

Leisten.<br />

Sollten die Beschwerden jedoch nach drei bis vier Tagen nicht abklingen<br />

und hohes Fieber bestehen, darf nicht gezögert werden,<br />

den Arzt aufzusuchen. Denn dann haben sich wahrscheinlich Bakterien<br />

angesiedelt, die eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, des<br />

Mittelohres oder eine eitrige Angina verursacht haben. In diesem<br />

Falle werden Antibiotika gegen die Bakterien eingesetzt, die nach<br />

Vorschrift eingenommen werden müssen. Es wird dringend angeraten,<br />

die Medikamente nicht vorzeitig abzusetzen, um nicht neue<br />

Resistenzen zu züchten.<br />

Bei alten oder abwehrgeschwächten Menschen können Erkältungen<br />

zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen führen. Deshalb müssen<br />

diese Menschen rechtzeitig von einem Arzt behandelt werden. Wenn<br />

Sie an anderen Krankheiten wie Asthma oder Herzschwäche leiden,<br />

suchen Sie ebenfalls bei Erkältungen rechtzeitig einen Arzt auf.<br />

WIE KANN MAN EINE ERKÄLTUNG<br />

VERMEIDEN?<br />

Unser Immunsystem muss tagtäglich bei der Abwehr von Viren und<br />

Bakterien Schwerarbeit leisten. Wir können unserem Immunsystem<br />

aber mit folgenden Maßnahmen helfen:<br />

l Vermeiden Sie Kälte und Feuchtigkeit. Eine ausreichend warme<br />

und windschützende Kleidung kann im Winter dazu beitragen, den<br />

Körper zu schützen.<br />

l Viel Bewegung an der frischen Luft fördert unsere Abwehrkräfte,<br />

auch wenn es draußen kalt ist. Lüften Sie Ihre Räume regelmäßig<br />

und überheizen Sie nicht die Zimmer. Die Raumtemperatur sollte<br />

um 21°C betragen, die Luft dabei nicht zu trocken sein. Luftbefeuchter<br />

mit eingebautem Filter ergeben ein optimales Raumklima.<br />

l Achten Sie auf eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung. Vitamin<br />

C und E sowie das Spurenelement Selen können ebenso wie die<br />

»sekundären Pflanzeninhaltsstoffe« unser Immunsystem stärken<br />

28 DA Oktober 2010<br />

und Entzündungsvorgänge im Körper positiv beeinflussen. Ein<br />

Speiseplan reich an frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten<br />

sowie pflanzlichen Ölen garantiert uns die ausreichende Zufuhr<br />

von diesen Substanzen.<br />

l Regelmäßige Saunagänge oder Kneipp-Kuren stärken nicht nur<br />

die Abwehrkräfte des Körpers gegenüber Erkältungskrankheiten,<br />

sondern bringen Ihnen auch Entspannung und Ruhe.<br />

l Gründliche Handhygiene ist wichtig. Dies gilt sowohl für den Erkälteten<br />

als auch für Personen, die mit ihm im Kontakt stehen. Vermeiden<br />

Sie es speziell, sich im Gesicht zu berühren, nachdem Sie<br />

Kontakt mit einem Erkälteten hatten. Denn die Viren werden ja vor<br />

allem durch Husten und Niesen sowie über den Handkontakt übertragen.<br />

l Halten Sie sich fit! Regelmäßiger Sport hält den Organismus auf<br />

Trab. Dabei kommt es nicht auf Höchstleistungen an, sondern auf<br />

Regelmäßigkeit. Vermeiden Sie Stress, denn viele Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass Stress die körpereigene Abwehr deutlich verschlechtert.<br />

Auch ausreichender Schlaf ist Voraussetzung für eine<br />

gute Gesundheit.<br />

l Da Nikotin eine stark reizende Wirkung auf alle Schleimhäute besitzt,<br />

verzichten Sie auf Zigaretten.<br />

l Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen<br />

oder Personen, die in öffentlichen Einrichtungen arbeiten und mit<br />

vielen anderen Menschen Kontakt haben, sollten über einer Grippe-<br />

Impfung nachdenken. Diese Impfung schützt zwar nicht vor harmlosen<br />

banalen Erkältungen, wohl aber vor der gefürchteten Grippe.<br />

Da jede Impfung das Immunsystem anregt, verlaufen auch Erkältungen<br />

bei Grippegeimpften oft deutlich milder.<br />

DIE ECHTE GRIPPE<br />

Auch die Grippe oder Influenza genannt ist eine Viruserkrankung,<br />

die durch Influenza-Viren hervorgerufen wird. Die Grippe ist im<br />

Gegensatz zu den meist harmlosen Erkältungen eine schwere Infektionskrankheit.<br />

Die Erkrankung beginnt oft mit raschem Temperaturanstieg<br />

über 38°C, typisch sind Kopf-, Glieder- und Kreuzschmerzen.<br />

Symptome seitens des Atemtraktes treten rasch hinzu:<br />

Husten, Schnupfen, verstopfte Nase, Heiserkeit und Schluckbeschwerden.<br />

Die häufigste Komplikation ist eine Lungenentzündung,<br />

die sowohl durch das Virus selbst als auch eine bakterielle<br />

Zweitinfektion bedingt sein kann. Auch eine Entzündung des Herzmuskels<br />

oder eine Gehirnhautentzündung als Folge einer Influenza-<br />

Infektion sind nicht selten.<br />

Die echte Grippe ist also eine ernste Erkrankung, an der jedes Jahr<br />

auch ohne Epidemie viele Menschen sterben. Der Körper wird stark<br />

geschwächt. Ältere Menschen, Kinder sowie abwehrgeschwächte<br />

Patienten oder Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen<br />

sind besonders gefährdet.<br />

GRIPPEVIRUS ALS<br />

VERWANDLUNGSKÜNSTLER<br />

Influenza-Viren sind sehr viel aggressiver und vor allem wandlungsfähiger<br />

als die Schnupfenerreger. Denn der Grippevirus ändert<br />

ständig sein Aussehen und kann daher von unserem Immunsystem<br />

nicht rechtzeitig angegriffen werden. Auf einen neuen Virus muss<br />

unser Organismus erst Antikörper produzieren, und dies dauert<br />

eben einige Tage.<br />

In den letzten hundert Jahren kam es immer wieder zum Auftreten<br />

von verheerenden Grippeepidemien über die ganze Welt. Einer der<br />

massivsten Ausbrüche war im Winter 1967/68 die Hongkong-Grippe,<br />

die auch in Österreich das öffentliche Leben teilweise zum Erliegen<br />

kommen ließ. Um solche Epidemien zu vermeiden, wurde<br />

weltweit ein Influenza-Überwachungsdienst eingerichtet und vor ca.<br />

30 Jahren eine Grippe-Schutzimpfung entwickelt.


Influenza-Impfung 2010<br />

DREI ERREGERSTÄMME IN DEN IMPFSTOFFEN<br />

Die »Schweinegrippe« H1N1, die als Pandemie im vergangenen<br />

Herbst auch über Österreich hinweg schwappte,<br />

hat de facto die anderen H1N1-Influenza-Viren wirkungsvoll<br />

verdrängt. Jedenfalls findet sich in den Influenza-Impfstoffen<br />

für die nördliche Hemisphäre für die<br />

Grippe-Saison 2010/2011 mit Antigenen von A/Kalifornien/7/2009<br />

(H1N1-ähnlich) die entsprechende Komponente,<br />

die gegen die Erreger schützen soll.<br />

Weiters in den Impfstoffen enthalten sind A/Perth/16/2009 (H3N2-ähnlich) und schließlich<br />

gegen die Influenza B (B/Brisbane/60/2008-ähnlich). Die Zusammenstellung erfolgte nach<br />

der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO.<br />

Durch die weltweite Überwachung der Influenza kann man sehr genaue Voraussagen treffen,<br />

welche Virusstämme zirkulieren und die nächste Epidemie auslösen können. Diese Stämme<br />

werden dann für die Impfstoffherstellung verwendet.<br />

DIE SCHUTZIMPFUNG<br />

Die Wirksamkeit der Influenza-Schutzimpfung ist durch unzählige Studien belegt, sie erreicht<br />

etwa 90%. Allerdings wirkt sie natürlich nur gegen die Grippe und nicht gegen die Vielzahl<br />

anderer Erkältungskrankheiten. So können auch bei Grippe-Geimpften banale Infekte auftreten,<br />

die aber nichts mit der echten Influenza zu tun haben.<br />

Eine Impfung ist in erster Linie bei älteren Menschen und Kindern ratsam, aber auch bei Personen<br />

mit angeborener oder erworbener Immunschwäche, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen.<br />

Zusätzlich sollten alle jene Personen geimpft werden, die im Gesundheitswesen,<br />

bei Bahn, Post, Polizei oder im Schulwesen arbeiten. Also kurz gesagt, all jene Berufe, bei denen<br />

ständig ein Kontakt mit vielen anderen Menschen gegeben ist.<br />

Der Grippeimpfstoff wird jedes Jahr nach den aktuellen Beobachtungen neu zusammengestellt<br />

und ist wegen der schnellen Verwandlungsfähigkeit der Grippeviren nur für eine Saison<br />

brauchbar. Die Grippeimpfung ist im Oktober oder November besonders sinnvoll.<br />

Zur Vorbeugung der Grippe gelten natürlich auch die gleichen Maßnahmen wie für Erkältungen.<br />

Da die Influenza-Viren aber sehr aggressiv sind und epidemieartig über das Land hereinbrechen,<br />

bietet nur die Grippeimpfung einen ausreichenden Schutz.<br />

GELENKS- UND MUSKELSCHMERZEN<br />

Gliederschmerzen, Beschwerden in Gelenken und Muskeln sind ein typisches Begleitbild von<br />

grippalen Infekten und der echten Influenza. Meistens klingen die Beschwerden wenige Tage<br />

nach dem Infekt wieder ab und sind durch die Einnahme von Antirheumatika, die entzündungshemmend<br />

und schmerzlindernd wirken, leicht in den Griff zu bekommen.<br />

In manchen Fällen können die Gelenks- und Muskelschmerzen jedoch Monate bis Jahre bestehen.<br />

Auch Gelenksschwellungen kommen immer wieder vor, allen voran der Knie- und<br />

Sprunggelenke sowie der Fingergelenke. Man spricht dann von einer Arthritis. In diesem Falle<br />

sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen und eine entsprechende Therapie einleiten.<br />

Im akuten Stadium hat sich die Gabe von antirheumatischen Mischinfusionen in Kombination<br />

mit hochdosiertem Vitamin B-Komplex bewährt und führt zu einer äußerst raschen Unterdrückung<br />

der Beschwerden.<br />

Da Antirheumatika in der Vergangenheit immer wieder Probleme an Magen und Darm als<br />

unerwünschte Nebenwirkung hervorgerufen haben, hat die moderne Wissenschaft eine neue<br />

Generation von Antirheumatika (Coxibe) entwickelt. Bei gleich guter Wirkung treten die unerwünschten<br />

Begleiterscheinungen an Magen und Darm kaum noch auf.<br />

Auch diverse physikalische Therapiemaßnahmen wie Ultraschall, Elektrotherapie, Packungen<br />

und die Kurmedizin kommen bei Gelenks- und Muskelschmerzen zum Einsatz.<br />

Alternativ-medizinische Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie und die Magnetfeldtherapie<br />

können oft binnen kurzer Zeit die Gelenksbeschwerden zum Abklingen bringen.<br />

Sie eignen sich auch hervorragend zur Kombination mit Methoden der klassischen<br />

Schulmedizin.<br />

Sollten also Beschwerden an unseren Gelenken und Muskeln erheblich sein und länger andauern<br />

als die eigentliche Grunderkrankung, so ist die Einleitung von therapeutischen Maßnahmen<br />

absolut indiziert. www.dr-schwingenschloegl.at<br />

DA Oktober 2010<br />

© Sebastian Kaulitzky<br />

29<br />

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DUNGL-TIPP<br />

Kalzium<br />

für<br />

gesunde<br />

Knochen<br />

Ein gesunder Knochen ist durch seine<br />

Festigkeit gekennzeichnet. Bis etwa zum<br />

35. Lebensjahr wird durch eine kalziumreiche<br />

Ernährung Kalzium in die Knochen<br />

eingelagert. Danach beginnt – beeinflusst<br />

durch verschiedenste Faktoren – der Knochenabbau,<br />

der wiederum durch kalziumreiche<br />

Ernährung verringert werden kann.<br />

Je mehr Knochenmasse also in der Jugend<br />

aufgebaut wird, desto geringer ist das Risiko<br />

an Osteoporose zu erkranken.<br />

Durch Einlagerung von Kalzium in die Knochengrundsubstanz erhält<br />

der Knochen seine Festigkeit – er verkalkt. Der Tagesbedarf<br />

an Kalzium liegt beim Erwachsenen bei 900 mg.<br />

Die Kalziumresorption wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst:<br />

l Lebensalter: je jünger der Mensch, desto besser erfolgt die Kalziumausnützung<br />

l Vitamin D: Ein wichtiger Partner für die Kalziumresorption stellt<br />

das Vitamin D dar, ohne das eine bedarfsgerechte Aufnahme nicht<br />

möglich ist. Dank seiner Hormonstufe wird ein Eiweißstoff gebildet,<br />

der aktiv das Kalzium aus dem Darm in das Blut transportiert.<br />

Vitamin D wird durch Sonnenlicht aktiviert – bewegen Sie sich<br />

deshalb viel an der frischen Luft und essen Sie speziell in der kalten<br />

Jahreszeit öfter Fisch.<br />

Zu den besonders Vitamin D-reichen Nahrungsmitteln zählen Forelle,<br />

Lachs, Thunfisch, Champignon, Butter, Eidotter,...<br />

l ...und vergessen Sie nicht, ausreichend Bewegung zu machen!!<br />

Nur wer seine Knochen ständig in Bewegung hält, kann das<br />

durch die Nahrung aufgenommene Kalzium auch verwerten. Bewegung<br />

im Alltag (Stiegensteigen, Spazierengehen,...) und Ausdauersportarten<br />

( Laufen, Schwimmen, Radfahren,...) helfen mit, Ihnen<br />

die maximale Kalziumausnützung zu gewährleisten!<br />

Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.) und<br />

Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />

30 DA Oktober 2010<br />

Wichtig für eine gute Kalziumausnutzung ist auch das Verhältnis<br />

von Kalzium und Phosphor in der Nahrung. Phosphor bzw. Phosphat<br />

wird zu 60 % resorbiert und ist Kalzium in dieser Hinsicht<br />

überlegen. Wird wesentlich mehr Phosphat als Kalzium aufgenommen,<br />

steigt der Phosphatgehalt des Blutes an. Da der Körper<br />

bemüht ist, ein ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis<br />

im Blut aufrechtzuerhalten, mobilisiert er Kalzium aus den<br />

Knochen, um das Missverhältnis auszugleichen. Zudem wird durch<br />

viel Phosphat in der Nahrung die Resorption von Kalzium vermindert.<br />

Durch die heutigen Ernährungsgewohnheiten mit viel Fleisch<br />

und Wurst, Fertigprodukten und Cola und Co. wird jedoch häufig<br />

mehr Phosphat zugeführt als Kalzium.<br />

Ebenso verschlechtert wird die Situation durch ein Übermaß an<br />

Bohnenkaffee (max. 2 bis 3 Tassen pro Tag) und Kochsalz. Auch<br />

Abführmittel können durch die zu massive Entleerungen des Darms<br />

zu einem Mangel an Mineralstoffen führen.<br />

Selbstverständlich zählen Milch und Milchprodukte zu den Kalzium-Lieferanten<br />

schlechthin. Wer allerdings aus gesundheitlichen,<br />

weltanschaulichen oder anderen Gründen Milchprodukte vom Speiseplan<br />

streicht, sollte dann alternative Kalziumlieferanten wie Grünkohl,<br />

Brokkoli, Mandeln, Lauch, Fenchel, Sellerie, Sojabohnen,<br />

Kichererbsen oder kalziumangereicherte Sojamilch in die Kost einbauen.<br />

Verwenden Sie bei der Zubereitung das Kochwasser immer weiter,<br />

Kalzium ist wasserlöslich und würde ansonsten in den Ausguss geschüttet<br />

werden!<br />

Auch Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Löwenzahn, Brenn -<br />

nessel und Kresse unterstützen<br />

Kalziumreiches Getreide: Bevorzugen Sie Vollkornprodukte als<br />

Hauptspeise oder Beilage, Amaranth, Quinoa, Hafer und Buchweizen<br />

sind hier unter den Getreidesorten die Renner.<br />

Samen und Nüsse: Achten Sie auf den hohen Fettgehalt! Sesam,<br />

Mandel, Haselnüsse, Leinsamen, Sonnenblumenkerne,....<br />

Kalziumreiches Obst: Beerenfrüchte (Brombeeren, Erdbeeren,<br />

Himbeeren, Ribiseln,....), Südfrüchte ( Orangen, Mandarinen, Kiwi,....)<br />

Getränke: Versuchen Sie täglich 2 bis 3 l Flüssigkeit zu trinken!<br />

Kalziumreiche Mineralwässer z.B. Entsprechende Heilquellen<br />

enthalten 250mg/l im Vergleich zu normalem Tafelwasser mit<br />

rund 100 mg/l.<br />

●<br />

© Sebastian Kaulitzky


© Dash<br />

KOPFSCHMERZ<br />

Betreuung in der Apotheke<br />

Migräne<br />

– eine Frauenkrankheit?<br />

Migräne ist eine chronische Erkrankung, die die<br />

Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Migräne<br />

wird zwar oft als Frauenleiden betrachtet, kommt jedoch<br />

bei beiden Geschlechtern vor. Frauen sind allerdings mit einer<br />

Prävalenz von 15 bis 25 % zwei- bis dreimal so häufig<br />

betroffen wie Männer mit 6 bis 10 %. Im Kindes- und Jugendalter<br />

liegt die Prävalenz bei 3- bis 11-Jährigen zwischen<br />

3 und 5 % und steigt danach bis zum 18. Lebensjahr<br />

bei Knaben auf etwa 7% und bei Mädchen auf etwa 12%<br />

an. AUTORIN: UNIV.-PROF. DR. ÇIÇEK WÖBER-BINGÖL<br />

Die Migräne ohne Aura ist die bei weitem häufigste Manifestationsform<br />

der Migräne. Bei vielen Patienten kündigt sich die Attacke durch Vorboten<br />

wie Müdigkeit, Gähnen, Überempfindlichkeit gegenüber Licht,<br />

Lärm und Gerüche oder Gereiztheit an. Die Kopfschmerzen zeichnen sich<br />

durch meist einseitige oder einseitig betonte Schmerzen aus. Die Schmerzintensität<br />

ist mittelstark bis stark. Besonders hervorzuheben ist der pochende,<br />

klopfende bzw. pulsierende Charakter, wie auch die Zunahme der Schmerzen<br />

bei körperlichen Routineaktivitäten. Begleitet werden die Kopfschmerzen stets<br />

von weiteren Symptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Überempfindlichkeit gegenüber<br />

Licht, Lärm und Gerüchen sowie von zahlreichen anderen Beschwerden.<br />

Die Dauer der Kopfschmerzen variiert zwischen einigen Stunden und drei<br />

Tagen. Bei einem Teil der Patienten bleiben nach dem Abklingen der Kopfschmerzen<br />

Erschöpfung, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit noch für einige<br />

Stunden bestehen.<br />

Etwa 15 bis 20 % der Migränebetroffenen leiden an einer Migräne mit Aura, die<br />

durch passagere fokale zerebrale Funktionsstörungen gekennzeichnet ist. Meistens<br />

entwickelt sich die Symptomatik innerhalb von 5 bis 20 Minuten und klingt innerhalb<br />

von 60 Minuten spontan ab. Am häufigsten sind Sehstörungen wie farbige Blitze<br />

oder bizarre Muster, die sich allmählich vom Zentrum der Gesichtsfeldhälfte zur<br />

Peripherie hin ausbreiten. Zweithäufigstes Aura-Symptom sind einseitiges Ameisen-<br />

DA Oktober 2010<br />

31


© Adam Gregor<br />

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Tag der Apotheke:<br />

5. Oktober 2010<br />

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32 DA September 2010<br />

Kopfschmerzen, die an den pillenfreien Tagen auftreten, werden<br />

wahrscheinlich ebenfalls durch den Abfall des Östrogenspiegels<br />

ausgelöst.<br />

Hormonersatztherapie<br />

Es ist nicht auszuschließen, dass sich eine Hormonersatztherapie bei<br />

postmenopausalen Frauen ungünstig auf eine vorbestehende Migräne<br />

auswirken bzw. mit höherer Migräneprävalenz assoziiert sein kann.<br />

Schwangerschaft<br />

Eine Schwangerschaft wirkt sich bei der Mehrzahl der Frauen auf<br />

den Migräneverlauf positiv aus. Manchmal kann sich Migräne aber<br />

auch während einer Schwangerschaft erstmals entwickeln. Als Erklärung<br />

für die Besserung der Migräne während einer Schwanger-<br />

Unter allen potenziellen Auslösern von Migräneattacken kommt<br />

der Menstruation die größte Bedeutung zu.<br />

laufen oder »Einschlafen«, die meist den Arm und/oder Anteile des<br />

Gesichts betreffen. Weiters können Sprachstörungen auftreten.<br />

Migräne und Menstruation<br />

Unter allen potenziellen Auslösern von Migräneattacken kommt der<br />

Menstruation die größte Bedeutung zu. Perimenstruell ist das Risiko<br />

für das Auftreten einer Migräneattacke verdoppelt. Diagnostisch<br />

wird eine rein menstruelle Migräne von menstruationsgebundener<br />

Migräne unterschieden. Bei ersterer tritt Migräne ausschließlich in<br />

Zusammenhang mit der Menstruation auf, bei letzterer kommen zusätzlich<br />

Attacken ohne Zusammenhang mit dem Zyklus vor.<br />

Als pathogenetische Grundlage der menstruellen Migräne wird eine<br />

abnorme Reaktion von Neurotransmittern auf den zyklusbedingten<br />

Abfall des Östrogenspiegels angenommen.<br />

Migräne und Eisprung<br />

In keiner einzigen prospektiven Studie fanden sich Hinweise, dass<br />

der Eisprung das Auftreten von Migräneattacken begünstigen würde.<br />

Ganz im Gegenteil, scheint der Eisprung das Risiko, Kopfschmerzen<br />

zu entwickeln, zu reduzieren.<br />

Orale Kontrazeptiva<br />

Zum Einfluss oraler Kontrazeptiva auf den Migräneverlauf liegen<br />

keine eindeutigen Studienergebnisse vor. Eine Verschlechterung der<br />

Migräne durch orale Kontrazeptiva wurde bei 18 bis 50 %, eine<br />

Besserung bei 3 bis 35 % und ein fehlender Einfluss bei 39 bis 65%<br />

der Patientinnen beschrieben.<br />

schaft wird der hohe Östrogenspiegel angeführt. Als Risikofaktoren<br />

für eine fehlende Besserung werden menstruelle Migräne, übermäßiges<br />

und anhaltendes Erbrechen im zweiten Schwangerschaftsdrittel<br />

und ein pathologischer Schwangerschaftsverlauf genannt.<br />

Dem Stillen wird ein protektiver Effekt, was das Wiederauftreten<br />

der Migräneattacken nach der Geburt betrifft, zugeschrieben.<br />

Akuttherapie der Migräne<br />

Leicht- bis mittelgradige Kopfschmerzen werden primär mit Analgetika<br />

oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt. Zur<br />

Selbstmedikation eignen sich Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Paracetamol<br />

und Mischpräparate.<br />

Migräneprophylaxe<br />

Allgemein kann empfohlen werden auf regelmäßige Mahlzeiten,<br />

ausreichende Flüssigkeitszufuhr und einen geregelten Schlaf-<br />

Wachrhythmus zu achten. Eine prophylaktische Therapie ist zu<br />

empfehlen, wenn die Durchschnittsfrequenz der Migräneattacken<br />

drei pro Monat überschreitet oder die Attacken auf Akutmedikation<br />

schlecht ansprechen. Zur Evaluation der Therapie ist ein Kopfschmerzkalender<br />

unerlässlich.<br />

Unter den nichtmedikamentösen Therapien kommen dem Entspannungstraining,<br />

dem Biofeedback sowie der Akupunktur die größte<br />

Bedeutung zu.<br />

Ihr Apotheker berät Sie gerne bei der Auswahl des richtigen Medikamentes<br />

bzw. Ihrer Therapie.<br />

Autorin: Univ.-Prof. Dr. Çiçek Wöber-Bingöl,<br />

Leiterin der Kopfschmerzambulanz für Kinder und Jugendliche, Univ.-Klinik für<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie, 1090 Wien<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H.,<br />

1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler.<br />

Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi, Mag.<br />

pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Univ.-Prof. Dr. Helmut Madersbacher, Mag. pharm. Irina Schwab egger, Dr.<br />

Thomas Schwingenschlögl, Mag. Ingrid Trebo, Univ.-Prof. Dr. Çiçek Wöber-Bingöl, Petra Zacherl (DA Mutter & Kind, DA Diabetes- News, DA<br />

Kids, Kochrezepte), Dr. Andreas Ziegler, Mag. pharm. Erich Zöchling. Anzeigenannahme: Ruth Salomon, DW 28. Wissenschaftlicher Fachbeirat:<br />

Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer,<br />

Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka,<br />

Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Foto<br />

Titelseite: shutterstock.com/Monkey Business Images Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication,<br />

Tel. 01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />

Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />

sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />

gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion übereinstimmen muss. Die<br />

3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche als auch<br />

die männliche Form. Preise ohne Gewähr.


GPK


HARNINKONTINENZ<br />

Ursachen, Diagnostik und Therapie<br />

Harninkontinenz<br />

– reden wir darüber!<br />

© Mudassar Ahmed Dar, DSBfoto<br />

34 DA Oktober 2010


Unfreiwilliger Harnverlust (»Harninkontinenz«), im Volksmund oft als »Blasenschwäche«<br />

bezeichnet, ist ein weitverbreitetes Leiden und kann viele Ursachen<br />

haben. Prinzipiell kann sowohl eine Fehlfunktion der Harnblase, als auch eine<br />

Fehlfunktion des Schließmuskels, mitunter auch die Kombination von beiden,<br />

zur Harninkontinenz führen.<br />

AUTOR: UNIV.-PROF. DR. HELMUT MADERSBACHER<br />

Schätzungen zufolge sind jede vierte Frau und jeder zehnte<br />

Mann im Laufe des Lebens von Harninkontinenz betroffen:<br />

bei der Frau überwiegt im mittleren Lebensalter die Belas -<br />

tungsinkontinenz infolge Beckenbodenschwäche, mit zunehmendem<br />

Alter findet sich dann häufiger die Dranginkontinenz bzw. eine<br />

gemischte Drang- und Belastungsinkontinenz.<br />

Die häufigste Inkontinenzform beim Mann ist die Dranginkontinenz,<br />

eine Belastungsinkontinenz findet sich, von neurogenen Erkrankungen<br />

abgesehen, fast nur nach einer Operation wegen Prostatakrebs.<br />

Im höheren Alter sind Frau und Mann in gleichem Maße von Inkontinenz<br />

betroffen, in Alten- und Pflegeheimen sind ca. 60 % der Bewohner<br />

inkontinent, mit der zunehmenden Zahl an Dementen steigt<br />

dieser Prozentsatz.<br />

DAS BLASENTAGEBUCH – EIN WICHTIGES<br />

HILFSMITTEL<br />

Das Führen eines Blasentagebuches über 2 bis 3 Tage dokumentiert<br />

schriftlich die Zeiten der Blasenentleerung, die jeweils entleerte<br />

Harnmenge, weiters, ob der Betroffene zum Zeitpunkt der Entleerung<br />

noch trocken war oder bereits eingenässt hat, sowie erkennbare<br />

Umstände, die zum Einnässen geführt haben (Inkontinenzaus -<br />

löser), weiters die 24-Stunden-Harnmenge bzw. die Harnausscheidung<br />

tagsüber und nachts. Das Blasentagebuch erfasst somit den<br />

Ist-Zustand des Miktionsverhaltens. Es ist heute Standard bei der<br />

Abklärung von Blasenfunktionsstörungen, ist kostengünstig, exakter<br />

als ein Erstgespräch allein und verdient demnach eine genaue<br />

Auswertung. Es ist die Grundlage für ein individualisiertes Kontinenztraining<br />

bzw. für einen entsprechenden Miktionsplan und sollte<br />

zumindest am Beginn der Therapie fortgeführt werden, um den<br />

Erfolg zu dokumentieren, was letztlich auch ein positives Feedback<br />

für den Betroffenen bedeutet.<br />

DRANGINKONTINENZ<br />

Etwa 10 % der Bevölkerung über 40 sind von einer überaktiven Blase<br />

betroffen. Schlüsselsymptom ist der plötzliche, ohne Vorwarnung,<br />

auftretende starke Harndrang, der bei etwa einem Viertel der<br />

Betroffenen auch zur Dranginkontinenz führt. Zudem klagen diese<br />

Betroffenen über gehäufte Blasenentleerungen tagsüber und nachts.<br />

Zunächst gilt es mögliche Ursachen des Dranges aufzudecken und<br />

wenn möglich zu beseitigen. Dazu gehört die Behandlung und Vorbeugung<br />

wiederholter Harnwegsinfektionen, bei der Frau eine Hormonsubstitution,<br />

beim Mann die Behandlung der obstruierenden<br />

Prostata. Sind keine Ursachen feststellbar<br />

oder bestehen die Beschwerden auch nach<br />

der Behandlung einer vermeintlichen Ur-<br />

HARNINKONTINENZ<br />

Univ.-Prof. Dr. Helmut<br />

Madersbacher<br />

sache, so sind im Weiteren verhaltenstherapeutische Maßnahmen<br />

und Arzneimittel – manchmal auch eine Elektrotherapie – Säulen<br />

der Behandlung.<br />

VERHALTENSTHERAPEUTISCHE<br />

MASSNAHMEN<br />

Die Veränderung von bestimmten Verhaltensweisen und Beseitigung<br />

von kontinenzfeindlichen Umgebungsfaktoren führen zu einer<br />

besseren Blasenkontrolle. Das Kontinenztraining umfasst eine Reihe<br />

von unterschiedlichen verhaltenstherapeutischen Maßnahmen,<br />

die individuell auf den Patienten und seine Erkrankung abgestimmt<br />

werden. So kann letztlich Inkontinenz vermieden und in vielen Fällen<br />

zumindest eine abhängige Kontinenz (s. Inkontinenz im Alter)<br />

erreicht werden.<br />

Einen Betroffenen mit Motivation, entsprechenden geistigen Fähigkeiten<br />

und ausreichender Mobilität kann man zum Miktions -<br />

training anleiten: steht gehäufter Harndrang mit kurzen Entleerungsintervallen<br />

im Vordergrund, liegt der Schwerpunkt darin, dem<br />

Betroffenen zu zeigen, wie er Drang mit äußerster Konzentration<br />

und durch gleichzeitiges Anspannen des Beckenbodens so lange unterdrücken<br />

kann, bis der quälende Harndrang wieder abgeklungen<br />

ist (ca. 20 Sekunden). Danach kann er in Ruhe die Toilette aufsuchen<br />

und die Blase entleeren.<br />

Bei kleinkapazitärer Blase ist eine medikamentöse Unterstützung<br />

zur Erhöhung der funktionellen Blasenkapazität mit Reduktion der<br />

Miktionsfrequenz hilfreich. Mitunter ist es notwendig, zu lange<br />

Miktionsintervalle zu verkürzen: bei älteren Menschen kommt es<br />

mitunter erst bei sehr voller Blase, ohne Vorwarnung, plötzlich zum<br />

Drang, häufig mit Inkontinenz. Ziel ist es in diesem Fall, die Harnblase<br />

frühzeitig, zu vorgegebenen Zeiten zu entleeren, bevor es<br />

durch Überfüllung zum Einnässen kommt.<br />

Bei Patienten, bei denen aufgrund von körperlichen oder geistigen<br />

Einschränkungen eine aktive Mitarbeit nicht in ausreichendem<br />

Maße zu erwarten ist, kann man durch ein Toilettentraining, zumindest<br />

tagsüber, eine abhängige Kontinenz (siehe Kapitel Harninkontinenz<br />

im Alter) erreichen. Ziel des Toilettentrainings ist es, die<br />

Blasenentleerungsintervalle der individuellen, funktionellen Blasenkapazität<br />

anzupassen. Der Toilettengang wird dann veranlasst,<br />

wenn die Blase zwar gut gefüllt, aber die kritische Harnmenge, bei<br />

der normalerweise der Harndrang auftritt und der Miktionsreflex<br />

ausgelöst wird, noch nicht erreicht ist. Aufgabe der Pflegeperson ist<br />

DA Oktober 2010<br />

35


HARNINKONTINENZ<br />

DIE HÄUFIGSTEN FORMEN DER<br />

HARNINKONTINENZ<br />

Dranginkontinenz ist unfreiwilliger Harnabgang, verbunden<br />

mit starkem Harndrang, verursacht durch eine Fehlfunktion der<br />

Harnblase.<br />

Belastungsinkontinenz (früher auch Stressinkontinenz genannt)<br />

ist Folge eines defekten Blasenverschlusses: beim Husten, Niesen,<br />

Heben schwerer Lasten oder beim Treppensteigen kommt es<br />

zum unfreiwilligem Harnabgang.<br />

Insbesondere bei älteren Frauen findet sich häufig eine gemischte<br />

Harndrang- und Belastungsinkontinenz.<br />

Neurogene Inkontinenz entsteht, wenn Nervenzentren und Nervenbahnen,<br />

die für die Steuerung von Blase und Schließmuskel<br />

verantwortlich sind, geschädigt sind: zu den häufigsten Ursachen<br />

gehören der Diabetes mellitus, Demenzerkrankungen, der<br />

M.Parkinson, die Multiple Sklerose und die Querschnittlähmung<br />

traumatischer oder nicht traumatischer Genese.<br />

Überlaufinkontinenz entsteht, wenn in einer übervollen Blase<br />

der Druck höher wird als der Verschlussdruck des Schließmuskels.<br />

Ursachen sind entweder ein schwacher Blasenmuskel<br />

und/oder ein Hindernis am Blasenausgang, das die Harnentleerung<br />

erschwert.<br />

Extraurethrale Inkontinenz bedeutet Harnabgang über andere<br />

Kanäle als über die Harnröhre, erworben über eine Fistelbildung<br />

oder angeboren.<br />

es, den Betroffenen rechtzeitig zum Toilettengang aufzufordern<br />

oder ihn zur Toilette zu bringen (Toiletting). Die jeweiligen Toilettenzeiten<br />

werden aus dem Blasentagebuch ermittelt.<br />

Ein erfolgreiches Miktions- und Toilettentraining erfordert ein kontinenzförderndes<br />

Umfeld, eine entsprechende Kleidung sowie zu<br />

Beginn eine adäquate Versorgung mit Kontinenzeinlagen.<br />

PHARMAKOTHERAPIE DER<br />

DRANGINKONTINENZ<br />

Zur medikamentösen Therapie werden so genannte Anticholinergika<br />

zur Entspannung der Blasenmuskulatur eingesetzt. Anticholinergika<br />

beeinflussen aber auch die Funktionen anderer Organe; besonders<br />

störend sind Mundtrockenheit (verringerte Speichelproduktion),<br />

Magenbeschwerden und Verstopfung, weiters Anpassungsstörungen<br />

des Auges, Hautrötung und nicht zuletzt auch Herzrhythmusstörungen.<br />

Rund 70 % der Betroffenen profitieren durch Anticholinergika.<br />

Sind Anticholinergika nicht effektiv oder werden sie schlecht vertragen,<br />

so stehen als Alternativen das Botulinum Toxin A sowie die<br />

Elektrotherapie zur Verfügung.<br />

BELASTUNGSINKONTINENZ<br />

Drei Mechanismen können zur Belastungsinkontinenz führen: eine<br />

direkte Schädigung des Schließmuskels, u. a. altersbedingte oder<br />

durch anderweitige Schädigung, eine Beckenbodenschwäche, etwa<br />

bei Geburt infolge Läsion der Bänder, der Muskulatur und Nerven<br />

im kleinen Becken und altersbedingte (hormonelle) Veränderungen,<br />

die dazu führen, dass der geschwächte Beckenboden bei abrupten<br />

Drucksteigerungen im Bauchraum keinen entsprechenden Gegendruck<br />

mehr aufbauen kann.<br />

36 DA Oktober 2010<br />

An erster Stelle in der Therapie steht das »Beckenbodentraining«,<br />

wobei sein Sinn nicht bzw. nicht nur in einer Kräftigung der Muskulatur<br />

liegt, viel mehr müssen die Frauen wieder lernen, die richtigen<br />

Muskeln zur richtigen Zeit einzusetzen. Biofeedback und Elektrotherapie<br />

können dabei hilfreich sein. Die Erfolgschancen liegen je<br />

nach Schwere bei 60 bis 70 %. Voraussetzung ist die Anleitung und<br />

die Kontrolle durch eine Physiotherapeutin sowie das Üben des<br />

Erlernten zu Hause. Eine Beckenboden-Reedukation nur aufgrund<br />

von schriftlichen Anweisungen ist nicht zielführend. Unterstützend<br />

sind Gewichtsreduktion, Raucherentwöhnung, Stuhlgangregelung,<br />

kontrolliertes Trinken und regelmäßige Blasenentleerung.<br />

Eingesetzt und für die Indikation Belastungsinkontinenz zugelassen<br />

ist darüber hinaus die Substanz Duloxetin.<br />

Standard in der operativen Therapie ist heute die Implantation eines<br />

Kunststoffbandes, das u-förmig um die Mitte der Harnröhre gelegt<br />

wird. Diese Operation ist wenig belastend, die 5-Jahres-Erfogsrate<br />

liegt bei etwa 85 %.<br />

DIE INKONTINENZ DES MANNES<br />

Beim Mann tritt eine Dranginkontinenz häufig in Kombination mit<br />

Beschwerden infolge einer vergrößerten und die Harnentleerung behindernden<br />

Prostata, wobei die Dranginkontinenz sowohl Folge<br />

der gestörten Blasenentleerung, als auch ein eigenständiges Krankheitsbild<br />

darstellen kann. Üblicherweise wird zunächst die Obstruktion<br />

durch den Einsatz von Alphablockern behandelt. Dauern die<br />

Beschwerden der überaktiven Blase bzw. Dranginkontinenz, kommen<br />

zusätzlich Anticholinergika zum Einsatz. Die Belastungsinkontinenz<br />

beim Mann ist fast immer Folge einer Operation wegen<br />

Prostatakrebs: Beckenbodentraining und Duloxetin führen postoperativ<br />

zu einer rascheren Kontinenz, bei etwa 5 bis10 % der Betroffenen<br />

bleibt die Inkontinenz bestehen und ist auch ein Jahr postoperativ<br />

noch nachweisbar. Für diesen Fall stehen eine Reihe von operativen<br />

Methoden inkl. Implantation eines künstlichen Schließmuskels<br />

zur Verfügung.<br />

SPEZIELLE ASPEKTE DER INKONTINENZ<br />

IM ALTER<br />

Als Risikofaktoren für Inkontinenz im Alter gelten neben dem Alter<br />

Symptome der gestörten Funktion des unteren Harntraktes, Stoffwechselerkrankungen<br />

wie Diabetes mellitus, neurologische Erkrankungen,<br />

Leistungsschwäche, Immobilisation, Multimorbidität und<br />

Wechselwirkung bestimmter Arzneimittel. Fragen Sie dazu Ihren<br />

Apotheker. »Unabhängige Kontinenz« (kontinent bleiben nach Absetzen<br />

der erfolgreichen Therapie) ist selten erreichbar, nur bei<br />

»temporärer« Inkontinenz, wenn fassbare Inkontinenzauslöser vorhanden<br />

und therapierbar sind. Erreichbar ist jedoch häufig eine<br />

»abhängige« Kontinenz (kontinent bleiben, bei Fortführen der<br />

erfolg reichen Therapie). Ist auch dies nicht möglich, sollte zumindest<br />

eine »soziale« Kontinenz (durch entsprechende Inkontinenzhilfsmittel<br />

wieder gesellschaftsfähig) möglich sein.<br />

KANN MAN INKONTINENZ VORBEUGEN?<br />

Verschiedene Lebensgewohnheiten können beim Zustande kommen<br />

einer Harninkontinenz sowie für ihre Behandlung eine Rolle spielen.<br />

Übergewicht ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Häufigkeit<br />

von Harninkontinenz, Gewichtsabnahme eine Behandlungsoption<br />

bei Belastungs- und Dranginkontinenz. Rauchen führt zu einem erhöhten<br />

Risiko für ausgeprägte Belastungsinkontinenz.<br />

Übermäßiges Trinken verstärkt die Inkontinenz, weniger Koffein<br />

bessert Harninkontinenz, Kohlensäure-Getränke erhöhten das<br />

Risiko für Symptome der überaktiven Blase. Chronisches Pressen<br />

bei Verstopfung kann ebenfalls zur Belastungsinkontinenz<br />

führen. l


FONDS GESUNDES ÖSTERREICH<br />

Ernährungs – Hotline 0810 810 227<br />

Eine Vielzahl an Nahrungsmitteln steht uns heute zur Verfügung. Es ist daher nicht<br />

leicht, trotz der Angebots-Vielfalt den Überblick zu bewahren, einen optimalen<br />

Speisezettel zusammenzustellen und einen gesunden Ernährungsstil zu finden. Oft<br />

werden die Konsumenten auch mit widersprüchlichen Angaben zum Thema<br />

Ernährung konfrontiert. Werbung und Einzelinteressen von Firmen tragen zur<br />

Orientierungslosigkeit bei. Fest steht, dass die richtige Ernährung einen<br />

entscheidenden Beitrag zum körperlichen Wohlbefinden leistet.<br />

Unter 0810 810 227 stehen ErnährungswissenschafterInnen<br />

von Montag bis Freitag, von 9 bis 15 Uhr, aus ganz Österreich<br />

zum Ortstarif für Anfragen und Auskünfte rund um die<br />

Ernährung zur Verfügung.<br />

Die Hotline richtet sich mit wissenschaftlich fundierten und praxisnahen<br />

Informationen zu sämtlichen Bereichen der Ernährung an<br />

breite Bevölkerungsgruppen:<br />

● Schwangere und stillende Mütter<br />

● Eltern mit Informationen zur Ernährung von Säuglingen und<br />

Kleinkindern<br />

● Jugendliche<br />

● Erwachsene<br />

● Ältere Menschen<br />

● SportlerInnen<br />

Weiters richtet sich die Hotline auch an MultiplikatorInnen, d.h.<br />

Personen, die beruflich mit einer oder mehreren der oben angeführten<br />

Zielgruppen in Kontakt stehen; sowie an Medien, die das Thema<br />

Ernährung behandeln.<br />

ERNÄHRUNGSHOTLINE – EINE AUSWAHL<br />

HÄUFIG GESTELLTER FRAGEN:<br />

n Sind probiotische Joghurts gesünder als herkömmliche Joghurts?<br />

n Es wird immer wieder behauptet, dass man ohne Nahrungs -<br />

ergänzungspräparate seinen Vitamin- und Mineralstoffbedarf<br />

heutzutage nicht mehr decken kann. Stimmt das?<br />

n Ich bin 60 Jahre alt und man hört so oft, dass man in diesem Alter<br />

zusätzliche Vitamine einnehmen soll – stimmt das bzw.<br />

muss ich jetzt anders essen?<br />

n Wie gesund ist Apfelessig als Getränk zum Entschlacken?<br />

Informationen und Auskunft zu allen weiteren Fragen:<br />

unter 0810 810 227, Montag bis Freitag 9 bis 15 Uhr<br />

zum Ortstarif.<br />

Der Fonds Gesundes Österreich unterstützt Projekte<br />

zur Gesundheitsförderung und Prävention.<br />

Aspernbrückengasse 2 ■ 1020 Wien ■ Tel. 01/895 04 00 ■ E-Mail: info@fgoe.org ■ www.fgoe.org, www.gesundesleben.at<br />

© VKI<br />

© VKI<br />

Gesundheitsferentin<br />

für Ernährung, Fonds<br />

Gesundes Österreich<br />

Mag. Rita Kichler<br />

Mag. Birgit Beck<br />

Ernährungswissen -<br />

schafterin und Projekt -<br />

leiterin beim Verein für<br />

Konsumenteninformation<br />

(VKI). Beantwortet alle<br />

Fragen rund ums Essen<br />

und Trinken.<br />

Mag. Martina Karla<br />

Steiner<br />

Ernährungswissen -<br />

schafterin und Projekt -<br />

assistentin beim Verein für<br />

Konsumenteninformation<br />

(VKI). Beantwortet alle<br />

Fragen rund ums Essen<br />

und Trinken.<br />

DA Oktober 2010<br />

© Fonds Gesundes Österreich<br />

37


DARMERKRANKUNGEN<br />

38 DA Oktober 2010<br />

Lebensstil, Essgewohnheiten und<br />

Allgemeinmaßnahmen haben nach<br />

heutiger Erkenntnis nur marginalen<br />

Einfluss auf die Darmträgheit. Der<br />

Rat zu mehr Bewegung, ballaststoffreicher<br />

Kost und erhöhter<br />

Trinkmenge ist zwar gut gemeint,<br />

für Betroffene erfahrungsgemäß<br />

jedoch wenig hilfreich.<br />

© Sinisa Botas


Obstipation – Verstopfung<br />

Obstipation ist definiert als Stuhlverhaltung infolge unvollständiger<br />

Darmentleerung. In puncto Stuhlfrequenz herrschen dabei in der Bevölkerung<br />

noch immer falsche Vorstellungen. Eine normale Stuhlkonsistenz<br />

vorausgesetzt, kann diese im Bereich von dreimal täglich bis<br />

dreimal wöchentlich liegen. Von einer chronischen Obstipation spricht<br />

man bei einer Beschwerdedauer von über zwei Monaten. Obstipation<br />

ist mit einer geschätzten Prävalenz von 2 bis 20 % in Europa ein sehr<br />

verbreitetes Problem. Überdurchschnittlich häufig betroffen sind Senioren.<br />

In dieser Altersgruppe steckt hinter der Darmträgheit oft ein<br />

multifaktorielles Geschehen: altersbedingte Funktionseinschränkungen<br />

des Verdauungstrakts wie z.B. Pankreasinsuffizienz, Kau- und<br />

Schluckprobleme etc., Mehrfacherkrankung und viele verschiedene<br />

Arzneimittel.<br />

Laxantien helfen<br />

Lebensstil, Essgewohnheiten und Allgemeinmaßnahmen haben nach<br />

heutiger Erkenntnis nur marginalen Einfluss auf die Darmträgheit.<br />

Der Rat zu mehr Bewegung, ballaststoffreicher Kost und erhöhter<br />

Trinkmenge ist zwar gut gemeint, für Betroffene erfahrungsgemäß jedoch<br />

wenig hilfreich. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der<br />

Ballaststoffanteil in der Nahrung zwischen Obstipierten und Kontrollpersonen<br />

nicht unterscheidet. Da Ballaststoffe Völlegefühl und<br />

Meteorismus begünstigen können, wird damit das subjektive Befinden<br />

der Patienten manchmal sogar noch verschlechtert. Insbesondere<br />

Personen mit chronischer Obstipation sind aufgrund dessen häufig<br />

auf die Therapie mit wirksamen und gut verträglichen Laxantien –<br />

das sind Arzneimittel zur Beschleunigung der Stuhlentleerung – angewiesen.<br />

Vor Beginn der Selbstmedikation sind zunächst mögliche<br />

Warnsignale abzuklären, die auf eine schwerwiegendere Erkrankung<br />

wie z.B. Tumore hindeuten können und deshalb eine ärztliche Untersuchung<br />

erfordern.<br />

Geht die Obstipation mit folgenden Begleiterscheinungen<br />

einher, ist ein Arztbesuch zu empfehlen:<br />

l intensive Bauchschmerzen<br />

l Verstopfung und Durchfall im Wechsel<br />

l rektale Blutungen<br />

l ungewollter Gewichtsverlust<br />

l gastrointestinaler Tumor oder entzündliche Darmerkrankung<br />

in der Verwandtschaft<br />

DARMERKRANKUNGEN<br />

Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation<br />

Durchfall und Verstopfung<br />

Durchfall (Diarrhoe) und Verstopfung (Obstipation) sind selbst keine spezifischen Erkrankungen,<br />

sondern in erster Linie Krankheitssymptome, die verschiedene Ursachen haben können. Zur<br />

Therapie dieser Symptome steht eine Reihe verschiedener effektiver Arzneimittel im Rahmen der<br />

Selbstmedikation zur Verfügung. Um zu erkennen, ob die den Symptomen zu Grunde liegende<br />

Erkrankung möglicherweise die Grenzen der Selbstmedikation überschreitet, sind die Beratung in<br />

der Apotheke und die Abklärung möglicher Ursachen besonders wichtig.<br />

AUTOR: DR. ANDREAS ZIEGLER<br />

Laxantien im Vergleich<br />

Um den Stuhlgang zu fördern, verfolgt man mit Laxantien das Ziel,<br />

den zu trockenen, harten Stuhl aufzuweichen und das Stuhlvolumen<br />

zu erhöhen. Dieses führt über neuromuskuläre Wege zu Reflexen im<br />

Darm, die damit den Defäkationsreiz fördern bzw. auslösen. Aus<br />

diesem Mechanismus leiten sich verschiedene medikamentöse Strategien<br />

ab:<br />

l Quellstoffe: Bei Quellstoffen wie Floh- oder Leinsamen ist die<br />

Einnahme mit ausreichend Flüssigkeit wichtig. Bei einer Comedikation<br />

soll das Laxans in mindestens halbstündigem Abstand zu den anderen<br />

Arzneimitteln eingenommen werden, um deren Resorption<br />

nicht zu beeinträchtigen. Bei akuten entzündlichen Darmerkrankungen<br />

oder Darmverschluss darf Leinsamen nicht angewendet werden.<br />

l Osmolaxantien: Osmolaxantien, z.B. Lactulose, Macrogole,<br />

Natrium- und Magnesiumsulfat, wirken aufgrund ihrer osmotischen<br />

Wirkung im Darm abführend. Sie erhöhen das Stuhlvolumen, was<br />

wiederum peristaltische Reflexe der Darmmuskulatur auslöst. Dank<br />

fehlender Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind diese<br />

Präparate für Patienten unter Polymedikation prädestiniert. Lactulose<br />

wird allerdings im Kolon bakteriell zu gasbildenden Produkten<br />

verstoff wechselt und führt daher oft zu Meteorismus, Völlegefühl<br />

oder gar Bauchschmerzen.<br />

l Antiresorptive und hydragoge Substanzen: Laxantien dieses<br />

Typs, z.B. Bisacodyl, Natriumpicosulfat, hemmen die Natriumionenund<br />

Wasserresorption und fördern zugleich in unterschiedlichem Ausmaß<br />

den Einstrom von Elektrolyten und Wasser in das Darmlumen.<br />

Nach Einnahme tritt die Wirkung je nach Arzneistoff nach 6 bis 10<br />

Stunden ein. Dragees mit Bisacodyl oder Natriumpicosulfat sind magensaftresistent<br />

überzogen und müssen unzerkaut geschluckt werden.<br />

Elektrolytstörungen durch Laxantien<br />

Die kurzfristige Einnahme von Laxantien führt bei Gesunden nur<br />

sehr selten zu Verschiebungen im Elektrolythaushalt. Insbesondere<br />

bei Kindern oder älteren Patienten kann Laxantien-Gebrauch ohne<br />

Elektrolytausgleich den Mineralstoffhaushalt jedoch in Schieflage<br />

bringen. Primär kommt es zu Natriumverlusten, die eine Kaliumverarmung<br />

nach sich ziehen. Diese verstärkt im Sinne eines Teufelskreises<br />

wiederum die Obstipation. Um Elektrolytverschiebungen<br />

vorzubeugen, enthalten manche Arzneimittel einen bilanzierten<br />

Elektrolytzusatz, so dass das Elektrolytgleichgewicht erhalten<br />

bleibt.<br />

DA Oktober 2010<br />

39


DARMERKRANKUNGEN<br />

Diarrhoe – Durchfall<br />

Von Diarrhoe spricht man, wenn mehr als drei nicht geformte bis<br />

wässrige Stühle pro Tag auftreten. Die Palette der Ursachen ist auch<br />

hier vielfältig. Wahrscheinlich ist eine bakterielle Magen-Darm-Infektion,<br />

möglicherweise handelt es sich aber auch um Vorboten eines<br />

Morbus Crohn oder einen Reizdarm. Sorbithaltige Kaugummis<br />

gehören ebenfalls zu den denkbaren Ursachen. Durchfallerkrankungen<br />

liegt in aller Regel eine Störung des Wasser- und Elektrolythaushaltes<br />

im Darm zugrunde.<br />

Rehydratation<br />

Die meisten akut-infektiösen Diarrhoen sind selbstlimitierend – d.h.<br />

ohne therapeutische Maßnahmen – und innerhalb von zwei bis drei<br />

Tagen abgeklungen. Wichtigste Maßnahme ist nicht nur in diesen<br />

Fällen die Substitution von Wasser und Elektrolyten. Denn meist<br />

lassen sich die Beschwerden im Anschluss an eine Durchfallerkrankung<br />

auf den Wasser- und Elektrolytverlust zurückführen. Recht -<br />

zeitiger Ersatz von elektrolytreicher Flüssigkeit kann diese Folgesymptome<br />

vermeiden. Ihr Apotheker berät Sie dazu gerne.<br />

Gerbstoffe<br />

Unterstützend werden bei leichteren Durchfallerkrankungen auch<br />

gerbstoffhaltige Präparate eingesetzt. Sie sollen die obersten Schleimhautschichten<br />

abdichten und damit die Sekretion aus dem entzündeten<br />

Gewebe hemmen. Neben Fertigarzneimitteln mit Tanninen werden<br />

als Hausmittel auch Heidelbeeren wegen ihres Gerbstoffgehalts<br />

eingesetzt. Allerdings nur getrocknete, denn bei frischen Heidelbeeren<br />

könnten die Fruchtsäuren den Durchfall eher verschlimmern.<br />

Aktivkohle<br />

Traditionell eingesetzt wird auch die Aktivkohle als Adsorbens.<br />

Durch die große Oberfläche sollen Toxine gebunden und mit der<br />

Kohle zusammen ausgeschieden werden. Für eine effektive Wirkung<br />

sind Mengen von ca. 3 g pro Tag erforderlich. Aktivkohle darf nicht<br />

gemeinsam mit anderen Medikamenten eingenommen werden, da<br />

deren Aufnahme sonst reduziert wird.<br />

Loperamid<br />

Loperamid ist das Mittel der Wahl bei leichteren Durchfallerkrankungen.<br />

Es hemmt die Darmmotilität, der Durchfall stoppt binnen weniger<br />

Stunden. Der Großteil der Viren oder Bakterientoxine ist durch<br />

die ersten Durchfälle bereits ausgeschieden, die körpereigene Abwehr<br />

verrichtet ihren Dienst an den restlichen Krankheitserregern. Bessert<br />

sich der Durchfall nicht innerhalb von 48 Stunden oder handelt es<br />

sich von vornherein um blutige Durchfälle, sind Motilitätshemmer<br />

abzusetzen, da die Ausscheidung der Toxine nicht weiter gehemmt<br />

werden darf.<br />

Loperamid sollte nicht länger als 48 Stunden und keinesfalls bei<br />

Kindern unter 12 Jahren eingesetzt werden.<br />

Hefelyophilisate<br />

Gut in die Therapie eingeführt haben sich auch Lyophilisate von<br />

Saccharomyces boulardii (Hefe). Sie binden Saftstoffe, hemmen deren<br />

Bindung an die Darmmukosa und bringen die Darmflora bei<br />

Buchaktuell<br />

40 DA Oktober 2010<br />

Bei Durchfall:<br />

Wichtigste<br />

Maßnahme ist<br />

häufig die<br />

Substitution von<br />

Wasser und<br />

Elektrolyten.<br />

akuter Diarrhoe wieder auf Vordermann. Sie werden auch zur Vorbeugung<br />

von Reisediarrhoen eingesetzt.<br />

Bei all dem ist aber stets im Hinterkopf zu behalten, dass auch der<br />

Selbstmedikation der Diarrhoe klare Grenzen gesetzt sind.<br />

Ihr Apotheker berät Sie dazu gerne!<br />

In folgenden Fällen ist zwingend ein Arzt aufzusuchen:<br />

Bei Säuglingen und Kleinkindern:<br />

l aufgrund der Austrocknungsgefahr immer<br />

Bei Erwachsenen:<br />

l Diarrhoedauer länger als drei Tage<br />

l Immundefekt – blutiger Stuhl<br />

l Austrocknungsanzeichen<br />

l schlechter Allgemeinzustand<br />

l schwerwiegende Grunderkrankung<br />

Wir liefern ohne Versandkosten!<br />

Lesen schickt die Phantasie auf Reisen!<br />

Nehmen Sie sich die Zeit … … und von uns das Buch! –<br />

Ihre Buchhandlung im Apothekerhaus www.buchaktuell.at<br />

© Pete Pahham<br />

Autor: Dr. Andreas Ziegler<br />

E-Mail: Andreas.S.Ziegler@gmx.at<br />

© Yuri Arcurs


DA SCHÜSSLER SALZE<br />

Relax! für Magen, Darm und Muskulatur. Serie Teil 21<br />

Nr. 20 Kalium Aluminium<br />

sulfuricum<br />

Als leicht lösliches Doppelsalz der Schwefelsäure wurde Alaun (lat. Alumen) – wie Kalium<br />

Aluminiumsulfat auch noch genannt wird – bereits in der Antike als wertvoller Rohstoff geschätzt.<br />

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Alaun eines der wichtigsten<br />

Hilfsstoffe zur Ledergerbung und zur Papier- und Textilherstellung<br />

und hatte auch in der Heilkunst seinen Stellenwert.<br />

Bereits die Ägypter nutzten ca. 500 Jahre vor Christus Alaun als<br />

Flammschutzmittel für Holz, ebenso die Römer, welche Alaunsteine<br />

zum ersten Mal als natürliches Deodorant verwendeten. Dabei kommt<br />

die bakterizide und zusammenziehende Wirkung von Kalium<br />

Aluminiumsulfat zum Tragen, die bei den als »Naturdeo« im Handel<br />

erhältlichen Alaunsteinen bis heute genutzt wird.<br />

Diese zusammenziehende Wirkung fand bis vor kurzem auch in<br />

Form von »Blutstillerstiften« für kleine Schnittwunden seine<br />

Anwendung, von der jedoch heute Abstand genommen wird.<br />

Als biochemisches Ergänzungssalz verwendet wirkt Kalium<br />

Aluminium sulfuricum hauptsächlich entkrampfend und stärkend,<br />

besonders auf die glatte Muskulatur unserer inneren Organe.<br />

MAGEN - DARM<br />

Verstopfungszustände und Blähungskoliken, insbesondere auch<br />

der Darmkatarrh bei Kindern (+2+7+10) sind bewährte Anwendungsgebiete<br />

der Nr.20, insbesondere dann, wenn die Nr. 7 Magnesium<br />

phosphoricum und die Nr. 10 Natrium sulfuricum nicht den<br />

gewünschten Erfolg gebracht haben. Als typisches Merkmal für die<br />

Nr. 20 gilt ein ausgeprägter Meteorismus mit lautem Kollern, oft<br />

verbunden mit Schwindel, Ohrensausen oder Kopfschmerzen, die<br />

aufgrund der Verdauungsstörung entstanden sind.<br />

Treten Durchfall oder Brechdurchfall auf, so empfiehlt sich die<br />

Kombination mit Nr. 19 Cuprum arsenicosum.<br />

Auch chronische Erkrankungen wie Zwerchfellhochstand, Morbus<br />

Crohn oder Colitis ulcerosa können zusätzlich zur ärztlichen Therapie<br />

mit der Nr. 20 unterstützt werden.<br />

Durch seine stabilisierende Wirkung auf Blasenmuskulatur und<br />

Prostata ist Kalium Aluminium sulfuricum auch ein bewährtes<br />

Mittel bei unwillkürlichem Harnverlust und Blasenschwäche.<br />

HAUT UND SCHLEIMHAUT<br />

Wird unsere Haut nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, so<br />

neigt sie zur Trockenheit, Rissbildung und Geschwüren. Mangelnde<br />

Elastizität, Schuppenbildung und Juckreiz sind ebenso die Folge<br />

wie übermäßige Verhornung (1 + 11) oder vermehrte Warzenbildung.<br />

Hier kann die Anwendung von Kalium Aluminium sulfuricum<br />

Linderung bringen. Durch seine regulierende Wirkung auf den<br />

Spannungszustand und Feuchtigkeitsgehalt der Haut und Schleimhaut<br />

wirkt die Nr.20 sehr gut befeuchtend und somit einer frühzeitigen<br />

Alterung entgegen (+8 + 11). Es schützt unsere Körperzellen<br />

vor Mineralstoff- und Wasserverlust und gilt deshalb wie die Nr. 1<br />

und die Nr.11 als Bindegewebsmittel.<br />

AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER<br />

Auch Probleme mit trockenen Augen, chronische Heiserkeit oder<br />

Katarrhe mit Trockenheit, Krusten- und Borkenbildung in Kombination<br />

mit gelben, milden Absonderungen sprechen gut auf Gaben<br />

von Kalium Aluminium sulfuricum an.<br />

NERVENSYSTEM UND AUSLEITUNG<br />

Bewährt hat sich die Nr. 20 auch bei Funktionsstörungen des Nervensystems,<br />

insbesondere Konzentrations- und Gedächtnisstörungen,<br />

Lernstörungen bei Kindern oder Verwirrung und Vergesslichkeit<br />

im Alter. Auch der so genannte Koordinationsschwindel besonders<br />

im höheren Lebensalter erfordert dieses Ergänzungsmittel.<br />

Durch seine ausscheidende Wirkung wird Kalium Aluminium<br />

sulfuricum auch gerne zur Ausleitung von belastenden Stoffen<br />

verwendet (z.B. +4+6+8+10). Dabei werden diese Fremdstoffe,<br />

sobald sie in den Stoffwechsel gelangen, vorerst vom Körper in<br />

Lösung gehalten. Dabei können zuerst Schwellungen im Bereich<br />

der Arme, Beine oder Augen, aber auch Kopfschmerzen auftreten.<br />

Um anschließend die gelösten Stoffe endgültig aus dem Körper zu<br />

entfernen, sollte mindestens die Nr. 10 dazukombiniert werden.<br />

Obwohl die Nr. 20 bei akuten Problemen sehr rasch wirken kann,<br />

entfaltet Kalium Aluminium sulfuricum generell seine Wirkung<br />

eher langsam aber intensiv und sollte daher über einen längeren<br />

Zeitraum eingenommen werden.<br />

Zu beachten ist, dass bei der Einnahme ein metallischer Geschmack<br />

auftreten kann.<br />

Empfohlene Potenz: D6 oder D12<br />

Literatur bei der Verfasserin.<br />

In der nächsten Folge: Nr. 21 Zincum chloratum – Hilfe für’s<br />

Immunsystem<br />

Mag. pharm.<br />

Irina Schwabegger<br />

In der Serie »DA Schüßler Salze«<br />

informiert Sie Mag. pharm. Irina<br />

Schwabegger, Apothekerin in<br />

Gmünd (NÖ) über die vielfältigen<br />

Anwendungsmöglichkeiten der<br />

Mineralstoffe. Für eine individuelle<br />

Beratung stehen aus -<br />

gebildete Mineralstoffexperten<br />

in Österreichs Apotheken zur<br />

Verfügung.<br />

DA Oktober 2010<br />

© Sebastian Kaulitzky<br />

41


© Anatolyi Samara<br />

DA MUTTER & KIND<br />

Nägel -<br />

kauen?<br />

Daumen -<br />

lutschen?<br />

Bitter schmeckender Nagellack<br />

zum Aufpinseln auf Fingernägel<br />

und Nagelhaut. Bei regelmäßiger<br />

Anwendung werden die Nägel und<br />

Hände wieder schön und gepflegt.<br />

Daum-exol ist nach dem Auftragen<br />

geruchlos und unsichtbar.<br />

PHZNR 5007337<br />

Dentinox KG, Nunsdorfer Ring 19, 12277 Berlin<br />

Vertrieb Österreich:<br />

Nycomed Pharma GmbH, 1120 Wien<br />

42 DA Oktober 2010<br />

Dentinox ®<br />

Zentrale Rolle für<br />

zwischenmenschliche<br />

Beziehungen<br />

Bindungshormon<br />

Oxytocin<br />

Das Bindungshormon Oxytocin spielt für zwischenmenschliche<br />

Beziehungen eine zentrale Rolle – vor allem im Verhältnis von<br />

Mutter und Kind. Dass der Botenstoff auch an selbstlosem Ver -<br />

halten beteiligt ist, etwa wenn Menschen zum Wohl ihrer Gruppe<br />

Risiken eingehen, zeigt eine niederländische Studie.<br />

Das oft als Kuschel- oder Liebeshormon bezeichnete Oxytocin<br />

wird von der Mutter etwa beim Geburtsprozess oder beim Stillen<br />

vermehrt gebildet und stärkt so die Bindung zum Nachwuchs.<br />

Auch bei angenehmem Körperkontakt wird das Hormon verstärkt<br />

ausgeschüttet. In früheren Studien hatten Wissenschafter gezeigt,<br />

dass die Einnahme des Hormons das Vertrauen in fremde Menschen<br />

stärkt. l<br />

Neues Präparat<br />

Omega-Fettsäuren gegen Aufmerksamkeitsstörungen<br />

bei Kindern<br />

Hoch dosierte Omega-Fettsäuren können laut Experten bei Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörungen<br />

in der Kindheit und beim Heranwachsen helfen. So spielen etwa die Omega-3-Fettsäuren<br />

EPA – Eicosapentaensäure – und DHA – Docosahexaensäure – für die Versorgung und Entwicklung<br />

des Gehirns eine wichtige Rolle. Ein mit diesen Fettsäuren gut versorgtes Gehirn ist eine der<br />

Voraussetzungen für eine gesteigerte Aufmerksamkeitsleistung.<br />

Seit kurzem ist in Österreich ein Präparat am Markt, das den Körper mit Omega-Fettsäuren versorgt.<br />

Viele Schüler sind von Aufmerksamkeitsstörungen sowie Lern- und Verhaltensauffälligkeiten betroffen.<br />

„Bis zu 3,5 % aller Kinder leiden unter der ADHS-Symptomatik die vielfach leider noch immer<br />

nicht diagnostiziert oder verkannt wird“, so Univ.-Prof. Dr. med. Brigitte Hackenberg von der Universitätskinderklinik<br />

Wien. „Jede längerfristige Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsstörung bedarf einer<br />

entsprechenden Abklärung.“<br />

Die Behandlung beginnt mit der Beratung der gesamten Familie mit Einzelbegleitung oder Psychotherapie<br />

für das Kind, manchmal auch für die Eltern. „Für milde Verlaufsformen ist es oftmals ausreichend,<br />

für eine Rhythmisierung des Kinderlebens zu sorgen“, sagt Dr. Hackenberg.<br />

Die nächst »höhere« Behandlungsstufe ist nun der Einsatz ungesättigter Fettsäuren – der so genannten<br />

Omega-Fettsäuren. Mehrere Studien haben den Erfolg im Wesentlichen bestätigt.<br />

„Wichtig ist hier die hohe Dosierung“, meint Dr. Hackenberg. „Ein wohlgemeintes Nahrungsergänzungsmittel<br />

aus der Drogerie enthält – bildlich gesprochen – nur Spuren jener Dosierung, die für den<br />

Einsatz bei Aufmerksamkeitsstörungen nötig sind.“ Es ist völlig wirkungslos. Ähnliches gilt auch für<br />

das Denkmodell der gesunden Ernährung.<br />

„Bei dem neuen Produkt handelt es sich nicht um ein »Allheilmittel«, aber um eine gute therapeutische<br />

Option, die sich wegen ihres natürlichen Ursprungs im Vergleich mit den existierenden Psychopharmaka<br />

einer hohen Akzeptanz erfreut“, so Dr. Hackenberg.<br />

Das neue Produkt ist als diätetisches Lebensmittel eingestuft und rezeptfrei in Ihrer Apotheke<br />

erhältlich. l


© Subbotina Anna<br />

Ratgeber<br />

Was Kinder<br />

schlau und<br />

glücklich<br />

macht!<br />

DA MUTTER & KIND<br />

Für Kinder ist es genauso wichtig sich mit Freunden zu treffen und zu spielen wie<br />

Vokabeln zu lernen und Mathematik zu pauken. Das Fantastische daran: Die richtigen<br />

Freizeitaktivitäten können sogar die Schulnoten positiv beeinflussen. Eine wichtige<br />

Rolle dabei spielt die Bewegung – so zeigen beispielsweise Studien, dass Kinder, die über<br />

einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn verfügen, intelligenter sind als Kinder, die keinerlei<br />

Sport treiben. Welche Balanceübungen und Sportarten für Kinder optimal sind und wie sich<br />

diese in den Alltag integrieren lassen, zeigen die beiden Autoren in diesem Buch. Anschaulich<br />

erläutern sie auch, welchen Einfluss eine gesunde Ernährung auf die Intelligenz der Kinder hat<br />

und geben Eltern zahlreiche Tipps, wie sie ihren Nachwuchs für eine vollwertige Kost be -<br />

geistern. Denn neben einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und gutem<br />

Schlaf, können auch eine musische Ausbildung und ein moderater Fernsehkonsum dazu<br />

beitragen, dass Kinder fit, fröhlich und somit schlauer werden. Das Besondere an diesem<br />

Buch: Am Ende eines jeden Kapitels erklären die beiden Experten, wie Eltern die vorgestellten<br />

Tipps am besten mit ihren Kindern im Alltag umsetzen. »Was Kinder schlau und glücklich<br />

macht!« ist ein umfassender Ratgeber, der durch viele anschauliche Beispiele beweist:<br />

Kinder können unbeschwert und glücklich aufwachsen, während sie gleichzeitig gefördert<br />

und motiviert werden. l<br />

Was Kinder schlau und glücklich macht!<br />

Lernen erleichtern und Schulleistungen optimal fördern<br />

Von Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann u. Prof. Dr. Peter<br />

Axt. nymphenburger Verlag 2010<br />

144 Seiten mit zahlreichen<br />

Fotos<br />

ISBN 978-3-7766-<br />

26441-4, € 18,45<br />

Zu beziehen auch bei<br />

Buchaktuell, Spitalgasse<br />

31, 1090 Wien,<br />

Tel.: 01/406 68 75,<br />

E-Mail:<br />

buchaktuell@<br />

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Homepage:<br />

www.buchaktuell.at.<br />

Wir liefern ohne<br />

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DA GEWINNSPIEL<br />

»DA – Die Apotheke« verlost<br />

3 Exemplare von »Was<br />

Kinder schlau und glücklich<br />

macht«. Um am Gewinnspiel<br />

teilzunehmen,<br />

senden Sie eine E-Mail<br />

oder Postkarte mit dem Betreff<br />

»DA Gewinnspiel Oktober«<br />

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apoverlag.at oder an den<br />

<strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag,<br />

Spitalgasse 31,<br />

1090 Wien. Einsendeschluss<br />

ist der 31. Oktober<br />

2010. Vergessen Sie nicht,<br />

Namen und Adresse auf die<br />

Karte oder in das E-Mail zu<br />

schreiben.<br />

DA Juni 2010<br />

43<br />

Dentinox ®<br />

zuckerfrei mit<br />

karieshemmendem Xylit<br />

Zähnchen kriegen<br />

ohne Qual<br />

… durch rechtzeitige Anwendung<br />

von Dentinox ® - Gel Zahnungshilfe<br />

Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten Sie<br />

Dentinox ® - Gel Zahnungshilfe sanft auf die Zahnleiste<br />

des Babys auftragen. Dentinox ® -Gel wurde<br />

speziell für die Zahnung entwickelt und bewirkt einen<br />

schmerz- und komplikationslosen Durchtritt der<br />

ersten Zähnchen und des gesamten Milchgebisses.<br />

Neben wundheilungsfördernder und entzündungshemmender<br />

Kamillentinktur enthält Dentinox ® -Gel<br />

Zahnungshilfe örtlich schmerzstillende Wirkstoffe in<br />

babygerechter Dosierung.<br />

Dentinox ® - Gel Zahnungshilfe –<br />

in allen Apotheken erhältlich<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />

informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

Hersteller: Dentinox KG, D - 12277 Berlin<br />

Vertrieb Österreich: Nycomed Pharma GmbH, 1120 Wien.<br />

Babys<br />

Zahnpflege<br />

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Nach dem Durchbruch der ersten Zähnchen ist die<br />

Zahnpflege ein wichtiger Schritt zu Babys Zahngesundheit.<br />

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mild reinigender Babyzahncreme erfüllen Sie diesen<br />

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Fingerhut-Zahnbürste<br />

ohne Saccharin<br />

ohne Fluorid<br />

ohne Konservierungsstoffe<br />

ohne Menthol, homöopathieverträglich.<br />

nur in Apotheken erhältlich, PHZNR 3042140<br />

Hersteller: Dentinox KG, D - 12277 Berlin<br />

Bezug über Großhandel Kwizda GmbH möglich.


DA AUF REZEPT<br />

Gentechnologisch<br />

ermöglichte<br />

Osteoporosetherapie<br />

Osteoporose ist ein Zustand verminderter Knochenmasse<br />

bei gleichzeitig verschlechterter Mikroarchitektur<br />

des Knochengewebes. Beides führt letztlich zu einer<br />

zunehmenden Bruchneigung. Knochen müssen sich während<br />

des Lebens den sich ändernden Größenverhältnissen und<br />

Belastungssituationen anpassen können. Das geschieht durch<br />

laufenden Knochenumbau. Die daran beteiligten Prozesse –<br />

der Knochenaufbau durch Osteoblasten und der Knochenabbau<br />

durch Osteoklasten – sind miteinander gekoppelt, wobei<br />

das Gleichgewicht von den Osteoblasten gesteuert wird.<br />

Nach langer Suche fand man den Signalübermittler vom<br />

Osteoblas ten zum Osteoklasten, der den Knochenabbau<br />

steuert und konnte eine Substanz gentechnologisch entwickeln,<br />

welche das Signal unterdrückt und indirekt den Knochenabbau<br />

bremst.<br />

Diese Substanz mit dem Wirkstoff »Denosumab« ist seit Juli<br />

2010 als Fertigspritze lieferbar. Es wird alle 6 Monate in die Unterhaut<br />

des Oberschenkels, Bauch oder der Rückseite der Arme<br />

injiziert. Gleichzeitig ist die ausreichende Versorgung mit<br />

täglich mindestens 400 IE Vitamin D und 1.000 mg Kalzium sicherzustellen.<br />

In der so genannten »FREEDOM-Studie« betrug<br />

die relative Risikoreduktion nach drei Jahren eines Bruchs im<br />

Vergleich zu Placebo<br />

● für neue Wirbelfrakturen 68%<br />

● für neue Hüftfrakturen 40 %.<br />

● und für neue nicht-vertebrale Frakturen 20 %<br />

Aus Kostengründen wird »Denosumab« erst dann eingesetzt<br />

werden, wenn die bisherigen Behandlungen nicht möglich<br />

waren oder nicht vertragen wurden bzw. ohne positive Ergebnisse<br />

geblieben sind. Vorteile sind die einfacher subkutane Gabe,<br />

die lang anhaltende Wirkung über 6 Monate und die Qualität<br />

der klinischen Dokumentation. Die Sicherheit von »Denosumab«<br />

war erstaunlich hoch, eine Überwachung der Infektionsneigung<br />

wird derzeit angeraten. l<br />

44 DA Mai 2010<br />

© Elena Boshkovska<br />

DA DIABETES NEWSEWS<br />

Studie<br />

Diabetes durch<br />

Luftverunreinigung?<br />

Starke Luftverschmutzung, insbesondere durch den Straßenverkehr,<br />

erhöht das Risiko, an einem Typ 2-Diabetes zu erkranken.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie<br />

des Deutschen Diabetes-Zentrums und des Instituts für Umweltmedizinische<br />

Forschung (IUF) in Düsseldorf.<br />

Das IUF führt seit 1985 im Ruhrgebiet an deutschen Frauen eine<br />

Langzeituntersuchung zu den gesundheitlichen Folgen der Luftverunreinigung<br />

durch. Die Frauen, die bei Beginn der Studie 54 bis<br />

55 Jahre alt waren, leben in unterschiedlich verkehrsbelasteten Gebieten.<br />

Das Ausmaß der jeweiligen Belastung mit Feinstaub und<br />

Stickstoffdioxid (NO2) am Wohnort wurde anhand von Daten der<br />

Messstationen und von Emissionskatastern lokaler Umweltbehörden<br />

sowie durch kleinräumige eigene Messungen des IUF ermittelt.<br />

Von 1.775 Teilnehmerinnen der Studie erkrankten 187 im Zeitraum<br />

von 1990 bis 2006 an Typ 2-Diabetes. Dabei hatten Frauen mit hoher<br />

Schadstoffbelastung aus dem Straßenverkehr ein signifikant<br />

höheres Diabetes-Risiko als Frauen mit geringerer Belastung. Obwohl<br />

sich die Studie ausschließlich auf Frauen konzentrierte, ist<br />

nicht anzunehmen, dass es hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen<br />

der Luftverschmutzung und dem Diabetes-Risiko einen Geschlechtsunterschied<br />

gibt.<br />

In zu Beginn der Studie durchgeführten Blutuntersuchungen wurden<br />

bei den Frauen aus stark verkehrsbelasteten Gebieten erhöhte<br />

C3c-Werte gemessen, die ein Hinweis auf subklinische Entzündungen<br />

sind. Es zeigte sich, dass der Zusammenhang von Umweltbelas -<br />

tung und erhöhtem Diabetesrisiko am stärksten bei den Frauen mit<br />

bereits bestehender, leichter Aktivierung des Immunsystems ausgeprägt<br />

war. Menschen mit chronischen Entzündungen scheinen somit<br />

empfindlicher auf Schadstoffbelastungen zu reagieren. l<br />

© waniuszka


Früherkennung und Behandlung<br />

vermeiden Spätfolgen!<br />

Mit Diabetes richtig<br />

gut leben<br />

In Österreich sind derzeit bis zu 550.000 Menschen an<br />

Diabetes mellitus erkrankt, davon leiden rund 50.000<br />

Kinder und Jugendliche an Diabetes Typ 1 und un -<br />

gefähr 500.000 an Typ 2, früher auch Altersdiabetes<br />

genannt.<br />

Diabetes mellitus, auch als Zuckerkrankheit bekannt,<br />

ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die sich<br />

durch einen Insulinmangel und/oder einer Unterempfindlichkeit<br />

verschiedener Körperzellen für Insulin<br />

äußert. Insulin wird in der Bauchspeichel drüse gebildet<br />

und ist für den wichtigen Transport der Glukose in die<br />

Zellen zuständig.<br />

Beim DiabetesTyp 1 steht der Insulinmangel im Vordergrund,<br />

beim Typ 2 die Insulinunterempfindlichkeit oder auch Insulin -<br />

resistenz. Dem Diabetiker kommt dabei einerseits Glukose (= Blutzucker)<br />

in den Zellen abhanden, andererseits richtet die im Blut überreichlich<br />

vorhandene Glukose (=Überzuckerung im Blut) Schäden an Gefäßen,<br />

Nerven und Organen an. Diese Schäden bleiben von vielen Patienten vorerst<br />

unbemerkt.<br />

RECHTZEITIGE DIAGNOSE UND BEHANDLUNG<br />

VERMEIDEN SPÄTFOLGEN<br />

„Auch bei oft langer Beschwerdefreiheit können einige Symptome frühzeitig<br />

auf Diabetes hinweisen: großer Durst (oft erstes Anzeichen), Abgeschlagenheit<br />

und Leistungsabfall, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme oder<br />

Heißhunger“, so Dr. Silke Böcskör, leitende Oberärztin der Diabetesambulanz<br />

im Herz-Jesu Krankenhaus in Wien. Je früher die Therapie – fettarme,<br />

ballast-stoffreiche Ernährung, körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion, Nikotinverzicht,<br />

Diabetesmedikamente – einsetzt, umso besser stehen die Chancen<br />

auf ein normales, beschwerde freies Leben. l<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankung:<br />

doppelt hohes Risiko<br />

Vitamin D-Mangel<br />

Der Herbst ist da und die Sonnenstunden pro Tag werden immer<br />

weniger. Umso wichtiger ist es, jeden Sonnenstrahl zu<br />

nutzen, der sich einem bietet.<br />

Dies gilt besonders für Typ 2-Diabetiker. Das Risiko einer Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankung ist bei Diabetikern mit Vitamin D-Mangel<br />

doppelt so hoch wie beim gesunden Menschen. Und die Vitamin D-<br />

Produktion im Körper wird durch Sonnenlicht angekurbelt. Zudem<br />

ist Bewegung an der frischen Luft gesund – und lässt vielleicht das<br />

eine oder andere Kilo purzeln. Und damit hat man direkt etwas für<br />

die Diabetes-Prävention getan. l<br />

DA DIABETES NEWS<br />

Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Michael Roden,<br />

Past Präsident der<br />

<strong>Österreichische</strong>n<br />

Diabetesgesellschaft und<br />

wissenschaftlicher<br />

Berater unserer<br />

Diabetes-News.<br />

„Neue Daten zeigen: Nicht nur das persönliche, sondern<br />

auch unser gesellschaftliches Verhalten erhöht das<br />

Diabetesrisiko“.<br />

DA Oktober 2010<br />

45<br />

© Robert Kneschke


DA KOCHREZEPTE<br />

Herbstlicher Blattsalat<br />

mit Feigen<br />

pro Portion ca. 265 kcal<br />

3 g Eiweiß l 26 g Fett l 6 g Kohlenhydrate<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

100 g Feldsalat l ½ Eichblattsalat l 1 kleiner Radicchio l 50 g<br />

Walnusskerne l 2 Feigen l 1 kleine rote Zwiebel l 4 Kräuterseitlinge<br />

(ersatzweise Austernpilze) l 5 EL Olivenöl l Salz l Pfeffer<br />

l 2 EL Walnussöl<br />

ZUBEREITUNG:<br />

l Den Feld- und den Eichblattsalat gründlich waschen, trocken schleudern,<br />

putzen und zerpflücken. Den Radicchio waschen, den Strunk entfernen,<br />

die Blätter einzeln ablösen und in feine Streifen schneiden. Alles<br />

zusammenmischen.<br />

l Die Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten,<br />

vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Feigen waschen und<br />

vierteln. Die Zwiebel schälen und fein würfeln.<br />

l Die Kräuterseitlinge putzen, abreiben und in Scheiben schneiden. In einer<br />

Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und die Pilze darin bei starker Hitze<br />

1 bis 2 min. anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und kurz warm<br />

stellen.<br />

l Für das Dressing den Essig mit Salz und Pfeffer gründlich verquirlen,<br />

das restliche Olivenöl und das Walnussöl unterschlagen. Die Blattsalate<br />

darin wenden und gut vermischen. Auf vier Tellern anrichten und die<br />

Feigen, Zwiebeln, Walnüsse und Kräuterseitlinge darauf verteilen.<br />

SPEED-TIPP: Wer es eilig hat, nimmt statt der einzelnen Blattsalate eine<br />

fertige Salatmischung aus dem Kühlregal.<br />

46 DA Oktober 2010<br />

Tagliatelle mit<br />

Steinpilzsauce<br />

pro Portion ca. 600 kcal<br />

21 g Eiweiß l 28 g Fett l 63 g Kohlenhydrate<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

30 g getrocknete Steinpilze l 300 g Spitzkohl l 125 g Parmaschinken<br />

(in dünnen Scheiben) l 300 g Tagliatelle l Salz l 1 große Zwiebel<br />

l 2 Knoblauchzehen l 4 EL Olivenöl l 2 TL Mehl l 200 ml<br />

Gemüsebrühe l 200 g Obers l Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG:<br />

l Die Steinpilze in 200 ml heißem Wasser 20 min. einweichen. Den<br />

Spitzkohl putzen und in bandnudelbreite Streifen schneiden. Den<br />

Schinken in Stücke zupfen. Die Nudeln in kochendem Salzwasser<br />

bissfest garen. Kohlstreifen 3 min. vor Ende der Garzeit dazugeben<br />

und mitkochen.<br />

l Inzwischen Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln und im<br />

Öl in einer großen Pfanne 2 min. dünsten. Pilze abgießen (Sud auffangen!)<br />

ausdrücken, grob hacken und 2 bis 3 min. mitdünsten. Pilzwasser<br />

zugießen und bei starker Hitze in 5 min. verdampfen lassen.<br />

Mit Mehl bestäuben, kurz anschwitzen. Brühe und Obers zugießen,<br />

5 min. kochen lassen, salzen und pfeffern. Die Nudel-Mischung abgießen<br />

und mit dem Schinken untermischen.<br />

TUNING-TIPP: Pasta vor dem Servieren mit 6 bis 8 EL frisch geriebenem<br />

Bergkäse bestreuen.<br />

»Jahreszeitenküche«<br />

Saisonale, gesunde und preisgünstige<br />

Rezeptideen für die ganze Familie.<br />

GU Verlag ISBN 978-3-8338-1732-8,<br />

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Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!


Zähne putzen,<br />

muss das sein?<br />

Bestimmt ist es dir auch lästig, das Zähneputzen, und du hast<br />

dich schon oft gefragt, warum das so wichtig ist? Es ist deshalb<br />

so wichtig, weil kranke Zähne nicht nur unschön aussehen<br />

oder gar schmerzhaft sind, sondern auch viele andere ernsthafte<br />

Krankheiten auslösen können.<br />

WARUM IST SÜßES GIFT FÜR DEINE<br />

ZÄHNE?<br />

Zucker, der in Süßigkeiten, süßen Fruchtsäften, aber auch frisch gepresstem<br />

Orangensaft, Ketchup und vieles mehr enthalten ist, und<br />

sich im Zahnbelag festsetzt, wandelt sich in Säure um. Diese entzieht<br />

deinem Zahn wichtige Mineralien und lässt so Karies entstehen,<br />

der sich – so lange er nicht erkannt und behandelt wird – vom<br />

Zahnschmelz bis zum Zahnbein und noch weiter bis zum Zahnmark<br />

»vorarbeitet«.<br />

WIE ERKENNST DU KARIES?<br />

Anfangs macht Karies noch keine Schmerzen. Es sind aber bereits<br />

kleine, weiße Flecken auf deinem Zahn erkennbar. Diese Flecken<br />

werden zunehmend dunkler. Manchmal können auch kleine Zahnstückchen<br />

abbrechen.<br />

Du solltest schon bei den kleinsten Anzeichen von Karies deinen<br />

Zahnarzt aufsuchen. Denn: Ist der Karies erst einmal beim Zahnbein<br />

angelangt, so kann es auch sehr schmerzhaft werden.<br />

WIE KANNST DU KARIES VERMEIDEN?<br />

Mindestens 2mal am Tag sollst du deine Zähne gründlich putzen.<br />

Natürlich solltest du möglichst wenig zuckerhältige Speisen zu dir<br />

nehmen. Aber wer nascht nicht auch einmal gerne?<br />

Allerdings solltest du dann lieber eine ganze Tafel Schokolade auf<br />

einmal verzehren und dir danach zusätzlich die Zähne putzen als<br />

DA KIDS<br />

DA KIDS GEWINNSPIEL<br />

»DA – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von »Olli, das<br />

Zahnputzschwein«. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, sende<br />

eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff »DA Kids Gewinnspiel<br />

Oktober« an gewinnspiel@apoverlag.at oder an den<br />

<strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31, 1090 Wien.<br />

Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2010. Vergiss nicht, deinen<br />

Namen und deine Adresse auf die Karte oder in das E-Mail zu<br />

schreiben.<br />

Olli, das Zahnputzschwein. G & G Verlagsgesellschaft, ISBN<br />

978-3-70741087-7. € 12,95 www.olli-das-zahnputzschwein.com<br />

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Bleib gesund mit Bonbo In „Die Apotheke“ könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />

Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Gesundheit erfahren ...<br />

Bonbo sitzt bei seinen<br />

Hausaufgaben, doch<br />

heute will nichts so<br />

recht gelingen.<br />

Bonbo,<br />

was ist denn<br />

los mit dir?<br />

Du tust dir<br />

doch sonst<br />

nicht so<br />

schwer.<br />

Oh<br />

je, du hast<br />

ja Fieber.<br />

Ab ins Bett<br />

mit dir!<br />

mehrere kleine Stückchen auf den<br />

Tag verteilt zu naschen.<br />

Falls du noch immer keine besonders<br />

große Lust auf’s Zähne putzen bekommen<br />

hast, hilft dir vielleicht das Buch »Olli, das Zahnputzschwein«,<br />

welches du mit ein bisschen Glück bei uns gewinnen<br />

kannst, weiter.<br />

OLLI, DAS ZAHNPUTZSCHWEIN<br />

Das witzigste Zahnputz-Buch! Wer sagt, dass Zähne putzen langweilig<br />

ist? Zähne putzen kann aufregend und sehr gefährlich sein.<br />

Olli kennt sich aus, denn er hat jahrelang als Zahnputz-Schwein im<br />

Zoo gearbeitet und dabei mehr als einmal sein Leben riskiert – in<br />

luftigen Höhen, zwischen spitzen Krokodilzähnen und bei gefährlichen<br />

Bären...<br />

Bonbo,<br />

du bist ja<br />

ganz heiß!<br />

Schau, mein Schatz, diese<br />

spezielle Teemischung, die der<br />

Apotheker extra für dich zusammengestellt<br />

hat, wird dir rasch helfen.<br />

DA Oktober 2010<br />

47<br />

© Christoph Kienzl


© Karuka<br />

Das neue Qualitätssiegel der österreichischen Apotheker<br />

Das Qualitätszertifikat<br />

aus Ihrer<br />

Apotheke<br />

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Apotheker:<br />

Eine unabhängige Expertenrunde garantiert nach<br />

kritischer Überprüfung des jeweiligen Produktes<br />

mit diesem Zertifikat Apothekenqualität im<br />

besten Sinne des Wortes – mit besonderer<br />

Empfehlung Ihres Apothekers!

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