Better Aging - Österreichische Apothekerkammer
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Rheumatoide<br />
Arthritis & Co<br />
Das hilft bei schmerzhaften<br />
Gelenkserkrankungen<br />
Harninkontinenz –<br />
reden wir darüber!<br />
»Blasenschwäche« kann<br />
viele Ursachen haben<br />
Tag der Apotheke:<br />
5. Oktober 2010<br />
Medikamente aus dem<br />
Internet sind gefährlich<br />
<strong>Better</strong> <strong>Aging</strong><br />
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Staub, Kot und Gift in Tablettenform gepresst sind ein Milliardengeschäft. Aber nur für organisierte Kriminelle,<br />
die diese Pillen über das Internet verkaufen. Auf die Folgen für die betrogenen Kunden und die Gesellschaft<br />
wird dabei keine Rücksicht genommen. Nur in den <strong>Österreichische</strong>n Apotheken können Sie sicher sein,<br />
echte Medikamente zu bekommen! Bleiben Sie auf der sicheren Seite – gerade wenn es um Ihre Gesundheit geht.<br />
Gefälschte Medikamente kann man nicht erkennen.<br />
Sie sind eine Bedrohung für uns alle! Über 95 % der im<br />
Internet angebotenen Arzneimittel sind Fälschungen:<br />
sie sind illegal und gefährden Ihre Gesundheit.
INHALT OKTOBER 2010<br />
HAUPTARTIKEL<br />
12 Tag der Apotheke 2010. Medikamente aus dem Internet sind gefährlich! Der<br />
Online-Handel mit gefälschten Medikamenten ist überaus lukrativ. Jedoch: Die Wirkung<br />
der vermeintlich echten Pillen ist nicht abschätzbar und gefährdet Ihre Gesundheit.<br />
14 <strong>Better</strong> <strong>Aging</strong>. Optimale Ernährung sowie Nahrungsergänzungsmittel aus der<br />
Apotheke sind der Schlüssel zur Erhaltung einer gesunden jugendlich aussehenden Haut.<br />
18 Gesundes Haar – Gesunde Nägel. Haare und Nägel sagen viel über unsere<br />
Persönlichkeit aus. Sie bedürfen besonderer Pflege und Pflegeprodukte, die in optimaler<br />
Qualität in der Apotheke erhältlich sind – inklusive der kompetenten Beratung!<br />
20 Gute Nacht. Schlafen Sie gut – mit Tipps aus Ihrer Apotheke.<br />
23 Wenn die Finger steif werden. Sie kommen oft über Nacht: unschöne Knötchen<br />
an den Fingergelenken, die schmerzen und gerötet sind. Geschwollene und<br />
heiße Gelenke, die man kaum noch bewegen kann. Aber natürlich gibt es einen<br />
Grund für diese Gelenkbeschwerden, und der heißt »Rheuma«.<br />
26 Hilfe bei Schnupfen und Grippe. Mit dem Beginn der feuchtkalten Jahreszeit<br />
im Herbst kommt es wieder zum vermehrten Auftreten von Erkältungen und<br />
grippalen Infekten.<br />
31 Migräne – eine Frauenkrankheit. Migräne ist eine chronische Erkrankung,<br />
die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Migräne wird zwar oft als<br />
Frauenleiden betrachtet, kommt jedoch bei beiden Geschlechtern vor.<br />
34 Harninkontinenz – reden wir darüber! Unfreiwilliger Harnverlust (»Harn -<br />
inkontinenz«), im Volksmund oft als »Blasenschwäche« bezeichnet, ist ein weitverbreitetes<br />
Leiden und kann viele Ursachen haben.<br />
38 Durchfall und Verstopfung. Durchfall und Verstopfung sind selbst keine spezifischen<br />
Erkrankungen, sondern in erster Linie Krankheitssymptome, die verschiedene<br />
Ursachen haben können. Zur Therapie dieser Symptome steht eine Reihe verschiedener<br />
effektiver Arzneimittel im Rahmen der Selbstmedikation zur Verfügung.<br />
SERIEN<br />
4 APORAMA. Troubleshooter Handy Euro-Notruf ● Europäer trinken mehr Alkohol<br />
als der Rest der Welt ● 1. Wiener Augentag ● Selbsthilfegruppe Zeckenopfer ● 9.<br />
Wiener Osteoporosetag ● Eine neue Option: Die Verhütungskette ● 12. Europäischer<br />
Tag der Organspende und Transplantation<br />
10 TIPPS VOM APOTHEKER. Wichtiges zum »weißen« Hautkrebs ● Der Darm<br />
und seine Bakterienbesiedelung ● Gefährliche Schmerzbehandlung im Alter<br />
41 SCHÜSSLER SALZE. Nr. 20 Kalium Aluminium sulfuricum<br />
42 MUTTER & KIND. Bindungshormon Oxytocin ● Omega-Fettsäuren gegen<br />
Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern ● DA-Gewinnspiel »Was Kinder schlau und<br />
glücklich macht«<br />
44 AUF REZEPT. Gentechnologisch ermöglichte Osteoporosetherapie<br />
44 DIABETES-NEWS. Diabetes durch Luftverunreinigung? ● Mit Diabetes richtig<br />
gut leben ● Vitamin D-Mangel<br />
46 KOCHREZEPTE. Herbstlicher Blattsalat ● Tagliatelle mit Steinpilzsauce<br />
47 FÜR KIDS. Zähne putzen, muss das sein? ● DA-Gewinnspiel ● Comic<br />
PROMOTION<br />
33 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND.<br />
2 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />
37 FONDS GESUNDES ÖSTERREICH. Ernährungs-Hotline 0810 810 227<br />
30 DER DUNGL-TIPP. Kalzium für gesunde Knochen<br />
32 IMPRESSUM<br />
© Sebastian Kaulitzki © Mudassar Ahmed Dar, DSBfoto<br />
12 Tag der Apotheke:<br />
5. Oktober 2010<br />
Medikamente aus dem Internet<br />
sind gefährlich<br />
34 Harninkontinenz<br />
– reden wir darüber!<br />
»Blasenschwäche« kann viele<br />
Ursachen haben<br />
23 Rheumatoide<br />
Arthritis & Co<br />
Das hilft bei schmerzhaften<br />
Gelenkserkrankungen
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APORAMA<br />
Troubleshooter<br />
Handy Euro-Notruf 112<br />
Gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres ist die Nutzung<br />
des Euro-Notrufs 112 um 18 % gestiegen (2010: 680.066<br />
Notrufe; 2009: 559.867 Notrufe), obwohl die Gesamtzahl aller<br />
Notrufe in diesem Zeitraum leicht zurückgegangen ist (2010:<br />
3.537.972; 2009: 3.690.522). Damit wird der europaweit einheitliche,<br />
gebührenfreie Euro-Notruf 112 auch in Österreich immer öfter<br />
genutzt.<br />
Einer der wichtigsten Aspekte des Handys auf Reisen ist die Möglichkeit<br />
einen Notruf abzusetzen. Die Euro-Notruf-Nummer 112<br />
sollte im Handy eingespeichert und der 112er-Aufkleber an dessen<br />
Rückseite angebracht werden. Der Euro-Notruf 112 ist kostenlos,<br />
funktioniert in allen EU-Ländern (und einigen mehr: insgesamt 37)<br />
und kann auch ohne Vertrag oder Guthaben genutzt werden.<br />
Service > Die Euro-Notrufkarte mit dem 112er-Aufkleber erhalten<br />
Sie beim FMK per Mail unter office@fmk.at, oder telefonisch<br />
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4 DA Oktober 2010<br />
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Sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Faktor<br />
Europäer trinken<br />
mehr Alkohol als der<br />
Rest der Welt<br />
© StockLite<br />
Nirgendwo sonst auf der Welt wird mehr Alkohol getrunken als<br />
in Europa. Wobei die insgesamt konsumierte Menge im Vergleich<br />
zu den 1970er Jahren deutlich gesunken ist. Alkohol<br />
ist sozial und kulturell ein wichtiger Faktor in Europa. Aber auch die<br />
Wirtschaft lebt von hochprozentigen Getränken. In der EU trägt Alkoholhandel<br />
etwa neun Milliarden Euro zur Handelsbilanz bei. Produktion<br />
und Vertrieb schaffen zudem Arbeitsplätze: Mehr als<br />
750.000 Menschen sind innerhalb der Union in der Herstellung<br />
von alkoholischen Getränken beschäftigt.<br />
Nicht nur negative Konsequenzen für die Gesundheit, sondern auch<br />
alkoholbedingte Schäden in den Bereichen Verkehrssicherheit oder<br />
Sicherheit im Allgemeinen sind die Folgen. Regulative Maßnahmen,<br />
um alkoholbedingte Schäden in der Gesellschaft zu vermindern,<br />
gebe es zur Genüge. Die effektivsten Maßnahmen sind aber<br />
auch die unpopulärsten. Preiserhöhungen beeinflussen den Konsum<br />
direkt – in der Bevölkerung, aber auch in der Politik ist dies sehr unpopulär.<br />
Beliebt sind hingegen Informationskampagnen und Erziehungsmaßnahmen.<br />
Studien zeigen allerdings, dass diese nur einen<br />
sehr geringen Einfluss auf das Konsumverhalten haben. Europäische<br />
Strategien zur Eindämmung der Entwicklung setzen ihren Schwerpunkt<br />
aktuell auf das Trinkverhalten von Jüngeren und Alkohol im<br />
Straßenverkehr.<br />
Auf die schädigende Wirkung von Alkohol in Schwangerschaft und<br />
Stillzeit ging Katharina Philipp, Ernährungswissenschafterin und<br />
Geschäftsführerin des VEÖ, ein. Alkohol abbauende Enzyme sind<br />
beim Embryo erst mit zwei Monaten ausgeprägt und erreichen mit<br />
dem Alter von fünf Jahren ihre Funktion. Für den Fötus bedeutet<br />
das, dass der Blutalkoholspiegel wesentlich langsamer absinkt und<br />
der kleine Körper dem Alkohol länger ausgesetzt ist. Alkohol in der<br />
Schwangerschaft ist eine der häufigsten Ursachen für geistige und<br />
körperliche Entwicklungsstörungen des Babys.<br />
Für die Stillzeit gilt zu beachten, dass Alkohol in die Muttermilch<br />
übergeht und die gleiche Alkoholkonzentration aufweist wie das<br />
Blut der Mutter. 30 bis 90 Minuten nach dem Genuss eines alkoholischen<br />
Getränkes wird die höchste Konzentration in der Milch erreicht.<br />
Deren Geruch und Geschmack wird durch Alkohol verändert.<br />
Mütter, die trinken, riskieren eine reduzierte Milchproduktion,<br />
veränderte Schlaf-Wach-Phasen des Säuglings und eine verringerte<br />
motorische Entwicklung des Kindes. l
»Gut sehen – ein Leben lang!«<br />
1. Wiener Augentag<br />
Augenerkrankungen entwickeln sich zu regelrechten »Volkskrankheiten«.<br />
Mehr als 43 % der ÖsterreicherInnen sind von<br />
Sehstörungen verschiedenster Art betroffen! Die altersbedingte<br />
Makuladegeneration, diabetische Augenkomplikationen sowie das<br />
Glaukom sind die häufigsten Ursachen für starke Sehbehinderung<br />
bzw. Erblindung.<br />
Laut Statistik Austria wird es im Jahre 2020 in Österreich mehr als<br />
2,2 Millionen Menschen geben, die älter als 60 Jahre sind; damit<br />
gewinnt die Augenvorsorge zunehmend an Bedeutung für jeden<br />
Einzelnen! Um Blindheit zu vermeiden, ist Aufklärung, Prävention<br />
und Früherkennung besonders wichtig.<br />
Die <strong>Österreichische</strong> Ophthalmologische Gesellschaft und die Augenabteilung<br />
der Rudolfstiftung informieren daher in Zusammenarbeit<br />
mit LICHT FÜR DIE WELT unter dem Motto: »Ein Leben<br />
lang gut sehen« Interessierte, Betroffene und Angehörige umfassend<br />
über Augenvorsorge, Sehstörungen, Früherkennung und die<br />
vielfältigen Erkrankungen am Sehapparat.<br />
ExpertInnen referieren u.a. über Augenverletzungen, Augentumore,<br />
altersbedingte Makuladegeneration (AMD), Linsentrübung, Laser -<br />
operationen, trockene und tränende Augen, erhöhten Augendruck,<br />
diabetische Netzhauterkrankung, das Glaukom sowie über Fehlstellungen<br />
und Doppelbilder und diskutieren nach jedem Vortrag mit<br />
dem Publikum.<br />
Außerdem werden wertvolle Beratungen über die Vielfalt der<br />
präventiven, diagnostischen, therapeutischen und rehabilitativen<br />
Möglichkeiten rund ums Auge geboten.<br />
Ein Netzhaut-Check, ein Risikotest sowie individuelle Augenberatung,<br />
ärztliche Sprechstunden u.a. runden das Vortragsprogramm ab. l<br />
1. Wiener Augentag<br />
Fragestunden um 13 Uhr und 17 Uhr.<br />
Quiz mit schönen Preisen.<br />
Information: www.augentag.at<br />
Zeit: Donnerstag, 14. Oktober 2010, 10 bis 18 Uhr<br />
Ort: Wiener Rathaus, Festsaal<br />
© East<br />
✃<br />
Das Vitalstoff-Programm<br />
für ein gesundes Herz.<br />
18 Vitalstoffe für Herz<br />
und Gefäße –<br />
nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengestellt<br />
und exakt auf Ihren Tagesrhythmus<br />
abgestimmt. Doppelherz system HERZ 3 COMPACT.<br />
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und die normale Herzfunktion:<br />
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Die Kraft der zwei Herzen.<br />
Zur Erinnerung für Ihre Apotheke: PZN 3154896<br />
(Pharma-Zentral-Nummer)
APORAMA<br />
Selbtshilfegruppe<br />
Zeckenopfer<br />
Die Selbsthilfegruppe Zeckenopfer wurde 1986 gegründet, zu<br />
einem Zeitpunkt, als es noch über 250 FSME-Erkrankungen<br />
pro Jahr in Österreich gab. Betroffene der Viruserkrankung<br />
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sowie der bakteriellen<br />
Infektion Borreliose können sich an diesen Verein wenden. Die<br />
Selbsthilfegruppe Zeckenopfer unterstützt diesen Personenkreis mit<br />
Rat und Hilfe, auch deren Angehörige sind mit in die Betreuung integriert.<br />
Nach einem Krankenhausaufenthalt durch eine FSME-Infektion<br />
fühlt man sich keineswegs gesund. Viele leiden noch monatelang,<br />
nachdem sie eine Erkrankung des zentralen Nervensystems überstanden<br />
haben, an den Nachwirkungen wie z. B. Konzentrationsschwierigkeiten,<br />
verminderte Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmung,<br />
psychische Defekte etc. Jährlich tragen einige Patienten<br />
dauernde Schäden davon.<br />
Eine rechtzeitige Behandlung der Borreliose mit Antibiotika führt<br />
zu einer Heilung. Wird die Krankheit nicht erkannt oder spät behandelt,<br />
kann diese unter Umständen weitere Symptome hervorrufen,<br />
die sich an Haut, Nerven, Gelenken manifestieren. In seltenen Fällen<br />
kann es zu Entzündungen der Augen bzw. zu einer Mitbeteiligung<br />
des Herzens kommen. Als alleinige Manifestation treten die<br />
beiden letztgenannten Beschwerden nicht auf.<br />
Neben der Förderung der Kontakte und Gespräche der Gruppenmitglieder<br />
untereinander sowie Beratungstätigkeit am Telefon vermittelt<br />
die Selbsthilfegruppe in begründeten Fällen Untersuchungen sowie<br />
physikalische Therapie. Ein wichtiger Teil der Tätigkeit ist<br />
auch die Unterstützung bei Behördenwegen und Hilfe beim oft<br />
schwierigen und zeitaufwändigen Briefverkehr mit amtlichen Einrichtungen<br />
wie zum Beispiel Krankenkassen und Sozialgerichten.<br />
Ebenso wichtig ist die Öffentlichkeitsarbeit durch Mitwirkung bei<br />
Knochenbruch nicht<br />
unterschätzen!<br />
9. Wiener Osteoporosetag<br />
Von der Knochenbruch-Krankheit sind in Österreich etwa<br />
750.000 Menschen betroffen. Der Schwund von Knochengewebe<br />
entsteht durch Störungen im Gleichgewicht zwischen<br />
Knochenabbau und Knochenneubildung und betrifft das gesamte<br />
Skelettsystem. Am häufigsten betroffen sind Wirbelsäule, Hüfte,<br />
Schenkelhals und Unterarm.<br />
Mit der steigenden Lebenserwartung steigt auch die Gefahr, an<br />
Osteoporose zu erkranken. Laut Statistik Austria wird es im Jahre<br />
2020 in Österreich mehr als 2,2 Millionen Menschen geben, die älter<br />
als 60 Jahre sind, damit gewinnt Osteoporose zunehmend an Bedeutung<br />
für jeden Einzelnen.<br />
Am 9. Wiener Osteoporosetag informieren Expertinnen und Experten<br />
u.a. über Knochenbruch-Krankheit, Früherkennung, Chinesische<br />
Medizin, kalziumreiche Ernährung u.v.m.<br />
6 DA Oktober 2010<br />
Abb.: v.l.n.r.: Anna Strondl, Dr. Thomas Pisecky und Christine Freund,<br />
ein Team, das seit fast 20 Jahren Betroffenen und Angehörigen<br />
mit Rat und Hilfe zur Seite steht.<br />
Gesundheitsveranstaltungen, Info-Tagen in Krankenhäusern sowie<br />
Vorträge in verschiedensten Einrichtungen. Denn man kann sich<br />
durch eine Impfung gegen FSME schützen und auch Borreliose ist<br />
eine behandel- und heilbare Infektion. l<br />
Treffen, Vorträge und<br />
andere Veranstaltungen<br />
finden in allen<br />
Bundesländern<br />
Österreichs statt.<br />
Kontaktaufnahme über<br />
das Büro in 1070 Wien,<br />
Kaiserstraße 71/1/3/7<br />
Telefon 01/522 70 70,<br />
FAX 01/522 70 70 – 13<br />
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Osteoporose-Fragestunden mit ExperInnen um 13 und 17 Uhr, die<br />
sich auch Zeit für ein persönliches Anliegen nehmen. l<br />
9. Wiener Osteoporosetag<br />
Donnerstag, 28. Oktober 2010 Wiener Rathaus, Festsaal<br />
10 bis 18 Uhr. Eintritt frei<br />
Information: www.osteoporosetag.at<br />
© privilege
Entgeltliche Einschaltung.<br />
Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit.<br />
Wenig Bewegung, langes ungesundes Sitzen<br />
und auch falsche Ernährung tragen zu schlechter<br />
Haltung und den daraus resultierenden<br />
Rückenschmerzen bei.<br />
Auch wenn es für den Patienten unangenehm ist, haben<br />
Schmerzen einen Sinn und eine Funktion: Sie sind ein Wächter<br />
der Gesundheit und tragen dazu bei, ernste Erkrankungen<br />
zu vermeiden. Die Schmerzen führen zu einer Schonhaltung, die<br />
wiederum zu neuen Schmerzen führen kann. Der Patient befindet<br />
sich dann in einem »perfekten Teufelskreis«.<br />
Aber auch seelische Probleme und Unruhe können Schmerzen hervorrufen.<br />
In der heutigen Zeit, in der man lange Zeit vor dem Computer<br />
sitzt und wenig Zeit für Bewegung und gesunde Ernährung<br />
vorhanden ist, sollte man besonders auf den eigenen Körper hören<br />
und sich nach ihm richten. Regelmäßige Bewegung ist nicht nur der<br />
Erfolgsfaktor gegen Rückenschmerzen, sondern es ist auch Balsam<br />
für die Seele, die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen, das<br />
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Rezeptfrei Voltadol ®<br />
unter der Lupe<br />
Das Kreuz mit dem Kreuz –<br />
wieder aufrecht durchs Leben<br />
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Handy abzuschalten und eine Runde Sport zu treiben oder einen<br />
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Sollten Sie Interesse an Rückenübungen oder Ratschlägen für den<br />
Alltag haben, können Sie gerne unter der untenstehenden Adresse<br />
eine Voltadol-Patientenbroschüre anfordern.<br />
Sollten Sie aber doch einmal unter Rückenschmerzen leiden, so<br />
freuen wir uns, Ihnen mit Voltadol 150 g ein rasch helfendes Produkt<br />
zur Seite stellen zu können.<br />
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von Schwellungen und eine beschleunigte Wiederherstellung<br />
der normalen Funktionsfähigkeit. Gleichzeitig ist Voltadol ®<br />
Schmerzgel gut hautverträglich und schont den Organismus.<br />
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Die spezielle Zusammensetzung (Emulsionsgel) vereint die Vor -<br />
teile einer Creme und eines Gels: Voltadol ® Schmerzgel kühlt und<br />
pflegt zugleich, zieht schnell in die<br />
Haut ein, ohne einen Film zu hinterlassen.<br />
Dadurch kann gleich nach<br />
dem Auftragen die Kleidung wieder<br />
angezogen werden.<br />
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DA Oktober 2010<br />
7
APORAMA<br />
Nicht-hormonelle Verhütung<br />
Eine neue Option:<br />
Die Verhütungskette<br />
Es gibt eine Reihe hormoneller Verhütungsmöglichkeiten – Pille,<br />
Pflaster, Ring, Hormonstäbchen etc. –, unter denen Frauen<br />
die für sie passende Methode zur Empfängnisverhütung finden<br />
können. Doch nicht alle Frauen, die eine Schwangerschaft sicher<br />
verhindern möchten, dürfen oder wollen Hormone verwenden.<br />
Bei vielen Formen der nicht-hormonellen Verhütung muss ein erhöhtes<br />
Sicherheitsrisiko in Kauf genommen werden. Richtige Anwendung<br />
und Disziplin sind ausschlaggebend für den Grad der Sicherheit.<br />
Wird alles Notwendige beachtet, können aber auch beispielsweise<br />
die Symptothermale Methode, das Kondom und das<br />
Diaphragma in Kombination mit einem Spermizid einen guten<br />
Pearl-Index – allerdings eben mit hohen Schwankungen – erreichen.<br />
Schon seit vielen Jahren stellt die Kupferspirale vor allem für Frauen<br />
mit abgeschlossenem Kinderwunsch eine sichere und langfristige<br />
Option dar, ohne Hormone zu verhüten: Die Kupferspirale verbleibt<br />
bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter und ist daher für eine langfristige<br />
Verhütung gedacht. Mit einem Pearl-Index von 0,5 bis 1,5<br />
hat sie eine ähnliche Sicherheit wie die Pille und lässt zudem – im<br />
Gegensatz zur Sterilisation – die Möglichkeit offen, zu einem späteren<br />
Zeitpunkt wieder schwanger zu werden.<br />
Seit Juli 2010 ist in Österreich ein kleines Gebärmutter-Implantat –<br />
die Kupferkette – verfügbar. Ihre Wirkung beruht genauso wie bei<br />
der Kupferspirale auf dem Spermien-abtötenden Effekt der Kupfer-<br />
Ionen. Die Kupferkette besteht aus einem chirurgischen Kunststoff -<br />
faden, an dessen Ende 4 bis 6 Zylinder aus Kupfer angebracht sind<br />
und wird von eigens dafür zertifizierten Gynäkologen am oberen<br />
Ende der Gebärmutterhöhle verankert. Dort kann sie bis zu fünf<br />
Samstag, 16. Oktober 2010<br />
12. Europäischer Tag<br />
der Organspende und<br />
Transplantation<br />
Mit dem Tag der Organspende möchte das »Forum 16.Oktober<br />
2010«, dem u.a. die Medizinische Universität Wien, Patientenorganisationen<br />
und Selbsthilfegruppen der Transplantierten sowie<br />
die Gesundheit Österreich GmbH angehören, der Bevölkerung<br />
das Thema Transplantation näher bringen.<br />
Das Programm umfasst Vorträge von Fachleuten, Talkrunden mit<br />
Betroffenen und Politikern, sportliche Aktivitäten zum Mitmachen,<br />
ein Kinder- und Jugendprogramm u.v.m.<br />
Überdimensionale, begehbare Organe geben Auskunft über die<br />
Funktion der wichtigsten Organe, die heute transplantiert werden<br />
können.<br />
Zeit: Samstag, 16. Oktober 2010, 10 bis 16.30 Uhr<br />
Ort: Am Graben 21, 1010 Wien (vor Erste Bank)<br />
8 DA Oktober 2010<br />
Jahre verbleiben. Da bei dieser Methode auf den ansonsten für<br />
Kupferspiralen üblichen Rahmen verzichtet und daher in der Gebärmutter<br />
weniger Platz benötigt wird, ist diese Form der Verhütung<br />
auch für junge Frauen, die noch kein Kind zur Welt gebracht haben,<br />
geeignet.<br />
Das Kupferkettchen kann bei vorheriger sicherer Verhütung (z.B.<br />
mit Pille) vom Gynäkologen zu jedem Zeitpunkt des Zyklus eingesetzt<br />
werden. Bei nicht-hormoneller Verhütung wird auf das Einsetzen<br />
der Menstruation gewartet, um eine frühe Schwangerschaft<br />
auszuschließen. Die Kupferkette kann auch im Rahmen der Notfallverhütung<br />
bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr<br />
implantiert werden, wenn von der Frau eine langfristige<br />
Verhütungsmethode gewünscht wird.<br />
Bei einer Entzündung des unteren Genitaltraktes, z.B. einer akuten<br />
mukopurulenten Zervizitis (MPC), Gonorrhö oder einer Chlamydien -<br />
infektion darf die Verhütungskette nicht eingesetzt werden.<br />
Im 1. Jahr der Anwendung ist die Ausstoßungsrate bei der Verhütungskette<br />
etwas höher als bei Spiralen und beträgt zwischen 5 und<br />
10 %, danach sinkt die Rate auf 1 bis 2 % pro Jahr. Um aufsteigende<br />
Infektionen zu verhindern, sollten Frauen, die öfter ihren Sexualpartner<br />
wechseln, zusätzlich ein Kondom verwenden. Im Gegensatz<br />
zu den Spiralen beeinflusst die Verhütungskette die Blutungsstärke<br />
nicht. Nach der Entfernung ist eine Schwangerschaft sofort wieder<br />
möglich. it<br />
© medcoMM<br />
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Je trockener die Haut ist, desto anfälliger ist sie für Falten.<br />
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Sogar sehr trockene Haut wird spürbar glatter und zarter<br />
Selbst ausgeprägte Falten werden nachweisbar gemildert<br />
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MEDIZINISCHE KOMPETENZ FÜR SCHÖNE HAUT
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Wichtiges zum »weißen«<br />
Hautkrebs<br />
Er wird in der Medizin der »Aktinischen Keratose« zugeordnet<br />
und unterscheidet sich durch seine Farbe vom dunkelroten<br />
Melanom: der weiße Hautkrebs. Man erkennt diese Hautveränderung<br />
an der rauen, schuppenden, leicht rötlichen Haut; er wird<br />
leicht mit einem Ekzem verwechselt. Typische Entwicklungsstellen<br />
für eine aktinische Keratose sind<br />
l Gesicht,<br />
l Nase,<br />
l Ohrläppchen,<br />
l Glatze und<br />
l Handrücken,<br />
also Hautbezirke, die stark der Sonne ausgesetzt sind. Zum gefährdeten<br />
Personenkreis zählen ältere Menschen mit rotblondem Haar<br />
und heller Haut, die sich oft an der Sonne aufgehalten haben. Frühformen<br />
des »weißen Hautkrebses« lassen sich medikamentös gut<br />
behandeln. Zu den dabei verwendeten Medikamenten zählen der<br />
Wirkstoff »Imiquod« in Form einer, das Immunsystem modulierenden<br />
Salbe und das Schmerzmittel »Diclofenac« in Gelform mit einem<br />
Zusatzstoff.<br />
Dermatologische Spezialcreme<br />
für trockene bis sehr trockene<br />
Haut mit 24h Schutz.<br />
Fragen Sie Ihren Apotheker<br />
danach!<br />
Zieht tief ein<br />
und wirkt lang<br />
anhaltend. Nur<br />
einmal täglich<br />
genügt.<br />
10 DA Oktober 2010<br />
TIPP: Bei der Verwendung beider Medikamente kann es an den<br />
behandelten Stellen im Sinne einer positiven Reaktion zu einer intensiven<br />
Hautrötung kommen, bei der bisher scheinbar nicht betroffene<br />
Hautstellen mitreagieren. Trotzdem soll man die Behandlung nicht<br />
abbrechen, denn es kommt zur Demaskierung von Stellen, wo die<br />
Keratose schon begonnen hat, aber vorerst noch nicht sichtbar wurde.<br />
Die aktinische Keratose gilt als Krebsvorstufe und gehört unbedingt<br />
behandelt, um kein späteres Gesundheitsrisiko einzugehen. l<br />
Der Darm und seine<br />
Bakterienbesiedelung<br />
Im menschlichen Darm »wohnen« zwischen 500 und 1.000<br />
Bakterienarten, von denen etwa 70 Stämme medizinisch<br />
bedeutsam sind. Ihr hauptsächlicher Aufenthaltsort ist der<br />
Dickdarm, der zu den mikrobiell am dichtest besiedelten Lebensräumen<br />
von Bakterien auf der Erde zählt! Jeder Mensch<br />
hat sein eigenes Bakterienmuster im Darm, vergleichbar mit<br />
seinem Fingerabdruck, das über längere Zeit konstant bleibt<br />
und von Zugehörigkeit, Lebensraum und vor allem<br />
Ernährungsgewohnheiten abhängig ist. Die Hauptaufgabe<br />
der Darmflora besteht in einer Verbesserung der Aufnahme<br />
von nicht spaltbaren Nährstoffen, die sonst verloren gehen.<br />
Bis zu 10 % der täglichen Kalorienzufuhr verdanken wir<br />
diesem Vorgang! Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Immunologie,<br />
denn die Wechselwirkung zwischen menschlichen<br />
Immunzellen und Darmbakterien stimuliert das Immunsystem.<br />
Eine Fehlbesiedelung des Darmes kann entzündliche Reaktionen der Darmwand<br />
auslösen bzw. unterhalten. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Darmbesiedelung mit<br />
Bakterien sogar für die Reifung des lymphatischen Systems erforderlich.<br />
TIPP: Fehlbesiedelungen nach Infektionen mit fremden Bakterien oder ihren ausgeschiedenen<br />
Giften führen zu mehr oder weniger intensivem Durchfall. Aber auch Medikamente<br />
wie Antibiotika beeinflussen die Zusammensetzung der Darmflora negativ. Für solche<br />
Fälle stehen verschiedene Bakterienpräparate zur Verfügung, die zur Regeneration der<br />
natürlichen Bakterienflora beitragen. Ihr Vorteil, im Vergleich zum Joghurt, ist die garantierte<br />
Zusammensetzung, eine Mindestmenge an Bakterien und vor allem die Haltbarkeit.<br />
Denn nur vermehrungsfähige Keime sind in der Lage, in das gestörte Gleichgewicht der<br />
Darmbakterien regulierend einzugreifen. l<br />
© whatie<br />
© auremar
© FWStupidio<br />
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Im Gegensatz zur Jugend sind Schmerzen im Alter meist chronisch und erfordern längere<br />
Behandlungszeiträume. Das kann negative Folgen haben. Nach einer amerikanischen<br />
Untersuchung aus dem Jahr 2006 erhalten 35 % der Älteren ein Schmerzmittel vom Arzt,<br />
aber 52 % therapieren ihre Schmerzen mit gekauften Präparaten selbst, meist auf der Basis<br />
von Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen. Es besteht nun das Risiko, dass sich solche<br />
Schmerzmittel mit sonst noch eingenommenen Medikamenten nicht »vertragen« und<br />
schwere Komplikationen – z.B. an der Niere – auftreten können.<br />
Gegen den Bluthochdruck werden Blutdrucksenker aus der Gruppe der ACE-Hemmer eingesetzt,<br />
wie z.B. Captopril, Enalapril oder Ramipril. Man kann auch Vertreter der Sartane<br />
dazu verwenden wie z.B. Losartan, Valsartan, Candesartan oder Olmesartan. Beide Arzneistoffgruppen<br />
schränken von sich aus die Nierenfunktion ein. Ähnliches bewirken aber<br />
auch die oben genannten Schmerzmittel. Kommt eine leichte Nierenschwäche dazu, wie es<br />
im Alter oft der Fall ist, kann sehr rasch ein Nierenversagen resultieren. Inzwischen zählt die<br />
gleichzeitige Einnahme von Blutdrucksenkern, wie den genannten, und Schmerzmitteln zu<br />
den häufigsten Ursachen von medikamenteninduziertem Nierenversagen im Alter!<br />
TIPP: Es empfiehlt sich für Ältere beim Kauf rezeptfreier Schmerzmittel in der Apotheke<br />
die sonst noch eingenommenen Medikamente zu nennen, sowohl die vom Arzt verschriebenen<br />
als auch die selbst gekauften. Am besten man notiert alle auf einem Zettel, um keine zu<br />
vergessen. Mittels Datenbankabfrage kann dann der Apotheker sehr rasch feststellen, ob und<br />
in welcher Form unerwünschte Reaktionen zwischen Arzneimitteln zu erwarten sind. Er<br />
wird Ihnen dann ein passenderes Schmerzmittel anbieten oder Sie bitten, den Fall mit dem<br />
Arzt zu besprechen, damit er ein Ausweichpräparat rezeptiert. l<br />
© Johnny Lye<br />
Gefährliche<br />
Schmerz -<br />
behandlung<br />
im Alter<br />
NACHT- UND<br />
NOTDIENST-APOTHEKEN<br />
Wir sorgen dafür, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Apo -<br />
theke in nicht zu großer Entfernung für Sie bereit ist – 365 Tage<br />
im Jahr. Auf www.apo theker.at sowie den ORF Teletext-Seiten<br />
648 (Wien) und 649 (Bundesländer) finden Sie die nächstgelegene<br />
Not- und Nachtdienst- Apotheke.<br />
DA Oktober 2010<br />
11<br />
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Bei Haarausfall<br />
speziell für Frauen ab 50<br />
NEU<br />
Viele Frauen leiden ab den Wechseljahren<br />
unter hormonell ver an lagungs<br />
bedingtem Haarausfall und<br />
Haarproblemen.<br />
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Kopfhaut und Haarwurzeln, fördert<br />
die Elastizität und Festigkeit der<br />
Haare und stärkt das Wachstum.<br />
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und Haarwachs tums störungen bei Frauen.
© Pharmaceutical Security Institute<br />
AUFKLÄRUNG IN DEN APOTHEKEN<br />
Tag der<br />
Apotheke:<br />
Dienstag, 5. Oktober 2010<br />
Am Tag der Apotheke informieren die Apothekerinnen und Apotheker über<br />
die »Gefahr aus dem Internet«. Holen Sie sich die informative Broschüre<br />
oder eine hübsche Pillen dose als Schlüsselanhänger. Bleiben Sie auf der<br />
sicheren Seite – in Ihrer Apotheke.<br />
ARZNEIMITTELFÄLSCHUNGEN AUS DEM<br />
INTERNET<br />
Immer mehr Personen bestellen Medikamente über das Internet. Die<br />
Möglichkeit der Anonymität lässt viele auf die billigen Lockangebote<br />
aus dem Internet hereinfallen, wo auch rezeptpflichtige Medikamente<br />
jederzeit per Mausklick bestellt werden können. Wer über<br />
das Internet Medikamente bestellt, erwartet sich echte Produkte,<br />
wird aber belogen und betrogen.<br />
Beschlagnahmte Maschine<br />
zur Herstellung von Arzneimittelfälschungen<br />
in Indien<br />
12 DA Oktober 2010<br />
GEFÄLSCHTE<br />
MEDIKAMENTE<br />
KANN MAN NICHT<br />
ERKENNEN!<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
können das gesundheitliche<br />
Risiko durch Medikamente aus<br />
dem Internet oft nicht abschätzen:<br />
Echte und gefälschte Medikamente<br />
sind optisch nicht unterscheidbar.<br />
Fälschungen aus dem Internet<br />
bergen zwei wesentliche Gefahren:<br />
Entweder sie enthalten<br />
falsche oder nicht richtig dosierte<br />
Wirkstoffe, oder sie bestehen aus<br />
Staub, Kot oder sogar Gift. Die<br />
Wirkung dieser Plagiate kann somit<br />
überhaupt nicht abgeschätzt<br />
werden, im schlimmsten Fall können<br />
sie sogar zum Tod führen.<br />
© istockphoto.com<br />
DER ZOLL – AKTIV IM EINSATZ GEGEN DIE<br />
KRIMINALITÄT<br />
Um den Machenschaften des organisierten Verbrechens effektiv<br />
entgegenwirken zu können, gehen die österreichischen Zollbehörden<br />
gezielt gegen die illegale Einfuhr von Medikamenten vor.<br />
Durch umfangreiche Maßnahmen sind in Österreich die Aufgriffs-<br />
DIE FAKTEN:<br />
l Der Handel von gefälschten Medikamenten über das<br />
Internet boomt. Laut WHO liegt der mit gefälschten<br />
Arzneimitteln weltweit erzielte jährliche Umsatz bei 75 Milliarden<br />
US-Dollar.<br />
l Arzneimittel zu fälschen und über das Internet zu vertreiben<br />
ist extrem lukrativ. Schätzungen zufolge erzielt die organisierte<br />
Kriminalität damit bis zu 2.000 Mal höhere Einnahmen<br />
als mit dem klassischen Drogenhandel.<br />
l Über 95 % der von den Behörden aufgegriffenen<br />
Medikamente aus dem Internet sind Fälschungen oder<br />
Substandard. Eine aktuelle Untersuchung der AGES<br />
PharmMed vom April 2010 besagt, dass sie im besten Fall<br />
nur »wirkungslos« sind – im schlechtesten Fall die Gesundheit<br />
der Konsumentinnen und Konsumenten aber massiv<br />
schädigen können.<br />
l 77 % der Österreicherinnen und Österreicher machen sich<br />
keine Sorgen über die Echtheit der online erworbenen<br />
Produkte.<br />
l Produktfälschungen sind den Österreicherinnen und Österreichern<br />
aus unterschiedlichsten Bereichen (z. B. Kleidung)<br />
teilweise sogar sehr gut bekannt. Medikamentenfälschungen<br />
sind jedoch im Vergleich zu den meisten anderen<br />
Imitaten optisch nicht von den Originalen zu unterscheiden<br />
– ihre Wirkung kann aber fatal sein.<br />
Eine Information der
Medikamentenfälschungen im Internet<br />
– Wichtige Fakten für<br />
Konsumentinnen und Konsumenten<br />
l Wer Medikamente im Internet kauft, riskiert<br />
massive gesundheitliche Schäden.<br />
l Wer Medikamente im Internet kauft, kann zum<br />
Opfer skrupelloser Krimineller werden.<br />
l Jeder Cent, der für Medikamente im Internet<br />
ausgegeben wird, stärkt möglicherweise die<br />
Medikamentenmafia und schadet der Wirtschaft<br />
und auch der Allgemeinheit.<br />
l Nur wer in die Apotheke geht, kann sicher gehen,<br />
echte Medikamente zu bekommen, die in<br />
Dosierung und Inhaltsstoffen auf die jeweiligen<br />
Bedürfnisse abgestimmt sind.<br />
l Nur in der Apotheke wird man kompetent beraten<br />
und ist »auf der sicheren Seite«.<br />
zahlen des Zolls in den letzten Jahren explodiert. Laut dem aktuellen<br />
Produktpiraterie-Bericht wurden im Jahr 2009 insgesamt<br />
27.095 Arzneimittel aus 593 Sendungen sichergestellt. Als Ursprungsländer<br />
gelten vor allem Indien, Thailand und China. An der<br />
Spitze der der Hitliste stehen Potenzmittel, gefolgt von Haarwuchsund<br />
Diätmitteln.<br />
INFORMATIONSOFFENSIVE<br />
»AUF DER SICHEREN SEITE«<br />
Der Handel wie auch der Kauf von Medikamenten über das Internet<br />
ist verboten. Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka: „Mit dem Arzneimitteleinfuhrgesetz,<br />
das erst jetzt im August in Kraft getreten ist,<br />
werden die Vorschriften in Sachen Medikamentenschmuggel noch<br />
verschärft. Um die Konsumenten über das Verbot und die großen<br />
gesundheitlichen Gefahren beim Kauf von<br />
Medikamenten über das Internet aufmerksam<br />
Medikamente nur in der Apotheke<br />
kaufen – damit Sie garantiert auf<br />
der sicheren Seite sind!<br />
zu machen, startet das BMF nun gemeinsam mit der Österrei -<br />
chischen <strong>Apothekerkammer</strong> die Informationsoffensive »Auf der<br />
sicheren Seite«. Denn der EU-Aktionsplan für den Zollbereich sieht<br />
vor, dass die Verbraucher über Gefahren von Fälschungen informiert<br />
werden.<br />
MEDIKAMENTE AUS IHRER APOTHEKE SIND<br />
GARANTIERT ECHT<br />
Die Apotheken leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit<br />
der Bevölkerung. Eine Kernkompetenz von Apothekerinnen und<br />
Apothekern ist die fachkundige und verantwortungsvolle Beratung<br />
bei der Abgabe von Arzneimitteln. Durch kompetente Aufklärung<br />
Erschreckend: 95 % der von den Behörden aufgegriffenen<br />
Medikamente aus dem Internet sind Fälschungen oder<br />
Substandard!<br />
wird den Patientinnen und Patienten geholfen, Fehler bei der<br />
Einnahme von Medikamenten zu vermeiden. Apothekerinnen und<br />
Apotheker stehen darüber hinaus beratend zur Seite, wenn es um<br />
allgemeine Gesundheitsthemen wie richtige Ernährung oder notwendige<br />
Impfungen geht, und bieten Gesundheitschecks (Blutdruckmessung,<br />
Gewichtskontrolle etc.) an.<br />
Nur in der Apotheke sind Sie auf der<br />
sicheren Seite!<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.auf-der-sicheren-seite.at<br />
und auf Facebook.<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Apothekerkammer</strong><br />
© <strong>Österreichische</strong> <strong>Apothekerkammer</strong><br />
DA Oktober 2010<br />
13
© Chrsto<br />
BETTER AGING<br />
14 DA Oktober 2010<br />
<strong>Better</strong>-<br />
Gesund und attraktiv<br />
älter werden<br />
Schon längst ist die Apotheke<br />
nicht mehr nur ein<br />
Ort, wo man sich seine<br />
Medikamente abholt.<br />
Denn abgesehen von der<br />
breiten Palette an Kosmetikprodukten,<br />
die eine<br />
Apotheke zu bieten hat,<br />
bilden qualitativ hochwertigeNahrungsergänzungsmittel<br />
einen immer<br />
stärker nachgefragten<br />
Anteil des Apotheken -<br />
angebots.<br />
AUTORIN:<br />
MAG. PHARM.<br />
SUSANNE<br />
ERGOTT-BADAWI<br />
Mag. pharm. Susanne<br />
Ergott-Badawi
<strong>Aging</strong><br />
Das moderne Schlagwort »Anti-<strong>Aging</strong>« – »<strong>Better</strong> <strong>Aging</strong>« trifft<br />
es besser – ist unverkennbar sowohl mit dem Begriff »Wohlfühlen«<br />
als auch zu einem großen Prozentsatz mit Weiblichkeit<br />
gekoppelt. Zu diesem Thema haben wir Apotheker eine große Beratungskapazität<br />
zu bieten.<br />
Wenn wir älter werden, verändert sich die Haut. Mit dem Alter wird die<br />
Haut zusehends dünner und trockener. Sie kann auch ihre Elastizität<br />
verlieren, was Falten und Augensäcke zur Folge hat. Obwohl die Kosmetik-Industrie<br />
für teure Hautpflegeprodukte wirbt, die angeblich die<br />
Hautalterung aufhalten, ist die Jugendlichkeit aus dem Cremetopf bis<br />
heute wohl meistens eine Illusion. Allerdings kann vieles von dem, was<br />
als unausweichlicher Bestandteil des Alterungsprozesses betrachtet<br />
wird, verzögert bzw. in Grenzen gehalten werden. Faltenbildung und<br />
andere Hautveränderungen, die dem Alterungsprozess zugeschrieben<br />
werden, sind vor allem Folgen von übermäßiger Sonneneinstrahlung,<br />
aggressiven Seifen und Chemikalien aus Luft und Wasser.<br />
Nährstoffe für die Altershaut<br />
Vorsorge ist der Schlüssel zur Erhaltung einer gesunden, jugendlich<br />
aussehenden Haut, und dabei spielt optimale Ernährung eine Hauptrolle.<br />
Viele der altersbedingten Veränderungen der Haut durch Sonne<br />
und Umwelteinflüsse werden durch Oxidation vermittelt. Altersflecken<br />
auf der Haut zum Beispiel sind Ansammlungen von oxidierten<br />
Lipidsubstanzen. Eine reichliche Versorgung mit antioxidativen<br />
Nährstoffen, wie Vitamin A, C, E, Beta-Carotin und den Mineralien<br />
Zink und Selen, dazu Cystein und Coenzym Q10 können den Oxidationsschutz<br />
anregen und die Haut vor Beschädigungen, Altersflecken<br />
und Falten schützen. Die Unterstützung der ständigen Zellerneuerung<br />
in der Haut und die Erhaltung ihrer Elastizität und Spannkraft erfordern<br />
eine gleichmäßige und großzügige Versorgung der Haut mit<br />
Nährstoffen. Für die Bildung der elastischen Fasern und Kollagenfasern,<br />
die die Haut unterstützen und zusammenhalten, ist reichlich<br />
qualitativ hochwertiges Protein in Verbindung mit Zink und den Vit -<br />
aminen C und B6 unentbehrlich. Der Konsum von hochwertigen<br />
Pflanzenölen, ergänzt durch regelmäßige Gaben von Gamma-<br />
Linolensäure, kann in der Haut die Produktion jener Fettsäuren<br />
»ankurbeln“«, aus denen die natürlichen Hautfette zusammengesetzt<br />
sind. Vitamin A spielt bei der Steuerung der Zellteilung und des<br />
Wachstums der Hautzellen eine wichtige Rolle, weshalb eine opti -<br />
male Versorgung mit Vitamin A (oder Beta Carotin) für die Gesundheit<br />
der Haut so wichtig ist.<br />
Nährstoffe für die trockene Haut<br />
Früher wurde die Haut als einfache, passive »Verpackung« betrachtet,<br />
die unser empfindliches Innenleben bedeckt. Sie ist jedoch weit mehr:<br />
Gesunde, unversehrte Haut ist eine außerordentlich wirksame Barriere,<br />
die uns vor schädlichen Bakterien, Viren und Chemikalien schützt.<br />
Daher ist die Pflege von Haut, Haaren und Nägeln weit mehr als eine<br />
Frage der Eitelkeit.<br />
Wegen ihres hohen Nährstoffbedarfs ist die Haut besonders anfällig<br />
für Störungen, die eine unausgewogene oder mangelhafte Ernährung<br />
mit sich bringt. Hautprobleme sind oft die ersten Anzeichen eines<br />
BETTER AGING<br />
Schluss mit<br />
Trockener Haut<br />
Trockene, raue Haut ist meist eine Folge von<br />
gestörten Hautfunktionen. Bei einem Mangel<br />
an natürlichen Feuchthaltefaktoren, wie z. B.<br />
Urea, ist die Haut nicht in der Lage, ausreichend<br />
Feuchtigkeit zu binden. Die Haut<br />
neigt zu Spannungsgefühl und Rauigkeit.<br />
Sehr trockene bis schuppige Haut weist die<br />
gleichen Mangelerscheinungen auf wie<br />
trockene, raue Haut. Die Symptome sind<br />
jedoch stärker ausgeprägt, so dass eine<br />
intensivere Pflege notwendig ist.<br />
Die reichhaltige, hochdosierte Pflegeformel<br />
der Eucerin Repair Lotion 10 % UREA<br />
spendet und bindet besonders nachhaltig<br />
Feuchtigkeit. Zusätzlich mindert sie die<br />
Schuppung und wirken juckreizlindernd. Die<br />
Haut wird wieder<br />
angenehm glatt<br />
und geschmeidig.<br />
⇒ Zur täglichen<br />
Pflege bei extrem<br />
trockener, juckender,<br />
schuppiger<br />
Haut, Neuro -<br />
dermitis, Psoriasis<br />
und Ichthyosis,<br />
Diabetes mellitus<br />
und auch therapiebegleitend.<br />
Klinische<br />
Studien beweisen<br />
die exzellente Wirksamkeit<br />
und Hautverträglichkeit.<br />
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www.eucerin.at<br />
DA Oktober 2010<br />
15<br />
Anzeige
© Kurhan Ider<br />
Nährstoffmangels, und sie können als Warnsignale aufgefasst werden,<br />
die auf tiefer liegende Störungen hinweisen. Eine Behandlung mit<br />
Cremen und Salben, die örtlich auf der Haut angewendet werden,<br />
Nährstoffempfehlung für die alternde Haut<br />
Nährstoff Empfohlene<br />
Tagesdosis<br />
Kommentare<br />
Antioxidantien-<br />
Präparat<br />
(mit Carotinoiden,<br />
Vitamin C, Vitamin E,<br />
Coenzym Q10, Zink,<br />
Selen und Mangan)<br />
16 DA Oktober 2010<br />
Vitamin C: 1–2g<br />
Vitamin E: 50–600mg<br />
Carotinoide: 15mg<br />
Coenzym Q10:<br />
60–100mg<br />
Selen: 100–200mg<br />
Zink: 15mg<br />
Mangan: 1–5mg<br />
Schützt die Haut<br />
vor Oxidationsschäden,<br />
die u.a.<br />
Faltenbildung und<br />
Altersflecken verursachen<br />
können.<br />
Vitamin A 10.000 I E Kann auch in Form<br />
von Carotinoiden<br />
(z.B. aus der<br />
Meeralge Dunaliella<br />
salina) genommen<br />
werden.<br />
Vitamin-B-Komplex<br />
(hoch dosiert)<br />
Hochwertiges<br />
Protein-Supplement<br />
Gamma-Linolensäure<br />
(GLS)<br />
Essenzielle<br />
Fettsäuren<br />
Sollte mindestens<br />
25mg Vitamin B6 enthalten,<br />
darüber hinaus<br />
die anderen B-Vitamine<br />
in großzügigen Mengen.<br />
10-20g nieder -<br />
molekulares Protein<br />
(ist ein Gemisch von<br />
kurzkettigen Proteinen<br />
– gewöhnlich aus<br />
Milch, Soja, Kartoffeln<br />
oder Ei).<br />
2–4 Kapseln Nacht -<br />
kerzenöl (EPO)<br />
1–2 Esslöffel kalt -<br />
gepresstes Sesam,<br />
Leinsamen-, Maisoder<br />
Distelöl<br />
Wichtig für die<br />
Spannkraft der<br />
Haut<br />
Ist ein hochwertiges,<br />
komplettes Protein;<br />
die Ausnutzung von<br />
niedermolekularem<br />
Protein beträgt nahezu<br />
100 % und ist<br />
wesentlich besser<br />
als diejenige üblicherNahrungsproteine<br />
wie z.B.<br />
Fleisch.<br />
Bewahrt die natürlichen<br />
Hautfette.<br />
Zusammen mit mindestens<br />
100 mg<br />
Vitamin Einnehmen
BETTER AGING<br />
reicht in der Regel, wenn es ein hochwertiges Produkt ist, welches<br />
mit pflanzlichen Ölen angereichert ist.<br />
Reicht diese Methode jedoch nicht, so lässt sich das Problem »trockene<br />
Haut« mit Methoden aus der Ernährungsmedizin besser lösen,<br />
weil diese zur Wurzel des Problems vordringen.<br />
Haut, Haare und Nägel sind hauptsächlich aus kollagenen Strukturen<br />
aufgebaut. Es ist also eine ausgewogene Versorgung mit allen Aminosäuren<br />
erforderlich. Wichtig sind zudem natürlich alle Mikronährstoffe,<br />
die für die körpereigene Kollagenbildung benötigt werden:<br />
Vit amin C, A, B6 sowie Zink. Für die teilungsfreudigen Hautzellen<br />
werden auch Folsäure und Vitamin B12 in besonderen Mengen<br />
benötigt. Die B-Vitamine B6, B12 und Folsäure sind auch deshalb<br />
wichtig, da sie einen Störfaktor der Kollagensynthese, nämlich das<br />
Homocystein, niedrig halten.<br />
Das Erscheinungsbild der Haut und ihre Unversehrtheit hängen von<br />
der ununterbrochenen Bildung und Absonderung von Fetten ab. Sie<br />
halten die Haut geschmeidig und heil und verhindern allzu große<br />
Wasserverluste durch Verdunstung. Trockene Haut ist besonders in der<br />
rauen Jahreszeit ein Problem, wenn kalte Luft, Wind und trockene<br />
Heizungsluft die Haut strapazieren und austrocknen.<br />
Immer mehr Frauen wollen ihrem anstrengenden und teils auch sehr<br />
stressigen Alltag entfliehen, dazu werden einzelne Wellnessanwendungen<br />
oder sogar ganze Wellnesswochenenden gebucht.<br />
Dabei können Sie sich ein viel effizienteres, individuelles »Wellness-<br />
Paket« aus der Apotheke holen, ganz auf Sie zugeschnitten und mit<br />
nachhaltiger Wirkung. Denn wo sonst finden Sie fachkundige Beratung,<br />
vereint mit hochwertigen medizinischen Produkten?<br />
Nährstoffempfehlungen bei trockener Haut<br />
Nährstoff Empfohlene Tagesdosis Kommentare<br />
Vitamin E 200 mg Schützt die Hautfette<br />
und hilft, die Haut<br />
feucht zu halten.<br />
Gamma-<br />
Linolensäure<br />
(GLS)<br />
Essenzielle<br />
Fettsäuren<br />
2–4 Kapseln Nachtkerzenöl Hilft, die natürlichen<br />
Feuchtigkeitsbarrieren<br />
der Haut zu erhalten.<br />
1-2 Esslöffel kaltgepresstes<br />
Leinsamen-, Sesam- oder<br />
Distelöl<br />
Vorsorge ist der<br />
Schlüssel zur<br />
Erhaltung einer<br />
gesunden,<br />
jugendlich<br />
aussehenden<br />
Haut, und dabei<br />
spielt optimale<br />
Ernährung eine<br />
Hauptrolle.<br />
Hilft, die Haut feucht,<br />
geschmeidig und zart<br />
zu halten.<br />
DA Oktober 2010<br />
17
© Valua Vitaly<br />
PFLEGE UND KOSMETIK<br />
18 DA Oktober 2010<br />
Optimale Pflege<br />
aus der Apotheke<br />
Gesundes Haar<br />
– gesunde Nägel<br />
Haare und Nägel sagen viel über unsere Persönlichkeit<br />
aus; ihr gepflegtes, gesundes Aussehen ist für unser<br />
Wohlgefühl wichtig. Sie bedürfen besonderer Pflege und<br />
Pflege produkte, die in optimaler Qualität in der Apotheke<br />
erhältlich sind – inklusive der kompetenten Beratung!<br />
AUTOR: MAG. PHARM. ERICH ZÖCHLING<br />
Kopfhaare dominieren das Erscheinungsbild des Menschen,<br />
auch in der Tierwelt beeindruckt eine Mähne oder kuscheliges<br />
Fell, wobei nur Säugetiere ihre Haut mit Haaren bedecken. Im<br />
Besonderen prägt die Frisur die Persönlichkeit, aber auch Vorurteile.<br />
Langes blondes Haar stärkt den jugendlichen Charakter, graues Haar<br />
unterliegt dem Alterungsprozess und wird auch damit assoziiert.<br />
Ausgefallener Haarschnitt vorurteilt Flippigkeit, Mut oder Extravaganz.<br />
Kahlköpfigkeit kann am Selbstbewusstsein nagen und ein<br />
exekutierter Kahlschnitt nimmt die Identität.<br />
Die Haartypen<br />
Diese Betrachtung gilt aber nur den Kopfhaaren. Aufgrund ihrer<br />
Länge zählen sie mit den Bart-, Scham- und Achselhaaren zu den<br />
Langhaaren, letztere werden nach derzeitigen Modetendenzen gerne<br />
entfernt. Borstenhaare hingegen bestechen durch ihre Stärke,<br />
gemeint sind Nasen- und Ohrenbehaarung, Wimpern und Augenbrauen.<br />
Beide Gruppen sind so genannte Endhaare. Woll- oder<br />
Flaumhaar ist die übrige, feine und wenig pigmentierte Körperbehaarung.<br />
Mit dieser Art beginnt auch der Fetus sein Leben bei uns.<br />
Das Gerüsteiweiß namens Keratin<br />
Haare sind biegsame und zugfeste Hornfäden als Anhangsorgane<br />
der Haut. Der Hauptbestandteil ist Keratin – ein Gerüsteiweiß – mit<br />
einem Anteil von 10 % Wasser, welches zur Elastizität beiträgt. Am<br />
Kopf haben Menschen 100.000 bis 150.000 Haare, wobei es je nach<br />
Haarfarbe schwankt. Blonde liegen an der Obergrenze, während<br />
Rot haarige nur 75.000 Haare zählen. Täglich verlieren wir 60 bis<br />
100 Haare, die Haarwurzeln leben 6 bis 8 Jahre. Sie wachsen ca. 1<br />
cm im Monat.<br />
Von außen nach innen<br />
Histologisch ist ein Haar in 3 Schichten aufgebaut. Von außen nach<br />
innen:<br />
l Cuticula oder Schuppenschicht – besteht aus verhornten, abgestorbenen<br />
Zellen, die dachziegelartig in sechs bis zehn Lagen zur<br />
Haarspitze orientiert für die Optik sorgen. In saurem Milieu sind sie<br />
angelegt und durch Lichtreflexion erscheint das Haar gesund und im<br />
vollen Glanz. Alkalien öffnen die Schuppen, allein deshalb ist eine<br />
Spülung nach dem Shampoonieren ein guter Tipp.
l Cortex oder Faserschicht – ein Faserbündel aus zahlreichen<br />
Fibrillen, feinste Keratinfasern, die mit einer Kittsubstanz verbunden<br />
die Reißfestigkeit und Elastizität des Haares bestimmt. Das Haarefärben<br />
und die Dauerwelle sind chemische Vorgänge, die in die Faserschicht<br />
eingreifen.<br />
l Medulla oder Haarmark – aus Zellabbauprodukten; für die<br />
Struktur des Haares unbedeutend.<br />
In der Haarwurzel tief in der Lederhaut bilden in der Matrix die<br />
Hornzellen den Haarschaft, Melanozyten beteiligen sich an der<br />
Haarfärbung.<br />
Die Haarfarbe ist genetisch vorgegeben und wird von 2 Pigmentarten<br />
geprägt. Braun-schwarze und rote Melanine bestimmen je nach<br />
Intensität blonde, rote, brünette oder schwarze Haare. Im Laufe des<br />
Lebens zerfallen diese melaninbildenden Zellen (Melanocyten) und<br />
das Haar wird grau bis weiß. Neueste Forschungsergebnisse lassen<br />
uns wissen, dass im Alter Wasserstoffperoxyd langsamer abgebaut<br />
wird, was zum Ergrauen des Haares beiträgt.<br />
Glatt oder gelockt?<br />
Die Haarform hängt vom Querschnitt des Haares ab. Asiatische<br />
Haare besitzen einen runden Querschnitt, das Haar erscheint glatt.<br />
Europäer sind hingegen fallweise auch mit ovalem Haarquerschnitt<br />
ausgestattet, was Lockenbildung hervorruft. Das gekräuselte Haar<br />
der Afrikaner entsteht durch den elliptischen Querschnitt der Haare.<br />
Haare wachsen in Zyklen<br />
In der Hauptwachstumssequenz, der Anagenphase, die zwei bis<br />
sechs Jahre dauert, befinden sich zirka 85 % der Haare. In der<br />
Katagenphase oder Ruhephase wird das Haarwachstum eingestellt.<br />
Es betrifft 1 % der Haare und dauert 2 bis 3 Wochen. In der Telogenphase<br />
oder Endphase sind 18 % der Haare, in der wieder eine Matrix<br />
mit Zellteilung entsteht und sich der Haarfolikel regeneriert. Das<br />
neue Haar drückt das alte aus dem Folikel, wodurch der Haarausfall<br />
bemerkt wird. Nicht selten ist dieser Nebeneffekt bei Anwendung<br />
von Haarwuchsmitteln beobachtbar. Nicht alle Haare befinden sich<br />
in der gleichen Phase, so ist der normale tägliche Ausfall von 60 bis<br />
100 Haaren auf die Katagenphase zurückzuführen.<br />
Durch eine Schwangerschaft wird die Katagenphase gestoppt, der<br />
Haarzyklus holt diese aber nach der Geburt nach, daher kommt es,<br />
dass nach der Schwangerschaft vermehrt Haarausfall bemerkt wird.<br />
Pflege von innen<br />
Nährstoffe, die für kräftiges Haar und gegen Haarausfall sorgen<br />
sollen, können nur systemisch zugeführt werden. Daher ist die<br />
Obsorge für eine gute Durchblutung am wichtigsten. Ein guter Tipp<br />
des Apothekers ist immer eine mehrmals täglich durchgeführte<br />
zarte Kopfmassage mit weichen Bürsten oder den Fingerkuppen.<br />
Bedeutende Beiträge zum Haarwuchs liefern Biotin, Zink, Kiesel erde<br />
und Omega-3-Fettsäuren. Diese Anforderungen in einem erfüllen<br />
spezielle Kapseln aus der Apotheke. Auch ist der Effekt von Biotin<br />
auf den Haarwuchs mit 2,5 mg täglich ausreichend.<br />
Pflege von außen<br />
Für die Pflege des Haares stehen reinigende Shampoos, Haarspülungen,<br />
-kuren und -wässer zur Verfügung. Shampoos haben oft mit 20<br />
bis 30 Bestandteilen nicht nur reinigenden Effekt. Zu berücksichtigen<br />
ist dabei die sparsame Verwendung. Schäumen bedeutet, dass<br />
sich die Emulgatoren mangels Fett mit Luft verbinden. Ein Zeichen<br />
von Fettfreiheit auf der Kopfhaut. Die Folgen sind Schuppen.<br />
Haarspülungen werden nach der Haarreinigung angewendet und<br />
oberflächlich ausgewaschen. Die Pflegestoffe verleihen dem Haar<br />
Glanz, bessere Kämmbarkeit und Volumen.<br />
Haarkuren oder Haarmasken haben eine cremige Konsistenz, sind reichhaltiger<br />
als Spülungen und besitzen bereits kurativen Charakter für Haa-<br />
PFLEGE UND KOSMETIK<br />
re und Kopfhaut. Die Anwendung ist begrenzt, das Haar bekommt<br />
durch die Anlagerung Gewicht, was wiederum die Frisur beeinträchtigt.<br />
Die apothekenspezifischen Kosmetikanbieter, bieten Pflegeprodukte<br />
für jeden Haartyp und für jedes Haarproblem.<br />
Auch Nagelpflege sollte sein<br />
Mit »Nagel« unserer Finger und Zehen meint man die gebogene<br />
Nagelplatte. Sie dient als Schutz und Widerlager der Tastballen. Der<br />
hufeisenförmige Nagelwall ist mit der Nagelplatte durch ein Nagelhäutchen<br />
verbunden. Eine Verletzung dort (Maniküre) führt unweigerlich<br />
zu Nagelbettentzündungen.<br />
Die Nagelplattenbildung hinter der weißen Zone am hinteren Nagelrand<br />
(Lunula) erfolgt an der Nagelmatrix. Ist diese zerstört,<br />
wächst der Nagel nicht mehr nach. Teilweise Störungen führen zu<br />
einem typischen unveränderbaren Nagelbild. Die Nagelplatte besteht<br />
aus verhornten, fest miteinander verkitteten, kernlosen, toten<br />
Zellen. Ausgetrocknet entstehen Risse und der Nagel wird spröde.<br />
Durch häufigen Wasserkontakt quillt die Kittsubstanz und der Nagel<br />
blättert ab. Reinigungsmittel und Nagellackentferner unterstützen<br />
den Prozess. Mit Nagelsalben, Nagelcremes, oder Nagelölen –<br />
Ricinusöl, Olivenöl u.v.m. – stärkt man den Nagel und beugt Rissen<br />
vor. Die Anwendung erfolgt nach dem Trocknen des Nagellacks.<br />
Nach einer kurzen Einwirkzeit wird der Überschuss abgewischt.<br />
Zum Härten der Nägel eignet sich Formaldehyd – max. Konzentration<br />
5 % –, diese Substanz reagiert mit den freien Aminogruppen<br />
des Keratins und festigt dadurch die Nagelsubstanz. Bei der Anwendung<br />
ist die Nagelhaut mit Fett zu schützen, zudem sollen<br />
Glycerin oder andere Feuchthaltemittel die Nagelplatte vor Austrocknung<br />
bewahren.<br />
Autor: Mag. pharm. Erich Zöchling<br />
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20 DA Oktober 2010<br />
Gute<br />
Nacht!<br />
Hochgradige<br />
Schlafprobleme<br />
werden oft im<br />
Zusammenspiel<br />
mit Gesundheitsstörungen<br />
wie<br />
Herz-Kreislauf-<br />
Beschwerden,<br />
Übergewicht oder<br />
chronischen<br />
Schmerzen<br />
gesehen.
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Stimmt mit unserem Schlaf etwas nicht, so ist<br />
unser ganzes Leben beeinträchtigt. Schlaf- und<br />
Durchschlafstörungen können sogar Ursache<br />
für ernsthafte Erkrankungen sein. Grund genug,<br />
sich mit Aspekten des Schlafes auseinander zu<br />
setzen. Und wie schlafen Sie eigentlich?<br />
Die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen hängt auch im Beruf<br />
stark vom Einklang mit seiner inneren Uhr ab. „Wer gemäß<br />
seiner Innenzeit leben kann, schläft besser, ist gesünder, arbeitet<br />
effektiver und mit mehr persönlichem Erfolg, hat aber auch<br />
viel mehr von seiner Freizeit“, resümierte Schlafforscher Prof. Till<br />
Roenneburg. Die Tatsache, dass jeder Mensch seine eigene Chronobiologie<br />
hat – also die genetische Veranlagung dazu, eher ein<br />
»früher Vogel« oder tendenziell eine »Nachteule« zu sein –, könnte<br />
sich jeder Einzelne bei der Planung seiner Aktivitäten, aber auch<br />
z. B. Unternehmen mit Schichtdienst, verstärkt zunutze machen.<br />
Eine innere Uhr, deren Taktgeber vor allem das Licht ist, tickt in<br />
sämtlichen Lebewesen und gestaltet die Innenzeit, nach der sich alle<br />
Abläufe im Körper richten. Ein stecknadelgroßes Hirngebiet steuert<br />
diese Abgleichung des Schlaf-Wach- mit dem Tag-Nacht-Rhythmus,<br />
der vor allem bei Schichtarbeitern und reisenden Geschäftsleuten<br />
häufig aus dem Takt gerät.<br />
MELATONIN: HORMON DER NACHT<br />
Hochgradige Schlafprobleme werden oft im Zusammenhang mit<br />
Gesundheitsstörungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Über -<br />
gewicht oder chronischen Schmerzen gesehen. Ein erholsamer Tiefschlaf<br />
erfordert das Zusammenspiel wichtiger Hormone. Die Experten<br />
für gesundes Altern der GSAAM e.V. ( Gesellschaft für Prävention<br />
und Anti-<strong>Aging</strong> Medizin), stufen Schlaf als Boxenstopp des<br />
Körpers ein. Impulse der Zirbeldrüse signalisieren den Organen<br />
die Tageszeit bzw. die Jahreszeit. Das geschieht mit Melatonin,<br />
dem Mutterhormon unserer inneren Uhren. Der Organismus verändert<br />
eine Reihe metabolischer Faktoren wie die Absenkung der<br />
Temperatur speziell für die nachts anstehenden Maßnahmen an Reparatur<br />
und Verjüngung. Nachtschlaf ist der wichtigste Auslöser für<br />
die Ausschüttung des Wachstumshormons. Schon im Körper junger<br />
Männer wird ein Defizit beobachtet, vermutlich wegen erhöhtem<br />
Blutzucker durch Süßigkeiten und andere Kohlenhydrate spät am<br />
Abend. Gleichzeitig wird die Bildung des Botenstoffs für die Appetitsteuerung,<br />
Leptin, gehemmt. Eine kurze Nacht führt tagsüber oft<br />
zu Heißhunger. Ergebnis: Übergewicht und schlaffe Muskeln.<br />
Unser so genanntes Schlafhormon Melatonin ist auch für Tiere und<br />
sogar in der Pflanzenwelt – in Baldrian, Johanniskraut und Algen –<br />
einer der wichtigsten Botenstoffe. Es ist ein Antioxidans, ein<br />
Schutzstoff für Nervenzellen des Gehirns und Kampfstoff gegen<br />
Krankheitserreger. Melatonin steuert unsere Chronobiologie. Dem<br />
Menschen steht mit zunehmendem Alter immer weniger Melatonin<br />
zur Verfügung. Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine der Ursachen<br />
für alterstypische Schlafstörungen.<br />
DA Oktober 2010<br />
21<br />
Entspannt schlafen –<br />
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SCHLAF<br />
SCHLAFMANGEL LÄSST JUGENDLICHE ZU<br />
UNGESUNDER ERNÄHRUNG GREIFEN<br />
Schlafmangel lässt Jugendliche schlechter essen. Finden Heranwachsende<br />
weniger als acht Stunden Bettruhe, so neigen sie einer<br />
Studie zufolge verstärkt zu fettigen Lebensmitteln und Süßigkeiten.<br />
Dieser Effekt ist bei Mädchen stärker ausgeprägt als bei den Burschen.<br />
Das Resultat könnte Ergebnisse früherer Untersuchungen erklären,<br />
wonach Menschen bei wenig Schlaf verstärkt zu Über -<br />
gewicht neigen.<br />
Die Schlafmediziner der Universität Harvard untersuchten 240<br />
Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren. Jene Jugendlichen, die<br />
weniger als acht Stunden schliefen, konsumierten im Vergleich zu<br />
den übrigen Teilnehmern täglich im Mittel 2,2 Prozent mehr Kalorien<br />
aus Fett und drei Prozent weniger Kalorien aus Kohlenhydraten.<br />
Dieser Unterschied mag zunächst gering erscheinen, er summiert<br />
sich aber im Lauf der Zeit und trägt so zu Fettleibigkeit bei.<br />
VERBINDUNG ZWISCHEN SCHLAFDAUER<br />
UND HERZINFARKT-RISIKO<br />
Mit sieben Stunden Schlaf pro Nacht haben Menschen einer Studie<br />
zufolge ein geringeres Herzinfarkt-Risiko als Lang- oder Kurzschläfer.<br />
Das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder von<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei weniger als fünf Stunden Schlaf<br />
steigt um mehr als das Doppelte. Menschen, die länger als neun<br />
Stunden im Bett – Nickerchen eingeschlossen – verbrachten, hatten<br />
demnach ein eineinhalb Mal höheres Risiko als die Sieben-Stunden-<br />
Schläfer.<br />
Die Wissenschafter verwiesen unter anderem darauf, dass die<br />
Schlafdauer den Stoffwechsel beeinflusst. Chronische Schlafdefizite<br />
könnten demnach zu einer gestörten Glukose-Toleranz und hohem<br />
Blutdruck führen, was wiederum eine Verengung der Arterien bedingen<br />
kann.<br />
GEHIRNTRAINING – SCHLAF HILFT<br />
Es ist groß in Mode – doch Gehirnjogging macht nicht unbedingt<br />
schlauer. Britische Wissenschafter haben nun herausgefunden, dass<br />
man zwar Erfolge beim Gehirntraining verzeichnen kann. Jedoch<br />
22 DA Oktober 2010<br />
EINSCHLAFSTÖRUNGEN ?<br />
PASCOFLAIR ® 425 mg<br />
– die Entspannung aus der Natur!<br />
ließen sich diese nicht auf andere Bereiche und Aufgaben übertragen,<br />
für die nicht trainiert wurde. An der britischen Online-Studie<br />
nahmen knapp 11.500 Erwachsene im Alter zwischen 18 und 60<br />
Jahren teil. Sie mussten sechs Wochen lang Übungen am Computer<br />
auf der Wissenschaftsseite der BBC machen. Dabei trainierten sie<br />
unter anderem logisches Denken, ihr Gedächtnis, räumliches Sehvermögen<br />
und ihre Konzentrationsfähigkeit.<br />
Die Gehirnfunktion wurde vor und nach dem Training bewertet. Es<br />
kam heraus, dass sich die Erfolge bei dem Gehirntraining nicht auf<br />
andere mentale Bereiche übertragen ließen. Die Testpersonen konnten<br />
zwar ihre Leistung bei den speziellen Spielen verbessern. Aber<br />
das lag vor allem an der Übung – in Aufgaben, die sie nicht trainierten<br />
hatten, wurden sie nicht besser. Das galt auch für Spiele, die<br />
dem ursprünglichen ähnlich waren.<br />
Prof. Adrian Owen, vom Medical Research Council for Cognition<br />
and Brain Sciences in Cambridge und Co-Autor der Studie, sagte:<br />
„Gehirntraining und das Streben, die Gehirnfunktion mit Computertests<br />
zu verbessern, ist eine Multimillionen-Industrie. Aber bisher<br />
gibt es keine stabilen Beweise, dass es wirklich funktioniert.“<br />
Der Lübecker Psychologe und diesjährige Leibniz-Preisträger Prof.<br />
Born plädiert für eine viel preiswertere Art der Hirnleistungssteigerung:<br />
Kindertagesstätten sollten Schlaf gezielt einsetzen, um das<br />
Gedächtnis von Kindern zu verbessern, schlägt Born aufgrund seiner<br />
Studien zum Tiefschlaf vor. „Wenn die Kinder nach dem Lernen<br />
regelmäßig Mittagsschlaf halten, wird sich dadurch ihre Lern -<br />
leistung längerfristig deutlich verbessern“, sagte der diesjährige<br />
Leibniz-Preisträger.<br />
Born erforscht an der Universität Lübeck den Zusammenhang zwischen<br />
Schlaf und Gedächtnis und zeigte, dass durch intensive Tiefschlafphasen<br />
Gedächtnisinhalte besser in den Langzeitspeicher des<br />
Gehirns übertragen werden.<br />
Ihr Apotheker hält übrigens Arzneimittel, Produkte sowie Arzneipflanzenpräparate<br />
und -tees für Sie bereit, die – je nach Bedürfnis –<br />
individuell Ihr Einschlaf- bzw. Durchschlafvermögen verbessern<br />
können sowie Tipps für die so genannte »Schlafhygiene«, das sind<br />
Verhaltensregeln, mit denen Sie ebenfalls einen gedeihlichen Schlaf<br />
fördern können. Fragen Sie ihn doch einfach!<br />
●<br />
Die Verwendung dieser traditionellen pfl anzlichen Arzneispezialität bei Ein- und Durchschlafstörungen<br />
beruht ausschließlich auf langjähriger Tradition.<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker<br />
www.pascoe.at<br />
© Astock - Fotolia.com
© Sebastian Kaulitzki<br />
GELENKSERKRANKUNGEN<br />
RHEUMA AN DEN<br />
HÄNDEN<br />
Wenn die<br />
Finger steif<br />
werden<br />
Sie kommen oft über Nacht: unschöne Knötchen<br />
an den Fingergelenken, die schmerzen<br />
und gerötet sind. Geschwollene und heiße<br />
Gelenke, die man kaum noch bewegen kann.<br />
Zugleich lässt die Kraft in den Händen deutlich<br />
nach und die Finger werden steif. Das alles<br />
kann jederzeit und in jedem Lebensalter auftreten,<br />
und für die Betroffenen meist ohne erkennbare<br />
Ursache. Aber natürlich gibt es einen<br />
Grund für diese Gelenkbeschwerden, und der<br />
heißt «Rheuma».<br />
AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />
Der Begriff Rheuma kommt aus dem Griechischen und bedeutet<br />
»Schmerzen«. Rheuma ist keine einzelne Erkrankung sondern<br />
ein Überbegriff für viele Krankheiten an unserem Bewegungsapparat.<br />
Die Hände sind vor allem von zwei rheumatischen<br />
Leiden betroffen: der rheumatoiden Arthritis, einer Gelenks -<br />
entzündung, und den Fingerarthrosen, das sind Abnützungen unserer<br />
Gelenke. Die Gicht, eine Stoffwechselerkrankung mit Ablagerung<br />
von Harnsäurekristallen in den Gelenken, ist dagegen nur sehr<br />
selten der Grund für Beschwerden in den Fingern.<br />
DIE RHEUMATOIDE ARTHRITIS<br />
Die rheumatoide Arthritis, früher chronische Polyarthritis genannt,<br />
ist eine chronische Gelenksentzündung, die sehr schnell den Gelenksknorpel<br />
angreift, damit die Gelenke zerstört, was wiederum<br />
starke Schmerzen, Verformungen und eine Gebrauchsunfähigkeit<br />
der Fingergelenke zur Folge hat.<br />
Ursache der Polyarthritis ist eine Störung unseres Immunsystems,<br />
welches außer Kontrolle gerät, überaktiv ist und sich gegen unseren<br />
eigenen Körper richtet. Über eine Aktivierung diverser Zellen und<br />
Botenstoffe des Immunsystems kommt es zu einer entzündlichen<br />
Reaktion, wobei neben Gelenken und Muskeln sogar innere Organe<br />
wie Niere, Lunge, Herz oder Leber betroffen sein können.<br />
DA Oktober 2010<br />
23
GELENKSERKRANKUNGEN<br />
Prinzipiell kann die rheumatoide Arthritis in jedem Lebensalter<br />
auftreten, am häufigsten zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr.<br />
Frauen erkranken dreimal so häufig wie Männer. Selbst vor Kindern<br />
schreckt diese Krankheit nicht zurück.<br />
An den Händen sind in erster Linie die Fingergrund- und -mittelgelenke<br />
sowie die Handgelenke befallen, oft symmetrisch an beiden<br />
Händen. Die Fingerendgelenke bleiben dagegen meist ausgespart.<br />
Folgende Anzeichen sollten jeden Menschen sofort zum Arzt<br />
führen:<br />
l Frühmorgendlicher Gelenksschmerz (Morgensteifheit):<br />
In der Früh sind die Gelenke steif, unbeweglich und schmerzen.<br />
Dies kann oft Stunden andauern.<br />
l Kraftlosigkeit der Hände: Dosen und Gläser können nicht<br />
mehr geöffnet werden. Vielen Patienten fallen Gegenstände einfach<br />
aus der Hand.<br />
l »Begrüßungsschmerz«: Ein kräftiger Händedruck verursacht<br />
fast immer starke Schmerzen.<br />
l Bewegungseinschränkung: Eine Faust machen oder das<br />
Ausstrecken der Finger sind unmöglich.<br />
l Gelenksschwellung: Die Gelenke sind spindelförmig auf -<br />
getrieben, prall gefüllt, druckschmerzhaft, sie hitzen und sind<br />
gerötet. In einigen Fällen beginnt die Krankheit so dramatisch,<br />
dass die ganze Hand geschwollen ist.<br />
l Allgemeinsymptome: Krankheitsgefühl, Fieber, Schwitzen,<br />
Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme sowie<br />
Muskel- und Sehnenschmerzen.<br />
Da gerade in den ersten Jahren der Erkrankung die größten Gelenksschäden<br />
entstehen, sind eine rechtzeitige exakte Diagnose und<br />
Behandlung enorm wichtig.<br />
Wer also drei bis vier Wochen an den oben genannten Symptomen<br />
leidet, sollte unverzüglich einen Spezialisten aufsuchen. Der<br />
Rheumatologe wird anhand der Beschwerden und mithilfe<br />
spezieller Blutuntersuchungen, Röntgen sowie Gelenksultraschall<br />
oder Magnetresonanztomographie rasch die Erkrankung erkennen<br />
und die richtige Therapie beginnen.<br />
Immuntherapie<br />
Da es sich bei der rheumatoiden Arthritis um eine Störung unseres<br />
Immunsystems handelt, werden in erster Linie Medikamente eingesetzt,<br />
die das außer Kontrolle geratene Immunsystem normalisieren<br />
und damit die Entzündung bremsen. Man spricht von einer<br />
»Basistherapie«. Neben den konventionellen Basismitteln wie<br />
Methotrexat, Sulfasalazin, Hydroxychloroquin und Leflunomid<br />
steht seit mehr als 10 Jahren eine neue Generation von Medikamenten<br />
zur Verfügung: die Biologika. Diese Arzneimittel greifen ganz<br />
gezielt in das gestörte Immunsystem ein, indem sie bestimmte entzündliche<br />
Botenstoffe oder Zellen blockieren, die eben die Gelenks -<br />
entzündung ausgelöst haben. Damit kommt es oft zu einem kompletten<br />
Stopp der Erkrankung, die Beschwerden verschwinden innerhalb<br />
kürzester Zeit.<br />
FINGERARTHROSEN<br />
Auch die Fingerarthrosen, das sind Abnützungen der Gelenke, sind<br />
ein typisch rheumatisches Leiden. Sie treten meist nach dem 40. Lebensjahr<br />
auf und nehmen mit steigendem Alter rapid zu. Frauen sind<br />
wesentlich häufiger betroffen als Männer. Bei den über 75-Jährigen<br />
haben fast 50% knotige Veränderungen der Fingergelenke.<br />
Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis sind in erster Linie die<br />
Fingerend- und -mittelgelenke (Heberden- und Bouchardarthrosen)<br />
befallen. Die Arthrose des Daumensattelgelenks (=Rhizarthrose)<br />
macht große Schwierigkeiten beim Greifen.<br />
24 DA Oktober 2010<br />
Die ersten Verschleißerscheinungen an den Gelenken treten bereits<br />
in der Jugend auf, weshalb der Früherkennung und der rechtzeitigen<br />
Behandlung große Bedeutung zukommt.<br />
Folgende Beschwerden sind typisch für eine Gelenksabnützung:<br />
l Gelenkssteifheit: Besonders nach Ruhephasen sind die Gelenke<br />
für Minuten bis Stunden steif und unbeweglich. Morgens ist es<br />
meist am Schlimmsten. Die Gelenke knacksen.<br />
l Knötchen: An den Seiten der Gelenke entstehen harte und<br />
schmerzhafte Knoten, die manchmal auch gerötet und heiß sind.<br />
l Druckschmerz: Ein Druck auf die Gelenke tut weh.<br />
l Kraftlosigkeit: Das Durchführen einfacher Tätigkeiten wie<br />
Zuknöpfen oder das Benützen eines Schraubenziehers wird zum<br />
Problem. Oft kann man nicht einmal mehr die Kaffeetasse halten.<br />
Und natürlich Schmerzen: zuerst nur bei Belastung und Bewegung,<br />
dann bei Wetterumschwüngen und nachts, und schließlich treten<br />
Dauerschmerzen auf.<br />
Die Knotenbildungen führen zunehmend zum Funktionsverlust der<br />
betroffenen Gelenke und letztlich zur Versteifung. Doch das alles<br />
kann durch eine rechtzeitige Therapie verhindert werden!<br />
FRÜHE THERAPIE ERFOLGREICH<br />
Moderne Therapien, neue Medikamente und die Kombination diverser<br />
Behandlungen haben die Erfolgsrate bei der Arthrosebehandlung<br />
deutlich verbessert. Der frühe Einsatz aller Therapien<br />
wirkt sich dabei besonders günstig aus. Deswegen sollte man bei<br />
Beschwerden nicht lange zuwarten.<br />
Knorpelaufbaupräparate wie Chondroitin- und Glucosaminsulfat<br />
sowie Diacerein werden kurmäßig über mindestens drei Monate<br />
eingenommen. Sie regen das Knorpelwachstum an und verhindern<br />
damit einen weiteren Knorpelabbau.<br />
Die Arthrose des Daumensattelgelenks wird in den letzten Jahren<br />
sehr erfolgreich mit Hyaluronsäure behandelt. Diese künstliche<br />
Gelenksschmiere wird mit einer ganz dünnen Nadel direkt in das<br />
Gelenk appliziert. Sind die Gelenke stark entzündet und geschwollen,<br />
bewähren sich Injektionen mit geringen Kortisonmengen.<br />
Antirheumatika wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.<br />
Sie können oral eingenommen, als Infusion verabreicht oder<br />
bei leichten Beschwerden lokal als Salbe oder Gel auf die Gelenke<br />
aufgetragen werden.<br />
Weiters stehen verschiedene physikalische Therapieformen wie<br />
Strombehandlungen, Ultraschall, Kälte- und/oder Wärmetherapien<br />
sowie Bäder zur Verfügung.<br />
Bei akuten Entzündungen (Gelenke geschwollen, überwärmt, gerötet,<br />
stark druckschmerzhaft) sollte man eher mit Kälte arbeiten.<br />
Kalte Topfenumschläge oder Eisbeutel können mehrmals täglich für<br />
jeweils 15 bis 20 Minuten aufgelegt werden.<br />
Bei chronischen Beschwerden sind hingegen Wärmeanwendungen<br />
angebracht. Hier helfen warme Bäder mit Heublumen oder Kräutern,<br />
Paraffin- und Moorpackungen oder Wärmelampen. Schützen<br />
Sie Ihre Hände vor Kälte und kaltem Wasser!<br />
Zusätzlich lindern Magnetfeldtherapie und pflanzliche Mittel wie<br />
Hagebutte und Teufelskralle die Schmerzen.<br />
Gesunde Ernährung und Lebensstilveränderungen (kein Nikotin,<br />
wenig Alkohol) wirken ebenfalls positiv auf das Fortschreiten der<br />
Arthrose. Eine Verminderung des Fleisch- und Fettverzehrs sowie<br />
ein erhöhter Konsum von Gemüse, Obst, Fisch und Pflanzenölen erweisen<br />
sich generell als sehr günstig. Fischöle und diverse Vitamine<br />
(Provitamin A, Vitamin C und E) haben entzündungshemmende<br />
Eigenschaften. Fragen Sie dazu Ihren Apotheker.<br />
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ERKÄLTUNGSERKRANKUNGEN<br />
Hilfe<br />
bei Schnupfen<br />
und Grippe<br />
26 DA Oktober 2010<br />
© loriklaszlo
Mit dem Beginn der feuchtkalten Jahreszeit im Herbst kommt es<br />
wieder zum vermehrten Auftreten von Erkältungen und grippalen<br />
Infekten. Wenn die Nase zu rinnen beginnt, so glaubt man oft<br />
vorschnell an den Anmarsch der nächsten Grippewelle. Dabei<br />
handelt es sich in der überwiegenden Zahl um harmlose Virus -<br />
infektionen, die mit einer echten Grippe nichts zu tun haben.<br />
AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />
Im Durchschnitt ist jeder Erwachsene drei bis fünfmal im Jahr erkältet, ein Kleinkind sogar bis<br />
zu siebenmal. Wenn man bedenkt, dass Erkältungen bis zu 50 Prozent aller Krankenstände ausmachen,<br />
sind die viralen Infekte doch ein ernstzunehmendes Problem in unserer Gesellschaft.<br />
Als Hauptursache für Erkältung gilt gerade in den Wintermonaten die feuchtkalte Witterung, die<br />
das körpereigene Immunsystem schwächt. Die Unterkühlung bremst die Abwehrkräfte unseres<br />
Organismus, sodass er den eindringenden Viren weniger Widerstand entgegensetzen kann.<br />
DIE HÄUFIGSTEN SCHNUPFENVIREN<br />
Mehr als 200 verschiedene Viren können Erkältungen hervorrufen. Die größte Gruppe dabei<br />
sind die Rhinoviren, die für zirka ein Drittel aller grippalen Infekte verantwortlich sind und<br />
speziell im Sommer und Frühherbst aktiv werden.<br />
Die Coronaviren treiben bei den im Winter und Frühling auftretenden Schnupfenepidemien<br />
ihr Unwesen. Daneben gibt es noch eine Reihe von anderen viralen Keimen, die Symptome<br />
eines grippalen Infektes auslösen. Dazu zählen Coxackie-, Echo- und Adenoviren. Trotz der<br />
schon enormen Kenntnisse der modernen Medizin kann für mehr als die Hälfte der<br />
Schnupfen erkrankungen die genaue Ursache aber nicht festgestellt werden.<br />
Am Anfang einer Erkältung befallen Schnupfenviren die Nasenschleimhaut. Da diese Viren<br />
Feuchtigkeit und Temperaturen um die 33°C lieben, beginnen sie sich sofort mit rasantem Tempo<br />
zu vermehren. Nach zwei bis drei Tagen treten die ersten Symptome auf. Die Nase ist verstopft<br />
und rinnt, der Hals kratzt, Heiserkeit, Schmerzen beim Schlucken, Husten und Niesen<br />
kommen hinzu. Die Körpertemperatur steigt an, Fieber und Schüttelfrost werden häufig geschildert.<br />
Neben allgemeiner Abgeschlagenheit und Erschöpfung haben viele Menschen Kopf- und<br />
Gliederschmerzen. Bei Kindern kommen häufig noch Bauchschmerzen und Erbrechen dazu.<br />
TRÖPFCHENINFEKTION<br />
Grippe- und Erkältungsviren werden durch kleine Tröpfchen beim Niesen und Husten übertragen.<br />
Sie führen aber nicht immer zu einer merkbaren Erkrankung. In vielen Fällen kann unser<br />
Immunsystem gegen die eindringenden Fremdlinge rechtzeitig Antikörper produzieren.<br />
Diese Antikörper können als Gegenwaffe zu den Viren angesehen werden und diese eliminieren.<br />
Auch wenn die Krankheit ausbricht, ist sie nicht immer gleich. So können vom harmlosen<br />
Schnupfen bis zur Lungenentzündung alle Ausprägungen vorkommen.<br />
Erst ein bis fünf Tage nach der Infektion treten die ersten Krankheitszeichen auf. Man spricht<br />
von der Inkubationszeit.<br />
Haben die Schnupfenviren erst einmal die Nasenschleimhaut befallen, können sie sich von<br />
dort auf Rachen, Hals, Bronchien und Nasennebenhöhlen ausbreiten.<br />
Kinder sind besonders betroffen, da ihr Körper die Viren noch nicht kennt und somit noch keine<br />
Abwehr gegen sie entwickeln konnte. Aber auch Personen im öffentlichen Leben, die täglich<br />
mit vielen anderen Menschen Kontakt haben oder Fahrgäste öffentlicher Verkehrsmittel<br />
sind gefährdet.<br />
Erkältungen sind normalerweise harmlos und dauern ein bis zwei Wochen. Nisten sich allerdings<br />
auf den von den Viren vorgeschädigten Schleimhäuten Bakterien ein, so klingen die<br />
Symptome der Erkältung nach vier bis fünf Tagen nicht ab, sondern verstärken sich ganz im<br />
Gegenteil. Wird das Nasensekret gelblich bis grünlich, kehrt das Fieber zurück, treten starke<br />
Kopf- oder Ohrenschmerzen auf, dann ist es höchste Zeit zum Arzt zu gehen. In diesem Fall<br />
hat sich wahrscheinlich eine bakterielle Entzündung der Nasennebenhöhlen, des Mittelohres,<br />
der Mandeln oder anderer lymphatischer Organe im Rachen dazugesellt.<br />
WAS KÖNNEN SIE SELBST TUN?<br />
l Mit einigen Tagen Bettruhe und körperlicher Schonung heilen die meisten Erkältungen innerhalb<br />
weniger Tage.<br />
l Viel trinken bringt bei Erkältungen mehrere Vorteile. So kann sich der Schleim besser<br />
lösen, der entzündete Hals wird gespült und der Flüssigkeitsverlust wird ausgeglichen. Koh-<br />
DA Oktober 2010<br />
27<br />
Nase voll?<br />
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
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ERKÄLTUNGSERKRANKUNGEN<br />
lensäurehaltige Getränke sollten Sie meiden, da Kohlensäure die<br />
Schleimhäute noch zusätzlich reizt. Kalte und zu heiße Getränke<br />
sollten ebenfalls gemieden werden. Den Tee körperwarm aber nicht<br />
brennheiß trinken. Vermeiden Sie Alkohol, er ist kreislaufbelastend<br />
und wirkt harntreibend, wodurch Flüssigkeit verloren geht und Ihre<br />
Schleimhäute erst recht wieder austrocknen.<br />
l Nasentropfen lassen die Nasenschleimhäute abschwellen und erleichtern<br />
so das Atmen. Sie sollten jedoch nicht länger als zehn Tage<br />
angewendet werden.<br />
l Dampfinhalationen mit im Wasser gelöstem Kochsalz lassen die<br />
Schleimhäute abschwellen und erleichtern ebenfalls das Atmen.<br />
Verwenden Sie vor den Inhalationen Nasentropfen. Nasensekret<br />
geht dann nämlich durch die freigewordenen Nasenmuscheln besser<br />
ab. Auch Inhalationen mit Eukalyptusöl, Kamillentee, Minzöl, Salbeitee,<br />
Thymiantee oder Pfefferminzöl werden empfohlen.<br />
l Versuchen Sie während der Erkrankung nicht zu rauchen, denn<br />
Rauchen reizt die Schleimhäute.<br />
l Versuchen Sie mit hochgelagertem Kopf zu schlafen. Der Druck<br />
im Kopf lässt dadurch deutlich nach.<br />
l Werfen Sie gebrauchte Papiertaschentücher sofort weg, damit die<br />
Ansteckungsgefahr begrenzt wird. Stofftaschentücher mit mehrmaligem<br />
Gebrauch sollten überhaupt der Vergangenheit angehören.<br />
l Pflanzliche Präparate können unser Immunsystem unterstützen:<br />
Präparate mit Echinacea, dem roten Sonnenhut können Erkältungskrankheiten<br />
vorbeugen und in vielen Fällen den Verlauf günstig beeinflussen.<br />
Bei Bronchitis können Tees mit Salbeiblättern, Thymiankraut<br />
oder Efeu Reizungen lindern und das Abhusten erleichtern.<br />
Bei Halsschmerzen lindern Lutschtabletten mit Eibisch oder das<br />
Gurgeln mit Tees (Salbeiblätter) die Beschwerden.<br />
l Bei Fieber helfen Wadenwickel oder Eiskompressen in den<br />
Leisten.<br />
Sollten die Beschwerden jedoch nach drei bis vier Tagen nicht abklingen<br />
und hohes Fieber bestehen, darf nicht gezögert werden,<br />
den Arzt aufzusuchen. Denn dann haben sich wahrscheinlich Bakterien<br />
angesiedelt, die eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, des<br />
Mittelohres oder eine eitrige Angina verursacht haben. In diesem<br />
Falle werden Antibiotika gegen die Bakterien eingesetzt, die nach<br />
Vorschrift eingenommen werden müssen. Es wird dringend angeraten,<br />
die Medikamente nicht vorzeitig abzusetzen, um nicht neue<br />
Resistenzen zu züchten.<br />
Bei alten oder abwehrgeschwächten Menschen können Erkältungen<br />
zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen führen. Deshalb müssen<br />
diese Menschen rechtzeitig von einem Arzt behandelt werden. Wenn<br />
Sie an anderen Krankheiten wie Asthma oder Herzschwäche leiden,<br />
suchen Sie ebenfalls bei Erkältungen rechtzeitig einen Arzt auf.<br />
WIE KANN MAN EINE ERKÄLTUNG<br />
VERMEIDEN?<br />
Unser Immunsystem muss tagtäglich bei der Abwehr von Viren und<br />
Bakterien Schwerarbeit leisten. Wir können unserem Immunsystem<br />
aber mit folgenden Maßnahmen helfen:<br />
l Vermeiden Sie Kälte und Feuchtigkeit. Eine ausreichend warme<br />
und windschützende Kleidung kann im Winter dazu beitragen, den<br />
Körper zu schützen.<br />
l Viel Bewegung an der frischen Luft fördert unsere Abwehrkräfte,<br />
auch wenn es draußen kalt ist. Lüften Sie Ihre Räume regelmäßig<br />
und überheizen Sie nicht die Zimmer. Die Raumtemperatur sollte<br />
um 21°C betragen, die Luft dabei nicht zu trocken sein. Luftbefeuchter<br />
mit eingebautem Filter ergeben ein optimales Raumklima.<br />
l Achten Sie auf eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung. Vitamin<br />
C und E sowie das Spurenelement Selen können ebenso wie die<br />
»sekundären Pflanzeninhaltsstoffe« unser Immunsystem stärken<br />
28 DA Oktober 2010<br />
und Entzündungsvorgänge im Körper positiv beeinflussen. Ein<br />
Speiseplan reich an frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten<br />
sowie pflanzlichen Ölen garantiert uns die ausreichende Zufuhr<br />
von diesen Substanzen.<br />
l Regelmäßige Saunagänge oder Kneipp-Kuren stärken nicht nur<br />
die Abwehrkräfte des Körpers gegenüber Erkältungskrankheiten,<br />
sondern bringen Ihnen auch Entspannung und Ruhe.<br />
l Gründliche Handhygiene ist wichtig. Dies gilt sowohl für den Erkälteten<br />
als auch für Personen, die mit ihm im Kontakt stehen. Vermeiden<br />
Sie es speziell, sich im Gesicht zu berühren, nachdem Sie<br />
Kontakt mit einem Erkälteten hatten. Denn die Viren werden ja vor<br />
allem durch Husten und Niesen sowie über den Handkontakt übertragen.<br />
l Halten Sie sich fit! Regelmäßiger Sport hält den Organismus auf<br />
Trab. Dabei kommt es nicht auf Höchstleistungen an, sondern auf<br />
Regelmäßigkeit. Vermeiden Sie Stress, denn viele Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass Stress die körpereigene Abwehr deutlich verschlechtert.<br />
Auch ausreichender Schlaf ist Voraussetzung für eine<br />
gute Gesundheit.<br />
l Da Nikotin eine stark reizende Wirkung auf alle Schleimhäute besitzt,<br />
verzichten Sie auf Zigaretten.<br />
l Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen<br />
oder Personen, die in öffentlichen Einrichtungen arbeiten und mit<br />
vielen anderen Menschen Kontakt haben, sollten über einer Grippe-<br />
Impfung nachdenken. Diese Impfung schützt zwar nicht vor harmlosen<br />
banalen Erkältungen, wohl aber vor der gefürchteten Grippe.<br />
Da jede Impfung das Immunsystem anregt, verlaufen auch Erkältungen<br />
bei Grippegeimpften oft deutlich milder.<br />
DIE ECHTE GRIPPE<br />
Auch die Grippe oder Influenza genannt ist eine Viruserkrankung,<br />
die durch Influenza-Viren hervorgerufen wird. Die Grippe ist im<br />
Gegensatz zu den meist harmlosen Erkältungen eine schwere Infektionskrankheit.<br />
Die Erkrankung beginnt oft mit raschem Temperaturanstieg<br />
über 38°C, typisch sind Kopf-, Glieder- und Kreuzschmerzen.<br />
Symptome seitens des Atemtraktes treten rasch hinzu:<br />
Husten, Schnupfen, verstopfte Nase, Heiserkeit und Schluckbeschwerden.<br />
Die häufigste Komplikation ist eine Lungenentzündung,<br />
die sowohl durch das Virus selbst als auch eine bakterielle<br />
Zweitinfektion bedingt sein kann. Auch eine Entzündung des Herzmuskels<br />
oder eine Gehirnhautentzündung als Folge einer Influenza-<br />
Infektion sind nicht selten.<br />
Die echte Grippe ist also eine ernste Erkrankung, an der jedes Jahr<br />
auch ohne Epidemie viele Menschen sterben. Der Körper wird stark<br />
geschwächt. Ältere Menschen, Kinder sowie abwehrgeschwächte<br />
Patienten oder Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen<br />
sind besonders gefährdet.<br />
GRIPPEVIRUS ALS<br />
VERWANDLUNGSKÜNSTLER<br />
Influenza-Viren sind sehr viel aggressiver und vor allem wandlungsfähiger<br />
als die Schnupfenerreger. Denn der Grippevirus ändert<br />
ständig sein Aussehen und kann daher von unserem Immunsystem<br />
nicht rechtzeitig angegriffen werden. Auf einen neuen Virus muss<br />
unser Organismus erst Antikörper produzieren, und dies dauert<br />
eben einige Tage.<br />
In den letzten hundert Jahren kam es immer wieder zum Auftreten<br />
von verheerenden Grippeepidemien über die ganze Welt. Einer der<br />
massivsten Ausbrüche war im Winter 1967/68 die Hongkong-Grippe,<br />
die auch in Österreich das öffentliche Leben teilweise zum Erliegen<br />
kommen ließ. Um solche Epidemien zu vermeiden, wurde<br />
weltweit ein Influenza-Überwachungsdienst eingerichtet und vor ca.<br />
30 Jahren eine Grippe-Schutzimpfung entwickelt.
Influenza-Impfung 2010<br />
DREI ERREGERSTÄMME IN DEN IMPFSTOFFEN<br />
Die »Schweinegrippe« H1N1, die als Pandemie im vergangenen<br />
Herbst auch über Österreich hinweg schwappte,<br />
hat de facto die anderen H1N1-Influenza-Viren wirkungsvoll<br />
verdrängt. Jedenfalls findet sich in den Influenza-Impfstoffen<br />
für die nördliche Hemisphäre für die<br />
Grippe-Saison 2010/2011 mit Antigenen von A/Kalifornien/7/2009<br />
(H1N1-ähnlich) die entsprechende Komponente,<br />
die gegen die Erreger schützen soll.<br />
Weiters in den Impfstoffen enthalten sind A/Perth/16/2009 (H3N2-ähnlich) und schließlich<br />
gegen die Influenza B (B/Brisbane/60/2008-ähnlich). Die Zusammenstellung erfolgte nach<br />
der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO.<br />
Durch die weltweite Überwachung der Influenza kann man sehr genaue Voraussagen treffen,<br />
welche Virusstämme zirkulieren und die nächste Epidemie auslösen können. Diese Stämme<br />
werden dann für die Impfstoffherstellung verwendet.<br />
DIE SCHUTZIMPFUNG<br />
Die Wirksamkeit der Influenza-Schutzimpfung ist durch unzählige Studien belegt, sie erreicht<br />
etwa 90%. Allerdings wirkt sie natürlich nur gegen die Grippe und nicht gegen die Vielzahl<br />
anderer Erkältungskrankheiten. So können auch bei Grippe-Geimpften banale Infekte auftreten,<br />
die aber nichts mit der echten Influenza zu tun haben.<br />
Eine Impfung ist in erster Linie bei älteren Menschen und Kindern ratsam, aber auch bei Personen<br />
mit angeborener oder erworbener Immunschwäche, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen.<br />
Zusätzlich sollten alle jene Personen geimpft werden, die im Gesundheitswesen,<br />
bei Bahn, Post, Polizei oder im Schulwesen arbeiten. Also kurz gesagt, all jene Berufe, bei denen<br />
ständig ein Kontakt mit vielen anderen Menschen gegeben ist.<br />
Der Grippeimpfstoff wird jedes Jahr nach den aktuellen Beobachtungen neu zusammengestellt<br />
und ist wegen der schnellen Verwandlungsfähigkeit der Grippeviren nur für eine Saison<br />
brauchbar. Die Grippeimpfung ist im Oktober oder November besonders sinnvoll.<br />
Zur Vorbeugung der Grippe gelten natürlich auch die gleichen Maßnahmen wie für Erkältungen.<br />
Da die Influenza-Viren aber sehr aggressiv sind und epidemieartig über das Land hereinbrechen,<br />
bietet nur die Grippeimpfung einen ausreichenden Schutz.<br />
GELENKS- UND MUSKELSCHMERZEN<br />
Gliederschmerzen, Beschwerden in Gelenken und Muskeln sind ein typisches Begleitbild von<br />
grippalen Infekten und der echten Influenza. Meistens klingen die Beschwerden wenige Tage<br />
nach dem Infekt wieder ab und sind durch die Einnahme von Antirheumatika, die entzündungshemmend<br />
und schmerzlindernd wirken, leicht in den Griff zu bekommen.<br />
In manchen Fällen können die Gelenks- und Muskelschmerzen jedoch Monate bis Jahre bestehen.<br />
Auch Gelenksschwellungen kommen immer wieder vor, allen voran der Knie- und<br />
Sprunggelenke sowie der Fingergelenke. Man spricht dann von einer Arthritis. In diesem Falle<br />
sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen und eine entsprechende Therapie einleiten.<br />
Im akuten Stadium hat sich die Gabe von antirheumatischen Mischinfusionen in Kombination<br />
mit hochdosiertem Vitamin B-Komplex bewährt und führt zu einer äußerst raschen Unterdrückung<br />
der Beschwerden.<br />
Da Antirheumatika in der Vergangenheit immer wieder Probleme an Magen und Darm als<br />
unerwünschte Nebenwirkung hervorgerufen haben, hat die moderne Wissenschaft eine neue<br />
Generation von Antirheumatika (Coxibe) entwickelt. Bei gleich guter Wirkung treten die unerwünschten<br />
Begleiterscheinungen an Magen und Darm kaum noch auf.<br />
Auch diverse physikalische Therapiemaßnahmen wie Ultraschall, Elektrotherapie, Packungen<br />
und die Kurmedizin kommen bei Gelenks- und Muskelschmerzen zum Einsatz.<br />
Alternativ-medizinische Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie und die Magnetfeldtherapie<br />
können oft binnen kurzer Zeit die Gelenksbeschwerden zum Abklingen bringen.<br />
Sie eignen sich auch hervorragend zur Kombination mit Methoden der klassischen<br />
Schulmedizin.<br />
Sollten also Beschwerden an unseren Gelenken und Muskeln erheblich sein und länger andauern<br />
als die eigentliche Grunderkrankung, so ist die Einleitung von therapeutischen Maßnahmen<br />
absolut indiziert. www.dr-schwingenschloegl.at<br />
DA Oktober 2010<br />
© Sebastian Kaulitzky<br />
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Kalzium<br />
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gesunde<br />
Knochen<br />
Ein gesunder Knochen ist durch seine<br />
Festigkeit gekennzeichnet. Bis etwa zum<br />
35. Lebensjahr wird durch eine kalziumreiche<br />
Ernährung Kalzium in die Knochen<br />
eingelagert. Danach beginnt – beeinflusst<br />
durch verschiedenste Faktoren – der Knochenabbau,<br />
der wiederum durch kalziumreiche<br />
Ernährung verringert werden kann.<br />
Je mehr Knochenmasse also in der Jugend<br />
aufgebaut wird, desto geringer ist das Risiko<br />
an Osteoporose zu erkranken.<br />
Durch Einlagerung von Kalzium in die Knochengrundsubstanz erhält<br />
der Knochen seine Festigkeit – er verkalkt. Der Tagesbedarf<br />
an Kalzium liegt beim Erwachsenen bei 900 mg.<br />
Die Kalziumresorption wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst:<br />
l Lebensalter: je jünger der Mensch, desto besser erfolgt die Kalziumausnützung<br />
l Vitamin D: Ein wichtiger Partner für die Kalziumresorption stellt<br />
das Vitamin D dar, ohne das eine bedarfsgerechte Aufnahme nicht<br />
möglich ist. Dank seiner Hormonstufe wird ein Eiweißstoff gebildet,<br />
der aktiv das Kalzium aus dem Darm in das Blut transportiert.<br />
Vitamin D wird durch Sonnenlicht aktiviert – bewegen Sie sich<br />
deshalb viel an der frischen Luft und essen Sie speziell in der kalten<br />
Jahreszeit öfter Fisch.<br />
Zu den besonders Vitamin D-reichen Nahrungsmitteln zählen Forelle,<br />
Lachs, Thunfisch, Champignon, Butter, Eidotter,...<br />
l ...und vergessen Sie nicht, ausreichend Bewegung zu machen!!<br />
Nur wer seine Knochen ständig in Bewegung hält, kann das<br />
durch die Nahrung aufgenommene Kalzium auch verwerten. Bewegung<br />
im Alltag (Stiegensteigen, Spazierengehen,...) und Ausdauersportarten<br />
( Laufen, Schwimmen, Radfahren,...) helfen mit, Ihnen<br />
die maximale Kalziumausnützung zu gewährleisten!<br />
Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.) und<br />
Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />
30 DA Oktober 2010<br />
Wichtig für eine gute Kalziumausnutzung ist auch das Verhältnis<br />
von Kalzium und Phosphor in der Nahrung. Phosphor bzw. Phosphat<br />
wird zu 60 % resorbiert und ist Kalzium in dieser Hinsicht<br />
überlegen. Wird wesentlich mehr Phosphat als Kalzium aufgenommen,<br />
steigt der Phosphatgehalt des Blutes an. Da der Körper<br />
bemüht ist, ein ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis<br />
im Blut aufrechtzuerhalten, mobilisiert er Kalzium aus den<br />
Knochen, um das Missverhältnis auszugleichen. Zudem wird durch<br />
viel Phosphat in der Nahrung die Resorption von Kalzium vermindert.<br />
Durch die heutigen Ernährungsgewohnheiten mit viel Fleisch<br />
und Wurst, Fertigprodukten und Cola und Co. wird jedoch häufig<br />
mehr Phosphat zugeführt als Kalzium.<br />
Ebenso verschlechtert wird die Situation durch ein Übermaß an<br />
Bohnenkaffee (max. 2 bis 3 Tassen pro Tag) und Kochsalz. Auch<br />
Abführmittel können durch die zu massive Entleerungen des Darms<br />
zu einem Mangel an Mineralstoffen führen.<br />
Selbstverständlich zählen Milch und Milchprodukte zu den Kalzium-Lieferanten<br />
schlechthin. Wer allerdings aus gesundheitlichen,<br />
weltanschaulichen oder anderen Gründen Milchprodukte vom Speiseplan<br />
streicht, sollte dann alternative Kalziumlieferanten wie Grünkohl,<br />
Brokkoli, Mandeln, Lauch, Fenchel, Sellerie, Sojabohnen,<br />
Kichererbsen oder kalziumangereicherte Sojamilch in die Kost einbauen.<br />
Verwenden Sie bei der Zubereitung das Kochwasser immer weiter,<br />
Kalzium ist wasserlöslich und würde ansonsten in den Ausguss geschüttet<br />
werden!<br />
Auch Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Löwenzahn, Brenn -<br />
nessel und Kresse unterstützen<br />
Kalziumreiches Getreide: Bevorzugen Sie Vollkornprodukte als<br />
Hauptspeise oder Beilage, Amaranth, Quinoa, Hafer und Buchweizen<br />
sind hier unter den Getreidesorten die Renner.<br />
Samen und Nüsse: Achten Sie auf den hohen Fettgehalt! Sesam,<br />
Mandel, Haselnüsse, Leinsamen, Sonnenblumenkerne,....<br />
Kalziumreiches Obst: Beerenfrüchte (Brombeeren, Erdbeeren,<br />
Himbeeren, Ribiseln,....), Südfrüchte ( Orangen, Mandarinen, Kiwi,....)<br />
Getränke: Versuchen Sie täglich 2 bis 3 l Flüssigkeit zu trinken!<br />
Kalziumreiche Mineralwässer z.B. Entsprechende Heilquellen<br />
enthalten 250mg/l im Vergleich zu normalem Tafelwasser mit<br />
rund 100 mg/l.<br />
●<br />
© Sebastian Kaulitzky
© Dash<br />
KOPFSCHMERZ<br />
Betreuung in der Apotheke<br />
Migräne<br />
– eine Frauenkrankheit?<br />
Migräne ist eine chronische Erkrankung, die die<br />
Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Migräne<br />
wird zwar oft als Frauenleiden betrachtet, kommt jedoch<br />
bei beiden Geschlechtern vor. Frauen sind allerdings mit einer<br />
Prävalenz von 15 bis 25 % zwei- bis dreimal so häufig<br />
betroffen wie Männer mit 6 bis 10 %. Im Kindes- und Jugendalter<br />
liegt die Prävalenz bei 3- bis 11-Jährigen zwischen<br />
3 und 5 % und steigt danach bis zum 18. Lebensjahr<br />
bei Knaben auf etwa 7% und bei Mädchen auf etwa 12%<br />
an. AUTORIN: UNIV.-PROF. DR. ÇIÇEK WÖBER-BINGÖL<br />
Die Migräne ohne Aura ist die bei weitem häufigste Manifestationsform<br />
der Migräne. Bei vielen Patienten kündigt sich die Attacke durch Vorboten<br />
wie Müdigkeit, Gähnen, Überempfindlichkeit gegenüber Licht,<br />
Lärm und Gerüche oder Gereiztheit an. Die Kopfschmerzen zeichnen sich<br />
durch meist einseitige oder einseitig betonte Schmerzen aus. Die Schmerzintensität<br />
ist mittelstark bis stark. Besonders hervorzuheben ist der pochende,<br />
klopfende bzw. pulsierende Charakter, wie auch die Zunahme der Schmerzen<br />
bei körperlichen Routineaktivitäten. Begleitet werden die Kopfschmerzen stets<br />
von weiteren Symptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Überempfindlichkeit gegenüber<br />
Licht, Lärm und Gerüchen sowie von zahlreichen anderen Beschwerden.<br />
Die Dauer der Kopfschmerzen variiert zwischen einigen Stunden und drei<br />
Tagen. Bei einem Teil der Patienten bleiben nach dem Abklingen der Kopfschmerzen<br />
Erschöpfung, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit noch für einige<br />
Stunden bestehen.<br />
Etwa 15 bis 20 % der Migränebetroffenen leiden an einer Migräne mit Aura, die<br />
durch passagere fokale zerebrale Funktionsstörungen gekennzeichnet ist. Meistens<br />
entwickelt sich die Symptomatik innerhalb von 5 bis 20 Minuten und klingt innerhalb<br />
von 60 Minuten spontan ab. Am häufigsten sind Sehstörungen wie farbige Blitze<br />
oder bizarre Muster, die sich allmählich vom Zentrum der Gesichtsfeldhälfte zur<br />
Peripherie hin ausbreiten. Zweithäufigstes Aura-Symptom sind einseitiges Ameisen-<br />
DA Oktober 2010<br />
31
© Adam Gregor<br />
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32 DA September 2010<br />
Kopfschmerzen, die an den pillenfreien Tagen auftreten, werden<br />
wahrscheinlich ebenfalls durch den Abfall des Östrogenspiegels<br />
ausgelöst.<br />
Hormonersatztherapie<br />
Es ist nicht auszuschließen, dass sich eine Hormonersatztherapie bei<br />
postmenopausalen Frauen ungünstig auf eine vorbestehende Migräne<br />
auswirken bzw. mit höherer Migräneprävalenz assoziiert sein kann.<br />
Schwangerschaft<br />
Eine Schwangerschaft wirkt sich bei der Mehrzahl der Frauen auf<br />
den Migräneverlauf positiv aus. Manchmal kann sich Migräne aber<br />
auch während einer Schwangerschaft erstmals entwickeln. Als Erklärung<br />
für die Besserung der Migräne während einer Schwanger-<br />
Unter allen potenziellen Auslösern von Migräneattacken kommt<br />
der Menstruation die größte Bedeutung zu.<br />
laufen oder »Einschlafen«, die meist den Arm und/oder Anteile des<br />
Gesichts betreffen. Weiters können Sprachstörungen auftreten.<br />
Migräne und Menstruation<br />
Unter allen potenziellen Auslösern von Migräneattacken kommt der<br />
Menstruation die größte Bedeutung zu. Perimenstruell ist das Risiko<br />
für das Auftreten einer Migräneattacke verdoppelt. Diagnostisch<br />
wird eine rein menstruelle Migräne von menstruationsgebundener<br />
Migräne unterschieden. Bei ersterer tritt Migräne ausschließlich in<br />
Zusammenhang mit der Menstruation auf, bei letzterer kommen zusätzlich<br />
Attacken ohne Zusammenhang mit dem Zyklus vor.<br />
Als pathogenetische Grundlage der menstruellen Migräne wird eine<br />
abnorme Reaktion von Neurotransmittern auf den zyklusbedingten<br />
Abfall des Östrogenspiegels angenommen.<br />
Migräne und Eisprung<br />
In keiner einzigen prospektiven Studie fanden sich Hinweise, dass<br />
der Eisprung das Auftreten von Migräneattacken begünstigen würde.<br />
Ganz im Gegenteil, scheint der Eisprung das Risiko, Kopfschmerzen<br />
zu entwickeln, zu reduzieren.<br />
Orale Kontrazeptiva<br />
Zum Einfluss oraler Kontrazeptiva auf den Migräneverlauf liegen<br />
keine eindeutigen Studienergebnisse vor. Eine Verschlechterung der<br />
Migräne durch orale Kontrazeptiva wurde bei 18 bis 50 %, eine<br />
Besserung bei 3 bis 35 % und ein fehlender Einfluss bei 39 bis 65%<br />
der Patientinnen beschrieben.<br />
schaft wird der hohe Östrogenspiegel angeführt. Als Risikofaktoren<br />
für eine fehlende Besserung werden menstruelle Migräne, übermäßiges<br />
und anhaltendes Erbrechen im zweiten Schwangerschaftsdrittel<br />
und ein pathologischer Schwangerschaftsverlauf genannt.<br />
Dem Stillen wird ein protektiver Effekt, was das Wiederauftreten<br />
der Migräneattacken nach der Geburt betrifft, zugeschrieben.<br />
Akuttherapie der Migräne<br />
Leicht- bis mittelgradige Kopfschmerzen werden primär mit Analgetika<br />
oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt. Zur<br />
Selbstmedikation eignen sich Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Paracetamol<br />
und Mischpräparate.<br />
Migräneprophylaxe<br />
Allgemein kann empfohlen werden auf regelmäßige Mahlzeiten,<br />
ausreichende Flüssigkeitszufuhr und einen geregelten Schlaf-<br />
Wachrhythmus zu achten. Eine prophylaktische Therapie ist zu<br />
empfehlen, wenn die Durchschnittsfrequenz der Migräneattacken<br />
drei pro Monat überschreitet oder die Attacken auf Akutmedikation<br />
schlecht ansprechen. Zur Evaluation der Therapie ist ein Kopfschmerzkalender<br />
unerlässlich.<br />
Unter den nichtmedikamentösen Therapien kommen dem Entspannungstraining,<br />
dem Biofeedback sowie der Akupunktur die größte<br />
Bedeutung zu.<br />
Ihr Apotheker berät Sie gerne bei der Auswahl des richtigen Medikamentes<br />
bzw. Ihrer Therapie.<br />
Autorin: Univ.-Prof. Dr. Çiçek Wöber-Bingöl,<br />
Leiterin der Kopfschmerzambulanz für Kinder und Jugendliche, Univ.-Klinik für<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie, 1090 Wien<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H.,<br />
1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler.<br />
Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi, Mag.<br />
pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Univ.-Prof. Dr. Helmut Madersbacher, Mag. pharm. Irina Schwab egger, Dr.<br />
Thomas Schwingenschlögl, Mag. Ingrid Trebo, Univ.-Prof. Dr. Çiçek Wöber-Bingöl, Petra Zacherl (DA Mutter & Kind, DA Diabetes- News, DA<br />
Kids, Kochrezepte), Dr. Andreas Ziegler, Mag. pharm. Erich Zöchling. Anzeigenannahme: Ruth Salomon, DW 28. Wissenschaftlicher Fachbeirat:<br />
Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer,<br />
Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka,<br />
Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Foto<br />
Titelseite: shutterstock.com/Monkey Business Images Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication,<br />
Tel. 01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />
Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />
sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />
gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion übereinstimmen muss. Die<br />
3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche als auch<br />
die männliche Form. Preise ohne Gewähr.
GPK
HARNINKONTINENZ<br />
Ursachen, Diagnostik und Therapie<br />
Harninkontinenz<br />
– reden wir darüber!<br />
© Mudassar Ahmed Dar, DSBfoto<br />
34 DA Oktober 2010
Unfreiwilliger Harnverlust (»Harninkontinenz«), im Volksmund oft als »Blasenschwäche«<br />
bezeichnet, ist ein weitverbreitetes Leiden und kann viele Ursachen<br />
haben. Prinzipiell kann sowohl eine Fehlfunktion der Harnblase, als auch eine<br />
Fehlfunktion des Schließmuskels, mitunter auch die Kombination von beiden,<br />
zur Harninkontinenz führen.<br />
AUTOR: UNIV.-PROF. DR. HELMUT MADERSBACHER<br />
Schätzungen zufolge sind jede vierte Frau und jeder zehnte<br />
Mann im Laufe des Lebens von Harninkontinenz betroffen:<br />
bei der Frau überwiegt im mittleren Lebensalter die Belas -<br />
tungsinkontinenz infolge Beckenbodenschwäche, mit zunehmendem<br />
Alter findet sich dann häufiger die Dranginkontinenz bzw. eine<br />
gemischte Drang- und Belastungsinkontinenz.<br />
Die häufigste Inkontinenzform beim Mann ist die Dranginkontinenz,<br />
eine Belastungsinkontinenz findet sich, von neurogenen Erkrankungen<br />
abgesehen, fast nur nach einer Operation wegen Prostatakrebs.<br />
Im höheren Alter sind Frau und Mann in gleichem Maße von Inkontinenz<br />
betroffen, in Alten- und Pflegeheimen sind ca. 60 % der Bewohner<br />
inkontinent, mit der zunehmenden Zahl an Dementen steigt<br />
dieser Prozentsatz.<br />
DAS BLASENTAGEBUCH – EIN WICHTIGES<br />
HILFSMITTEL<br />
Das Führen eines Blasentagebuches über 2 bis 3 Tage dokumentiert<br />
schriftlich die Zeiten der Blasenentleerung, die jeweils entleerte<br />
Harnmenge, weiters, ob der Betroffene zum Zeitpunkt der Entleerung<br />
noch trocken war oder bereits eingenässt hat, sowie erkennbare<br />
Umstände, die zum Einnässen geführt haben (Inkontinenzaus -<br />
löser), weiters die 24-Stunden-Harnmenge bzw. die Harnausscheidung<br />
tagsüber und nachts. Das Blasentagebuch erfasst somit den<br />
Ist-Zustand des Miktionsverhaltens. Es ist heute Standard bei der<br />
Abklärung von Blasenfunktionsstörungen, ist kostengünstig, exakter<br />
als ein Erstgespräch allein und verdient demnach eine genaue<br />
Auswertung. Es ist die Grundlage für ein individualisiertes Kontinenztraining<br />
bzw. für einen entsprechenden Miktionsplan und sollte<br />
zumindest am Beginn der Therapie fortgeführt werden, um den<br />
Erfolg zu dokumentieren, was letztlich auch ein positives Feedback<br />
für den Betroffenen bedeutet.<br />
DRANGINKONTINENZ<br />
Etwa 10 % der Bevölkerung über 40 sind von einer überaktiven Blase<br />
betroffen. Schlüsselsymptom ist der plötzliche, ohne Vorwarnung,<br />
auftretende starke Harndrang, der bei etwa einem Viertel der<br />
Betroffenen auch zur Dranginkontinenz führt. Zudem klagen diese<br />
Betroffenen über gehäufte Blasenentleerungen tagsüber und nachts.<br />
Zunächst gilt es mögliche Ursachen des Dranges aufzudecken und<br />
wenn möglich zu beseitigen. Dazu gehört die Behandlung und Vorbeugung<br />
wiederholter Harnwegsinfektionen, bei der Frau eine Hormonsubstitution,<br />
beim Mann die Behandlung der obstruierenden<br />
Prostata. Sind keine Ursachen feststellbar<br />
oder bestehen die Beschwerden auch nach<br />
der Behandlung einer vermeintlichen Ur-<br />
HARNINKONTINENZ<br />
Univ.-Prof. Dr. Helmut<br />
Madersbacher<br />
sache, so sind im Weiteren verhaltenstherapeutische Maßnahmen<br />
und Arzneimittel – manchmal auch eine Elektrotherapie – Säulen<br />
der Behandlung.<br />
VERHALTENSTHERAPEUTISCHE<br />
MASSNAHMEN<br />
Die Veränderung von bestimmten Verhaltensweisen und Beseitigung<br />
von kontinenzfeindlichen Umgebungsfaktoren führen zu einer<br />
besseren Blasenkontrolle. Das Kontinenztraining umfasst eine Reihe<br />
von unterschiedlichen verhaltenstherapeutischen Maßnahmen,<br />
die individuell auf den Patienten und seine Erkrankung abgestimmt<br />
werden. So kann letztlich Inkontinenz vermieden und in vielen Fällen<br />
zumindest eine abhängige Kontinenz (s. Inkontinenz im Alter)<br />
erreicht werden.<br />
Einen Betroffenen mit Motivation, entsprechenden geistigen Fähigkeiten<br />
und ausreichender Mobilität kann man zum Miktions -<br />
training anleiten: steht gehäufter Harndrang mit kurzen Entleerungsintervallen<br />
im Vordergrund, liegt der Schwerpunkt darin, dem<br />
Betroffenen zu zeigen, wie er Drang mit äußerster Konzentration<br />
und durch gleichzeitiges Anspannen des Beckenbodens so lange unterdrücken<br />
kann, bis der quälende Harndrang wieder abgeklungen<br />
ist (ca. 20 Sekunden). Danach kann er in Ruhe die Toilette aufsuchen<br />
und die Blase entleeren.<br />
Bei kleinkapazitärer Blase ist eine medikamentöse Unterstützung<br />
zur Erhöhung der funktionellen Blasenkapazität mit Reduktion der<br />
Miktionsfrequenz hilfreich. Mitunter ist es notwendig, zu lange<br />
Miktionsintervalle zu verkürzen: bei älteren Menschen kommt es<br />
mitunter erst bei sehr voller Blase, ohne Vorwarnung, plötzlich zum<br />
Drang, häufig mit Inkontinenz. Ziel ist es in diesem Fall, die Harnblase<br />
frühzeitig, zu vorgegebenen Zeiten zu entleeren, bevor es<br />
durch Überfüllung zum Einnässen kommt.<br />
Bei Patienten, bei denen aufgrund von körperlichen oder geistigen<br />
Einschränkungen eine aktive Mitarbeit nicht in ausreichendem<br />
Maße zu erwarten ist, kann man durch ein Toilettentraining, zumindest<br />
tagsüber, eine abhängige Kontinenz (siehe Kapitel Harninkontinenz<br />
im Alter) erreichen. Ziel des Toilettentrainings ist es, die<br />
Blasenentleerungsintervalle der individuellen, funktionellen Blasenkapazität<br />
anzupassen. Der Toilettengang wird dann veranlasst,<br />
wenn die Blase zwar gut gefüllt, aber die kritische Harnmenge, bei<br />
der normalerweise der Harndrang auftritt und der Miktionsreflex<br />
ausgelöst wird, noch nicht erreicht ist. Aufgabe der Pflegeperson ist<br />
DA Oktober 2010<br />
35
HARNINKONTINENZ<br />
DIE HÄUFIGSTEN FORMEN DER<br />
HARNINKONTINENZ<br />
Dranginkontinenz ist unfreiwilliger Harnabgang, verbunden<br />
mit starkem Harndrang, verursacht durch eine Fehlfunktion der<br />
Harnblase.<br />
Belastungsinkontinenz (früher auch Stressinkontinenz genannt)<br />
ist Folge eines defekten Blasenverschlusses: beim Husten, Niesen,<br />
Heben schwerer Lasten oder beim Treppensteigen kommt es<br />
zum unfreiwilligem Harnabgang.<br />
Insbesondere bei älteren Frauen findet sich häufig eine gemischte<br />
Harndrang- und Belastungsinkontinenz.<br />
Neurogene Inkontinenz entsteht, wenn Nervenzentren und Nervenbahnen,<br />
die für die Steuerung von Blase und Schließmuskel<br />
verantwortlich sind, geschädigt sind: zu den häufigsten Ursachen<br />
gehören der Diabetes mellitus, Demenzerkrankungen, der<br />
M.Parkinson, die Multiple Sklerose und die Querschnittlähmung<br />
traumatischer oder nicht traumatischer Genese.<br />
Überlaufinkontinenz entsteht, wenn in einer übervollen Blase<br />
der Druck höher wird als der Verschlussdruck des Schließmuskels.<br />
Ursachen sind entweder ein schwacher Blasenmuskel<br />
und/oder ein Hindernis am Blasenausgang, das die Harnentleerung<br />
erschwert.<br />
Extraurethrale Inkontinenz bedeutet Harnabgang über andere<br />
Kanäle als über die Harnröhre, erworben über eine Fistelbildung<br />
oder angeboren.<br />
es, den Betroffenen rechtzeitig zum Toilettengang aufzufordern<br />
oder ihn zur Toilette zu bringen (Toiletting). Die jeweiligen Toilettenzeiten<br />
werden aus dem Blasentagebuch ermittelt.<br />
Ein erfolgreiches Miktions- und Toilettentraining erfordert ein kontinenzförderndes<br />
Umfeld, eine entsprechende Kleidung sowie zu<br />
Beginn eine adäquate Versorgung mit Kontinenzeinlagen.<br />
PHARMAKOTHERAPIE DER<br />
DRANGINKONTINENZ<br />
Zur medikamentösen Therapie werden so genannte Anticholinergika<br />
zur Entspannung der Blasenmuskulatur eingesetzt. Anticholinergika<br />
beeinflussen aber auch die Funktionen anderer Organe; besonders<br />
störend sind Mundtrockenheit (verringerte Speichelproduktion),<br />
Magenbeschwerden und Verstopfung, weiters Anpassungsstörungen<br />
des Auges, Hautrötung und nicht zuletzt auch Herzrhythmusstörungen.<br />
Rund 70 % der Betroffenen profitieren durch Anticholinergika.<br />
Sind Anticholinergika nicht effektiv oder werden sie schlecht vertragen,<br />
so stehen als Alternativen das Botulinum Toxin A sowie die<br />
Elektrotherapie zur Verfügung.<br />
BELASTUNGSINKONTINENZ<br />
Drei Mechanismen können zur Belastungsinkontinenz führen: eine<br />
direkte Schädigung des Schließmuskels, u. a. altersbedingte oder<br />
durch anderweitige Schädigung, eine Beckenbodenschwäche, etwa<br />
bei Geburt infolge Läsion der Bänder, der Muskulatur und Nerven<br />
im kleinen Becken und altersbedingte (hormonelle) Veränderungen,<br />
die dazu führen, dass der geschwächte Beckenboden bei abrupten<br />
Drucksteigerungen im Bauchraum keinen entsprechenden Gegendruck<br />
mehr aufbauen kann.<br />
36 DA Oktober 2010<br />
An erster Stelle in der Therapie steht das »Beckenbodentraining«,<br />
wobei sein Sinn nicht bzw. nicht nur in einer Kräftigung der Muskulatur<br />
liegt, viel mehr müssen die Frauen wieder lernen, die richtigen<br />
Muskeln zur richtigen Zeit einzusetzen. Biofeedback und Elektrotherapie<br />
können dabei hilfreich sein. Die Erfolgschancen liegen je<br />
nach Schwere bei 60 bis 70 %. Voraussetzung ist die Anleitung und<br />
die Kontrolle durch eine Physiotherapeutin sowie das Üben des<br />
Erlernten zu Hause. Eine Beckenboden-Reedukation nur aufgrund<br />
von schriftlichen Anweisungen ist nicht zielführend. Unterstützend<br />
sind Gewichtsreduktion, Raucherentwöhnung, Stuhlgangregelung,<br />
kontrolliertes Trinken und regelmäßige Blasenentleerung.<br />
Eingesetzt und für die Indikation Belastungsinkontinenz zugelassen<br />
ist darüber hinaus die Substanz Duloxetin.<br />
Standard in der operativen Therapie ist heute die Implantation eines<br />
Kunststoffbandes, das u-förmig um die Mitte der Harnröhre gelegt<br />
wird. Diese Operation ist wenig belastend, die 5-Jahres-Erfogsrate<br />
liegt bei etwa 85 %.<br />
DIE INKONTINENZ DES MANNES<br />
Beim Mann tritt eine Dranginkontinenz häufig in Kombination mit<br />
Beschwerden infolge einer vergrößerten und die Harnentleerung behindernden<br />
Prostata, wobei die Dranginkontinenz sowohl Folge<br />
der gestörten Blasenentleerung, als auch ein eigenständiges Krankheitsbild<br />
darstellen kann. Üblicherweise wird zunächst die Obstruktion<br />
durch den Einsatz von Alphablockern behandelt. Dauern die<br />
Beschwerden der überaktiven Blase bzw. Dranginkontinenz, kommen<br />
zusätzlich Anticholinergika zum Einsatz. Die Belastungsinkontinenz<br />
beim Mann ist fast immer Folge einer Operation wegen<br />
Prostatakrebs: Beckenbodentraining und Duloxetin führen postoperativ<br />
zu einer rascheren Kontinenz, bei etwa 5 bis10 % der Betroffenen<br />
bleibt die Inkontinenz bestehen und ist auch ein Jahr postoperativ<br />
noch nachweisbar. Für diesen Fall stehen eine Reihe von operativen<br />
Methoden inkl. Implantation eines künstlichen Schließmuskels<br />
zur Verfügung.<br />
SPEZIELLE ASPEKTE DER INKONTINENZ<br />
IM ALTER<br />
Als Risikofaktoren für Inkontinenz im Alter gelten neben dem Alter<br />
Symptome der gestörten Funktion des unteren Harntraktes, Stoffwechselerkrankungen<br />
wie Diabetes mellitus, neurologische Erkrankungen,<br />
Leistungsschwäche, Immobilisation, Multimorbidität und<br />
Wechselwirkung bestimmter Arzneimittel. Fragen Sie dazu Ihren<br />
Apotheker. »Unabhängige Kontinenz« (kontinent bleiben nach Absetzen<br />
der erfolgreichen Therapie) ist selten erreichbar, nur bei<br />
»temporärer« Inkontinenz, wenn fassbare Inkontinenzauslöser vorhanden<br />
und therapierbar sind. Erreichbar ist jedoch häufig eine<br />
»abhängige« Kontinenz (kontinent bleiben, bei Fortführen der<br />
erfolg reichen Therapie). Ist auch dies nicht möglich, sollte zumindest<br />
eine »soziale« Kontinenz (durch entsprechende Inkontinenzhilfsmittel<br />
wieder gesellschaftsfähig) möglich sein.<br />
KANN MAN INKONTINENZ VORBEUGEN?<br />
Verschiedene Lebensgewohnheiten können beim Zustande kommen<br />
einer Harninkontinenz sowie für ihre Behandlung eine Rolle spielen.<br />
Übergewicht ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Häufigkeit<br />
von Harninkontinenz, Gewichtsabnahme eine Behandlungsoption<br />
bei Belastungs- und Dranginkontinenz. Rauchen führt zu einem erhöhten<br />
Risiko für ausgeprägte Belastungsinkontinenz.<br />
Übermäßiges Trinken verstärkt die Inkontinenz, weniger Koffein<br />
bessert Harninkontinenz, Kohlensäure-Getränke erhöhten das<br />
Risiko für Symptome der überaktiven Blase. Chronisches Pressen<br />
bei Verstopfung kann ebenfalls zur Belastungsinkontinenz<br />
führen. l
FONDS GESUNDES ÖSTERREICH<br />
Ernährungs – Hotline 0810 810 227<br />
Eine Vielzahl an Nahrungsmitteln steht uns heute zur Verfügung. Es ist daher nicht<br />
leicht, trotz der Angebots-Vielfalt den Überblick zu bewahren, einen optimalen<br />
Speisezettel zusammenzustellen und einen gesunden Ernährungsstil zu finden. Oft<br />
werden die Konsumenten auch mit widersprüchlichen Angaben zum Thema<br />
Ernährung konfrontiert. Werbung und Einzelinteressen von Firmen tragen zur<br />
Orientierungslosigkeit bei. Fest steht, dass die richtige Ernährung einen<br />
entscheidenden Beitrag zum körperlichen Wohlbefinden leistet.<br />
Unter 0810 810 227 stehen ErnährungswissenschafterInnen<br />
von Montag bis Freitag, von 9 bis 15 Uhr, aus ganz Österreich<br />
zum Ortstarif für Anfragen und Auskünfte rund um die<br />
Ernährung zur Verfügung.<br />
Die Hotline richtet sich mit wissenschaftlich fundierten und praxisnahen<br />
Informationen zu sämtlichen Bereichen der Ernährung an<br />
breite Bevölkerungsgruppen:<br />
● Schwangere und stillende Mütter<br />
● Eltern mit Informationen zur Ernährung von Säuglingen und<br />
Kleinkindern<br />
● Jugendliche<br />
● Erwachsene<br />
● Ältere Menschen<br />
● SportlerInnen<br />
Weiters richtet sich die Hotline auch an MultiplikatorInnen, d.h.<br />
Personen, die beruflich mit einer oder mehreren der oben angeführten<br />
Zielgruppen in Kontakt stehen; sowie an Medien, die das Thema<br />
Ernährung behandeln.<br />
ERNÄHRUNGSHOTLINE – EINE AUSWAHL<br />
HÄUFIG GESTELLTER FRAGEN:<br />
n Sind probiotische Joghurts gesünder als herkömmliche Joghurts?<br />
n Es wird immer wieder behauptet, dass man ohne Nahrungs -<br />
ergänzungspräparate seinen Vitamin- und Mineralstoffbedarf<br />
heutzutage nicht mehr decken kann. Stimmt das?<br />
n Ich bin 60 Jahre alt und man hört so oft, dass man in diesem Alter<br />
zusätzliche Vitamine einnehmen soll – stimmt das bzw.<br />
muss ich jetzt anders essen?<br />
n Wie gesund ist Apfelessig als Getränk zum Entschlacken?<br />
Informationen und Auskunft zu allen weiteren Fragen:<br />
unter 0810 810 227, Montag bis Freitag 9 bis 15 Uhr<br />
zum Ortstarif.<br />
Der Fonds Gesundes Österreich unterstützt Projekte<br />
zur Gesundheitsförderung und Prävention.<br />
Aspernbrückengasse 2 ■ 1020 Wien ■ Tel. 01/895 04 00 ■ E-Mail: info@fgoe.org ■ www.fgoe.org, www.gesundesleben.at<br />
© VKI<br />
© VKI<br />
Gesundheitsferentin<br />
für Ernährung, Fonds<br />
Gesundes Österreich<br />
Mag. Rita Kichler<br />
Mag. Birgit Beck<br />
Ernährungswissen -<br />
schafterin und Projekt -<br />
leiterin beim Verein für<br />
Konsumenteninformation<br />
(VKI). Beantwortet alle<br />
Fragen rund ums Essen<br />
und Trinken.<br />
Mag. Martina Karla<br />
Steiner<br />
Ernährungswissen -<br />
schafterin und Projekt -<br />
assistentin beim Verein für<br />
Konsumenteninformation<br />
(VKI). Beantwortet alle<br />
Fragen rund ums Essen<br />
und Trinken.<br />
DA Oktober 2010<br />
© Fonds Gesundes Österreich<br />
37
DARMERKRANKUNGEN<br />
38 DA Oktober 2010<br />
Lebensstil, Essgewohnheiten und<br />
Allgemeinmaßnahmen haben nach<br />
heutiger Erkenntnis nur marginalen<br />
Einfluss auf die Darmträgheit. Der<br />
Rat zu mehr Bewegung, ballaststoffreicher<br />
Kost und erhöhter<br />
Trinkmenge ist zwar gut gemeint,<br />
für Betroffene erfahrungsgemäß<br />
jedoch wenig hilfreich.<br />
© Sinisa Botas
Obstipation – Verstopfung<br />
Obstipation ist definiert als Stuhlverhaltung infolge unvollständiger<br />
Darmentleerung. In puncto Stuhlfrequenz herrschen dabei in der Bevölkerung<br />
noch immer falsche Vorstellungen. Eine normale Stuhlkonsistenz<br />
vorausgesetzt, kann diese im Bereich von dreimal täglich bis<br />
dreimal wöchentlich liegen. Von einer chronischen Obstipation spricht<br />
man bei einer Beschwerdedauer von über zwei Monaten. Obstipation<br />
ist mit einer geschätzten Prävalenz von 2 bis 20 % in Europa ein sehr<br />
verbreitetes Problem. Überdurchschnittlich häufig betroffen sind Senioren.<br />
In dieser Altersgruppe steckt hinter der Darmträgheit oft ein<br />
multifaktorielles Geschehen: altersbedingte Funktionseinschränkungen<br />
des Verdauungstrakts wie z.B. Pankreasinsuffizienz, Kau- und<br />
Schluckprobleme etc., Mehrfacherkrankung und viele verschiedene<br />
Arzneimittel.<br />
Laxantien helfen<br />
Lebensstil, Essgewohnheiten und Allgemeinmaßnahmen haben nach<br />
heutiger Erkenntnis nur marginalen Einfluss auf die Darmträgheit.<br />
Der Rat zu mehr Bewegung, ballaststoffreicher Kost und erhöhter<br />
Trinkmenge ist zwar gut gemeint, für Betroffene erfahrungsgemäß jedoch<br />
wenig hilfreich. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der<br />
Ballaststoffanteil in der Nahrung zwischen Obstipierten und Kontrollpersonen<br />
nicht unterscheidet. Da Ballaststoffe Völlegefühl und<br />
Meteorismus begünstigen können, wird damit das subjektive Befinden<br />
der Patienten manchmal sogar noch verschlechtert. Insbesondere<br />
Personen mit chronischer Obstipation sind aufgrund dessen häufig<br />
auf die Therapie mit wirksamen und gut verträglichen Laxantien –<br />
das sind Arzneimittel zur Beschleunigung der Stuhlentleerung – angewiesen.<br />
Vor Beginn der Selbstmedikation sind zunächst mögliche<br />
Warnsignale abzuklären, die auf eine schwerwiegendere Erkrankung<br />
wie z.B. Tumore hindeuten können und deshalb eine ärztliche Untersuchung<br />
erfordern.<br />
Geht die Obstipation mit folgenden Begleiterscheinungen<br />
einher, ist ein Arztbesuch zu empfehlen:<br />
l intensive Bauchschmerzen<br />
l Verstopfung und Durchfall im Wechsel<br />
l rektale Blutungen<br />
l ungewollter Gewichtsverlust<br />
l gastrointestinaler Tumor oder entzündliche Darmerkrankung<br />
in der Verwandtschaft<br />
DARMERKRANKUNGEN<br />
Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation<br />
Durchfall und Verstopfung<br />
Durchfall (Diarrhoe) und Verstopfung (Obstipation) sind selbst keine spezifischen Erkrankungen,<br />
sondern in erster Linie Krankheitssymptome, die verschiedene Ursachen haben können. Zur<br />
Therapie dieser Symptome steht eine Reihe verschiedener effektiver Arzneimittel im Rahmen der<br />
Selbstmedikation zur Verfügung. Um zu erkennen, ob die den Symptomen zu Grunde liegende<br />
Erkrankung möglicherweise die Grenzen der Selbstmedikation überschreitet, sind die Beratung in<br />
der Apotheke und die Abklärung möglicher Ursachen besonders wichtig.<br />
AUTOR: DR. ANDREAS ZIEGLER<br />
Laxantien im Vergleich<br />
Um den Stuhlgang zu fördern, verfolgt man mit Laxantien das Ziel,<br />
den zu trockenen, harten Stuhl aufzuweichen und das Stuhlvolumen<br />
zu erhöhen. Dieses führt über neuromuskuläre Wege zu Reflexen im<br />
Darm, die damit den Defäkationsreiz fördern bzw. auslösen. Aus<br />
diesem Mechanismus leiten sich verschiedene medikamentöse Strategien<br />
ab:<br />
l Quellstoffe: Bei Quellstoffen wie Floh- oder Leinsamen ist die<br />
Einnahme mit ausreichend Flüssigkeit wichtig. Bei einer Comedikation<br />
soll das Laxans in mindestens halbstündigem Abstand zu den anderen<br />
Arzneimitteln eingenommen werden, um deren Resorption<br />
nicht zu beeinträchtigen. Bei akuten entzündlichen Darmerkrankungen<br />
oder Darmverschluss darf Leinsamen nicht angewendet werden.<br />
l Osmolaxantien: Osmolaxantien, z.B. Lactulose, Macrogole,<br />
Natrium- und Magnesiumsulfat, wirken aufgrund ihrer osmotischen<br />
Wirkung im Darm abführend. Sie erhöhen das Stuhlvolumen, was<br />
wiederum peristaltische Reflexe der Darmmuskulatur auslöst. Dank<br />
fehlender Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind diese<br />
Präparate für Patienten unter Polymedikation prädestiniert. Lactulose<br />
wird allerdings im Kolon bakteriell zu gasbildenden Produkten<br />
verstoff wechselt und führt daher oft zu Meteorismus, Völlegefühl<br />
oder gar Bauchschmerzen.<br />
l Antiresorptive und hydragoge Substanzen: Laxantien dieses<br />
Typs, z.B. Bisacodyl, Natriumpicosulfat, hemmen die Natriumionenund<br />
Wasserresorption und fördern zugleich in unterschiedlichem Ausmaß<br />
den Einstrom von Elektrolyten und Wasser in das Darmlumen.<br />
Nach Einnahme tritt die Wirkung je nach Arzneistoff nach 6 bis 10<br />
Stunden ein. Dragees mit Bisacodyl oder Natriumpicosulfat sind magensaftresistent<br />
überzogen und müssen unzerkaut geschluckt werden.<br />
Elektrolytstörungen durch Laxantien<br />
Die kurzfristige Einnahme von Laxantien führt bei Gesunden nur<br />
sehr selten zu Verschiebungen im Elektrolythaushalt. Insbesondere<br />
bei Kindern oder älteren Patienten kann Laxantien-Gebrauch ohne<br />
Elektrolytausgleich den Mineralstoffhaushalt jedoch in Schieflage<br />
bringen. Primär kommt es zu Natriumverlusten, die eine Kaliumverarmung<br />
nach sich ziehen. Diese verstärkt im Sinne eines Teufelskreises<br />
wiederum die Obstipation. Um Elektrolytverschiebungen<br />
vorzubeugen, enthalten manche Arzneimittel einen bilanzierten<br />
Elektrolytzusatz, so dass das Elektrolytgleichgewicht erhalten<br />
bleibt.<br />
DA Oktober 2010<br />
39
DARMERKRANKUNGEN<br />
Diarrhoe – Durchfall<br />
Von Diarrhoe spricht man, wenn mehr als drei nicht geformte bis<br />
wässrige Stühle pro Tag auftreten. Die Palette der Ursachen ist auch<br />
hier vielfältig. Wahrscheinlich ist eine bakterielle Magen-Darm-Infektion,<br />
möglicherweise handelt es sich aber auch um Vorboten eines<br />
Morbus Crohn oder einen Reizdarm. Sorbithaltige Kaugummis<br />
gehören ebenfalls zu den denkbaren Ursachen. Durchfallerkrankungen<br />
liegt in aller Regel eine Störung des Wasser- und Elektrolythaushaltes<br />
im Darm zugrunde.<br />
Rehydratation<br />
Die meisten akut-infektiösen Diarrhoen sind selbstlimitierend – d.h.<br />
ohne therapeutische Maßnahmen – und innerhalb von zwei bis drei<br />
Tagen abgeklungen. Wichtigste Maßnahme ist nicht nur in diesen<br />
Fällen die Substitution von Wasser und Elektrolyten. Denn meist<br />
lassen sich die Beschwerden im Anschluss an eine Durchfallerkrankung<br />
auf den Wasser- und Elektrolytverlust zurückführen. Recht -<br />
zeitiger Ersatz von elektrolytreicher Flüssigkeit kann diese Folgesymptome<br />
vermeiden. Ihr Apotheker berät Sie dazu gerne.<br />
Gerbstoffe<br />
Unterstützend werden bei leichteren Durchfallerkrankungen auch<br />
gerbstoffhaltige Präparate eingesetzt. Sie sollen die obersten Schleimhautschichten<br />
abdichten und damit die Sekretion aus dem entzündeten<br />
Gewebe hemmen. Neben Fertigarzneimitteln mit Tanninen werden<br />
als Hausmittel auch Heidelbeeren wegen ihres Gerbstoffgehalts<br />
eingesetzt. Allerdings nur getrocknete, denn bei frischen Heidelbeeren<br />
könnten die Fruchtsäuren den Durchfall eher verschlimmern.<br />
Aktivkohle<br />
Traditionell eingesetzt wird auch die Aktivkohle als Adsorbens.<br />
Durch die große Oberfläche sollen Toxine gebunden und mit der<br />
Kohle zusammen ausgeschieden werden. Für eine effektive Wirkung<br />
sind Mengen von ca. 3 g pro Tag erforderlich. Aktivkohle darf nicht<br />
gemeinsam mit anderen Medikamenten eingenommen werden, da<br />
deren Aufnahme sonst reduziert wird.<br />
Loperamid<br />
Loperamid ist das Mittel der Wahl bei leichteren Durchfallerkrankungen.<br />
Es hemmt die Darmmotilität, der Durchfall stoppt binnen weniger<br />
Stunden. Der Großteil der Viren oder Bakterientoxine ist durch<br />
die ersten Durchfälle bereits ausgeschieden, die körpereigene Abwehr<br />
verrichtet ihren Dienst an den restlichen Krankheitserregern. Bessert<br />
sich der Durchfall nicht innerhalb von 48 Stunden oder handelt es<br />
sich von vornherein um blutige Durchfälle, sind Motilitätshemmer<br />
abzusetzen, da die Ausscheidung der Toxine nicht weiter gehemmt<br />
werden darf.<br />
Loperamid sollte nicht länger als 48 Stunden und keinesfalls bei<br />
Kindern unter 12 Jahren eingesetzt werden.<br />
Hefelyophilisate<br />
Gut in die Therapie eingeführt haben sich auch Lyophilisate von<br />
Saccharomyces boulardii (Hefe). Sie binden Saftstoffe, hemmen deren<br />
Bindung an die Darmmukosa und bringen die Darmflora bei<br />
Buchaktuell<br />
40 DA Oktober 2010<br />
Bei Durchfall:<br />
Wichtigste<br />
Maßnahme ist<br />
häufig die<br />
Substitution von<br />
Wasser und<br />
Elektrolyten.<br />
akuter Diarrhoe wieder auf Vordermann. Sie werden auch zur Vorbeugung<br />
von Reisediarrhoen eingesetzt.<br />
Bei all dem ist aber stets im Hinterkopf zu behalten, dass auch der<br />
Selbstmedikation der Diarrhoe klare Grenzen gesetzt sind.<br />
Ihr Apotheker berät Sie dazu gerne!<br />
In folgenden Fällen ist zwingend ein Arzt aufzusuchen:<br />
Bei Säuglingen und Kleinkindern:<br />
l aufgrund der Austrocknungsgefahr immer<br />
Bei Erwachsenen:<br />
l Diarrhoedauer länger als drei Tage<br />
l Immundefekt – blutiger Stuhl<br />
l Austrocknungsanzeichen<br />
l schlechter Allgemeinzustand<br />
l schwerwiegende Grunderkrankung<br />
Wir liefern ohne Versandkosten!<br />
Lesen schickt die Phantasie auf Reisen!<br />
Nehmen Sie sich die Zeit … … und von uns das Buch! –<br />
Ihre Buchhandlung im Apothekerhaus www.buchaktuell.at<br />
© Pete Pahham<br />
Autor: Dr. Andreas Ziegler<br />
E-Mail: Andreas.S.Ziegler@gmx.at<br />
© Yuri Arcurs
DA SCHÜSSLER SALZE<br />
Relax! für Magen, Darm und Muskulatur. Serie Teil 21<br />
Nr. 20 Kalium Aluminium<br />
sulfuricum<br />
Als leicht lösliches Doppelsalz der Schwefelsäure wurde Alaun (lat. Alumen) – wie Kalium<br />
Aluminiumsulfat auch noch genannt wird – bereits in der Antike als wertvoller Rohstoff geschätzt.<br />
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Alaun eines der wichtigsten<br />
Hilfsstoffe zur Ledergerbung und zur Papier- und Textilherstellung<br />
und hatte auch in der Heilkunst seinen Stellenwert.<br />
Bereits die Ägypter nutzten ca. 500 Jahre vor Christus Alaun als<br />
Flammschutzmittel für Holz, ebenso die Römer, welche Alaunsteine<br />
zum ersten Mal als natürliches Deodorant verwendeten. Dabei kommt<br />
die bakterizide und zusammenziehende Wirkung von Kalium<br />
Aluminiumsulfat zum Tragen, die bei den als »Naturdeo« im Handel<br />
erhältlichen Alaunsteinen bis heute genutzt wird.<br />
Diese zusammenziehende Wirkung fand bis vor kurzem auch in<br />
Form von »Blutstillerstiften« für kleine Schnittwunden seine<br />
Anwendung, von der jedoch heute Abstand genommen wird.<br />
Als biochemisches Ergänzungssalz verwendet wirkt Kalium<br />
Aluminium sulfuricum hauptsächlich entkrampfend und stärkend,<br />
besonders auf die glatte Muskulatur unserer inneren Organe.<br />
MAGEN - DARM<br />
Verstopfungszustände und Blähungskoliken, insbesondere auch<br />
der Darmkatarrh bei Kindern (+2+7+10) sind bewährte Anwendungsgebiete<br />
der Nr.20, insbesondere dann, wenn die Nr. 7 Magnesium<br />
phosphoricum und die Nr. 10 Natrium sulfuricum nicht den<br />
gewünschten Erfolg gebracht haben. Als typisches Merkmal für die<br />
Nr. 20 gilt ein ausgeprägter Meteorismus mit lautem Kollern, oft<br />
verbunden mit Schwindel, Ohrensausen oder Kopfschmerzen, die<br />
aufgrund der Verdauungsstörung entstanden sind.<br />
Treten Durchfall oder Brechdurchfall auf, so empfiehlt sich die<br />
Kombination mit Nr. 19 Cuprum arsenicosum.<br />
Auch chronische Erkrankungen wie Zwerchfellhochstand, Morbus<br />
Crohn oder Colitis ulcerosa können zusätzlich zur ärztlichen Therapie<br />
mit der Nr. 20 unterstützt werden.<br />
Durch seine stabilisierende Wirkung auf Blasenmuskulatur und<br />
Prostata ist Kalium Aluminium sulfuricum auch ein bewährtes<br />
Mittel bei unwillkürlichem Harnverlust und Blasenschwäche.<br />
HAUT UND SCHLEIMHAUT<br />
Wird unsere Haut nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, so<br />
neigt sie zur Trockenheit, Rissbildung und Geschwüren. Mangelnde<br />
Elastizität, Schuppenbildung und Juckreiz sind ebenso die Folge<br />
wie übermäßige Verhornung (1 + 11) oder vermehrte Warzenbildung.<br />
Hier kann die Anwendung von Kalium Aluminium sulfuricum<br />
Linderung bringen. Durch seine regulierende Wirkung auf den<br />
Spannungszustand und Feuchtigkeitsgehalt der Haut und Schleimhaut<br />
wirkt die Nr.20 sehr gut befeuchtend und somit einer frühzeitigen<br />
Alterung entgegen (+8 + 11). Es schützt unsere Körperzellen<br />
vor Mineralstoff- und Wasserverlust und gilt deshalb wie die Nr. 1<br />
und die Nr.11 als Bindegewebsmittel.<br />
AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER<br />
Auch Probleme mit trockenen Augen, chronische Heiserkeit oder<br />
Katarrhe mit Trockenheit, Krusten- und Borkenbildung in Kombination<br />
mit gelben, milden Absonderungen sprechen gut auf Gaben<br />
von Kalium Aluminium sulfuricum an.<br />
NERVENSYSTEM UND AUSLEITUNG<br />
Bewährt hat sich die Nr. 20 auch bei Funktionsstörungen des Nervensystems,<br />
insbesondere Konzentrations- und Gedächtnisstörungen,<br />
Lernstörungen bei Kindern oder Verwirrung und Vergesslichkeit<br />
im Alter. Auch der so genannte Koordinationsschwindel besonders<br />
im höheren Lebensalter erfordert dieses Ergänzungsmittel.<br />
Durch seine ausscheidende Wirkung wird Kalium Aluminium<br />
sulfuricum auch gerne zur Ausleitung von belastenden Stoffen<br />
verwendet (z.B. +4+6+8+10). Dabei werden diese Fremdstoffe,<br />
sobald sie in den Stoffwechsel gelangen, vorerst vom Körper in<br />
Lösung gehalten. Dabei können zuerst Schwellungen im Bereich<br />
der Arme, Beine oder Augen, aber auch Kopfschmerzen auftreten.<br />
Um anschließend die gelösten Stoffe endgültig aus dem Körper zu<br />
entfernen, sollte mindestens die Nr. 10 dazukombiniert werden.<br />
Obwohl die Nr. 20 bei akuten Problemen sehr rasch wirken kann,<br />
entfaltet Kalium Aluminium sulfuricum generell seine Wirkung<br />
eher langsam aber intensiv und sollte daher über einen längeren<br />
Zeitraum eingenommen werden.<br />
Zu beachten ist, dass bei der Einnahme ein metallischer Geschmack<br />
auftreten kann.<br />
Empfohlene Potenz: D6 oder D12<br />
Literatur bei der Verfasserin.<br />
In der nächsten Folge: Nr. 21 Zincum chloratum – Hilfe für’s<br />
Immunsystem<br />
Mag. pharm.<br />
Irina Schwabegger<br />
In der Serie »DA Schüßler Salze«<br />
informiert Sie Mag. pharm. Irina<br />
Schwabegger, Apothekerin in<br />
Gmünd (NÖ) über die vielfältigen<br />
Anwendungsmöglichkeiten der<br />
Mineralstoffe. Für eine individuelle<br />
Beratung stehen aus -<br />
gebildete Mineralstoffexperten<br />
in Österreichs Apotheken zur<br />
Verfügung.<br />
DA Oktober 2010<br />
© Sebastian Kaulitzky<br />
41
© Anatolyi Samara<br />
DA MUTTER & KIND<br />
Nägel -<br />
kauen?<br />
Daumen -<br />
lutschen?<br />
Bitter schmeckender Nagellack<br />
zum Aufpinseln auf Fingernägel<br />
und Nagelhaut. Bei regelmäßiger<br />
Anwendung werden die Nägel und<br />
Hände wieder schön und gepflegt.<br />
Daum-exol ist nach dem Auftragen<br />
geruchlos und unsichtbar.<br />
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Dentinox KG, Nunsdorfer Ring 19, 12277 Berlin<br />
Vertrieb Österreich:<br />
Nycomed Pharma GmbH, 1120 Wien<br />
42 DA Oktober 2010<br />
Dentinox ®<br />
Zentrale Rolle für<br />
zwischenmenschliche<br />
Beziehungen<br />
Bindungshormon<br />
Oxytocin<br />
Das Bindungshormon Oxytocin spielt für zwischenmenschliche<br />
Beziehungen eine zentrale Rolle – vor allem im Verhältnis von<br />
Mutter und Kind. Dass der Botenstoff auch an selbstlosem Ver -<br />
halten beteiligt ist, etwa wenn Menschen zum Wohl ihrer Gruppe<br />
Risiken eingehen, zeigt eine niederländische Studie.<br />
Das oft als Kuschel- oder Liebeshormon bezeichnete Oxytocin<br />
wird von der Mutter etwa beim Geburtsprozess oder beim Stillen<br />
vermehrt gebildet und stärkt so die Bindung zum Nachwuchs.<br />
Auch bei angenehmem Körperkontakt wird das Hormon verstärkt<br />
ausgeschüttet. In früheren Studien hatten Wissenschafter gezeigt,<br />
dass die Einnahme des Hormons das Vertrauen in fremde Menschen<br />
stärkt. l<br />
Neues Präparat<br />
Omega-Fettsäuren gegen Aufmerksamkeitsstörungen<br />
bei Kindern<br />
Hoch dosierte Omega-Fettsäuren können laut Experten bei Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörungen<br />
in der Kindheit und beim Heranwachsen helfen. So spielen etwa die Omega-3-Fettsäuren<br />
EPA – Eicosapentaensäure – und DHA – Docosahexaensäure – für die Versorgung und Entwicklung<br />
des Gehirns eine wichtige Rolle. Ein mit diesen Fettsäuren gut versorgtes Gehirn ist eine der<br />
Voraussetzungen für eine gesteigerte Aufmerksamkeitsleistung.<br />
Seit kurzem ist in Österreich ein Präparat am Markt, das den Körper mit Omega-Fettsäuren versorgt.<br />
Viele Schüler sind von Aufmerksamkeitsstörungen sowie Lern- und Verhaltensauffälligkeiten betroffen.<br />
„Bis zu 3,5 % aller Kinder leiden unter der ADHS-Symptomatik die vielfach leider noch immer<br />
nicht diagnostiziert oder verkannt wird“, so Univ.-Prof. Dr. med. Brigitte Hackenberg von der Universitätskinderklinik<br />
Wien. „Jede längerfristige Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsstörung bedarf einer<br />
entsprechenden Abklärung.“<br />
Die Behandlung beginnt mit der Beratung der gesamten Familie mit Einzelbegleitung oder Psychotherapie<br />
für das Kind, manchmal auch für die Eltern. „Für milde Verlaufsformen ist es oftmals ausreichend,<br />
für eine Rhythmisierung des Kinderlebens zu sorgen“, sagt Dr. Hackenberg.<br />
Die nächst »höhere« Behandlungsstufe ist nun der Einsatz ungesättigter Fettsäuren – der so genannten<br />
Omega-Fettsäuren. Mehrere Studien haben den Erfolg im Wesentlichen bestätigt.<br />
„Wichtig ist hier die hohe Dosierung“, meint Dr. Hackenberg. „Ein wohlgemeintes Nahrungsergänzungsmittel<br />
aus der Drogerie enthält – bildlich gesprochen – nur Spuren jener Dosierung, die für den<br />
Einsatz bei Aufmerksamkeitsstörungen nötig sind.“ Es ist völlig wirkungslos. Ähnliches gilt auch für<br />
das Denkmodell der gesunden Ernährung.<br />
„Bei dem neuen Produkt handelt es sich nicht um ein »Allheilmittel«, aber um eine gute therapeutische<br />
Option, die sich wegen ihres natürlichen Ursprungs im Vergleich mit den existierenden Psychopharmaka<br />
einer hohen Akzeptanz erfreut“, so Dr. Hackenberg.<br />
Das neue Produkt ist als diätetisches Lebensmittel eingestuft und rezeptfrei in Ihrer Apotheke<br />
erhältlich. l
© Subbotina Anna<br />
Ratgeber<br />
Was Kinder<br />
schlau und<br />
glücklich<br />
macht!<br />
DA MUTTER & KIND<br />
Für Kinder ist es genauso wichtig sich mit Freunden zu treffen und zu spielen wie<br />
Vokabeln zu lernen und Mathematik zu pauken. Das Fantastische daran: Die richtigen<br />
Freizeitaktivitäten können sogar die Schulnoten positiv beeinflussen. Eine wichtige<br />
Rolle dabei spielt die Bewegung – so zeigen beispielsweise Studien, dass Kinder, die über<br />
einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn verfügen, intelligenter sind als Kinder, die keinerlei<br />
Sport treiben. Welche Balanceübungen und Sportarten für Kinder optimal sind und wie sich<br />
diese in den Alltag integrieren lassen, zeigen die beiden Autoren in diesem Buch. Anschaulich<br />
erläutern sie auch, welchen Einfluss eine gesunde Ernährung auf die Intelligenz der Kinder hat<br />
und geben Eltern zahlreiche Tipps, wie sie ihren Nachwuchs für eine vollwertige Kost be -<br />
geistern. Denn neben einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und gutem<br />
Schlaf, können auch eine musische Ausbildung und ein moderater Fernsehkonsum dazu<br />
beitragen, dass Kinder fit, fröhlich und somit schlauer werden. Das Besondere an diesem<br />
Buch: Am Ende eines jeden Kapitels erklären die beiden Experten, wie Eltern die vorgestellten<br />
Tipps am besten mit ihren Kindern im Alltag umsetzen. »Was Kinder schlau und glücklich<br />
macht!« ist ein umfassender Ratgeber, der durch viele anschauliche Beispiele beweist:<br />
Kinder können unbeschwert und glücklich aufwachsen, während sie gleichzeitig gefördert<br />
und motiviert werden. l<br />
Was Kinder schlau und glücklich macht!<br />
Lernen erleichtern und Schulleistungen optimal fördern<br />
Von Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann u. Prof. Dr. Peter<br />
Axt. nymphenburger Verlag 2010<br />
144 Seiten mit zahlreichen<br />
Fotos<br />
ISBN 978-3-7766-<br />
26441-4, € 18,45<br />
Zu beziehen auch bei<br />
Buchaktuell, Spitalgasse<br />
31, 1090 Wien,<br />
Tel.: 01/406 68 75,<br />
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DA GEWINNSPIEL<br />
»DA – Die Apotheke« verlost<br />
3 Exemplare von »Was<br />
Kinder schlau und glücklich<br />
macht«. Um am Gewinnspiel<br />
teilzunehmen,<br />
senden Sie eine E-Mail<br />
oder Postkarte mit dem Betreff<br />
»DA Gewinnspiel Oktober«<br />
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<strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag,<br />
Spitalgasse 31,<br />
1090 Wien. Einsendeschluss<br />
ist der 31. Oktober<br />
2010. Vergessen Sie nicht,<br />
Namen und Adresse auf die<br />
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schreiben.<br />
DA Juni 2010<br />
43<br />
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Zähnchen kriegen<br />
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Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten Sie<br />
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des Babys auftragen. Dentinox ® -Gel wurde<br />
speziell für die Zahnung entwickelt und bewirkt einen<br />
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ersten Zähnchen und des gesamten Milchgebisses.<br />
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informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
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nur in Apotheken erhältlich, PHZNR 3042140<br />
Hersteller: Dentinox KG, D - 12277 Berlin<br />
Bezug über Großhandel Kwizda GmbH möglich.
DA AUF REZEPT<br />
Gentechnologisch<br />
ermöglichte<br />
Osteoporosetherapie<br />
Osteoporose ist ein Zustand verminderter Knochenmasse<br />
bei gleichzeitig verschlechterter Mikroarchitektur<br />
des Knochengewebes. Beides führt letztlich zu einer<br />
zunehmenden Bruchneigung. Knochen müssen sich während<br />
des Lebens den sich ändernden Größenverhältnissen und<br />
Belastungssituationen anpassen können. Das geschieht durch<br />
laufenden Knochenumbau. Die daran beteiligten Prozesse –<br />
der Knochenaufbau durch Osteoblasten und der Knochenabbau<br />
durch Osteoklasten – sind miteinander gekoppelt, wobei<br />
das Gleichgewicht von den Osteoblasten gesteuert wird.<br />
Nach langer Suche fand man den Signalübermittler vom<br />
Osteoblas ten zum Osteoklasten, der den Knochenabbau<br />
steuert und konnte eine Substanz gentechnologisch entwickeln,<br />
welche das Signal unterdrückt und indirekt den Knochenabbau<br />
bremst.<br />
Diese Substanz mit dem Wirkstoff »Denosumab« ist seit Juli<br />
2010 als Fertigspritze lieferbar. Es wird alle 6 Monate in die Unterhaut<br />
des Oberschenkels, Bauch oder der Rückseite der Arme<br />
injiziert. Gleichzeitig ist die ausreichende Versorgung mit<br />
täglich mindestens 400 IE Vitamin D und 1.000 mg Kalzium sicherzustellen.<br />
In der so genannten »FREEDOM-Studie« betrug<br />
die relative Risikoreduktion nach drei Jahren eines Bruchs im<br />
Vergleich zu Placebo<br />
● für neue Wirbelfrakturen 68%<br />
● für neue Hüftfrakturen 40 %.<br />
● und für neue nicht-vertebrale Frakturen 20 %<br />
Aus Kostengründen wird »Denosumab« erst dann eingesetzt<br />
werden, wenn die bisherigen Behandlungen nicht möglich<br />
waren oder nicht vertragen wurden bzw. ohne positive Ergebnisse<br />
geblieben sind. Vorteile sind die einfacher subkutane Gabe,<br />
die lang anhaltende Wirkung über 6 Monate und die Qualität<br />
der klinischen Dokumentation. Die Sicherheit von »Denosumab«<br />
war erstaunlich hoch, eine Überwachung der Infektionsneigung<br />
wird derzeit angeraten. l<br />
44 DA Mai 2010<br />
© Elena Boshkovska<br />
DA DIABETES NEWSEWS<br />
Studie<br />
Diabetes durch<br />
Luftverunreinigung?<br />
Starke Luftverschmutzung, insbesondere durch den Straßenverkehr,<br />
erhöht das Risiko, an einem Typ 2-Diabetes zu erkranken.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie<br />
des Deutschen Diabetes-Zentrums und des Instituts für Umweltmedizinische<br />
Forschung (IUF) in Düsseldorf.<br />
Das IUF führt seit 1985 im Ruhrgebiet an deutschen Frauen eine<br />
Langzeituntersuchung zu den gesundheitlichen Folgen der Luftverunreinigung<br />
durch. Die Frauen, die bei Beginn der Studie 54 bis<br />
55 Jahre alt waren, leben in unterschiedlich verkehrsbelasteten Gebieten.<br />
Das Ausmaß der jeweiligen Belastung mit Feinstaub und<br />
Stickstoffdioxid (NO2) am Wohnort wurde anhand von Daten der<br />
Messstationen und von Emissionskatastern lokaler Umweltbehörden<br />
sowie durch kleinräumige eigene Messungen des IUF ermittelt.<br />
Von 1.775 Teilnehmerinnen der Studie erkrankten 187 im Zeitraum<br />
von 1990 bis 2006 an Typ 2-Diabetes. Dabei hatten Frauen mit hoher<br />
Schadstoffbelastung aus dem Straßenverkehr ein signifikant<br />
höheres Diabetes-Risiko als Frauen mit geringerer Belastung. Obwohl<br />
sich die Studie ausschließlich auf Frauen konzentrierte, ist<br />
nicht anzunehmen, dass es hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen<br />
der Luftverschmutzung und dem Diabetes-Risiko einen Geschlechtsunterschied<br />
gibt.<br />
In zu Beginn der Studie durchgeführten Blutuntersuchungen wurden<br />
bei den Frauen aus stark verkehrsbelasteten Gebieten erhöhte<br />
C3c-Werte gemessen, die ein Hinweis auf subklinische Entzündungen<br />
sind. Es zeigte sich, dass der Zusammenhang von Umweltbelas -<br />
tung und erhöhtem Diabetesrisiko am stärksten bei den Frauen mit<br />
bereits bestehender, leichter Aktivierung des Immunsystems ausgeprägt<br />
war. Menschen mit chronischen Entzündungen scheinen somit<br />
empfindlicher auf Schadstoffbelastungen zu reagieren. l<br />
© waniuszka
Früherkennung und Behandlung<br />
vermeiden Spätfolgen!<br />
Mit Diabetes richtig<br />
gut leben<br />
In Österreich sind derzeit bis zu 550.000 Menschen an<br />
Diabetes mellitus erkrankt, davon leiden rund 50.000<br />
Kinder und Jugendliche an Diabetes Typ 1 und un -<br />
gefähr 500.000 an Typ 2, früher auch Altersdiabetes<br />
genannt.<br />
Diabetes mellitus, auch als Zuckerkrankheit bekannt,<br />
ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die sich<br />
durch einen Insulinmangel und/oder einer Unterempfindlichkeit<br />
verschiedener Körperzellen für Insulin<br />
äußert. Insulin wird in der Bauchspeichel drüse gebildet<br />
und ist für den wichtigen Transport der Glukose in die<br />
Zellen zuständig.<br />
Beim DiabetesTyp 1 steht der Insulinmangel im Vordergrund,<br />
beim Typ 2 die Insulinunterempfindlichkeit oder auch Insulin -<br />
resistenz. Dem Diabetiker kommt dabei einerseits Glukose (= Blutzucker)<br />
in den Zellen abhanden, andererseits richtet die im Blut überreichlich<br />
vorhandene Glukose (=Überzuckerung im Blut) Schäden an Gefäßen,<br />
Nerven und Organen an. Diese Schäden bleiben von vielen Patienten vorerst<br />
unbemerkt.<br />
RECHTZEITIGE DIAGNOSE UND BEHANDLUNG<br />
VERMEIDEN SPÄTFOLGEN<br />
„Auch bei oft langer Beschwerdefreiheit können einige Symptome frühzeitig<br />
auf Diabetes hinweisen: großer Durst (oft erstes Anzeichen), Abgeschlagenheit<br />
und Leistungsabfall, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme oder<br />
Heißhunger“, so Dr. Silke Böcskör, leitende Oberärztin der Diabetesambulanz<br />
im Herz-Jesu Krankenhaus in Wien. Je früher die Therapie – fettarme,<br />
ballast-stoffreiche Ernährung, körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion, Nikotinverzicht,<br />
Diabetesmedikamente – einsetzt, umso besser stehen die Chancen<br />
auf ein normales, beschwerde freies Leben. l<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankung:<br />
doppelt hohes Risiko<br />
Vitamin D-Mangel<br />
Der Herbst ist da und die Sonnenstunden pro Tag werden immer<br />
weniger. Umso wichtiger ist es, jeden Sonnenstrahl zu<br />
nutzen, der sich einem bietet.<br />
Dies gilt besonders für Typ 2-Diabetiker. Das Risiko einer Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankung ist bei Diabetikern mit Vitamin D-Mangel<br />
doppelt so hoch wie beim gesunden Menschen. Und die Vitamin D-<br />
Produktion im Körper wird durch Sonnenlicht angekurbelt. Zudem<br />
ist Bewegung an der frischen Luft gesund – und lässt vielleicht das<br />
eine oder andere Kilo purzeln. Und damit hat man direkt etwas für<br />
die Diabetes-Prävention getan. l<br />
DA DIABETES NEWS<br />
Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />
Prof. Dr. Michael Roden,<br />
Past Präsident der<br />
<strong>Österreichische</strong>n<br />
Diabetesgesellschaft und<br />
wissenschaftlicher<br />
Berater unserer<br />
Diabetes-News.<br />
„Neue Daten zeigen: Nicht nur das persönliche, sondern<br />
auch unser gesellschaftliches Verhalten erhöht das<br />
Diabetesrisiko“.<br />
DA Oktober 2010<br />
45<br />
© Robert Kneschke
DA KOCHREZEPTE<br />
Herbstlicher Blattsalat<br />
mit Feigen<br />
pro Portion ca. 265 kcal<br />
3 g Eiweiß l 26 g Fett l 6 g Kohlenhydrate<br />
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />
100 g Feldsalat l ½ Eichblattsalat l 1 kleiner Radicchio l 50 g<br />
Walnusskerne l 2 Feigen l 1 kleine rote Zwiebel l 4 Kräuterseitlinge<br />
(ersatzweise Austernpilze) l 5 EL Olivenöl l Salz l Pfeffer<br />
l 2 EL Walnussöl<br />
ZUBEREITUNG:<br />
l Den Feld- und den Eichblattsalat gründlich waschen, trocken schleudern,<br />
putzen und zerpflücken. Den Radicchio waschen, den Strunk entfernen,<br />
die Blätter einzeln ablösen und in feine Streifen schneiden. Alles<br />
zusammenmischen.<br />
l Die Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten,<br />
vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Feigen waschen und<br />
vierteln. Die Zwiebel schälen und fein würfeln.<br />
l Die Kräuterseitlinge putzen, abreiben und in Scheiben schneiden. In einer<br />
Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und die Pilze darin bei starker Hitze<br />
1 bis 2 min. anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und kurz warm<br />
stellen.<br />
l Für das Dressing den Essig mit Salz und Pfeffer gründlich verquirlen,<br />
das restliche Olivenöl und das Walnussöl unterschlagen. Die Blattsalate<br />
darin wenden und gut vermischen. Auf vier Tellern anrichten und die<br />
Feigen, Zwiebeln, Walnüsse und Kräuterseitlinge darauf verteilen.<br />
SPEED-TIPP: Wer es eilig hat, nimmt statt der einzelnen Blattsalate eine<br />
fertige Salatmischung aus dem Kühlregal.<br />
46 DA Oktober 2010<br />
Tagliatelle mit<br />
Steinpilzsauce<br />
pro Portion ca. 600 kcal<br />
21 g Eiweiß l 28 g Fett l 63 g Kohlenhydrate<br />
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />
30 g getrocknete Steinpilze l 300 g Spitzkohl l 125 g Parmaschinken<br />
(in dünnen Scheiben) l 300 g Tagliatelle l Salz l 1 große Zwiebel<br />
l 2 Knoblauchzehen l 4 EL Olivenöl l 2 TL Mehl l 200 ml<br />
Gemüsebrühe l 200 g Obers l Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG:<br />
l Die Steinpilze in 200 ml heißem Wasser 20 min. einweichen. Den<br />
Spitzkohl putzen und in bandnudelbreite Streifen schneiden. Den<br />
Schinken in Stücke zupfen. Die Nudeln in kochendem Salzwasser<br />
bissfest garen. Kohlstreifen 3 min. vor Ende der Garzeit dazugeben<br />
und mitkochen.<br />
l Inzwischen Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln und im<br />
Öl in einer großen Pfanne 2 min. dünsten. Pilze abgießen (Sud auffangen!)<br />
ausdrücken, grob hacken und 2 bis 3 min. mitdünsten. Pilzwasser<br />
zugießen und bei starker Hitze in 5 min. verdampfen lassen.<br />
Mit Mehl bestäuben, kurz anschwitzen. Brühe und Obers zugießen,<br />
5 min. kochen lassen, salzen und pfeffern. Die Nudel-Mischung abgießen<br />
und mit dem Schinken untermischen.<br />
TUNING-TIPP: Pasta vor dem Servieren mit 6 bis 8 EL frisch geriebenem<br />
Bergkäse bestreuen.<br />
»Jahreszeitenküche«<br />
Saisonale, gesunde und preisgünstige<br />
Rezeptideen für die ganze Familie.<br />
GU Verlag ISBN 978-3-8338-1732-8,<br />
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Wir liefern ohne Versandkosten!<br />
Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!
Zähne putzen,<br />
muss das sein?<br />
Bestimmt ist es dir auch lästig, das Zähneputzen, und du hast<br />
dich schon oft gefragt, warum das so wichtig ist? Es ist deshalb<br />
so wichtig, weil kranke Zähne nicht nur unschön aussehen<br />
oder gar schmerzhaft sind, sondern auch viele andere ernsthafte<br />
Krankheiten auslösen können.<br />
WARUM IST SÜßES GIFT FÜR DEINE<br />
ZÄHNE?<br />
Zucker, der in Süßigkeiten, süßen Fruchtsäften, aber auch frisch gepresstem<br />
Orangensaft, Ketchup und vieles mehr enthalten ist, und<br />
sich im Zahnbelag festsetzt, wandelt sich in Säure um. Diese entzieht<br />
deinem Zahn wichtige Mineralien und lässt so Karies entstehen,<br />
der sich – so lange er nicht erkannt und behandelt wird – vom<br />
Zahnschmelz bis zum Zahnbein und noch weiter bis zum Zahnmark<br />
»vorarbeitet«.<br />
WIE ERKENNST DU KARIES?<br />
Anfangs macht Karies noch keine Schmerzen. Es sind aber bereits<br />
kleine, weiße Flecken auf deinem Zahn erkennbar. Diese Flecken<br />
werden zunehmend dunkler. Manchmal können auch kleine Zahnstückchen<br />
abbrechen.<br />
Du solltest schon bei den kleinsten Anzeichen von Karies deinen<br />
Zahnarzt aufsuchen. Denn: Ist der Karies erst einmal beim Zahnbein<br />
angelangt, so kann es auch sehr schmerzhaft werden.<br />
WIE KANNST DU KARIES VERMEIDEN?<br />
Mindestens 2mal am Tag sollst du deine Zähne gründlich putzen.<br />
Natürlich solltest du möglichst wenig zuckerhältige Speisen zu dir<br />
nehmen. Aber wer nascht nicht auch einmal gerne?<br />
Allerdings solltest du dann lieber eine ganze Tafel Schokolade auf<br />
einmal verzehren und dir danach zusätzlich die Zähne putzen als<br />
DA KIDS<br />
DA KIDS GEWINNSPIEL<br />
»DA – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von »Olli, das<br />
Zahnputzschwein«. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, sende<br />
eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff »DA Kids Gewinnspiel<br />
Oktober« an gewinnspiel@apoverlag.at oder an den<br />
<strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31, 1090 Wien.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2010. Vergiss nicht, deinen<br />
Namen und deine Adresse auf die Karte oder in das E-Mail zu<br />
schreiben.<br />
Olli, das Zahnputzschwein. G & G Verlagsgesellschaft, ISBN<br />
978-3-70741087-7. € 12,95 www.olli-das-zahnputzschwein.com<br />
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Bleib gesund mit Bonbo In „Die Apotheke“ könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />
Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Gesundheit erfahren ...<br />
Bonbo sitzt bei seinen<br />
Hausaufgaben, doch<br />
heute will nichts so<br />
recht gelingen.<br />
Bonbo,<br />
was ist denn<br />
los mit dir?<br />
Du tust dir<br />
doch sonst<br />
nicht so<br />
schwer.<br />
Oh<br />
je, du hast<br />
ja Fieber.<br />
Ab ins Bett<br />
mit dir!<br />
mehrere kleine Stückchen auf den<br />
Tag verteilt zu naschen.<br />
Falls du noch immer keine besonders<br />
große Lust auf’s Zähne putzen bekommen<br />
hast, hilft dir vielleicht das Buch »Olli, das Zahnputzschwein«,<br />
welches du mit ein bisschen Glück bei uns gewinnen<br />
kannst, weiter.<br />
OLLI, DAS ZAHNPUTZSCHWEIN<br />
Das witzigste Zahnputz-Buch! Wer sagt, dass Zähne putzen langweilig<br />
ist? Zähne putzen kann aufregend und sehr gefährlich sein.<br />
Olli kennt sich aus, denn er hat jahrelang als Zahnputz-Schwein im<br />
Zoo gearbeitet und dabei mehr als einmal sein Leben riskiert – in<br />
luftigen Höhen, zwischen spitzen Krokodilzähnen und bei gefährlichen<br />
Bären...<br />
Bonbo,<br />
du bist ja<br />
ganz heiß!<br />
Schau, mein Schatz, diese<br />
spezielle Teemischung, die der<br />
Apotheker extra für dich zusammengestellt<br />
hat, wird dir rasch helfen.<br />
DA Oktober 2010<br />
47<br />
© Christoph Kienzl
© Karuka<br />
Das neue Qualitätssiegel der österreichischen Apotheker<br />
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aus Ihrer<br />
Apotheke<br />
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mit diesem Zertifikat Apothekenqualität im<br />
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Empfehlung Ihres Apothekers!