Die Pflege des HIV-positiven und AIDS-kranken Kindes ... - QuePNet
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<strong>Die</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>des</strong> <strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-<strong>kranken</strong> Kin<strong>des</strong><br />
<strong>Pflege</strong> bei <strong>HIV</strong><br />
Jutta Schaefer <strong>und</strong> Sabine Schajor<br />
<strong>Die</strong> Arbeit ist aufgr<strong>und</strong> ihres Umfang in drei Teile unterteilt:<br />
1 Das Krankheitsbild <strong>HIV</strong> <strong>und</strong> der <strong>HIV</strong> Test (siehe Sachanalyse Schaefer &<br />
Schajor 1 Teil)<br />
2 <strong>HIV</strong> positiv: Wie geht’s weiter? (siehe Sachanalyse Schaefer & Schajor 2<br />
Teil)<br />
3 <strong>Pflege</strong> bei <strong>HIV</strong><br />
1 Stationäre <strong>Pflege</strong><br />
1.1 Vermeidung von Infektionen<br />
Eine spezifische <strong>Pflege</strong> für an <strong>AIDS</strong> erkrankte Kinder gibt es nicht. Sie besteht<br />
hauptsächlich aus der Behandlung der Sek<strong>und</strong>ärinfektionen, der Vermeidung von<br />
weiteren Infektionen <strong>und</strong> der psychischen Betreuung. Standardisierte Handlungsmuster<br />
sind bei der Betreuung dieser Kinder nicht zu empfehlen, da gerade sie<br />
individueller <strong>Pflege</strong> bedürfen. Da sich die Krankheit durch verschiedene Sek<strong>und</strong>ärinfektionen<br />
definiert, die von Kind zu Kind unterschiedlich sind, ist es auch nicht<br />
möglich, <strong>Pflege</strong>standards zu entwerfen.<br />
<strong>Die</strong> Kinder werden in der Regel auf interdisziplinären pädiatrischen Stationen gepflegt<br />
<strong>und</strong> nicht auf speziellen Isolationsstationen. <strong>Die</strong>se Maßnahme wäre auch<br />
nicht gerechtfertigt, weder aus hygienischen noch aus humanitären Gründen.<br />
Wir sprechen bei der <strong>Pflege</strong> nur noch von <strong>AIDS</strong>-<strong>kranken</strong> Kindern, da die ”bloße”<br />
<strong>HIV</strong>-Infektion keiner <strong>Pflege</strong> bedarf <strong>und</strong> die Kinder auch nicht stationär aufgenommen<br />
werden. Ihre Beschwerden werden meist nur, wenn überhaupt vorhanden,<br />
symptomatisch behandelt <strong>und</strong> können im häusliche Bereich auskuriert werden.<br />
Eine stationäre Betreuung wird oft erst nötig, wenn das Vollbild <strong>AIDS</strong> beginnt <strong>und</strong><br />
die Kinder durch die immer kürzer werdenden infektionsfreien Intervalle <strong>und</strong> die<br />
verschiedenen Sek<strong>und</strong>ärinfektionen immer schwächer werden. Sind die Kinder<br />
stationär aufgenommen, so ist eine wichtige Hauptaufgabe der Betreuung, zu verhindern,<br />
dass sie durch ihre herabgesetzte Immunabwehr nicht noch weiteren Erregern<br />
ausgesetzt werden. Zum Schutz der erkrankten Kinder wurden Maßnahmen<br />
entwickelt, die in Form von Regeln für den täglichen Umgang mit den Patienten<br />
helfen sollen, weitere Infektionen zu vermeiden (Czudzewitz, Bennauer,<br />
Hohendahl, Nägeler-Kokott, Backes & Große,1997, S.518):<br />
1. Intensive Hände<strong>des</strong>infektion vor Betreten <strong>des</strong> Patientenzimmers.<br />
2. Intensive Wisch- <strong>und</strong> Scheuer<strong>des</strong>infektion in der Umgebung <strong>des</strong> Patienten.<br />
3. Genaue Beachtung der Gebrauchsregeln von Desinfektionsmitteln <strong>und</strong> Wechsel<br />
von zugelassenen Desinfektionsmitteln, Resistenzvermeidung.<br />
4. Genaue Beachtung der Vorschrift bei thermischer Desinfektion.<br />
5. Für Material mit direktem Erregerkontakt Einwegmaterial verwenden (z.B. Kanülen).<br />
1
6. Therapeutische Gebrauchsartikel (Inhalationszubehör, Sauerstoffgeräte,<br />
Feuchtvernebler etc.) täglich <strong>des</strong>infizieren bzw. sterilisieren <strong>und</strong> die Flüssigkeiten<br />
vor dem Gebrauch erneuern.<br />
7. Betreuen<strong>des</strong> Personal mit Erkältungskrankheit (oder Herpes, Ergänz. d. Verf.)<br />
M<strong>und</strong>schutz tragen.<br />
8. <strong>HIV</strong>-positive Patienten müssen nicht isoliert werden, sollten aber nicht mit anderen<br />
infektiösen Patienten gemeinsam in einem Zimmer betreut werden.<br />
9. Auf gründliche Körperhygiene <strong>und</strong> häufigen Wäschewechsel achten.<br />
10. Schimmelbildung z.B. an Lebensmitteln oder in Blumenerde verhindern.<br />
Der Gr<strong>und</strong>pflege kommt im Rahmen der Infektionsprophylaxe eine große Bedeutung<br />
zu, ebenso wie der Krankenbeobachtung. Während der Gr<strong>und</strong>pflege muss<br />
sehr sorgfältig gearbeitet werden <strong>und</strong> es müssen alle hygienischen Abläufe genau<br />
beachtet werden. Wichtig ist aber, weiterhin die Eigenständigkeit <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> zu<br />
wahren <strong>und</strong> zu fördern <strong>und</strong> es die Dinge der Körperpflege, die es beherrscht (z.B.<br />
Zähne putzen, Haare kämmen usw.) selbstständig durchführen zu lassen. Eigene<br />
Toilettenartikel sind von großer Wichtigkeit, das Kind muss aber nur eine gesonderte<br />
Toilette benutzen, wenn es an Durchfällen oder gastrointestinalen Blutungen<br />
leidet (Meier, 1997). Das Kind darf solche Maßnahmen aber niemals als Ausgrenzung<br />
erleben. Altersgerechte Erklärungen über die Krankheit bzw. Infektiosität<br />
können helfen, bei den Kindern Verständnis zu erreichen.<br />
Bei der Krankenbeobachtung muss sehr sorgfältig vorgegangen werden. Viele<br />
Medikamente, die die Kinder einnehmen müssen, haben gravierende Nebenwirkungen.<br />
Ein leichter Husten oder Kopfschmerzen können wichtige Hinweise sein.<br />
Da die Eltern in der Regel auch sehr viel mit dem Kind zusammen sind, können<br />
sie in diesem Bereich gut mit in die <strong>Pflege</strong> integriert werden.<br />
Auch andere Symptome, die bei an <strong>AIDS</strong> erkrankten Kindern zu finden sind, müssen<br />
frühzeitig erkannt <strong>und</strong>, meist symptomatisch, behandelt werden. Hierzu zählen<br />
Fieber, Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen, Müdigkeit, Leistungsabfall, Nackensteifigkeit,<br />
Nachtschweiß, trockener Husten, Atembeschwerden usw. <strong>Die</strong>se Symptome sind<br />
oft auch Zeichen für das Voranschreiten der Erkrankung <strong>und</strong> bedürfen unter Umständen<br />
einer Änderung der Medikation oder einer anderen Therapie. Auch <strong>des</strong>halb<br />
ist es wichtig, dass die <strong>Pflege</strong>person Änderungen im Befinden <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />
schnell erkennt, damit entsprechend gehandelt werden kann.<br />
1.2 Ernährung<br />
” Eine charakteristische Begleiterscheinung für <strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong> sind Mangelernährung<br />
<strong>und</strong> Kachexie. <strong>Die</strong>se verstärken möglicherweise die Störungen der spezifischen<br />
<strong>und</strong> unspezifischen Immunabwehr sowie eine Störung der Darm-Barriere<br />
gegen das Durchwandern intestinaler Bakterien” (Modellproramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> Kinder,<br />
S. 115). Mangelernährung bei <strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong> wird in der CDC-Klassifikation<br />
unter Stadium P2 A als Wasting-Syndrom genannt. Unter diesem versteht man<br />
einen unbeabsichtigten Gewichtsverlust von mehr als 10% <strong>des</strong> Ausgangsgewichtes.<br />
<strong>Die</strong>ser Gewichtsverlust geht einher mit chronischen Diarrhoen, mit chronischer<br />
Schwäche <strong>und</strong> Fieber, wobei diese Symptome nicht durch andere Krankheiten<br />
erklärbar sind. ”<strong>Die</strong> Ursachen (<strong>des</strong> Wasting-Syndroms) liegen in mangelnder<br />
spontaner Nahrungsaufnahme, unzureichender Resorptionsleistung <strong>des</strong><br />
Darms <strong>und</strong> erhöhtem Nährstoffbedarfes” (S. 115).<br />
2
Hinzu kommt, dass im Verlauf der <strong>HIV</strong>-Infektion chronische Krankheitsbilder auftreten,<br />
die ebenfalls zu Mangelernährung führen, wie beispielsweise Infektionen<br />
<strong>des</strong> Gastrointestinaltraktes, Soor-Ösophagitis oder Enteritis. Beschrieben werden<br />
zusätzlich häufig auftretende Ernährungsprobleme wie mangelnder Appetit,<br />
Schluckstörungen durch Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme, Übelkeit <strong>und</strong><br />
Erbrechen, Oberbauchbeschwerden oder Anorexie. Durch eine Ernährungstherapie<br />
soll erreicht werden, dass die Kinder ein altersentsprechen<strong>des</strong> Körpergewicht<br />
<strong>und</strong> Körperlänge vorweisen, aber auch, dass das Proteindepot <strong>des</strong> Körpers erhalten<br />
bleibt. Weitere Ziele sind die Vermeidung von Durchfällen, indem man die<br />
Lebensmittel eliminiert, die zu Intoleranz führen. Schließlich will man auch erreichen,<br />
dass das subjektive Gefühl <strong>des</strong> Wohlbefindens gewahrt wird <strong>und</strong> die damit<br />
verb<strong>und</strong>ene körperliche Aktivität, sowie das Aufrechterhalten sozialer Kontakte.<br />
<strong>Die</strong> Ernährungstherapie lässt sich in verschiedene Stufen einteilen:<br />
• Normal- bzw. Diätkost<br />
• Ergänzung mit Trinknahrung <strong>und</strong>/oder Supplementen<br />
• Enterale Ernährung per Sonde oder os<br />
• Parenterale Ernährung , auch in Kombination mit enteraler Ernährung.<br />
Normal- bzw. Diätkost<br />
Bei Einweisung der Kinder in die Klinik wird durch Ermittlung von Körpergröße,<br />
Körpergewicht <strong>und</strong> anderen Daten ein Ernährungsanamnese <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> erstellt.<br />
Durch diese Anamnese kann die Gewichtsentwicklung der letzten 2 Monate festgestellt<br />
werden. Außerdem soll ein mündliches Ernährungsprotokoll helfen, Hinweise<br />
auf Art <strong>und</strong> Menge der Nahrungsaufnahme <strong>und</strong> das Essverhalten <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />
zu bekommen. <strong>Die</strong> Eltern <strong>und</strong> das Kind werden darüber informiert, dass bei<br />
<strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong> eine ausgewogene, vielseitige <strong>und</strong> abwechslungsreiche Ernährung<br />
angestrebt wird. Sie werden weiterhin auf die besondere Wichtigkeit der Nahrungsmittelhygiene<br />
hingewiesen, da Erreger (z.B. Bakterien, Toxoplasmen, Salmonellen)<br />
auch hier auftreten können, die der Ges<strong>und</strong>heit der Kinder schaden<br />
können.<br />
Vor der eigentlichen Ernährungsberatung wird von Kindern <strong>und</strong> Eltern ein Ernährungsprotokoll<br />
über mehrere Tage, einschließlich einem Wochenende, geführt,<br />
das konkrete Hinweise auf mögliche Fehler bei der Nahrungsaufnahme hinweisen<br />
soll. Generell gelten folgende Richtlinien (Modellprogramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> Kinder):<br />
• <strong>Die</strong> Gesamtenergie sollte min<strong>des</strong>tens 35% über Normalbedarf liegen<br />
• Der Proteinbedarf sollte altersentsprechend erhöht werden <strong>und</strong> sich vorzugsweise<br />
aus tierischen <strong>und</strong> pflanzlichen Lebensmitteln zusammensetzen.<br />
• Fett eignet sich besonders aufgr<strong>und</strong> seiner Energiedichte zur kalorischen Anreicherung<br />
• Kohlenhydrate sind eine geeignete Ergänzung zur hochkalorischen Ernährung.<br />
• Der Flüssigkeitsbedarf muss bei Nachtschweiß, Fieber, Erbrechen <strong>und</strong> Durchfall<br />
entsprechend erhöht werden.<br />
• Der erhöhte Bedarf an Vitaminen, Spurenelementen <strong>und</strong> Mineralstoffen sollte<br />
durch geeignete Präparate in altersgerechter Dosierung gedeckt werden<br />
Ergänzende Trinknahrungen<br />
Kommt es trotz der oben beschriebenen Maßnahmen erneut zum Gewichtsstillstand<br />
oder sogar zu einer Abnahme, muss überlegt werden, ob dem Kind zusätzlich<br />
hochkalorische Trinknahrungen angeboten werden sollten. <strong>Die</strong>se Nahrungen<br />
3
haben einen Energiegehalt von 1-1,5 kcal/ml <strong>und</strong> sind altersentsprechend in Art<br />
<strong>und</strong> Menge zu dosieren. <strong>Die</strong>se Trinknahrungen sollten dem Kind als Zwischenmahlzeit<br />
angeboten werden, über den Tag verteilt. Man kann sie je nach Geschmack<br />
warm oder als Kaltgetränk herrichten. Sie lassen sich zusätzlich für Mixgetränke<br />
<strong>und</strong> zum Kochen <strong>und</strong> Backen verwenden. Hinsichtlich Geschmack <strong>und</strong><br />
Konsistenz sind die Angebote unterschiedlich <strong>und</strong> die Kinder sollten sich selber für<br />
eines entscheiden, da nur so ein langfristiges Tolerieren möglich ist.<br />
Enterale Ernährung<br />
Sollte es trotz der eingeleiteten Maßnahmen zur Verschlechterung <strong>des</strong> Ernährungszustan<strong>des</strong><br />
kommen, muss überlegt werden, ob dem Kind durch eine Ernährung<br />
über eine Sonde oder eine PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)<br />
geholfen werden kann. Für die Kinder einfacher zu tolerieren ist eine nächtliche<br />
Sondierung, was bedeutet, dass die temperierte Nahrung kontinuierlich über eine<br />
Ernährungspumpe verabreicht wird. Man sollte hierbei jedoch beachten, dass das<br />
Sättigungsgefühl bei den Kindern oft bis in den späten Vormittag andauert. Trotzdem<br />
sollten sie zum Essen animiert werden. Kommt es schließlich zu einer totalen<br />
enteralen Ernährung (TEE), so reicht das nächtliche Sondieren nicht mehr aus<br />
<strong>und</strong> es muss nun auch tagsüber sondiert werden. Das sollte über die Einhaltung<br />
bestimmter Mahlzeiten erfolgen, nicht wahllos über den Tag verteilt. Eine Anlehnung<br />
an bekannte familiäre Mahlzeiten wäre eine Art der zeitlichen Organisation.<br />
Der Flüssigkeitsbedarf wird jedoch nicht über die TEE gedeckt <strong>und</strong> die Kinder<br />
müssen zusätzlich trinken oder sich weitere Flüssigkeit über die Sonde zuführen<br />
(lassen).<br />
<strong>Die</strong> Medikamentengabe wird jetzt oft zum Problem, da die orale Nahrungsaufnahme<br />
in diesem Stadium der Erkrankung schwierig ist. <strong>Die</strong>ses lässt sich aber<br />
lösen, indem die aufgelösten Medikamente über die PEG gegeben werden.<br />
Jedoch kann es auch bei einer PEG zu Problemen kommen. <strong>Die</strong> Kinder klagen<br />
häufig über Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen <strong>und</strong> Erbrechen. Es ist hilfreich, bei<br />
diesen Problemen die Nahrung langsam zu sondieren <strong>und</strong> die Dosen zu verkleinern.<br />
Auch hier sollten die Kinder die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen<br />
Nahrungen <strong>und</strong> deren Verträglichkeiten auszusuchen (Modellprogramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong><br />
Kinder).<br />
Parenterale Ernährung<br />
Sobald die Erkrankung <strong>HIV</strong>/<strong>AIDS</strong> weiter fortschreitet, wird die Effektivität der orale<br />
<strong>und</strong> enteralen Ernährung oft durch gastrointestinale Probleme wie Übelkeit <strong>und</strong><br />
Erbrechen verringert. Da jedoch eine adäquate Ernährung gewährleistet sein<br />
muss, kommt es nun zur parenteralen Ernährung. <strong>Die</strong>se ist sowohl als Ergänzung<br />
zur enteralen Nahrungsaufnahme möglich, sie ist aber auch als totale parenterale<br />
Ernährung durchführbar. Da es sich hierbei meist um eine längerfristige Therapieform<br />
handelt, empfiehlt sich das Legen eines zentralvenösen Dauerkatheters.<br />
Zu diesem Zweck stehen in der Kinderheilk<strong>und</strong>e sowohl das Porth-a-cath-System<br />
wie auch der Hickman-Broviac-Katheter zur Verfügung. <strong>Die</strong> Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
je<strong>des</strong> Dauerkatheters sollen an dieser Stelle jedoch nicht diskutiert werden. <strong>Die</strong><br />
Einstellung, Durchführung <strong>und</strong> Überwachung der parenteralen Ernährung erfolgt in<br />
der Folgezeit unter Aufsicht der Pädiater. Während dieser Zeit sollte immer wieder<br />
versucht werden, das Kind zu weiterer oraler Nahrungsaufnahme zu bringen, da<br />
bei etwaiger Gewichtsnormalisierung diese wieder besser toleriert werden <strong>und</strong><br />
eine Umstellung nicht mit zu vielen Problemen verb<strong>und</strong>en ist. Sollte es der körper-<br />
4
liche Zustand <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> eine häusliche Betreuung zulassen, so muss entschieden<br />
werden, ob mit der parenteralen Ernährungstherapie nicht auch unter häuslichen<br />
Bedingungen fortgefahren werden kann. Aber auch in einem möglichen präfinalen<br />
oder finalen Stadium <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> muss diese Überlegung angestellt werden,<br />
um dem Kind <strong>und</strong> der Familie ein Sterben zu Hause zu ermöglichen <strong>und</strong><br />
trotzdem eine Ernährungstherapie <strong>und</strong> eine schmerzstillende Behandlung fortführen<br />
zu können.<br />
1.3 Psychosoziale Betreuung im Krankenhaus<br />
Zur pflegerischen Versorgung in der Kinderklinik gehört auch die psychische<br />
Betreuung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> <strong>und</strong> seiner Eltern, bzw. der gesamten Familie. Bei unseren<br />
Angaben beziehen wir uns auf das Modellprogramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> Kinder, bei dem<br />
auch diese Art der Betreuung Bestandteil war. Ob in allen Kinderkliniken, in denen<br />
<strong>HIV</strong>-positive <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-kranke Kinder behandelt werden, eine solche Betreuung<br />
möglich <strong>und</strong> durchführbar ist, wissen wir nicht, wir hoffen aber, dass es so oder<br />
ähnlich abläuft. Da es sich bei der Erkrankung <strong>AIDS</strong> um eine lebenslange Erkrankung<br />
handelt, ist auch die Betreuung <strong>des</strong> betroffenen Kin<strong>des</strong> <strong>und</strong> seiner Familie<br />
langfristig angelegt. Sie wird in Intensität <strong>und</strong> Häufigkeit auf den einzelnen Patienten<br />
zugeschnitten <strong>und</strong> beginnt nicht erst bei der stationären Aufnahme, sondern<br />
bereits bei der ersten ambulanten Vorstellung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>.<br />
Bei der Diagnosemitteilung an die Eltern ist es wichtig, diese nicht mit dem unvermuteten<br />
<strong>und</strong> niederschmetternden Ergebnis allein zu lassen. <strong>Die</strong> Eltern brauchen<br />
jetzt Unterstützung, <strong>und</strong> dafür ist eine tragfähige vertrauensvolle Beziehung wichtig.<br />
Deshalb wird empfohlen, dass an diesem Gespräch neben dem Arzt/der Ärztin<br />
immer noch ein/e psychosoziale/r Mitarbeiter/in teilnimmt. <strong>Die</strong>se/r kann dann versuchen,<br />
eine Beziehung aufzubauen <strong>und</strong> den Eltern Unterstützung in jeder Hinsicht<br />
zusichern, Dazu gehört auch die Begleitung nach Hause nach dem Gespräch,<br />
Hilfe bei der Informationssammlung über die Erkrankung, aber auch Begleitung<br />
in die Klinik. Immer wieder werden begleitende, stützende Gespräche angeboten<br />
über wichtige Themen, die die Eltern <strong>und</strong>, je nach Alter, auch das betroffene<br />
Kind beschäftigen.<br />
Auch die Krisenintervention gehört zu der Betreuung, da sich oft ein Konflikt in<br />
vielfältiger Weise zuspitzt, der Patient oder die Familie emotional überschwemmt<br />
werden <strong>und</strong> nicht mehr in der Lage sind, Abwehrreaktionen zu produzieren oder<br />
aus eigener Kraft die Situation zu bewältigen. Außerdem hilft die Sozialberatung<br />
beim Zugang zu staatlichen <strong>und</strong> privaten Hilfen. Es werden Informationen zu<br />
Leistungen der Renten- <strong>und</strong> Krankenkassen gegeben <strong>und</strong> Hilfestellung geleistet<br />
bei den verschiedenen Antragsstellungen. <strong>Die</strong> meisten Kinder, die heute <strong>HIV</strong>positiv<br />
oder <strong>AIDS</strong>-krank sind, sind Kinder von drogenabhängigen Müttern bzw.<br />
Eltern. <strong>Die</strong> Begleitung dieser Menschen ist immer eine Gratwanderung <strong>und</strong> kombiniert<br />
mit der Problematik eines infizierten Kin<strong>des</strong> besonders kompliziert. <strong>Die</strong> Kooperation<br />
mit Beratungs- <strong>und</strong> Therapiestellen ist für den/die SozialarbeiterIn hier<br />
eine Hilfe, leider mangelt es aber wohl noch immer an Ärzten, die bereit sind, diese<br />
Menschen zu betreuen.<br />
Wichtig für die betroffene Familie sind die Gruppengespräche, die sowohl für positive<br />
Mütter <strong>und</strong>/oder Väter <strong>und</strong> für <strong>Pflege</strong>familien mit einem <strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> Kind<br />
angeboten werden. Hier geht es unter anderem auch um die Frage, wie <strong>und</strong> ob<br />
5
das Kind über die <strong>HIV</strong>-Infektion aufgeklärt werden soll oder nicht <strong>und</strong> durch wen<br />
diese Aufklärung stattfinden soll. Darüber hinaus gibt es auch therapeutische Angebote<br />
in verschiedenen Formen wie beispielsweise Familientherapie, Paartherapie,<br />
Mal- oder Spieltherapie.<br />
<strong>Die</strong> Betreuung der hämophilen <strong>HIV</strong>-infizierten Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen<br />
ist geprägt durch einen hohen Anteil an Leugnung der Infektion bzw. deren<br />
Konsequenzen <strong>und</strong> der Resignation am eigenen Schicksal. <strong>Die</strong> Betreuung besteht<br />
hier vornehmlich aus Einzelgesprächen mit dem Ziel, dass der Jugendliche die<br />
Krankheit akzeptiert <strong>und</strong> bereit ist, sich mit dieser auseinander zusetzen. Erfahrungen<br />
haben jedoch gezeigt, dass Gruppenangebote wie gemeinsame Freizeiten<br />
oder themenorientierte Arbeit nur von sehr wenigen Betroffenen angenommen<br />
wird.<br />
Bei der unmittelbaren "Arbeit" mit dem betroffenen Kind in der <strong>HIV</strong>-Ambulanz bestehen<br />
folgende Schwerpunkte: das Kennenlernen <strong>und</strong> Bilden einer Vertrauensbasis,<br />
die Reduzierung der Angst bei Blutentnahmen <strong>und</strong> Untersuchungen, kreative<br />
Beschäftigungsangebote <strong>und</strong> Mal- <strong>und</strong> Spieltherapie. Eines der wichtigsten<br />
Teile der Begleitung <strong>und</strong> eine sehr belastende Situation für alle Beteiligten ist die<br />
Sterbebegleitung. Auch sie gehört in den Rahmen der psychosozialen Betreuung.<br />
Eine Sterbebegleitung ist nur dann wirklich möglich, wenn das Kind lange vorher<br />
die Möglichkeit hatte, zu der oder den betreuenden Person/en eine tragfähige <strong>und</strong><br />
vertrauensvolle Beziehung aufbauen konnte. Auch für die Eltern ist die Art der Beziehung<br />
wichtig, denn sie müssen zu der Frage angeregt werden, wo das Kind<br />
sterben soll, zu Hause oder in der Klinik. Im Team der betreuenden Personen<br />
muss geklärt werden, wer zu dem Kind <strong>und</strong> der Familie einen guten Kontakt hat<br />
<strong>und</strong> sie in dieser schweren Zeit begleiten kann. Es sollte eine feste Bezugsperson<br />
da sein, die als eine Art Bindeglied zwischen allen an der Betreuung beteiligten<br />
Personen fungiert <strong>und</strong> die die Wünsche der Eltern <strong>und</strong> <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> transportiert<br />
<strong>und</strong> für eine gute Kooperation sorgt, was in der Sterbephase besonders schwierig<br />
ist. Eine gute Kooperation <strong>und</strong> Organisation ist wichtig, da alle, die an der Sterbebegleitung<br />
beteiligt sind, physisch <strong>und</strong> psychisch extrem belastet werden. Sie<br />
werden zunehmend sprachloser <strong>und</strong> empfindlicher.<br />
Als besonders schwierig wird die Situation beschrieben, wenn aus medizinischer<br />
Sicht keine Maßnahmen zur Verbesserung <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustan<strong>des</strong> <strong>des</strong> sterbenden<br />
Kin<strong>des</strong> mehr möglich sind, <strong>und</strong> etwaige Eingriffsmöglichkeiten das Leiden<br />
<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> nur verlängern würden. <strong>Die</strong> Entscheidung, wie es weitergeht, muss im<br />
Team gefällt werden <strong>und</strong> steht häufig der Entscheidung der Eltern entgegen, die<br />
alles erdenklich Mögliche tun wollen, um ihr Kind zu retten. Hier brauchen die<br />
<strong>Pflege</strong>nden Stabilität <strong>und</strong> Standfestigkeit, um den Eltern die Haltung <strong>des</strong> Teams<br />
verständlich <strong>und</strong> akzeptierbar zu machen.<br />
Für die Eltern ist die Situation aber noch unerträglicher, da oft zu dem Leid, ein<br />
Kind zu verlieren noch Schuldgefühle für diesen Tod hinzukommen. Meist sind sie<br />
selber auch <strong>HIV</strong>-positiv <strong>und</strong> sehen auf diese Weise zusätzlich ihrem eigenen<br />
Schicksal entgegen (Modellprogramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> Kinder).<br />
6
2 Therapie<br />
<strong>Die</strong> Behandlung <strong>des</strong> <strong>HIV</strong>-infizierten Kin<strong>des</strong> wird in mehrere Bereiche unterteilt. Es<br />
gibt Maßnahmen, die der Vorbeugung dienen, Maßnahmen, die die Vermehrung<br />
<strong>des</strong> Virus hemmen sollen <strong>und</strong> Behandlungsmaßnahmen der opportunistischen<br />
Infektionen <strong>und</strong> anderer Erkrankungen (Imm<strong>und</strong>efekt Ambulanz, 1997).<br />
Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehört die intravenöse Gabe von Immunglobulinen.<br />
<strong>Die</strong> Kinder leiden unter einer mangelnden Antikörperbildung <strong>und</strong> sind<br />
<strong>des</strong>halb anfälliger für bakterielle Infektionen der Ohren, Lunge, Haut etc. <strong>und</strong> für<br />
schwere Verläufe von ”Kinderkrankheiten” wie z.B. Masern <strong>und</strong> Windpocken. Eine<br />
intravenöse Gabe von Immunglobulinen im Abstand von vier Wochen beugt diesen<br />
Infektionen vor <strong>und</strong> hat für die Kinder keine schädlichen Nebenwirkungen. Ein<br />
Behandlungsbeginn wird für den Zeitpunkt empfohlen, wenn das <strong>HIV</strong>-infizierte<br />
Kind unter wiederholten Infektionen leidet. Durch die Immunglobulingaben kann<br />
die Häufigkeit von bakteriellen Infektionen deutlich gesenkt werden. Sie beeinflusst<br />
aber nicht die fortschreitende Zerstörung <strong>des</strong> Immunsystems. Im weiteren<br />
Verlauf der Infektion kann es zu einem Absinken der T-Helferzellen, die vor opportunistischen<br />
Infektionen schützen sollen, kommen. Dann ist eine Einnahme von<br />
Antibiotika gegen eine Pneumozystis-carinii-Pneumonie (PcP) zu empfehlen, da<br />
dadurch diese Form der Pneumonie weitgehend vermieden werden kann.<br />
Bei der Behandlung der <strong>HIV</strong>-Infektion wurden in den letzten Jahren enorme Fortschritte<br />
erzielt. Möglicherweise lässt sich durch eine effektive Therapie der Ausbruch<br />
von <strong>AIDS</strong> verhindern. Es ist bewiesen, dass sich der Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
<strong>und</strong> die Lebensqualität von bereits erkrankten Kindern deutlich verbessern. Eine<br />
Schwierigkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass viele der entdeckten Substanzen<br />
bisher (noch) nicht für die Therapie an Kindern zugelassen wurden. <strong>Die</strong> Medikamente<br />
lassen sich in drei Wirkstoffgruppen einteilen:<br />
1. Reverse Transkriptase Inhibitoren (RTI):<br />
<strong>Die</strong> RTI hemmen ein wichtiges Eiweiß für die Virusvermehrung, die reverse<br />
Transkriptase, ohne dass der sonstige Körperstoffwechsel beeinträchtigt wird.<br />
2. Nicht Nukleosidale Reverse Transkriptase Inhibitoren (NNRTI):<br />
<strong>Die</strong> NNRTI hemmen auf eine andere Weise die reverse Transkriptase, indem<br />
sie daran gehindert wird, ihre Erbinformation in die Zelle einzubauen.<br />
3. Protease-Inhibitoren (PI):<br />
<strong>Die</strong> PI hemmen die Protease, ein Eiweiß, das am Ende <strong>des</strong> <strong>HIV</strong>-<br />
Vermehrungszyklus steht.<br />
<strong>Die</strong> Kombination von RTI <strong>und</strong> PI zeigte sich den bisherigen Behandlungsmöglichkeiten<br />
überlegen. Bei vielen Patienten, insbesondere wenn diese noch nicht vorbehandelt<br />
waren, konnte die Viruslast auf Null (= unterhalb der Nachweisgrenze<br />
<strong>des</strong> Tests) gesenkt werden. Ein Problem bei der Therapie ist die regelmäßige <strong>und</strong><br />
disziplinierte Einnahme der zahlreichen Medikamente. Es kommt häufig vor, dass<br />
der Tagesablauf den Zeiten der Medikamenteneinnahme angepasst wird. Für eine<br />
optimale Wirkungsweise vieler Medikamente ist es wichtig, sich genau an die vorgegebenen<br />
Zeiten zu halten, z.B. nüchtern oder zu den Mahlzeiten. Eine medikamentöse<br />
Therapie sollte möglichst früh einsetzen. Sie gilt als optimal, wenn unter<br />
Medikamenteneinnahme die Viruslast auf Null gesenkt werden kann. Das ist heute<br />
schon möglich (Bun<strong>des</strong>zentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, 1996). Bei nicht<br />
regelmäßiger Einnahme der Medikamente besteht die Gefahr der Resistenzent-<br />
7
wicklung. Das bedeutet, dass das Virus sich verändert, <strong>und</strong> die Medikamente unwirksam<br />
werden. Zu den möglichen Nebenwirkungen der Medikamente zählen die<br />
Verminderung roter <strong>und</strong> weißer Blutkörperchen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse,<br />
Schädigungen der Nervenbahnen, Hautausschläge, Übelkeit <strong>und</strong><br />
Erbrechen.<br />
3 <strong>Die</strong> Rolle der <strong>Pflege</strong>person<br />
Der <strong>Pflege</strong>person im stationären Bereich kommt eine wichtige Bedeutung zu.<br />
Nicht nur die fachgerechte Betreuung der <strong>HIV</strong>-infizierten <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-<strong>kranken</strong> Kinder<br />
bedarf eines großen Wissens <strong>und</strong> Einfühlungsvermögens. Nicht ausreichend über<br />
die Krankheit, ihre Entstehung <strong>und</strong> Übertragung informiert zu sein, führt unter Umständen<br />
auch bei <strong>Pflege</strong>personal zu Ablehnung, Unsicherheit <strong>und</strong> Angst vor Ansteckung.<br />
”<strong>Die</strong> Krankheit <strong>AIDS</strong> hat in den vergangenen Jahren auch unter Krankenpflegepersonal<br />
zu erheblicher Verunsicherung, Angst <strong>und</strong> dem Gefühl wachsender<br />
Bedrohung geführt. <strong>Die</strong> Reaktionen reichen von der Verdrängung <strong>des</strong><br />
Problems <strong>AIDS</strong> bis zur offenen Weigerung, <strong>AIDS</strong>-Patienten zu betreuen, aber<br />
auch dem besonderen Engagement dem Patienten gegenüber. (...). Eine qualifizierte<br />
Versorgung der Patienten macht es erforderlich, daß alle im <strong>Pflege</strong>dienst<br />
tätigen Personen umfassend über die spezifischen psychosozialen Probleme von<br />
<strong>AIDS</strong>-Patienten informiert sind” (Bun<strong>des</strong>zentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung,<br />
1991).<br />
”<strong>Die</strong> Krankenpflege umfaßt den ganzen Menschen, neben der exakten Ausführung<br />
von <strong>Pflege</strong>maßnahmen steht immer der Mensch in seiner Gesamtpersönlichkeit.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Pflege</strong> eines Aids-Kranken erfordert aber vom <strong>Pflege</strong>personal einen sehr hohen<br />
Einsatz <strong>und</strong> einen pflegerischen Aufwand, der häufig über das Normalmaß<br />
hinaus geht” (Brömmelhaus, 1990).<br />
<strong>Die</strong> Betreuung der Eltern ist eine andere wichtige Aufgabe, für die sie vorbereitet<br />
sein muss. Zusätzlich zu den pflegerischen Kenntnissen, die sie vorweisen muss,<br />
muss die pflegende Person auch den psychischen Druck aushalten, der durch die<br />
besondere Situation auf ihr lastet. Betreuung von tod<strong>kranken</strong> Kindern, Sterbebegleitung<br />
in der letzten Phase <strong>des</strong> Lebens dieser Kinder <strong>und</strong> die Begleitung der Eltern<br />
bedeuten eine große Verantwortung. Eine wesentliche Voraussetzung für die<br />
Sterbebegleitung ist die eigene Auseinandersetzung mit dem Tod. In dem Zusammenhang<br />
muss die <strong>Pflege</strong>person lernen, dass auch ihrer Arbeit Grenzen gesetzt<br />
sind. Das Loslassen <strong>und</strong> Einsehen, wenn außer seelischen Beistand nichts<br />
mehr in ihrer ”Macht” steht, sind Dinge, die erst gelernt <strong>und</strong> durchgemacht werden<br />
müssen. Wichtig ist auch, Distanz einzuhalten <strong>und</strong> sich von der Art der Arbeit nicht<br />
ganz einnehmen zu lassen. ”Nähe ist gut, aber gewisse Distanz im richtigen Moment<br />
ist ebenso notwendig, damit wir nicht mitleiden, mitsterben” (Bönsch, 1996,<br />
S.17). <strong>Die</strong> eigene psychische Belastung der <strong>Pflege</strong>person ist in dieser Zeit sehr<br />
hoch. <strong>Die</strong> Situation ist aussichtslos <strong>und</strong> hoffnungslos <strong>und</strong> <strong>des</strong>halb sehr belastend.<br />
Da aber außerdem die Betreuung der Eltern von der <strong>Pflege</strong>person gewährleistet<br />
sein soll, darf sie sich nicht zu stark in die Situation hineinziehen lasen, obwohl es<br />
auch für sie schwer ist auszuhalten, wenn ein junger Mensch stirbt. Auch die Persönlichkeitsänderung<br />
eines Menschen, <strong>des</strong>sen Gehirn mit dem Virus befallen ist,<br />
ist sehr belastend, denn auch hier steht nichts mehr aus, was gegen diesen Zustand<br />
getan werden könnte. Hier macht sich auch ein Gefühl der Hilflosigkeit bemerkbar.<br />
”Gegenseitige Sympathie, Offenheit <strong>und</strong> Vertrauen sind Gr<strong>und</strong>voraus-<br />
8
setzung, damit man den gemeinsamen Kampf bis zum Tod auch durchsteht”<br />
(Bönsch, 1996, S.16).<br />
Zu den wichtigen Aufgaben der Kinder<strong>kranken</strong>schwester/<strong>des</strong> Kinder<strong>kranken</strong>pflegers<br />
gehört aber auch, sich selbst vor einer Übertragung <strong>des</strong> <strong>HIV</strong> zu<br />
schützen. Um hierbei alle Möglichkeiten einer Übertragung auszuschließen, sind<br />
spezielle Schutzmaßnahmen in den Kinderkliniken, wo <strong>HIV</strong>-infizierte <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>kranke<br />
Kinder gepflegt werden, eingeführt worden. Wegen der Wichtigkeit dieser<br />
Maßnahmen zitieren wir diese hier wörtlich (Brömmelhaus, 1990, S. 808).<br />
”Schutzmaßnahmen im Umgang mit <strong>HIV</strong>-Infizierten <strong>und</strong> an Aids erkrankten Patienten:<br />
• Händewaschen <strong>und</strong> Hände<strong>des</strong>infektion<br />
Nach jedem möglichen Kontakt mit erregerhaltigem Blut oder anderem Material<br />
muß eine hygienische Hände<strong>des</strong>infektion mit einem alkoholischen Hände<strong>des</strong>infektionsmittel<br />
durchgeführt werden. <strong>Die</strong> hygienische Hände<strong>des</strong>infektion sollte<br />
unabhängig davon erfolgen, ob Handschuhe getragen wurden oder nicht. Bei<br />
normalem sozialem Kontakt mit dem Patienten, bei dem es zu keiner Kontamination<br />
der Hände gekommen ist, reicht das Händewaschen aus.<br />
• Handschuhe<br />
Handschuhe sollen getragen werden, wenn auch nur eine geringe Chance besteht,<br />
daß die Hände mit Blut, Körperflüssigkeiten, Sekreten, Körperausscheidungen<br />
oder Gegenständen, die damit beschmutzt sind, in Berührung kommen.<br />
Handschuhe sollen von allen Personen bei Venenpunktionen, Endoskopien,<br />
invasiven Untersuchungen usw. getragen werden. Handschuhe bieten<br />
nur dann Schutz vor Infektionen, wenn sie auch zum richtigen Zeitpunkt ausgezogen<br />
werden <strong>und</strong> dann verworfen werden. Sonst werden primär saubere<br />
Gegenstände, wie Lichtschalter, Bedienungshebel, Türklinken, Telefonhörer<br />
usw. kontaminiert, die dann später selbst für den Träger oder andere Personen<br />
zur Infektionsquelle werden können.<br />
• Kittel <strong>und</strong> Schutzschürzen<br />
Kittel oder Schürzen sollen bei allen pflegerischen Maßnahmen getragen werden,<br />
besonders, wenn vorauszusehen ist, daß die Kleidung mit Blut, Körperflüssigkeiten<br />
oder Ausscheidungen kontaminiert werden kann. In besonderen<br />
Fällen kann es notwendig sein, flüssigkeitsdichte Kittel oder Schürzen zu tragen.<br />
• Gesichtsschutz<br />
Gesichtsmasken sind normalerweise nicht notwendig, sollten jedoch bei längerem<br />
Kontakt mit hustenden Patienten, bei Durchführung von Endoskopien, Intubationen,<br />
chirurgischen Maßnahmen <strong>und</strong> vaginalen Entbindungen getragen<br />
werden.<br />
• Augenschutz<br />
Das Tragen von Brillen wird bei Tätigkeiten empfohlen, bei denen Spritzen <strong>und</strong><br />
Aerosole in Form von Blut <strong>und</strong> anderen Körperflüssigkeiten möglich sind. Für<br />
chirurgische Eingriffe sollte der Augenschutz im Operations- <strong>und</strong> Entbindungsraum,<br />
bei Endoskopien, endotrachealer Intubation, bei Umgang mit Peritonealdialysat<br />
<strong>und</strong> beim Absaugen der Patienten verwendet werden.<br />
• Umgang mit Proben<br />
Wenn die Außenseite eines Behälters sichtbar mit Blut oder mit anderen Körperflüssigkeiten<br />
beschmutzt ist, sollte das Behältnis mit Desinfektionslösung<br />
abgewischt werden. <strong>Die</strong> Proben müssen in die vorgeschriebenen Behältnisse<br />
9
gegeben werden. <strong>Die</strong> Behältnisse müssen gut verschlossen werden, um ein<br />
Auslaufen der Flüssigkeit zu verhindern. <strong>Die</strong> Kennzeichnung als infektiöses<br />
Material ist erforderlich. Zur Blutentnahme sollte man geschlossene Blutentnahmesysteme<br />
mit Ventilverschluß verwenden.<br />
• Infektiöser Abfall<br />
Alle Abfälle, die kontaminiert sind mit Blut, Körperflüssigkeiten <strong>und</strong> Sekreten,<br />
sollen als Abfälle der Gruppe B (hierzu werden keine weiteren Angaben gemacht,<br />
Anm. d. Verf.) entsorgt werden. Bei der Entsorgung dieser Abfälle ist<br />
besonders darauf zu achten, daß auch Personen, die die weitere Entsorgung<br />
durchführen, nicht gefährdet sind. Spitze <strong>und</strong> scharfkantige Gegenstände müssen<br />
in stich- <strong>und</strong> bruchsicheren Behältnissen entsorgt werden (...).<br />
• Wäsche<br />
Wäsche wird in dichte, gut verschlossene Säcke entsorgt. <strong>Die</strong> Wäsche von<br />
<strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> Patienten kann in gleicher Weise wie die Wäsche anderer Patienten<br />
entsorgt werden.<br />
• Raumpflege <strong>und</strong> Flächen<strong>des</strong>infektion<br />
Zur Desinfektion <strong>und</strong> Reinigung der Patienten- <strong>und</strong> Behandlungszimmer kommen<br />
alle Mittel <strong>und</strong> Verfahren in Frage, die in der Liste <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ges<strong>und</strong>heitsamtes<br />
als brauchbar für den Wirkungsbereich B, Inaktivierung von Viren,<br />
ausgewiesen sind. Reinigungsmaterialien müssen <strong>des</strong>infiziert <strong>und</strong> gereinigt<br />
werden bevor sie an anderer Stelle eingesetzt werden.<br />
• Einmalgeschirr<br />
Einmalgeschirr <strong>und</strong> Bestecke werden im allgemeinen nicht empfohlen. <strong>Die</strong><br />
chemisch-thermische Aufbereitung in Spülmaschinen ist ausreichend.<br />
• Chirurgische Instrumente<br />
Chirurgische Instrumente müssen vor der Reinigung <strong>des</strong>infiziert werden, da bei<br />
der Reinigung immer die Gefahr der Verletzung besteht. Nach Desinfektion<br />
<strong>und</strong> Reinigung sind sie zu sterilisieren. Wenn sich alle Personen im pflegerischen<br />
Bereich immer korrekt verhalten <strong>und</strong> sorgfältig arbeiten, können sicher<br />
einige Infektionen verhindert werden.“<br />
Natürlich unterliegt die <strong>Pflege</strong>person der Schweigepflicht. <strong>Die</strong> Einhaltung ist immer<br />
bei jeder Erkrankung unumgänglich. Im Falle von Kindern, die <strong>HIV</strong>-infiziert oder an<br />
<strong>AIDS</strong> erkrankt sind, kommt als Folge von Nichteinhalten dieser Pflicht unter Umständen<br />
hinzu, dass den Patienten bei Bekannt werden ihrer Erkrankung oder bei<br />
unbedachten Äußerungen außerhalb <strong>des</strong> Krankenhauses eventuelle Nachteile<br />
entstehen. Da jedoch die psychische Belastung für die <strong>Pflege</strong>person durch die<br />
<strong>Pflege</strong> dieser Kinder sehr hoch ist, muss vielleicht durch ein Gespräch versucht<br />
werden, diese Belastung abzubauen. Es ist aber hier sehr wichtig, patientenbezogene<br />
Daten trotzdem unerwähnt zu lassen, um den Schutz der Erkrankten zu<br />
wahren.<br />
4 Schlussgedanken<br />
Bei der Ausarbeitung dieser Sachanalyse ist uns bewusst geworden, wie vielschichtig<br />
das Thema "<strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>" ist. Im Bezug auf alle Lebensbereiche haben<br />
wir an verschiedenen Stellen Berichte über diese Erkrankung <strong>und</strong> ihre Auswirkungen<br />
gef<strong>und</strong>en. In diesem letzten Absatz möchten wir auf einige eingehen <strong>und</strong> außerdem<br />
Gedanken <strong>und</strong> Ideen festhalten, die uns beim Verfassen der Sachanalyse<br />
durch den Kopf gegangen sind.<br />
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Schon seit dem Auftauchen der ersten <strong>HIV</strong>- <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-Fälle in den USA gibt es die<br />
These, dass der HI-Virus in den Laboren <strong>des</strong> CIA gezüchtet wurde, um Homosexuelle<br />
im Rahmen einer Impfkampagne gegen Hepatitis Anfang der 70er Jahre in<br />
den Vereinigten Staaten mit <strong>HIV</strong> zu infizieren. Jetzt jedoch konnte diese Vermutung<br />
von zwei Wissenschaftlern widerlegt werden, die in der Blutprobe eines Afrikaners,<br />
der 1959 starb, Überreste <strong>des</strong> HI-Virus nachweisen konnten. Somit wurde<br />
bewiesen, dass das Virus schon Jahre vor der angeblichen Attacke <strong>des</strong> CIA existiert<br />
hat. <strong>Die</strong>ser F<strong>und</strong> bestätigt also mehr die Annahme, dass sich <strong>HIV</strong> in Afrika<br />
entwickelt hat, kann aber keinen Aufschluss darüber geben, ob das Virus wirklich<br />
vom Affen auf den Menschen übertragen wurde <strong>und</strong> so erst zu einer tödlichen Bedrohung<br />
wurde.<br />
<strong>Die</strong>ser Artikel zeigt unserer Meinung nach deutlich, dass der Wunsch besteht, einen<br />
Schuldigen zu finden, der diese Krankheit über die Menschheit gebracht hat.<br />
Wenn ein Schuldiger gef<strong>und</strong>en würde, wäre es leichter für die Betroffenen, sich<br />
mit ihrer Infektion auseinander zusetzen. Erwachsene hätten dann eine einfache<br />
"Entschuldigung" für ihre Erkrankung <strong>und</strong> müssten nicht mehr ihre eigenen Lebensgewohnheiten,<br />
wie z.B. ungeschützten Sexualverkehr, hinterfragen. <strong>Die</strong> Suche<br />
nach einem Schuldigen ist für infizierte Kinder immer zwiespältig, da die<br />
Schuld fast immer bei den Eltern liegt. Sie selber sind auch in den Augen der Gesellschaft<br />
immer unschuldig an ihrer Erkrankung.<br />
<strong>HIV</strong>-positive <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-kranke Kinder sind als Adoptiv- oder <strong>Pflege</strong>kinder häufig<br />
zweitrangig. Es gibt Familien, die, aus welchen Gründen auch immer, vom Jugendamt<br />
als Adoptionsfamilien abgelehnt wurden. Ihnen wurde jedoch von der<br />
selben Stelle empfohlen, sich um die Adoption eines <strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> oder <strong>AIDS</strong><strong>kranken</strong><br />
Kin<strong>des</strong> zu bemühen (Arbeitskreis zur Förderung von <strong>Pflege</strong>kindern,<br />
1993). Bevor sich eine Familie für die Aufnahme eines infizierten Kin<strong>des</strong> entscheidet,<br />
muss sie sich bewusst machen, welche Folgen sich daraus für ihr soziales<br />
Leben entwickeln. Voraussetzung für die Aufnahme eines <strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> Kin<strong>des</strong> ist<br />
ein tragfähiges soziales Netz.<br />
Wie bereits oben erwähnt, werden die Kinder nicht auf speziellen <strong>AIDS</strong>-Stationen<br />
gepflegt. <strong>Die</strong> Einrichtung solcher Stationen wurde zwar diskutiert, man entschied<br />
sich jedoch dagegen, da keine medizinische Notwendigkeit hierfür besteht <strong>und</strong><br />
eine Ausgrenzung der Kinder noch verstärkt würde. Uns gefällt diese Vorgehensweise,<br />
da sie exemplarisch für den Versuch steht, die Kinder in die Gesellschaft zu<br />
integrieren, was jedoch leider nicht immer möglich ist. In der Erwachsenenpflege<br />
gibt es spezielle <strong>AIDS</strong>-Stationen. <strong>Die</strong> dortigen PatientInnen werden isoliert von<br />
anderen Kranken gepflegt. Das bedeutet eine große Belastung für die PatientInnen<br />
<strong>und</strong> das Personal, da es ständig mit <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> sehr häufig auch mit dem Sterben<br />
konfrontiert wird. <strong>Die</strong>se intensive <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> die daraus resultierenden Belastungen<br />
gibt es zwar auch in der Kinder<strong>kranken</strong>pflege, durch die interdiszipinäre<br />
Belegung der Station versucht man jedoch den Kindern <strong>und</strong> dem Personal Möglichkeiten<br />
der Ablenkung zu bieten.<br />
Generell ist uns aufgefallen, dass die Gesellschaft auch heute noch sehr stark mit<br />
Vorurteilen behaftet ist. Verschiedene Organisationen (z.B. die Deutsche <strong>AIDS</strong>-<br />
Hilfe) haben in den Medien große Aufklärungskampagnen gestartet, auch mit dem<br />
Ziel, Nicht-Betroffene über die Erkrankung <strong>und</strong> die Ansteckungswege zu informieren.<br />
Wie wenig Erfolg sie damit hatten, zeigt sich immer wieder, so beispielsweise<br />
11
ei den Versicherungsgesellschaften. "<strong>Die</strong> Versicherungsgesellschaften lehnen<br />
wegen <strong>des</strong> <strong>AIDS</strong>-Risikos Lebensversicherungsverträge mit schwulen Männern<br />
entweder ganz ab oder verlangen zumin<strong>des</strong>t, daß der Interessent vorher einen<br />
<strong>HIV</strong>-Test zuläßt. Für schwule Männer empfiehlt es sich <strong>des</strong>halb nicht, beim<br />
Abschluß <strong>des</strong> Vertrages einen anderen Mann als Bezugsberechtigten anzugeben.<br />
Der Interessent sollte zunächst eine Fre<strong>und</strong>in als Bezugsberechtigte benennen.<br />
Nach Erhalt der Police kann er dann der Versicherung mitteilen, daß nicht die<br />
Fre<strong>und</strong>in, sondern der Partner der Bezugsberechtigte sein soll" (Herkommer,1997,<br />
S. 124). Erschreckend an dieser Vorgehensweise finden wir, dass scheinbar in<br />
den Augen der Versicherungsgesellschaften alle schwulen Männer <strong>HIV</strong>-positiv<br />
sind <strong>und</strong> den gegenteiligen Beweis erbringen müssen, um eine Lebensversicherung<br />
abschließen zu können. Deshalb finden wir es erwähnenswert, dass eine<br />
öffentliche Informationsschrift auf diesen Missstand aufmerksam macht.<br />
<strong>AIDS</strong> ist keine Seuche wie andere. Man spricht oft von einer rasend schnellen<br />
Ausbreitung, verglichen mit anderen Seuchen wie Cholera, Pest <strong>und</strong> Tuberkulose<br />
verbreitet sie sich jedoch eher langsam. Auch der Übertragungsweg ist schwieriger.<br />
Tuberkulose beispielsweise kann durch Anhusten übertragen werden, was<br />
relativ schnell <strong>und</strong> einfach geschehen kann. Eine <strong>HIV</strong>-Übertragung ist schwieriger,<br />
da eine Infizierung bei sozialen Kontakten durch zwei Hautschichten, die <strong>des</strong> Virusträgers<br />
<strong>und</strong> die <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>en, vermieden wird. <strong>AIDS</strong> ist mit einem großen<br />
Stigma behaftet. <strong>Die</strong>s fand man bisher bei keiner anderen Seuche. Das liegt daran,<br />
dass <strong>AIDS</strong> die großen Tabuthemen "Drogen" <strong>und</strong> "Sexualität" berührt.<br />
Literatur<br />
Arbeitskreis zur Förderung von <strong>Pflege</strong>kindern e.V. (Hg.).(1997). <strong>Pflege</strong>kinder Heft<br />
1997, Perspektiven Rückblicke. Berlin.<br />
Arbeitskreis zur Förderung von <strong>Pflege</strong>kindern e.V. (Hg.): (1993). <strong>Pflege</strong>kinder<br />
Sonderausgabe: <strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong> bei Kindern, eine Herausforderung für die Jugendhilfe.<br />
Berlin.<br />
Bönsch, H. (1996). <strong>Pflege</strong> bei <strong>AIDS</strong>. Heilberufe 48, Heft 1, S. 14-17.<br />
Brömmelhaus, H.(1990). Symptomatische <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> funktionsspezifische Maßnahmen<br />
bei <strong>HIV</strong>-Infizierten <strong>und</strong> Aids-Kranken. <strong>Die</strong> Schwester/Der <strong>Pflege</strong>r, 29.<br />
Jahrg., 9/90, S.806-808.<br />
Bun<strong>des</strong>zentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (Hg.). (1990). <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> <strong>HIV</strong>-<br />
Infektion, Informationen für Mitarbeiter/-innen im Ges<strong>und</strong>heitsbereich. Köln.<br />
Bun<strong>des</strong>ges<strong>und</strong>heitszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (Hg.).(1996). <strong>HIV</strong> <strong>und</strong><br />
Aids, Fachinformation für die Patientenbetreuung. Köln.<br />
Czudzewitz, U., Bennauer, M., Hohendahl, J., Nägeler-Kokott, H., Backes, E. &<br />
Große, S. (1997). <strong>Die</strong> <strong>Pflege</strong> von Kindern mit <strong>HIV</strong>-Infektion. kinder<strong>kranken</strong>schwester<br />
26. Jg., Nr. 12, S.516-518.<br />
Deutsche <strong>AIDS</strong>-Hilfe e.V. (Hg.).(1996b). Frau. Mutter. Positiv. Berlin.<br />
Herkommer, H. 1997. Informationen für Patienten mit <strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>. Frankfurt a.<br />
Main.<br />
Imm<strong>und</strong>efekt-Ambulanz im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München<br />
(Hg.).(1997). Kinder <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>; eine Informationsbroschüre. München.<br />
Meier, M.(1997). <strong>Pflege</strong> bei Kindern mit Infektionskrankheiten - Aids. In H. Wegmann<br />
(Hg.). <strong>Die</strong> professionelle <strong>Pflege</strong> <strong>des</strong> <strong>kranken</strong> Kin<strong>des</strong>. München.<br />
12
Modellprogramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> Kinder (ohne Jahr) Medizinische <strong>und</strong> psychosoziale<br />
Aspekte, Band 34, Schriftenreihe <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Smadja, D. (1993). Positiv leben; Ratgeber für <strong>HIV</strong>-Positive, ihre Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
Familie. Berlin.<br />
Im Folgenden werden Adressen genannt, wo Informationsbroschüren angefordert<br />
werden können:<br />
Deutsche <strong>AIDS</strong>-Hilfe e.V., Postfach 61 01 49, 10921 Berlin<br />
<strong>HIV</strong>-Tagesklinik für Kinder, Kaiserin-Auguste-Victoria-Haus, Virchow-Klinikum,<br />
Heubnerweg 6, 14059 Berlin<br />
Projekt "Kinder <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>", Arbeitskreis zur Förderung von <strong>Pflege</strong>kindern e.V.,<br />
Geisbergstraße 30, 10777 Berlin<br />
Elterninitiative <strong>HIV</strong>-betroffener Kinder e.V., Burscheider Straße 33, 40591 Düsseldorf<br />
Universitäts-Kinderklinik Düsseldorf, Moorenstraße 5, 40225 Düsseldorf<br />
Bun<strong>des</strong>zentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, BzgA, 51101 Köln<br />
Dr. von Haunersches Kinderspital der Universität München, Lindwurmstraße 4,<br />
80337 München<br />
Kontaktadresse:<br />
Jutta Schaefer<br />
Knöpgerweg 1<br />
52074Aachen<br />
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