Die Pflege des HIV-positiven und AIDS-kranken Kindes ... - QuePNet
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haben einen Energiegehalt von 1-1,5 kcal/ml <strong>und</strong> sind altersentsprechend in Art<br />
<strong>und</strong> Menge zu dosieren. <strong>Die</strong>se Trinknahrungen sollten dem Kind als Zwischenmahlzeit<br />
angeboten werden, über den Tag verteilt. Man kann sie je nach Geschmack<br />
warm oder als Kaltgetränk herrichten. Sie lassen sich zusätzlich für Mixgetränke<br />
<strong>und</strong> zum Kochen <strong>und</strong> Backen verwenden. Hinsichtlich Geschmack <strong>und</strong><br />
Konsistenz sind die Angebote unterschiedlich <strong>und</strong> die Kinder sollten sich selber für<br />
eines entscheiden, da nur so ein langfristiges Tolerieren möglich ist.<br />
Enterale Ernährung<br />
Sollte es trotz der eingeleiteten Maßnahmen zur Verschlechterung <strong>des</strong> Ernährungszustan<strong>des</strong><br />
kommen, muss überlegt werden, ob dem Kind durch eine Ernährung<br />
über eine Sonde oder eine PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)<br />
geholfen werden kann. Für die Kinder einfacher zu tolerieren ist eine nächtliche<br />
Sondierung, was bedeutet, dass die temperierte Nahrung kontinuierlich über eine<br />
Ernährungspumpe verabreicht wird. Man sollte hierbei jedoch beachten, dass das<br />
Sättigungsgefühl bei den Kindern oft bis in den späten Vormittag andauert. Trotzdem<br />
sollten sie zum Essen animiert werden. Kommt es schließlich zu einer totalen<br />
enteralen Ernährung (TEE), so reicht das nächtliche Sondieren nicht mehr aus<br />
<strong>und</strong> es muss nun auch tagsüber sondiert werden. Das sollte über die Einhaltung<br />
bestimmter Mahlzeiten erfolgen, nicht wahllos über den Tag verteilt. Eine Anlehnung<br />
an bekannte familiäre Mahlzeiten wäre eine Art der zeitlichen Organisation.<br />
Der Flüssigkeitsbedarf wird jedoch nicht über die TEE gedeckt <strong>und</strong> die Kinder<br />
müssen zusätzlich trinken oder sich weitere Flüssigkeit über die Sonde zuführen<br />
(lassen).<br />
<strong>Die</strong> Medikamentengabe wird jetzt oft zum Problem, da die orale Nahrungsaufnahme<br />
in diesem Stadium der Erkrankung schwierig ist. <strong>Die</strong>ses lässt sich aber<br />
lösen, indem die aufgelösten Medikamente über die PEG gegeben werden.<br />
Jedoch kann es auch bei einer PEG zu Problemen kommen. <strong>Die</strong> Kinder klagen<br />
häufig über Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen <strong>und</strong> Erbrechen. Es ist hilfreich, bei<br />
diesen Problemen die Nahrung langsam zu sondieren <strong>und</strong> die Dosen zu verkleinern.<br />
Auch hier sollten die Kinder die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen<br />
Nahrungen <strong>und</strong> deren Verträglichkeiten auszusuchen (Modellprogramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong><br />
Kinder).<br />
Parenterale Ernährung<br />
Sobald die Erkrankung <strong>HIV</strong>/<strong>AIDS</strong> weiter fortschreitet, wird die Effektivität der orale<br />
<strong>und</strong> enteralen Ernährung oft durch gastrointestinale Probleme wie Übelkeit <strong>und</strong><br />
Erbrechen verringert. Da jedoch eine adäquate Ernährung gewährleistet sein<br />
muss, kommt es nun zur parenteralen Ernährung. <strong>Die</strong>se ist sowohl als Ergänzung<br />
zur enteralen Nahrungsaufnahme möglich, sie ist aber auch als totale parenterale<br />
Ernährung durchführbar. Da es sich hierbei meist um eine längerfristige Therapieform<br />
handelt, empfiehlt sich das Legen eines zentralvenösen Dauerkatheters.<br />
Zu diesem Zweck stehen in der Kinderheilk<strong>und</strong>e sowohl das Porth-a-cath-System<br />
wie auch der Hickman-Broviac-Katheter zur Verfügung. <strong>Die</strong> Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
je<strong>des</strong> Dauerkatheters sollen an dieser Stelle jedoch nicht diskutiert werden. <strong>Die</strong><br />
Einstellung, Durchführung <strong>und</strong> Überwachung der parenteralen Ernährung erfolgt in<br />
der Folgezeit unter Aufsicht der Pädiater. Während dieser Zeit sollte immer wieder<br />
versucht werden, das Kind zu weiterer oraler Nahrungsaufnahme zu bringen, da<br />
bei etwaiger Gewichtsnormalisierung diese wieder besser toleriert werden <strong>und</strong><br />
eine Umstellung nicht mit zu vielen Problemen verb<strong>und</strong>en ist. Sollte es der körper-<br />
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