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Die Pflege des HIV-positiven und AIDS-kranken Kindes ... - QuePNet

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Schon seit dem Auftauchen der ersten <strong>HIV</strong>- <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-Fälle in den USA gibt es die<br />

These, dass der HI-Virus in den Laboren <strong>des</strong> CIA gezüchtet wurde, um Homosexuelle<br />

im Rahmen einer Impfkampagne gegen Hepatitis Anfang der 70er Jahre in<br />

den Vereinigten Staaten mit <strong>HIV</strong> zu infizieren. Jetzt jedoch konnte diese Vermutung<br />

von zwei Wissenschaftlern widerlegt werden, die in der Blutprobe eines Afrikaners,<br />

der 1959 starb, Überreste <strong>des</strong> HI-Virus nachweisen konnten. Somit wurde<br />

bewiesen, dass das Virus schon Jahre vor der angeblichen Attacke <strong>des</strong> CIA existiert<br />

hat. <strong>Die</strong>ser F<strong>und</strong> bestätigt also mehr die Annahme, dass sich <strong>HIV</strong> in Afrika<br />

entwickelt hat, kann aber keinen Aufschluss darüber geben, ob das Virus wirklich<br />

vom Affen auf den Menschen übertragen wurde <strong>und</strong> so erst zu einer tödlichen Bedrohung<br />

wurde.<br />

<strong>Die</strong>ser Artikel zeigt unserer Meinung nach deutlich, dass der Wunsch besteht, einen<br />

Schuldigen zu finden, der diese Krankheit über die Menschheit gebracht hat.<br />

Wenn ein Schuldiger gef<strong>und</strong>en würde, wäre es leichter für die Betroffenen, sich<br />

mit ihrer Infektion auseinander zusetzen. Erwachsene hätten dann eine einfache<br />

"Entschuldigung" für ihre Erkrankung <strong>und</strong> müssten nicht mehr ihre eigenen Lebensgewohnheiten,<br />

wie z.B. ungeschützten Sexualverkehr, hinterfragen. <strong>Die</strong> Suche<br />

nach einem Schuldigen ist für infizierte Kinder immer zwiespältig, da die<br />

Schuld fast immer bei den Eltern liegt. Sie selber sind auch in den Augen der Gesellschaft<br />

immer unschuldig an ihrer Erkrankung.<br />

<strong>HIV</strong>-positive <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-kranke Kinder sind als Adoptiv- oder <strong>Pflege</strong>kinder häufig<br />

zweitrangig. Es gibt Familien, die, aus welchen Gründen auch immer, vom Jugendamt<br />

als Adoptionsfamilien abgelehnt wurden. Ihnen wurde jedoch von der<br />

selben Stelle empfohlen, sich um die Adoption eines <strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> oder <strong>AIDS</strong><strong>kranken</strong><br />

Kin<strong>des</strong> zu bemühen (Arbeitskreis zur Förderung von <strong>Pflege</strong>kindern,<br />

1993). Bevor sich eine Familie für die Aufnahme eines infizierten Kin<strong>des</strong> entscheidet,<br />

muss sie sich bewusst machen, welche Folgen sich daraus für ihr soziales<br />

Leben entwickeln. Voraussetzung für die Aufnahme eines <strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> Kin<strong>des</strong> ist<br />

ein tragfähiges soziales Netz.<br />

Wie bereits oben erwähnt, werden die Kinder nicht auf speziellen <strong>AIDS</strong>-Stationen<br />

gepflegt. <strong>Die</strong> Einrichtung solcher Stationen wurde zwar diskutiert, man entschied<br />

sich jedoch dagegen, da keine medizinische Notwendigkeit hierfür besteht <strong>und</strong><br />

eine Ausgrenzung der Kinder noch verstärkt würde. Uns gefällt diese Vorgehensweise,<br />

da sie exemplarisch für den Versuch steht, die Kinder in die Gesellschaft zu<br />

integrieren, was jedoch leider nicht immer möglich ist. In der Erwachsenenpflege<br />

gibt es spezielle <strong>AIDS</strong>-Stationen. <strong>Die</strong> dortigen PatientInnen werden isoliert von<br />

anderen Kranken gepflegt. Das bedeutet eine große Belastung für die PatientInnen<br />

<strong>und</strong> das Personal, da es ständig mit <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> sehr häufig auch mit dem Sterben<br />

konfrontiert wird. <strong>Die</strong>se intensive <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> die daraus resultierenden Belastungen<br />

gibt es zwar auch in der Kinder<strong>kranken</strong>pflege, durch die interdiszipinäre<br />

Belegung der Station versucht man jedoch den Kindern <strong>und</strong> dem Personal Möglichkeiten<br />

der Ablenkung zu bieten.<br />

Generell ist uns aufgefallen, dass die Gesellschaft auch heute noch sehr stark mit<br />

Vorurteilen behaftet ist. Verschiedene Organisationen (z.B. die Deutsche <strong>AIDS</strong>-<br />

Hilfe) haben in den Medien große Aufklärungskampagnen gestartet, auch mit dem<br />

Ziel, Nicht-Betroffene über die Erkrankung <strong>und</strong> die Ansteckungswege zu informieren.<br />

Wie wenig Erfolg sie damit hatten, zeigt sich immer wieder, so beispielsweise<br />

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