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Die Pflege des HIV-positiven und AIDS-kranken Kindes ... - QuePNet

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6. Therapeutische Gebrauchsartikel (Inhalationszubehör, Sauerstoffgeräte,<br />

Feuchtvernebler etc.) täglich <strong>des</strong>infizieren bzw. sterilisieren <strong>und</strong> die Flüssigkeiten<br />

vor dem Gebrauch erneuern.<br />

7. Betreuen<strong>des</strong> Personal mit Erkältungskrankheit (oder Herpes, Ergänz. d. Verf.)<br />

M<strong>und</strong>schutz tragen.<br />

8. <strong>HIV</strong>-positive Patienten müssen nicht isoliert werden, sollten aber nicht mit anderen<br />

infektiösen Patienten gemeinsam in einem Zimmer betreut werden.<br />

9. Auf gründliche Körperhygiene <strong>und</strong> häufigen Wäschewechsel achten.<br />

10. Schimmelbildung z.B. an Lebensmitteln oder in Blumenerde verhindern.<br />

Der Gr<strong>und</strong>pflege kommt im Rahmen der Infektionsprophylaxe eine große Bedeutung<br />

zu, ebenso wie der Krankenbeobachtung. Während der Gr<strong>und</strong>pflege muss<br />

sehr sorgfältig gearbeitet werden <strong>und</strong> es müssen alle hygienischen Abläufe genau<br />

beachtet werden. Wichtig ist aber, weiterhin die Eigenständigkeit <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> zu<br />

wahren <strong>und</strong> zu fördern <strong>und</strong> es die Dinge der Körperpflege, die es beherrscht (z.B.<br />

Zähne putzen, Haare kämmen usw.) selbstständig durchführen zu lassen. Eigene<br />

Toilettenartikel sind von großer Wichtigkeit, das Kind muss aber nur eine gesonderte<br />

Toilette benutzen, wenn es an Durchfällen oder gastrointestinalen Blutungen<br />

leidet (Meier, 1997). Das Kind darf solche Maßnahmen aber niemals als Ausgrenzung<br />

erleben. Altersgerechte Erklärungen über die Krankheit bzw. Infektiosität<br />

können helfen, bei den Kindern Verständnis zu erreichen.<br />

Bei der Krankenbeobachtung muss sehr sorgfältig vorgegangen werden. Viele<br />

Medikamente, die die Kinder einnehmen müssen, haben gravierende Nebenwirkungen.<br />

Ein leichter Husten oder Kopfschmerzen können wichtige Hinweise sein.<br />

Da die Eltern in der Regel auch sehr viel mit dem Kind zusammen sind, können<br />

sie in diesem Bereich gut mit in die <strong>Pflege</strong> integriert werden.<br />

Auch andere Symptome, die bei an <strong>AIDS</strong> erkrankten Kindern zu finden sind, müssen<br />

frühzeitig erkannt <strong>und</strong>, meist symptomatisch, behandelt werden. Hierzu zählen<br />

Fieber, Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen, Müdigkeit, Leistungsabfall, Nackensteifigkeit,<br />

Nachtschweiß, trockener Husten, Atembeschwerden usw. <strong>Die</strong>se Symptome sind<br />

oft auch Zeichen für das Voranschreiten der Erkrankung <strong>und</strong> bedürfen unter Umständen<br />

einer Änderung der Medikation oder einer anderen Therapie. Auch <strong>des</strong>halb<br />

ist es wichtig, dass die <strong>Pflege</strong>person Änderungen im Befinden <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />

schnell erkennt, damit entsprechend gehandelt werden kann.<br />

1.2 Ernährung<br />

” Eine charakteristische Begleiterscheinung für <strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong> sind Mangelernährung<br />

<strong>und</strong> Kachexie. <strong>Die</strong>se verstärken möglicherweise die Störungen der spezifischen<br />

<strong>und</strong> unspezifischen Immunabwehr sowie eine Störung der Darm-Barriere<br />

gegen das Durchwandern intestinaler Bakterien” (Modellproramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> Kinder,<br />

S. 115). Mangelernährung bei <strong>HIV</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong> wird in der CDC-Klassifikation<br />

unter Stadium P2 A als Wasting-Syndrom genannt. Unter diesem versteht man<br />

einen unbeabsichtigten Gewichtsverlust von mehr als 10% <strong>des</strong> Ausgangsgewichtes.<br />

<strong>Die</strong>ser Gewichtsverlust geht einher mit chronischen Diarrhoen, mit chronischer<br />

Schwäche <strong>und</strong> Fieber, wobei diese Symptome nicht durch andere Krankheiten<br />

erklärbar sind. ”<strong>Die</strong> Ursachen (<strong>des</strong> Wasting-Syndroms) liegen in mangelnder<br />

spontaner Nahrungsaufnahme, unzureichender Resorptionsleistung <strong>des</strong><br />

Darms <strong>und</strong> erhöhtem Nährstoffbedarfes” (S. 115).<br />

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