Die Pflege des HIV-positiven und AIDS-kranken Kindes ... - QuePNet
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liche Zustand <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> eine häusliche Betreuung zulassen, so muss entschieden<br />
werden, ob mit der parenteralen Ernährungstherapie nicht auch unter häuslichen<br />
Bedingungen fortgefahren werden kann. Aber auch in einem möglichen präfinalen<br />
oder finalen Stadium <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> muss diese Überlegung angestellt werden,<br />
um dem Kind <strong>und</strong> der Familie ein Sterben zu Hause zu ermöglichen <strong>und</strong><br />
trotzdem eine Ernährungstherapie <strong>und</strong> eine schmerzstillende Behandlung fortführen<br />
zu können.<br />
1.3 Psychosoziale Betreuung im Krankenhaus<br />
Zur pflegerischen Versorgung in der Kinderklinik gehört auch die psychische<br />
Betreuung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> <strong>und</strong> seiner Eltern, bzw. der gesamten Familie. Bei unseren<br />
Angaben beziehen wir uns auf das Modellprogramm <strong>AIDS</strong> <strong>und</strong> Kinder, bei dem<br />
auch diese Art der Betreuung Bestandteil war. Ob in allen Kinderkliniken, in denen<br />
<strong>HIV</strong>-positive <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong>-kranke Kinder behandelt werden, eine solche Betreuung<br />
möglich <strong>und</strong> durchführbar ist, wissen wir nicht, wir hoffen aber, dass es so oder<br />
ähnlich abläuft. Da es sich bei der Erkrankung <strong>AIDS</strong> um eine lebenslange Erkrankung<br />
handelt, ist auch die Betreuung <strong>des</strong> betroffenen Kin<strong>des</strong> <strong>und</strong> seiner Familie<br />
langfristig angelegt. Sie wird in Intensität <strong>und</strong> Häufigkeit auf den einzelnen Patienten<br />
zugeschnitten <strong>und</strong> beginnt nicht erst bei der stationären Aufnahme, sondern<br />
bereits bei der ersten ambulanten Vorstellung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>.<br />
Bei der Diagnosemitteilung an die Eltern ist es wichtig, diese nicht mit dem unvermuteten<br />
<strong>und</strong> niederschmetternden Ergebnis allein zu lassen. <strong>Die</strong> Eltern brauchen<br />
jetzt Unterstützung, <strong>und</strong> dafür ist eine tragfähige vertrauensvolle Beziehung wichtig.<br />
Deshalb wird empfohlen, dass an diesem Gespräch neben dem Arzt/der Ärztin<br />
immer noch ein/e psychosoziale/r Mitarbeiter/in teilnimmt. <strong>Die</strong>se/r kann dann versuchen,<br />
eine Beziehung aufzubauen <strong>und</strong> den Eltern Unterstützung in jeder Hinsicht<br />
zusichern, Dazu gehört auch die Begleitung nach Hause nach dem Gespräch,<br />
Hilfe bei der Informationssammlung über die Erkrankung, aber auch Begleitung<br />
in die Klinik. Immer wieder werden begleitende, stützende Gespräche angeboten<br />
über wichtige Themen, die die Eltern <strong>und</strong>, je nach Alter, auch das betroffene<br />
Kind beschäftigen.<br />
Auch die Krisenintervention gehört zu der Betreuung, da sich oft ein Konflikt in<br />
vielfältiger Weise zuspitzt, der Patient oder die Familie emotional überschwemmt<br />
werden <strong>und</strong> nicht mehr in der Lage sind, Abwehrreaktionen zu produzieren oder<br />
aus eigener Kraft die Situation zu bewältigen. Außerdem hilft die Sozialberatung<br />
beim Zugang zu staatlichen <strong>und</strong> privaten Hilfen. Es werden Informationen zu<br />
Leistungen der Renten- <strong>und</strong> Krankenkassen gegeben <strong>und</strong> Hilfestellung geleistet<br />
bei den verschiedenen Antragsstellungen. <strong>Die</strong> meisten Kinder, die heute <strong>HIV</strong>positiv<br />
oder <strong>AIDS</strong>-krank sind, sind Kinder von drogenabhängigen Müttern bzw.<br />
Eltern. <strong>Die</strong> Begleitung dieser Menschen ist immer eine Gratwanderung <strong>und</strong> kombiniert<br />
mit der Problematik eines infizierten Kin<strong>des</strong> besonders kompliziert. <strong>Die</strong> Kooperation<br />
mit Beratungs- <strong>und</strong> Therapiestellen ist für den/die SozialarbeiterIn hier<br />
eine Hilfe, leider mangelt es aber wohl noch immer an Ärzten, die bereit sind, diese<br />
Menschen zu betreuen.<br />
Wichtig für die betroffene Familie sind die Gruppengespräche, die sowohl für positive<br />
Mütter <strong>und</strong>/oder Väter <strong>und</strong> für <strong>Pflege</strong>familien mit einem <strong>HIV</strong>-<strong>positiven</strong> Kind<br />
angeboten werden. Hier geht es unter anderem auch um die Frage, wie <strong>und</strong> ob<br />
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