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Flutkatastrophe<br />

Hilfsaktion für die betroffenen steirischen Kommunen<br />

Gemeinden zeigen große Solidarität<br />

Neben den Gemeinden in Vorarlberg<br />

und Tirol waren auch steirische<br />

Gemeinden in besonderem Ausmaß<br />

von den jüngsten<br />

Hochwasserschäden<br />

betroffen. Ich habe<br />

deshalb als Präsident<br />

des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

gemeinsam mit dem<br />

Präsidenten des Steirischen<br />

Städtebundes,<br />

Bürgermeister Bernd<br />

Rosenberger, eine<br />

Hilfsaktion für die<br />

betroffenen Gemeinden<br />

gestartet. Rasche Hilfe ist nötig, da<br />

in diesen Gemeinden vor allem die<br />

Infrastruktur – Straßenverbindungen,<br />

Wasser- und Abwasserentsorgung,<br />

öffentliche Gebäude und vieles mehr –<br />

massiv in Mitleidenschaft gezogen wur-<br />

Foto: Sissi Furgler<br />

Die Hochwasserkatastrophe im August<br />

dieses Jahres hat in Vorarlberg wesentlich<br />

mehr Gebiete betroffen und einen<br />

größeren Schaden verursacht als das<br />

Jahrhunderthochwasserereignis des<br />

Jahres 1999. Nach ersten Schätzungen<br />

von Experten beläuft sich der Schaden<br />

allein für Infrastruktureinrichtungen<br />

auf über 70 Millionen Euro. Noch nicht<br />

abschätzbar sind die Schadenshöhen in<br />

Privat- und Unternehmensbereich.<br />

Vom Hochwasserereignis am schwersten<br />

betroffen sind die Gemeinden im<br />

hinteren Bregenzerwald, am Arlberg,<br />

im Montafon und im Klostertal. In einigen<br />

Walgaugemeinden wurden vor<br />

allem Betriebsgebiete stark in Mitleidenschaft<br />

gezogen. So waren beispielsweise<br />

Lech und Gargellen über mehrere<br />

Tage nicht mit Kraftfahrzeugen<br />

erreichbar. Mittels einer Luftbrücke<br />

musste die Versorgung sichergestellt<br />

und Personen evakuiert werden. In<br />

Mellau wurde ein Haus weggeschwemmt,<br />

mehrere Brücken im Klostertal<br />

und im Montafon wurden teils<br />

zur Gänze zerstört. Auch die Autobahn<br />

und zahlreiche Straßen wurden unterspült<br />

und waren abschnittsweise nicht<br />

befahrbar. Die Bahnstrecke war ebenfalls<br />

mehrere Tage nicht benutzbar. Als<br />

trauriger Höhepunkt der Hochwasser-<br />

14 KOMMUNAL<br />

den. Es wird diesen Gemeinden nicht<br />

möglich sein, aus Bundes- und Landesmitteln<br />

allein die notwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen<br />

zu bewältigen.<br />

Die beiden kommunalen Interessenvertretungen<br />

haben deshalb ein gemeinsames<br />

Spendenkonto eingerichtet, und<br />

zwar bei der Raiffeisen-Landesbank<br />

Steiermark, BLZ 38000, Kontonummer<br />

31.138.<br />

Und erfreulicherweise kann schon jetzt<br />

gesagt werden, dass sich die steirischen<br />

Städte und Gemeinden an dieser<br />

Hilfsaktion der Solidarität in großer<br />

Zahl beteiligen. Die Vergabe der Mittel<br />

wird gemeinsam, rasch und unbürokratisch<br />

erfolgen.<br />

Bgm. a.D. Hermann Kröll<br />

Präsident des Steiermärkischen Gemeindebundes<br />

katastrophe mussten zwei Todesfälle<br />

beklagt werden.<br />

Angesichts der dramatischen Ereignisse<br />

in Vorarlberg konnte eine große Solidarität<br />

der Bevölkerung mit den Opfern<br />

der Hochwasserkatastrophe festgestellt<br />

werde. Zahlreiche freiwillige Helfer<br />

haben sich in den Dienst der Aufräumarbeiten<br />

gestellt.<br />

Sehr erfreulich war auch die Hilfsbereitschaft<br />

der Gemeinden untereinander.<br />

Vom Hochwasser verschont gebliebene<br />

Gemeinden haben für die betroffenen<br />

Gemeinden finanzielle Unterstützung<br />

aber auch Unterstützung durch<br />

Beistellung von Personal und Geräten<br />

geleistet. Auch Österreichweit haben<br />

viele Gemeinden ihre Solidarität mit<br />

den hochwassergeschädigten Gemeinden<br />

zum Ausdruck gebracht und finanzielle<br />

Hilfeleistungen geboten. Stellvertretend<br />

gilt ein besonderer Dank dem<br />

Gemeindevertreterverband der ÖVP in<br />

Niederösterreich, der spontan 5.000<br />

Euro zur Verfügung gestellt hat.<br />

Nach dem nun das Ausmaß der Schäden<br />

langsam abschätzbar wird, gilt es<br />

durch gemeinsame Anstrengungen in<br />

den betroffenen Regionen den Wiederaufbau<br />

in Angriff zu nehmen. Zahlreiche<br />

Hilfsmaßnahmen sollen dazu beitragen,<br />

dieses Vorhaben möglichst<br />

In den betroffenen Gemeinden der drei<br />

Bundesländer herrscht Zerstörung, wohin<br />

man blickt. Rasche Hilfe ist jetzt das<br />

Wichtigste.<br />

der Siedlungswasserwirtschaft, die durch<br />

das Hochwasser zerstört wurden hinsichtlich<br />

der Förderrichtlinien wie Neuerrichtungen<br />

behandelt werden. „Wasserund<br />

Abwasseranlagen müssen schnellstmöglich<br />

wiederhergestellt werden“, so<br />

Mödlhammer. „Die Gemeinden müssen<br />

darauf vertrauen können, dass etwaige<br />

notwendige Neuerrichtungen und Sanierungen<br />

so gefördert werden, als würde<br />

es sich um einen Neubau handeln. Nur<br />

dann ist sichergestellt, dass diese dringend<br />

notwendigen Reparaturen und<br />

Neuerrichtungen sofort in Angriff<br />

genommen werden können.“<br />

Die Hochwasserkatastrophe in Vorarlberg<br />

Diesmal wesentlich höhere Zerstörungen als 1999<br />

rasch und umfassend umsetzen zu<br />

können. Eine große Unterstützung bietet<br />

dabei beispielsweise der Katastrophenfonds,<br />

der etwa 50<br />

Prozent der anfallenden<br />

Schäden abdecken soll.<br />

Weitere Unterstützungsmaßnahmen<br />

sind<br />

etwa die Überbrückungskredite,<br />

die<br />

der Österreichische<br />

Gemeindebund<br />

gemeinsam mit der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit initiiert<br />

hat.<br />

Ein herzlicher Dank gilt<br />

allen Einsatzkräften,<br />

insbesondere der Feuerwehr,<br />

dem Roten Kreuz,<br />

der Berg- und Wasserrettung sowie<br />

den Soldaten. Ebenso aber auch den<br />

Gemeinden, die ihre Solidarität mit<br />

den vom Hochwasser betroffenen<br />

Gemeinden zum Ausdruck gebracht<br />

haben, sowie der gesamten Bevölkerung,<br />

die durch ihre hohe Spendenbereitschaft<br />

zur Linderung der Not<br />

beiträgt.<br />

Bgm. Mag. Wilfried Berchtold<br />

Präsident des Vorarlberger<br />

Gemeindeverbandes

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