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Z e i t s c h r i f t f ü r i n n o v a t i o n - Lemmens Medien GmbH

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18 management Schwerpunkt Open Innovation: Wissensmanagement im Web 2.0<br />

Literatur:<br />

Bauer, N./Mandl, P., Agiles Informationsmanagement. Informationsmanagement<br />

in Unternehmen mit Web 2.0, in:<br />

HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik 43 (2007) 255, S.<br />

88-96.<br />

BITKOM, Enterprise 2.0 – auf der Suche nach dem CEO<br />

2.0. Neue Unternehmensphilosophie gewinnt Konturen.<br />

Online im Internet: www.bitkom.org/files/documents/<br />

BITKOM_Positionspapier_Enterprise20(1).pdf (Abruf<br />

09.07.2009).<br />

Ebersbach, A./Glaser, M./Heigl, R., Wiki: Web Collaboration.<br />

Berlin, Heidelberg 2006.<br />

Graebig, K., Innovationsantinomie – Zum Widerspruch<br />

zwischen Innovation und Bestand des Unternehmens, in:<br />

Deutsches Institut f<strong>ü</strong>r Normung: Unternehmen Qualitätsmanagement.<br />

Prozesse, Projekte, Probleme. Tagungsband<br />

der DIN-Tagung, Aschaffenburg 2005, S. 91-98.<br />

Howe, J., Crowdsourcing. Why the Power of the Crowd Is<br />

Driving the Future of Business, New York 2008.<br />

Koch, M./Richter A., Enterprise 2.0. Planung, Einf<strong>ü</strong>hrung<br />

und erfolgreicher Einsatz von Social Software in Unternehmen,<br />

2. Aufl. M<strong>ü</strong>nchen, Wien 2009.<br />

Kuhlmann, A.M./Sauter, W., Innovative Lernsysteme.<br />

Kompetenzentwicklung mit Blended Learning und Social<br />

Software, Heidelberg 2008.<br />

McAfee, A., Enterprise 2.0 – The Dawn of Emergent Collaboration,<br />

in: MIT Sloan Management Review 47 (2006)<br />

3, S. 20-28.<br />

McKinsey, McKinsey Global Survey Results: How companies<br />

are benefiting from Web 2.0. Online im Internet:<br />

www.mckinseyquarterly.com/PDFDownload.<br />

aspx?ar=2432&srid=520&gp=1 (Abruf 30.11.2009).<br />

Reiss, M., Interprise: Leading virtual companies, in: Grabner-Kräuter,<br />

S./W<strong>ü</strong>hrer, G. A. (Hrsg.), Trends im internationalen<br />

Management, Linz 2001, S. 133-159.<br />

wissenschaftsmanagement 1 • januar/februar • 2010<br />

Personalentwicklung: Das Lernen und die Personalentwicklung im Enterprise 2.0 sind stark ge-<br />

prägt von informellem Wissensaustausch und der Bildung von sozialen (Lern-)Netzwerken auf<br />

der Basis von Web 2.0-Instrumenten. Im Blended Enterprise kommt auch im Bereich des Lernens<br />

ein Hybridkonzept zum Einsatz: Blended Learning 2.0 (Kuhlmann/Sauter 2008) zielt – wie<br />

jedes Hybridkonzept – darauf ab, durch eine geeignete Koppelung von Stärken und Schwächen<br />

der miteinander kombinierten Reinformen die Performance zu optimieren. Durch die Verbindung<br />

zweier (im Kern gegensätzlicher) Komponenten können einerseits die Schwächen einer Komponente<br />

durch die Stärken der anderen ausgeglichen werden. Zum anderen können sich die Stärken<br />

der beiden Reinformen synergetisch kumulieren. Die Tauglichkeit eines solchen Blendings<br />

muss man also aus den Stärken und Schwächen der gekoppelten Reinformen herleiten. Abbildung<br />

2 illustriert dies exemplarisch anhand des Blended Learning 2.0, einem zentralen Baustein<br />

des Wissensmanagements im Blended Enterprise 2.0.<br />

Vom Enterprise 2.0 zum Interprise 2.0<br />

Durch den Einsatz von Web 2.0 wird die Reichweite des Wissensmanagements <strong>ü</strong>ber die Grenzen<br />

bestehender Organisationseinheiten (Enterprises) auf unternehmens<strong>ü</strong>bergreifende soziale Gebilde,<br />

sogenannte Interprises, in Gestalt von Netzwerken, Allianzen, Ecosystems und Communities ausgedehnt<br />

(Reiss 2001). F<strong>ü</strong>r diese interorganisationale Virtualisierung im Sinne einer Integration externer<br />

Akteure in das Wissensmanagement besitzen Web 2.0-Instrumente ein spezifisches Enabling-Potenzial.<br />

Sie ermöglichen nämlich z.B. die Integration von Kunden, Lieferanten und Komplementoren<br />

in den Innovations- und Strategieentwicklungsprozess (Open Innovation). Das Outsourcing der Ideenproduktion<br />

nicht an einzelne spezialisierte Organisationen oder Experten, sondern an eine unspezifizierte<br />

„Masse“ von Akteuren, deren Intelligenz, Kreativität und Produktivität genutzt werden soll,<br />

wird auch als Crowdsourcing (Howe 2008) bezeichnet. Die Plattform „Ideastorm“ der Firma Dell<br />

dient z.B. der Ideenfindung, -sammlung und -bewertung durch Kunden und Nichtkunden und repräsentiert<br />

ein prototypisches Beispiel f<strong>ü</strong>r Open Innovation (www.ideastorm.com).<br />

Außerdem kann Web 2.0 auch den wissens- und kompetenzfokussierten Rekrutierungsprozess<br />

von Partnern unterst<strong>ü</strong>tzen, indem z.B. auf Social Networking-Plattformen wie XING nach geeigneten<br />

Kompetenzprofilen gesucht wird und diese Kandidaten dann gezielt von den Recruiting-<br />

Abteilungen als potenzielle Mitarbeiter, Subcontractors oder Freelancer kontaktiert werden.<br />

Tiefe, Breite und Geschwindigkeit des Wandels<br />

Wie revolutionär oder evolutionär sich der Wandel zum Enterprise 2.0 vollzieht, kann man auf drei<br />

Dimensionen – der Tiefe, der Breite und der Geschwindigkeit – erfassen (Graebig 2005, S. 93). In<br />

Bezug auf die Tiefe des Wandels konnte bereits hinsichtlich der Enabling-Schnittstellen von Web<br />

2.0 gezeigt werden, dass es sich bei der Diffusion des Enterprise 2.0-Konzepts vor allem um<br />

ein Aufgreifen und Verstärken bereits existierender Entwicklungen handelt. So gab es z.B. die<br />

Trends hin zu mehr Selbstorganisation, zu virtualisierten Lern- und Arbeitsformen sowie zur Öffnung<br />

von Unternehmensgrenzen bereits vor dem Aufkommen des Web 2.0-Trends, sogar schon<br />

vor der Verbreitung des Internet. Das Enabling dieser Entwicklungen durch Web 2.0 besteht vor<br />

allem darin, eine kosteneffiziente Umsetzung dieser Entwicklungen deutlich praktikabler zu machen.<br />

Daher ist auch die Verlaufsform der Enterprise 2.0-Diffusion eher als stetige Entwicklung<br />

denn als Quantensprung zu charakterisieren. Zusammengefasst lässt sich die Innovationstiefe<br />

von Enterprise 2.0 daher eher als inkrementelle Innovation beschreiben, die bestehende Trends<br />

fortf<strong>ü</strong>hrt.<br />

Die Breite des Wandels bezieht sich auf die Anzahl der „Baustellen“ und damit die Reichweite<br />

des Wandels. Es geht also um die Frage, wie viele Bereiche von der Veränderung betroffen sind.

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