Z e i t s c h r i f t f ü r i n n o v a t i o n - Lemmens Medien GmbH
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52 management Perspektive: Netzwerk Zukunftsforschung<br />
Literatur:<br />
Popp, R./Sch<strong>ü</strong>ll, E. (Hrsg.), Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung.<br />
Beiträge aus Wissenschaft und Praxis.<br />
Wissenschaftliche Schriftenreihe „Zukunft und Forschung“<br />
des Zentrums f<strong>ü</strong>r Zukunftsstudien, Salzburg,<br />
Band 1“ Berlin/Heidelberg 2009.<br />
Rust, H., „Verkaufte Zukunft. Strategien und Inhalte der<br />
kommerziellen Trendforscher“, in: Popp, R./Sch<strong>ü</strong>ll, E.<br />
(Hrsg.), Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung. Beiträge<br />
aus Wissenschaft und Praxis, Berlin/Heidelberg<br />
2009, S. 3-16.<br />
Steinm<strong>ü</strong>ller, K. (Hrsg.), Grundlagen und Methoden der<br />
Zukunftsforschung – Szenarien, Delphi, Technikvorausschau,<br />
Werkstattbericht 21, Sekretariat f<strong>ü</strong>r Zukunftsforschung<br />
Gelsenkirchen 1997.<br />
Weinberg, G. M., The secrets of consulting, New York<br />
1985.<br />
Zweck, A., Qualitätssicherung in der Zukunftsforschung,<br />
in: Wissenschaftsmanagement – Zeitschrift f<strong>ü</strong>r Innovation,<br />
Heft 2, 2005a, S. 7-13.<br />
Zweck, A., „Technologiemanagement – Technologiefr<strong>ü</strong>herkennung<br />
und Technikbewertung“, in: Schäppi, B./Andreasen,<br />
M./Kirchgeorg, M./Radermacher, F.-J. (Hrsg.),<br />
Handbuch der Produktentwicklung, M<strong>ü</strong>nchen/Wien<br />
2005b, S. 169-193.<br />
Zweck, A., „Foresight, Technologiefr<strong>ü</strong>herkennung, und<br />
Technikfolgenabschätzung. Instrumente f<strong>ü</strong>r ein zukunftsorientiertes<br />
Technologiemanagement“, in: Popp,<br />
R./Sch<strong>ü</strong>ll, E. (Hrsg.), „Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung.<br />
Beiträge aus Wissenschaft und Praxis, Berlin/Heidelberg<br />
2009, S. 195-206.<br />
Stichwörter<br />
Zukunftsforschung<br />
Wissensmanagement<br />
Netzwerk Zukunftsforschung<br />
wissenschaftsmanagement 1 • januar/februar • 2010<br />
wissenschaftlicher Zukunftsforschung. Eine besondere Bedeutung wird in einem intensiven Dia-<br />
log <strong>ü</strong>ber das Spannungsfeld Wissenschaft und Praxis gesehen.<br />
Daneben sollen Kooperationen im Rahmen von Projekten im Bereich der Zukunftsforschung<br />
vorangetrieben werden. Gegenstand sollen alle im Rahmen der Zukunftsforschung relevanten<br />
Gebiete und zukunftsrelevanten Fragestellungen sein. Dementsprechend geht es um die Weiterentwicklung<br />
von Methoden und Organisationsformen der Zukunftsforschung ebenso, wie<br />
um wissenschaftliche Beiträge zur Zukunftsgestaltung. Umsetzungen und Auswirkungen der<br />
Zukunftsforschung in der Praxis sollen kritisch reflektiert und verbessert werden. Als weitere<br />
grundlegende Aufgabe des Netzwerkes wird das Fördern der Zusammenarbeit von Zukunftsforschung<br />
mit Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik gesehen. Dies soll zugleich der Darstellung<br />
von Möglichkeiten und Leistungsfähigkeit der Zukunftsforschung in der Öffentlichkeit dienen.<br />
Durch wissenschaftliche Tagungen, Kongresse, Seminare, Kolloquien und andere wissenschaftliche<br />
und öffentliche Veranstaltungen werden diese Ziele in Angriff genommen. Das Netzwerk<br />
wurde bereits im Jahr 2007 in Salzburg gegr<strong>ü</strong>ndet, jedoch erst im Dezember 2009 offiziell als<br />
Verein anerkannt. Es besteht ausschließlich aus persönlichen Mitgliedern, die in ihrem akademischen,<br />
wirtschaftlichen oder beratenden Umfeld direkten Bezug zur Zukunftsforschung haben.<br />
Um die Disziplin Zukunftsforschung voranzutreiben stehen weitere Aufgaben an: Eine wissenschaftliche<br />
Zukunftsforschung benötigt ein funktionierendes wissenschaftliches Publikations- und Peer-<br />
Review-System. Erst das Schaffen eines derartigen wissenschaftlichen Referenzsystems ermöglicht<br />
eine Unterscheidung zwischen den Ergebnissen wissenschaftlicher Zukunftsforschung und anders<br />
gearteter Auseinandersetzungen mit Zukunft. F<strong>ü</strong>r den angelsächsischen Sprachraum existieren einige<br />
in dieser Hinsicht ernst zu nehmende Zeitschriften wie z. B. „Technology Forecasting and Social<br />
Change“, „Foresight“, „Futures“, „Futures Research Quarterly“ oder „Journal of Futures Studies“.<br />
Im deutschsprachigen Raum dagegen existiert bisher keine Zeitschrift, die an die qualitativen Anspr<strong>ü</strong>che<br />
dieser Zeitschriften heranreicht. F<strong>ü</strong>r das Entstehen einer wissenschaftlichen Gemeinschaft<br />
im deutschsprachigen Raum tr<strong>ü</strong>ge eine solche Zeitschrift ebenso bei, wie f<strong>ü</strong>r ein Vorantreiben der<br />
notwendigen Diskussion um die wissenschaftliche Qualität der Zukunftsforschung.<br />
Zum Aufbau einer f<strong>ü</strong>r eine wissenschaftliche Disziplin notwendigen wissenschaftlichen Gemeinschaft<br />
ist neben forschungsbezogenen Aspekten die kontinuierliche und umfassende Verankerung in der<br />
Lehre von Bedeutung. Gegenwärtig lassen sich hierzu im deutschsprachigen Raum nachdr<strong>ü</strong>ckliche<br />
Tendenzen an der Fachhochschule Salzburg (Popp und Sch<strong>ü</strong>ll 2009), der Freien Universität Berlin (Institut<br />
Futur) und an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (im Aufbau) erkennen.<br />
Erkennbar scheint gegenwärtig eine Tendenz zur Etablierung wissenschaftlicher Aufbaustudiengänge,<br />
die dem notwendigen interdisziplinären Charakter der Zukunftsforschung gerecht werden.<br />
Wissensmanagement und Eigenarten der Zukunftsforschung<br />
Soviel zur institutionellen Lage der Zukunftsforschung. Was aber eigentlich ist Zukunftsforschung<br />
und vor allem was ist sie nicht? Eine Frage in diesem Zusammenhang lautet: Ist nicht jegliche<br />
Wissenschaft zugleich auch Zukunftsforschung? Wissenschaft hat primär ein Erkenntnisinteresse<br />
und den Anspruch durch wissenschaftliche Arbeit nachvollziehbare Zusammenhänge zu<br />
ermitteln und durch Verbreiten der Ergebnisse weitere Erkenntnisgewinne voranzutreiben. Jede<br />
Erkenntnis, jede bewiesene Theorie ermöglicht a priori Aussagen <strong>ü</strong>ber die Zukunft, wenn auch<br />
nur im G<strong>ü</strong>ltigkeitsbereich der betreffenden Theorie. Insofern beinhaltet jede wissenschaftliche<br />
Disziplin das Potenzial prognostischer Elemente und Aussagen. Wie aber kann dann der Gegenstandsbereich<br />
der Zukunftsforschung abgegrenzt werden? Ein Ansatz liegt in der Einsicht, dass<br />
Aussagen <strong>ü</strong>ber die Zukunft, sofern sie <strong>ü</strong>ber ein spezielles technisches oder sozioökonomisches