Broschüre zur EnEV 2009 - Mein Ziegelhaus
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Die Temperatur-Korrekturfaktoren F xi<br />
werden vereinfachend nach der Tabelle<br />
3.1 angesetzt, die Werte erdberührter<br />
Bauteile können nach DIN EN ISO<br />
13370 [R14] monatlich exakt ermittelt<br />
werden.<br />
Hinweis:<br />
Bei Anwendung des Ziegel-<strong>EnEV</strong>-<br />
Nachweisprogramms werden die notwendigen<br />
pauschalen Temperatur-<br />
Korrekturfaktoren automatisch<br />
ausgewählt und zugeordnet.<br />
Der Term H WB beschreibt die Transmissionswärmeverluste<br />
über Wärmebrücken,<br />
die nach DIN V 4108-6 gesondert<br />
ausgewiesen werden müssen.<br />
Die <strong>EnEV</strong> ermöglicht hierzu vier verschiedene<br />
Nachweisverfahren an:<br />
a) Berücksichtigung durch Erhöhung der<br />
Wärmedurchgangskoeffizienten um<br />
Δ U WB = 0,1 W/(m 2 · K) für die<br />
gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche,<br />
b) bei Anwendung von Planungsbeispielen<br />
nach DIN 4108, Beiblatt 2:<br />
Berücksichtigung durch Erhöhung<br />
der Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
um Δ U WB = 0,05 W/(m 2 · K) für die<br />
gesamte wärmeübertragende<br />
Umfassungsfläche,<br />
c) werden mehr als 50 % der Außenwände<br />
von Bestandsgebäuden mit<br />
einer Innendämmung versehen und von<br />
einbindenden Massivdecken durchdrungen,<br />
beträgt der Wärmebrückenzuschlag<br />
Δ U WB = 0,15 W/(m 2 ·K),<br />
d) durch genauen Nachweis der Wärmebrücken<br />
nach DIN V 4108-6 in Verbindung<br />
mit weiteren anerkannnten<br />
Regeln der Technik.<br />
Fälle a) bis c)<br />
H WB = Δ U WB · A [W/K] (11)<br />
Fall d)<br />
H WB = Σ l · Ψ e<br />
[W/K] (12)<br />
Die Ermittlung der Einzelwerte aller maßgeblichen<br />
Wärmebrücken ist in Kapitel 6<br />
ausführlich beschrieben.<br />
Werden Außenbauteile mit integrierten<br />
Heizflächen, sogenannten Flächenheizungen<br />
wie z.B. Fußboden- oder<br />
Wandheizungen eingesetzt, entstehen<br />
durch deren über der Raumtemperaturen<br />
liegenden Systemtemperaturen<br />
zusätzliche Wärmeverluste Δ H T, FH, die<br />
wie folgt bilanziert werden können:<br />
In Bauteilen an die Außenluft:<br />
Δ H T, FH = Σ R i/(1/U 0- R i) · H 0 · ξ<br />
[W/K] (13)<br />
In Bauteilen an das Erdreich grenzend:<br />
Δ H T, FH = Σ R i/(A h/L S - R i) · H 0 · ξ<br />
[W/K] (14)<br />
für L S kann vereinfachend U 0 eingesetzt<br />
werden.<br />
In Bauteilen an unbeheizte Räume:<br />
Δ H T, FH = Σ R i/(1/(b · U 0) - R i) · H 0 · ξ<br />
[W/K] (15)<br />
für b kann vereinfachend F x eingesetzt<br />
werden.<br />
mit:<br />
R i = Wärmedurchlasswiderstand<br />
zwischen Heizelement und Raumluft<br />
U 0 = Wärmedurchgangskoeffizient<br />
des Bauteils<br />
H 0 = spez. Wärmeverlust des Raumes<br />
ξ = Deckungsanteil des Heizelements<br />
am Raumwärmebedarf<br />
A h = Heizfläche in der Gebäudehülle.<br />
Hinweis:<br />
Beträgt der Wärmedurchlasswiderstand<br />
R ≥ 2,5 (m 2 · K)/W zwischen<br />
der Heizfläche und dem Erdreich<br />
bzw. Gebäudeteilen mit wesentlich<br />
niedrigeren Innentemperaturen<br />
oder R ≥ 4,0 (m 2 · K)/W zwischen<br />
der Heizfläche und der Außenluft,<br />
darf auf die gesonderte Ermittlung<br />
des zusätzlichen spezifischen Transmissionswärmeverlustes<br />
Δ H T, FH<br />
verzichtet werden.<br />
3. Monatsbilanz-Verfahren nach DIN V 4108-6<br />
3.2.2 Lüftungswärmeverluste bei<br />
freier Lüftung<br />
Die temperaturspezifischen Lüftungswärmeverluste<br />
eines Gebäudes mit<br />
Fensterlüftung ergeben sich aus dem<br />
belüfteten Netto-Volumen V, der Luftwechselzahl<br />
n, die besagt, wie häufig<br />
das gesamte Luftvolumen in einer<br />
Stunde ausgewechselt wird und der<br />
spezifischen Wärmespeicherkapazität<br />
der Luft von 0,34 Wh/(m 3 · K):<br />
H V = 0,34 · n · V [W/K] (16)<br />
Das Netto-Volumen V ergibt sich nach<br />
<strong>EnEV</strong> für kleine Wohngebäude unter 3<br />
Vollgeschosse zu 0,76 · V e. V e ist das<br />
von der wärmetauschenden Hüllfläche<br />
des Gebäudes umfasste Bruttovolumen.<br />
Größere Wohngebäude sind mit<br />
V = 0,8 · V e zu berechnen. Darüber<br />
hinaus darf für alle Gebäude aber das<br />
tatsächliche, individuell ermittelte Nettoraumvolumen<br />
V in Ansatz gebracht<br />
werden. Dadurch sind unter Umständen<br />
erhebliche Entlastungen beim baulichen<br />
Wärmeschutz möglich.<br />
Hinweis:<br />
Die <strong>EnEV</strong> Nachweisführung erfolgt<br />
standardmäßig mit dem Wert<br />
n = 0,55 h -1 , da im Referenzgebäude<br />
eine mechanische Abluftanlage vorgesehen<br />
ist und somit eine erfolgreiche<br />
Prüfung der Luftdichtheit der<br />
Gebäudehülle obligatorisch ist.<br />
Falls keine mechanische Lüftungsanlage<br />
vorgesehen ist und der Luftwechsel<br />
über eine Fensterlüftung<br />
sichergestellt wird, kann bei erfolgreicher<br />
Dichtheitsprüfung mit einem<br />
Luftwechsel n = 0,6 h -1 gerechnet<br />
werden. Ist keine Blower-Door-<br />
Messung vorgesehen, beträgt<br />
n = 0,7 h -1 . In Bestandswohngebäuden<br />
mit offensichtlichen Undichtheiten<br />
der Gebäudehülle z.B. an<br />
Fenstern oder im Dach ist die Luftwechselzahl<br />
n = 1,0 h -1 zu verwenden.<br />
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