Broschüre zur EnEV 2009 - Mein Ziegelhaus
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6.1 Vorbemerkungen<br />
In den letzten Jahren sind einige Wärmebrückenkataloge<br />
entstanden, die an<br />
prägnanten Baudetails die Temperaturverhältnisse<br />
und Wärmeverluste aufzeigen.<br />
Berechnet werden diese Werte<br />
mit numerischen Rechenverfahren unter<br />
Verwendung der DIN EN ISO 10211<br />
[R19]. Als Planungshilfe ist die Norm<br />
DIN 4108, Beiblatt 2 „Wärmebrücken –<br />
Planungs- und Ausführungsbeispiele”<br />
[R10] erschienen. Ebenfalls sind einige<br />
kommerzielle Rechenprogramme auf<br />
dem Markt erhältlich, mit denen zweiund<br />
dreidimensionale Temperatur- und<br />
Wärmestromberechnungen durchgeführt<br />
werden können. Diese setzen<br />
jedoch einen erheblichen Aufwand an<br />
Eingabearbeit voraus, so dass sie für die<br />
Berechnung bauüblicher Konstruktionen<br />
für den Planer sehr aufwändig sind.<br />
Die Ziegelindustrie hat eine einfach zu<br />
handhabende Detailsammlung besonders<br />
wärmebrückenarmer Konstruktionen<br />
mit den dazugehörenden Kennwerten<br />
erstellt. Dies Planungsmittel<br />
steht sowohl als eingenständiges PC-<br />
Programm als auch als Bestandteil des<br />
PC-Nachweisprogramms <strong>zur</strong> <strong>EnEV</strong> für<br />
den detaillierten Wärmebrückennachweis<br />
<strong>zur</strong> Verfügung.<br />
6.2 Geometrische<br />
Wärmebrücken<br />
Diese entstehen in homogenen Bauteilen<br />
durch Änderung der Bauteilgeometrie.<br />
Das sind insbesondere<br />
Ecken und Vorsprünge, die aus dem<br />
gleichen Material bestehen wie die<br />
flächigen Bauteilbereiche. Der typische<br />
Fall hierfür ist die zweidimensionale<br />
Außenwandecke. Der Wärmebrückeneffekt<br />
kommt dadurch zustande, dass<br />
gegenüber der warmen Innenoberfläche<br />
eine vergrößerte kalte Außenoberfläche<br />
vorhanden ist. Dies verursacht laterale,<br />
d.h. seitlich abfließende Wärmeströme,<br />
die das Temperaturniveau auf der Innenoberfläche<br />
<strong>zur</strong> Ecke hin absenken.<br />
Bei Außenwandecken, die meist aus<br />
gleicher Wanddicke und gleichem<br />
Material bestehen, bilden sich ein exakt<br />
symmetrischer Wärmestrom- und<br />
Oberflächentemperaturverlauf.<br />
6.3 Materialbedingte<br />
Wärmebrücken<br />
Dort, wo verschiedene Materialien mit<br />
unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit<br />
aufeinander treffen, existieren laterale<br />
Wärmeströme, die nicht mehr nur senkrecht<br />
von Oberfläche zu Oberfläche<br />
fließen. Es entsteht ein Wärmestromverlauf,<br />
der seine Richtung in Abhängigkeit<br />
der verschiedenen Materialstärken und<br />
-leitfähigkeiten ändert. Die Berechnung<br />
dieser Temperatur- und Wärmestromverläufe<br />
erfordert einen enormen rechnerischen<br />
Aufwand. Diese Wärmebrückenart<br />
tritt an fast allen Bauteilverbindungen<br />
des Hochbaus auf, da die zu<br />
verbindenden Bauteile so gut wie immer<br />
aus verschiedenen Materialien bestehen.<br />
Weiterhin ist eine Kombination aus<br />
geometrischen und materialbedingten<br />
Wärmebrücken in der Praxis häufig<br />
anzutreffen.<br />
Diese lateralen Wärmeströme treten<br />
auch innerhalb wärmedämmender<br />
Hochlochziegel auf und sind im Bemessungswert<br />
der Wärmeleitfähigkeit des<br />
Mauerwerks berücksichtigt. Die inneren<br />
ziegel-spezifischen Einflüsse an Wärmebrückendetails<br />
können daher vernachlässigt<br />
werden und sind nach Beiblatt 2<br />
zu DIN 4108 nicht gesondert zu berücksichtigen.<br />
6. Wärmebrücken<br />
Bild 6.1: Wärmestromverlauf durch<br />
eine zweidimensionale, monolithische<br />
Außenwandecke.<br />
Bild 6.2: Wärmestromverlauf in einem<br />
aus zwei nebeneinander<br />
liegenden Bereichen zusammengesetzten<br />
Außenbauteil.<br />
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