Broschüre zur EnEV 2009 - Mein Ziegelhaus
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Wertes gerechnet. Dabei ist hier eine<br />
Ausnahme bei Außenschichten (zwischen<br />
Luftschicht und Umgebung) mit<br />
R-Werten > 0,15(m 2 · K)/W zu beachten:<br />
Der Wärmedurchlasswiderstand dieser<br />
Außenschicht darf nur mit einem Höchstwert<br />
von 0,15(m 2 · K)/W angesetzt werden.<br />
In der Baupraxis werden schwach<br />
belüftete Luftschichten in der Regel<br />
kaum zu finden sein. Anders verhält es<br />
sich mit stark belüfteten Luftschichten.<br />
Diese befinden z.B. unterhalb einer<br />
Dacheindeckung aus Dachziegeln oder<br />
ggf. in der darunter liegenden unteren<br />
Belüftungsebene zwischen Wärmedämmung<br />
und z.B. Unterspannbahn.<br />
Sie weisen definitionsgemäß Öffnungen<br />
<strong>zur</strong> Außenumgebung >1500 mm 2<br />
Belüftungsöffnung pro laufendem Meter<br />
vertikalem Luftspalt bzw. m 2 Oberfläche<br />
bei horizontaler Luftschicht auf.<br />
Hinweis:<br />
Zweischaliges Mauerwerk mit belüfteter<br />
Luftschicht nach DIN 1053<br />
fällt unter die Definition „stark<br />
belüftet”. Die Luftschicht und die<br />
Vormauerschale werden somit bei<br />
der U-Wert Ermittlung nicht berücksichtigt<br />
und statt dessen wird der<br />
äußere Wärmeübergangswiderstand<br />
R se nach Tabelle 4.1, Zeile 3, Spalte 1<br />
von 0,13(m 2 · K)/W, angesetzt.<br />
4.1.2 Sonderfälle<br />
Der Wärmedurchlasswiderstand eines<br />
aus homogenen und inhomogenen<br />
Schichten zusammengesetzten Bauteils<br />
soll nach einem recht komplizierten<br />
Schema mit einer Grenzwert- und Fehlerbetrachtung<br />
nach DIN EN ISO 6946<br />
ermittelt werden. Dieser Fall trifft z.B.<br />
für die U-Wert Berechnung typischer<br />
Sparrendächer zu, da Dämmschichten<br />
neben Holzsparren mit unter Umständen<br />
abweichender Höhe liegen können oder<br />
aber bei Unter-/Übersparrendämmungen<br />
Felder übergreifende Schichtungen<br />
vorliegen. Vereinfachend kann empfohlen<br />
werden, die U-Wert Berechnungen<br />
für den Sparren- und den Gefachbereich<br />
jeweils getrennt durchzuführen und<br />
dabei jeweils eine homogene Schichtung<br />
anzunehmen. Der Unterschied<br />
zwischen diesen beiden Verfahren ist<br />
äußerst gering und beträgt bei U D-<br />
Werten der Dächer zwischen 0,15 und<br />
0,3W/(m 2 · K) maximal 5 %. Bei Sparren/Gefach<br />
Anteilen < 10/90 % liegt er<br />
unter 3 % und findet sich erst an 3.<br />
Stelle hinter dem Komma wieder. Die<br />
Ermittlung des richtigen Flächenanteils<br />
ist für die korrekte U D-Wert Ermittlung<br />
daher von wesentlich größerer Bedeutung<br />
als die Anwendung des ausführlichen<br />
Berechnungsgangs [L20, L21].<br />
Ebenfalls kompliziert ist die vereinfachte<br />
„exakte” Berechnung keilförmiger<br />
Schichten, z.B. Flachdachdämmungen<br />
mit Gefälle. Auch hier kann empfohlen<br />
werden, abschnittsweise mittlere, auf<br />
der sicheren Seite liegende homogene<br />
Schichtdicken bei der U-Wert Ermittlung<br />
anzusetzen.<br />
U-Wert Korrekturen für Bauteile mit<br />
Dämmschichten, an deren Rückseite<br />
eine Luftzirkulation auftreten kann<br />
(z.B. nicht sorgfältig aufgebrachte<br />
WDVS) können je nach Ausführung mit<br />
Δ U-Werten beaufschlagt werden. Dies<br />
trifft ebenso für punktuelle, eine Dämmschicht<br />
durchdringende Befestigungen<br />
zu. Auf diese Fälle wird im einzelnen<br />
allerdings nicht weiter eingegangen, da<br />
hierzu Regelungen z.B. in bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen derartiger Produkte<br />
getroffen sind.<br />
Bei Einsatz von Umkehrdächern aus<br />
extrudierten Polystyrolplatten, die nicht<br />
langfristig durch Wasser überstaut sein<br />
dürfen und gleichzeitig mit einer Kiesschicht<br />
oder einem anderen geeigneten<br />
Material abgedeckt sind, werden ebenfalls<br />
mit einem Zuschlag Δ U versehen,<br />
abhängig vom raumseitigen, unterhalb<br />
der Abdichtung liegenden Anteil des<br />
gesamten Wärmedurchlasswiderstandes.<br />
Tabelle 4.3: Korrekturen Δ U der<br />
Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
von Umkehrdächern<br />
nach [R3]<br />
Raumseitiger Anteil Δ U [W/(m 2 · K)]<br />
des Wärmedurchlasswiderstandes<br />
[%]<br />
50 0<br />
4. Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizienten U<br />
4.2 U-Wert Ermittlung von<br />
Türen, Fenstern und<br />
verglasten Bauteilen<br />
Die Ermittlung der U-Werte transparenter<br />
Bauteile ist geregelt in DIN EN ISO<br />
10077-1 [R17] – ausgenommen Dachflächenfenster<br />
und auf Grund ihrer komplexen<br />
Rahmenkonstruktion Vorhangund<br />
Ganzglasfassaden. Die zukünftigen<br />
U w-Werte setzen sich aus dem U g-Wert<br />
der Verglasung, dem U f-Wert des Rahmens<br />
und dem längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
Ψ g des<br />
Glas-Abstandhalter-Verbundes zusammen.<br />
Weiterhin müssen Korrekturen<br />
z.B. <strong>zur</strong> Berücksichtigung von Sprossen<br />
vorgenommen werden (vgl. Kapitel 5).<br />
Die in der Vergangenheit praktizierte<br />
k-Wert Ermittlung mit der Festlegung<br />
von 5 verschiedenen Rahmenmaterialgruppen<br />
wird damit hinfällig. Der<br />
Bemessungswert des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
U w,BW entspricht<br />
gemäß DIN V 4108-4 dem vom Fensterhersteller<br />
angegebenen Nennwert U w.<br />
4.3 U-Wert Ermittlung<br />
erdberührter Bauteile<br />
Diesen, normalerweise nach DIN EN<br />
ISO 13370 „Wärmetechnisches Verhalten<br />
von Gebäuden – Wärmeübertragung<br />
über das Erdreich” [R14] zu<br />
behandelnden Fall regelt die DIN 4108-2<br />
auf vereinfachende Weise. Grundsätzlich<br />
werden die raumseitig der Gebäudeabdichtung<br />
liegenden Materialschichten<br />
analog der Vorgehensweise bei<br />
luftberührten Bauteilen berücksichtigt.<br />
Im Erdreich liegende, äußere Wärmedämmschichten<br />
z.B. aus extrudiertem<br />
Polystyrol oder Schaumglas werden als<br />
sog. Perimeterdämmung bezeichnet<br />
und werden bei der U G-Wert Ermittlung<br />
dann voll angerechnet, wenn diese<br />
Dämmung nicht ständig im Grundwasser<br />
liegt, lang anhaltendes Stauwasser<br />
oder drückendes Wasser vermieden<br />
wird und die Dämmplatten dicht<br />
gestoßen und im Verband verlegt eben<br />
auf dem Untergrund aufliegen [R3].<br />
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