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Broschüre zur EnEV 2009 - Mein Ziegelhaus

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Hinweis:<br />

Die Verschattungsfaktoren F s <strong>zur</strong><br />

Berücksichtigung dauerhaft vorhandener<br />

baulicher Verschattungen und F c<br />

für Sonnenschutzvorrichtungen können<br />

entsprechenden Tabellen der<br />

DIN V 4108-6 entnommen werden.<br />

Der F s-Wert wird im <strong>EnEV</strong> Nachweis<br />

pauschal zu 0,9 festgelegt. F c sollte<br />

bei der Ermittlung des Heizwärmebedarfs<br />

immer 1,0 betragen, d.h. es<br />

ist keine Sonnenschutzvorrichtung<br />

eingesetzt (vgl. auch Tab.11.3).<br />

3.3.3 Solare Wärmegewinne durch<br />

opake Bauteile<br />

Auch opake, d.h. nicht transparente<br />

Oberflächen nehmen Solarstrahlung auf,<br />

wandeln sie in Wärme um und lassen<br />

einen Teil dieser Wärme in das Gebäudeinnere.<br />

Die Farbgestaltung der Oberfläche<br />

beeinflusst die Absorption maßgeblich.<br />

Dies wird durch den Strahlungsabsorptionsgrad<br />

α für das energetisch<br />

wirksame Spektrum des Sonnenlichts<br />

beschrieben und nach folgender Formel<br />

bilanziert:<br />

mit:<br />

R e<br />

F f<br />

h r<br />

Qs,op = U·A·Re ·(α ·Is-Ff ·hr · Δθer)· 0,024 · tM [kWh] (21)<br />

= Wärmedurchlasswiderstand<br />

von der absorbierenden Schicht<br />

bis außen<br />

= Formfaktor: 0,5 für senkrechte,<br />

1,0 für waagerechte Bauteile bis<br />

45° Neigung<br />

= Abstrahlungskoeffizient für langwellige<br />

Abstrahlung = 5 · ε mit<br />

ε = 0,8 (Standardannahme)<br />

Δθ er = Temperaturdifferenz zwischen<br />

Umgebungsluft und Himmel =<br />

10 K<br />

Hinweis:<br />

Die Gewinne auf opaken Oberflächen<br />

werden direkt von den Transmissionswärmeverlusten<br />

der Bauteile abgezogen<br />

und gehen damit als sog.<br />

negative Verluste bei der Ermittlung<br />

des Gewinn/Verlust-Verhältnisses in<br />

den Nenner ein.<br />

Tabelle 3.2: Strahlungsabsorptionsgrad<br />

α für das energetisch wirksame<br />

Spektrum des Sonnenlichts verschiedener<br />

Oberflächen nach DIN V 4108-6.<br />

3.3.4 Transparente Wärmedämmung<br />

Transparente Wärmedämmsysteme<br />

(TWD) lassen einen Teil der auftreffenden<br />

Solarstrahlung bis <strong>zur</strong> dunklen<br />

Absorberschicht vordringen und führen<br />

so zu einer Erhöhung der Wandinnentemperatur.<br />

In der Bilanzformel muss<br />

daher der g Ti-Wert der transparenten<br />

Dämmung inklusive Deckschicht eingesetzt<br />

werden sowie der Wärmedurchgangskoeffizient<br />

U e dieser Schichten<br />

bekannt sein:<br />

mit:<br />

α = Absorptionskoeffizient der<br />

Absorberschicht<br />

U = U-Wert der Gesamtkonstruktion<br />

inklusive TWD<br />

FF = „Rahmenanteil” der TWD<br />

= Gesamtenergiedurchlassgrad<br />

g Ti<br />

Oberfläche Strahlungsabsorptionsgrad<br />

α<br />

Wandoberflächen:<br />

heller Anstrich 0,4<br />

gedeckter Anstrich 0,6<br />

dunkler Anstrich 0,8<br />

Klinkermauerwerk (dunkel) 0,8<br />

helles Sichtmauerwerk 0,6<br />

Dächer (Beschaffenheit):<br />

ziegelrot 0,6<br />

dunkle Oberfläche 0,8<br />

Metall (blank) 0,2<br />

Bitumendachbahn (besandet) 0,6<br />

Qs,op = (A·FS ·FF · α ·gTi · U/Ue ·Is -<br />

U · A · Ff · Rse · hr · Δθer) ·<br />

0,024 · tM [kWh] (22)<br />

R se<br />

der TWD<br />

= Wärmeübergangswiderstand<br />

<strong>zur</strong> Außenluft<br />

3. Monatsbilanz-Verfahren nach DIN V 4108-6<br />

3.3.5 Unbeheizte Glasvorbauten<br />

Die Bilanzierung der Energieströme durch<br />

unbeheizte Glasvorbauten ist äußerst<br />

komplex und wird daher im Folgenden<br />

nur stichwortartig abgehandelt. Zuerst<br />

werden die durch den Glasvorbau und<br />

die angrenzenden Fenster und Wände<br />

in das Gebäude einfallenden direkten<br />

Gewinne ermittelt. Dann erfolgt die<br />

Berechnung der im Glasanbau absorbierten<br />

Energie, die dort zu einer Temperaturerhöhung<br />

führt und somit als<br />

indirekter Gewinn eine Reduzierung<br />

der Transmissionswärmeverluste der<br />

angrenzenden Bauteile des Kernhauses<br />

bewirkt.<br />

Folgende Angaben <strong>zur</strong> Berechnung sind<br />

notwendig:<br />

1. Art der Verglasung des<br />

Glasvorbaus<br />

2. Bodengrundfläche des<br />

Glasvorbaus<br />

3. Absorptionskoeffizient des<br />

Bodens im Glasvorbau<br />

4. Temperatur-Korrekturfaktor des<br />

Glasvorbaus<br />

5. Kennwerte der Fenster zwischen<br />

Kernhaus und Glasvorbau<br />

6. Absorptionskoeffizient der<br />

Außenwand des Kernhauses im<br />

Glasvorbau<br />

Hinweis:<br />

Im PC-Nachweisprogramm der<br />

Ziegelindustrie lassen sich die<br />

Effekte unbeheizter Glasvorbauten<br />

einfach berechnen.<br />

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