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Sinn und Möglichkeiten der Prävention bei psychischen Erkrankungen

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Ein Angehˆriger, ein pensionierter Lehrer, erz‰hlte mir einmal:<br />

ÑÖ Wenn ich damals als Lehrer nur halb so viel von psychischem Leid <strong>und</strong> <strong>Erkrankungen</strong><br />

gewusst h‰tte wie heute ñ vielen Sch¸lern, die es sehr schwer mit mir <strong>und</strong> dem<br />

Kollegium hatten, w‰re es besser ergangen.<br />

Da wir es nicht besser wussten haben wir gerade diejenigen mit schleichendem o<strong>der</strong><br />

plˆtzlichem Leistungsabfall <strong>und</strong> diejenigen, die sich zur¸ck zogen beson<strong>der</strong>s her<br />

genommen, <strong>und</strong> zwar in <strong>der</strong> - wie ich heute weifl - irrigen Ansicht, wir w¸rden ihnen<br />

damit einen guten Dienst erweisen!ì<br />

Dieser pensionierte Lehrer denkt dar¸ber nach, Lehrerkollegien an seinem heutigen Wissen<br />

teilhaben zu lassen, in gemeinsamen Gespr‰chen mit Sch¸lern.<br />

Alle Setting-Ans‰tze sollten sozialversicherungsrechtlich abgedeckt sein: wo <strong>der</strong> Bezug <strong>der</strong><br />

Person zu ihren Lebensumst‰nden f¸r den Ansatz konstitutiv ist Ñbleibt die<br />

Krankenversicherung so lange auch finanziell gefor<strong>der</strong>t, wie dies durch geeignete<br />

Finanzierungsstrukturen in ihrem ¸berindividuellen Bezug zum Versicherungsverh‰ltnis<br />

organisierbar istì (Rebscher in: Der Gelbe Dienst vom 12.3.04, S. 14).<br />

Aus Sicht des stellvertretenden DRK-Vorsitzenden verl‰sst man erst mit einem Wegfall des<br />

Bezugs zu Person in ihren Lebensumst‰nden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Orientierung <strong>der</strong> Maflnahmen auf<br />

kollektive, regionale o<strong>der</strong> bevˆlkerungsweite Aktionen, Ñinsbeson<strong>der</strong>e die <strong>der</strong> Aufkl‰rung Ö<br />

systematisch auch die Verantwortung von mitglie<strong>der</strong>bezogenen Sozialversicherungen <strong>und</strong><br />

befindet sich im Feld des ˆffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienstes <strong>und</strong> damit in <strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong><br />

Kommunen, <strong>der</strong> L‰n<strong>der</strong> <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> des B<strong>und</strong>esì (ebenda).<br />

Dies gilt, wenn die Schule lediglich als Zugangserleichterung f¸r eine generelle<br />

Informations-Kampagne z.B. zum Tabakkonsum genutzt wird, <strong>und</strong> die Lebensumst‰nde <strong>der</strong><br />

Sch¸lerinnen <strong>und</strong> Sch¸ler nicht pr‰ventiv mit thematisiert werden.<br />

Settings II: Betriebliche Pr‰vention<br />

Betriebliche Pr‰vention folgt dem Setting-Ansatz.<br />

Das Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Integrations‰mter ist zweifellos <strong>der</strong> sek<strong>und</strong>‰ren <strong>und</strong> terti‰ren<br />

Pr‰vention zuzuordnen, wo<strong>bei</strong> die einzelnen Aktivit‰ten jeweils Anfor<strong>der</strong>ungen reduzieren<br />

helfen o<strong>der</strong> Ressourcen st‰rken - sowohl auf <strong>der</strong> internal-personellen (z.B. Hilfen zur<br />

subjektiven Akzeptanz eines weniger anspruchsvollen Ar<strong>bei</strong>tsplatzes) als auch <strong>der</strong> externkontextuellen<br />

Ebene, z.B. durch die behin<strong>der</strong>tengerechte Ausgestaltung des bisherigen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplatzes.<br />

Wie sieht es mit betrieblicher Prim‰rpr‰vention aus, <strong>und</strong> zwar mit universeller, also mit<br />

betrieblicher Fˆr<strong>der</strong>ung seelischer Ges<strong>und</strong>heit?<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tswissenschaften <strong>und</strong> <strong>der</strong> sozialpsychiatrischen Milieuforschung<br />

konvergieren in leicht eing‰ngigen Merkmalen generell ges<strong>und</strong>heitsfˆr<strong>der</strong>licher<br />

Ar<strong>bei</strong>tbedingungen.<br />

Belastungen <strong>und</strong> Ressourcen, den durch diese mitbestimmten Bedingungen ges<strong>und</strong>en Lebens sowie zu klarer<br />

Zugangs- <strong>und</strong> Interventionsplanungì (RZ 271)<br />

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