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Sinn und Möglichkeiten der Prävention bei psychischen Erkrankungen

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<strong>und</strong> <strong>der</strong> Sachverst‰ndigenrat sieht - in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> WHO<br />

(1986, Ottowa-Charter <strong>und</strong> 1978 Alma Ata <strong>und</strong> des europ‰ischen Programms ÑGes<strong>und</strong>heit f¸r<br />

alle bis zum Jahr 2000ì, das 1998 in das Programm ÑGes<strong>und</strong>heit f¸r Alle im im 21.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert - Ges<strong>und</strong>heit21ì ¸berf¸hrt wurde Ges<strong>und</strong>heitsfˆr<strong>der</strong>ung als Herangehensweise<br />

an die Prim‰rpr‰vention (RZ 112, Hervorhebungen von R.P.) definiert, wo<strong>bei</strong> es sich da<strong>bei</strong><br />

regelm‰flig um Ñunspezifische Maflnahmenì handele (RZ 111) 1 , die sich also nicht auf<br />

spezielle Krankheiten beziehen w¸rden.<br />

Fr¸herkennung mit dem pathogenetischen Blick w‰re Ñinzidierte Prim‰rpr‰ventionì: es geht<br />

darum, potentielle Fr¸hentwicklungen psychischer Krankheiten zu identifizieren <strong>und</strong> hilfreich<br />

t‰tig zu werden.<br />

Das ist - trotz aller Nachdenklichkeiten - ein sehr wichtiges Anliegen.<br />

Wo w‰re demgegen¸ber die Prim‰rpr‰vention mit salutogenetischer Perspektive zu<br />

platzieren?<br />

Die Orte ihres Wirkens sind die Straflen, die Schulen, die Kneipen, die Nachbarschaft ñ die<br />

private, die ˆffentliche <strong>und</strong> die von Ar<strong>bei</strong>t gepr‰gte Nachbarschaft.<br />

Wir befinden uns plˆtzlich voll <strong>und</strong> ganz in <strong>der</strong> allt‰glichen Lebenswelt, in <strong>der</strong> Gemeinde - an<br />

dem Ort, Ñwo Ges<strong>und</strong>heit von Menschen geschaffen <strong>und</strong> gelebt wirdì (Ottawa-Charter, zitiert<br />

nach BZgA 2003, S. 44).<br />

Diese R‰ume <strong>der</strong> allt‰glichen Lebenswelt sind schon l‰ngst besetzt von ÑUniverseller<br />

Prim‰rpr‰ventionì, von Maflnahmen <strong>der</strong> aktiven Gestaltung von Lebens-, Ar<strong>bei</strong>ts- <strong>und</strong><br />

Beziehungsverh‰ltnissen, die allen B¸rgern zugute kommen, die f¸r alle ges<strong>und</strong>heitsfˆr<strong>der</strong>nd,<br />

zumindest ges<strong>und</strong>heitserhaltend sind.<br />

Die allgemeine Pr‰ventionsdebatte <strong>und</strong> -Praxis hat sich hier, im Bereich <strong>der</strong> universellen<br />

Prim‰rpr‰vention, auf vier Fel<strong>der</strong> festgelegt:<br />

- Ges<strong>und</strong>e Ern‰hrung,<br />

- Bewegung,<br />

- Entspannung/Stressbew‰ltigung<br />

- <strong>und</strong> Suchtvorbeugung<br />

stehen auf <strong>der</strong> Agenda (<strong>und</strong> f¸r diese Zielfel<strong>der</strong> <strong>bei</strong> Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen bis zu 14<br />

Jahren wurde ja auch <strong>der</strong> diesj‰hrige Deutsche Pr‰ventionspreis ausgelobt; www.deutscherpraeventionspreis.de)<br />

Ich werde gleich nachzuweisen suchen, dass die Fˆr<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> seelischen Ges<strong>und</strong>heit zu<br />

Recht mit auf die Agenda, gehˆrt - <strong>und</strong> zwar nach ganz oben!<br />

Zun‰chst einmal ist festzustellen:<br />

mit dem Blick auf das grofle Publikum <strong>und</strong> <strong>der</strong> salutogenetischen Perspektive auf<br />

Ges<strong>und</strong>heitserhaltung <strong>und</strong> -Fˆr<strong>der</strong>ung gewinnen wir auf einmal wie<strong>der</strong> sicheren Boden unter<br />

1 Allerdings ist die strikte Trennung in spezifische <strong>und</strong> unspezifische Pr‰vention nicht mˆglich, wie <strong>der</strong><br />

Sachverst‰ndigenrat am Beispiel Tabakkonsum deutlich gemacht hat (RZ 121); ebenso kann aus Sicht des<br />

Sachverst‰ndigenrates Ñeine trennscharfe Unterscheidung zwischen Verhaltens- <strong>und</strong> Verh‰ltnispr‰vention<br />

irref¸hrend seinì (RZ 120)<br />

Bei <strong>der</strong> Planung von Pr‰ventionsmaflnahmen ist die Zieldefinition von ausschlaggeben<strong>der</strong> Bedeutung; unter dem<br />

Gesichtspunkt des o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ziele <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> angestrebten Effekte ist die Differenzierung in<br />

angestrebte Ver‰n<strong>der</strong>ungen <strong>bei</strong> dem Einzelnen einerseits, in angestrebte Ver‰n<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umwelt - im Kontext -<br />

an<strong>der</strong>erseits sinnvoll.<br />

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