Gemeindeblatt - Reformierte Kirchgemeinde Solothurn
Gemeindeblatt - Reformierte Kirchgemeinde Solothurn
Gemeindeblatt - Reformierte Kirchgemeinde Solothurn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gemeindeleben +<br />
Inspiration (4)<br />
mer wieder zurück an einen einsamen<br />
Ort oder auf einen Berg, um<br />
allein zu sein und zu beten. Vor seiner<br />
Gefangennahme zieht er sich<br />
nochmals mit seinen vertrautesten<br />
Jüngern an den Ort Getsemani zurück.<br />
Um zu beten, geht er noch<br />
ein paar Schritte alleine weiter. In<br />
dieser Szene kommt uns Jesus als<br />
Mensch sehr nahe. Wir spüren<br />
seine Angst und Verzweiflung, seinen<br />
Wunsch, dass ihm die bevorstehenden<br />
Qualen und der Tod am<br />
Kreuz erspart werden: «Lass diesen<br />
Kelch an mir vorübergehen! Doch<br />
nicht, was ich will, sondern was du<br />
willst.» (Mk 14,36 Neue Zürcher Bibel).<br />
Jesus klagt Gott seine Ängste<br />
und übergibt ihm seine Wünsche,<br />
um offen zu sein, zu hören,<br />
was Gott will. Jetzt kann er einwilligen.<br />
Er steht auf und geht seinen<br />
Weg konsequent zu Ende.<br />
Unsere laute Welt<br />
Das Ohr ist das erste Sinnesorgan,<br />
das sich im Mutterleib bildet.<br />
Bis zu unserem letzten Atemzug<br />
ist es immer auf Empfang. Wir<br />
können es nicht bewusst ausschalten,<br />
so wie wir die Augen schliessen<br />
können und nichts mehr sehen.<br />
Selbst im Schlaf nehmen wir<br />
Geräusche wahr und bauen sie in<br />
unsere Träume ein. So können sich<br />
unsere Ohren nicht gegen den alltäglichen<br />
Strassen-, Flug- und Motorenlärm<br />
wehren, ebenso wenig<br />
gegen die Beschallung in den Geschäften.<br />
Unser Ohr wird mit Reizen<br />
überflutet. Es ist deshalb nicht<br />
erstaunlich, dass immer mehr<br />
Menschen bewusst die Stille suchen<br />
in Schweigeseminaren, in<br />
Gruppenreisen in die Wüste.<br />
Stille ist nicht gleich Stille<br />
Wenn sterbende Menschen mit<br />
sich und ihren Nächsten im Einklang<br />
sind, ist eine friedvolle Stille<br />
spürbar. Hier erübrigen sich Wor-<br />
te. Wenn sich aber Menschen im<br />
Leben nichts mehr zu sagen haben,<br />
dann wirkt ihr Schweigen<br />
beklemmend. In die Stille einer<br />
Kirche einzutreten, hat etwas Ehrfürchtiges.<br />
Man nimmt sich automatisch<br />
selbst zurück, wagt nicht<br />
laut zu sprechen, nur im Flüsterton.<br />
Fordert man Jugendliche im<br />
Konfirmandenunterricht zu zwei<br />
Minuten Stille auf, so ist das für sie<br />
meist sehr peinlich. Plötzliche, aufgezwungene<br />
Stille überfordert sie,<br />
und sie können dabei ein ansteckendes<br />
Kichern kaum noch verhindern.<br />
Stille im Kloster<br />
Als ich 20 war, begleitete ich einen<br />
Kollegen, der einige Zeit in einem<br />
offenen, ökumenischen Kloster<br />
verbringen wollte. Nach der<br />
Führung durch das Kloster durch<br />
den Leiter war ich sehr erfüllt von<br />
den Eindrücken und hätte mich<br />
gerne mit meinem Kollegen am<br />
Mittagstisch darüber unterhalten.<br />
Doch in diesem Kloster war es<br />
Brauch, das Mittagessen schweigend<br />
einzunehmen. Das fiel mir<br />
in diesem Moment sehr schwer,<br />
und dieses Schweigen, in dem<br />
man nur das Klappern von Besteck<br />
und Geschirr und gelegentliches<br />
Schlürfen und Schmatzen<br />
hörte, war für mich sehr gewöhnungsbedürftig.<br />
Weil die ganze<br />
Gemeinschaft wie auch die Gäste<br />
an einer langen Tafel assen, mussten<br />
die Esswaren einander weitergereicht<br />
werden. Ohne Worte<br />
mitzuteilen, was man möchte, erfordert<br />
eine andere Art von Kommunikation:<br />
Augenkontakt und<br />
Gebärdensprache. Ich spürte, wie<br />
ich dadurch aufmerksamer wurde,<br />
die fremden Menschen am<br />
Tisch besser wahrnahm und mit<br />
ihnen achtsamer umging.<br />
Damit Stille inspirierend wirken<br />
kann, braucht sie Ungezwungen-<br />
heit, Freiwilligkeit. Sonst entsteht<br />
Unbehagen, Peinlichkeit.<br />
Einladung zur Stille<br />
Die bis zu Ostern andauernde<br />
Passions- und Fastenzeit lädt uns<br />
ein, Einkehr zu halten und unsere<br />
Lebensweise, unser Konsumverhalten<br />
zu überdenken. Längst wird das<br />
frühere Fasten nicht mehr als Verzicht<br />
von bestimmten Lebensmitteln<br />
oder auf gänzliche Nahrungsaufnahme<br />
verstanden. Es gibt das<br />
Rauch-Fasten, das Fernseh-Fasten<br />
usw. Wie wäre es, während einer<br />
selbstbestimmten Zeit – freiwillig<br />
– z. B. auf den Walkman, das Natel,<br />
das Radiohören zu verzichten<br />
oder den Strassenlärm zu vermindern<br />
durch den Verzicht aufs Autofahren?<br />
Vielleicht kommen wir<br />
dann Gott wieder näher und können<br />
ihn besser hören!<br />
In unserem vielfältigen Gottesdienstangebot<br />
gibt es zwei Feiern<br />
in <strong>Solothurn</strong>, in denen eine Zeit<br />
der Stille ihren festen Platz in der<br />
Liturgie hat: Im Wochenschluss<br />
am Samstagabend (in der Regel<br />
am 1. Samstag des Monats) und im<br />
ökumenischen Taizé-Abendgebet<br />
(in der Regel am letzten Donnerstagabend<br />
des Monats). Die aktuellen<br />
Daten sind im <strong>Gemeindeblatt</strong><br />
zu finden unter Gemeindekreis <strong>Solothurn</strong>-Rüttenen-Feldbrunnen.<br />
Ich wünsche Ihnen von Herzen<br />
eine besinnliche Fasten- und Passionszeit<br />
mit vielen stillen, inspirierenden<br />
Momenten.<br />
Elsbeth<br />
Hirschi<br />
Glanzmann<br />
<strong>Gemeindeblatt</strong> der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
Inhalt<br />
HEKS<br />
Spenden haben um fast einen<br />
Fünftel zugenommen. S. 5<br />
Richard Hürzeler, neuer<br />
Verwalter S. 6<br />
Neue Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter S. 7/8<br />
Aus den Gemeinden S. 9/10<br />
Ausblick<br />
Passionsmusik mit der Kantorei<br />
und Musik zur Marktzeit.<br />
Kantonsrätin Susan von Sury<br />
zu christlichen Symbolen<br />
(neue Predigtreihe). S. 12<br />
Adressen, Kollekten S. 13<br />
Veranstaltungen S. 14/15<br />
Gottesdienste S. 15/16<br />
Impressum<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Reformierte</strong> <strong>Kirchgemeinde</strong><br />
<strong>Solothurn</strong>, Baselstrasse 12<br />
Postfach 1455<br />
4502 <strong>Solothurn</strong><br />
Tel. 032 626 30 30<br />
verwaltung@solothurnref.ch<br />
www.solothurnref.ch<br />
www.orgel-stadtkirche.org<br />
www.kantorei-so.ch<br />
Redaktion:<br />
Angelica Schorre (sch)<br />
Tel. 032 626 30 30, 032 622 33 68<br />
Angelica.Schorre@solothurnref.ch<br />
a.schorre@solnet.ch<br />
Helmuth Zipperlen (hz, Stv.)<br />
helmuth.zipperlen@bluewin.ch<br />
Lektorat: Peter Bürgi<br />
Redaktionsschluss für die<br />
Mai-Ausgabe:<br />
3. April 2011<br />
Adressänderungen:<br />
Tel. 032 626 30 30<br />
verwaltung@solothurnref.ch<br />
Druck und Versand:<br />
Vogt-Schild Druck AG<br />
4552 Derendingen<br />
Auflage:<br />
7100 Exemplare, erscheint monatlich<br />
2 4/2011