Gemeindeblatt - Reformierte Kirchgemeinde Solothurn
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Gemeindeleben +<br />
In Kürze<br />
HEKS: Spenden um 19 % gewachsen<br />
Das Hilfswerk der Evangelischen<br />
Kirchen Schweiz (HEKS) blickt auf<br />
ein ausgezeichnetes Geschäftsjahr<br />
2010 zurück. Der Ertrag aus Spenden<br />
und Legaten liegt mit 26,9<br />
Millionen Franken um 19 % über<br />
dem Ergebnis des Vorjahres. Davon<br />
entfallen 6,7 Millionen Franken<br />
auf die humanitäre Hilfe. Diese<br />
grosszügige Unterstützung erhielt<br />
HEKS insbesondere nach dem<br />
Erdbeben in Haiti und den Überschwemmungen<br />
in Pakistan. Aber<br />
auch in anderen Ländern wie Niger,<br />
Kolumbien, Philippinen oder<br />
Albanien leistete HEKS dank zahlreichen<br />
Spenden Soforthilfe nach<br />
Natur ereignissen.<br />
Über dem Vorjahresergebnis<br />
Der Gesamtertrag – der ausser<br />
den Spenden auch die Beiträge<br />
der Kirchen, der Glückskette, von<br />
Bund, Kantonen, Gemeinden sowie<br />
die Erträge aus Dienstleistungen<br />
miteinschliesst – liegt mit 61,8<br />
Millionen Franken so hoch wie nie<br />
mehr seit dem Tsunami-Jahr 2004.<br />
Besonders erfreulich ist dabei, dass<br />
Brandanschläge auf Kirchen<br />
In Äthiopien sind Brandanschläge<br />
auf Kirchen verübt worden, wie<br />
Open Doors Schweiz Mitte März<br />
in einer Medienmitteilung berichtet:<br />
Die Übergriffe hatten ihren<br />
Anfang am 2. März genommen,<br />
als Muslime behaupteten, ein<br />
Christ habe einen Koran zerrissen.<br />
Es wird befürchtet, dass sich die<br />
Gewalt auch auf andere Gebiete<br />
ausbreiten könnte. Binnen fünf<br />
Tagen sind nach dem 2. März in<br />
und um Asendabo in der Jimma-<br />
Zone im Westen des ostafrikanischen<br />
Landes ein Christ getötet<br />
und Tausende verletzt worden.<br />
Mobs aus islamischen Extremisten<br />
verübten Brandanschläge auf 59<br />
Kirchen und mindestens 28 Häuser.<br />
Etwa 4000 Christen mussten<br />
fliehen. Asendabo liegt etwa 300<br />
Kilometer von der Hauptstadt Addis<br />
Abbeba entfernt. Der Gesamtsachschaden<br />
wird auf 2,57 Millionen<br />
Euro geschätzt. ref.ch<br />
4/2011<br />
die Erträge auch ohne die Zuwendungen<br />
für die humanitäre Hilfe<br />
mit 48,6 Millionen Franken leicht<br />
über dem Vorjahres ergebnis liegen.<br />
Zugang zu Trinkwasser<br />
Mit diesen Mitteln wurde im<br />
Ausland unter anderem etwa<br />
173 000 Menschen der Zugang zu<br />
Trinkwasser ermöglicht, konnten<br />
rund 2500 Basisgruppen, Kooperativen<br />
und NGOs unterstützt<br />
und somit institutionell gestärkt<br />
werden. 945 000 Menschen konn-<br />
<strong>Gemeindeblatt</strong> der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
Christlich-orthodoxe Kirchen für Genitalverstümmelung<br />
Die christlich-orthodoxen Kirchen<br />
in Äthiopien empfehlen<br />
eine Beschneidung acht Tage<br />
nach der Geburt eines Kindes.<br />
Das gilt auch für Mädchen.<br />
In Äthiopien sind drei von<br />
vier Frauen beschnitten. Laut einer<br />
Studie der Hilfsorganisation<br />
Plan International sind es mehrheitlich<br />
Frauen, die die Beschneidung<br />
ihrer Töchter wollen. Sauberkeit,<br />
soziale Akzeptanz und<br />
eine reduzierte Libido werden als<br />
Gründe genannt. Besonders verminderte<br />
sexuelle Empfindungen<br />
werden von Frauen häufiger<br />
als von Männern als Vorteil genannt.<br />
Sie folgen der Empfehlung<br />
der christlich-orthodoxen Kirche<br />
in Äthiopien, die eine Beschneidung<br />
acht Tage nach der Geburt<br />
eines Kindes vorsieht.<br />
te dank Unterstützung von HEKS<br />
der Zugang zu öffentlichen Diensten<br />
wie Schule, Gesundheit, Altersvorsorge<br />
oder zu staatlichen Systemen<br />
ermöglicht werden.<br />
Im Inland wurden zum Beispiel<br />
17 216 Einsatzstunden für interkulturelle<br />
Übersetzungen und Vermittlungen<br />
sowie pädagogische<br />
Begleitungen in rund 50 Sprachen<br />
geleistet; 18 Personen wurden zu<br />
interkulturellen Vermittlern/-innen<br />
ausgebildet.<br />
Spendenkonto: PC 80-1115-1<br />
Keine Spenden für Japan<br />
Das Erdbeben und der Tsunami in Japan haben unermessliches Leid über<br />
Millionen von Menschen gebracht – und die Angst vor einer drohenden<br />
Nuklearkatastrophe ist längst nicht ausgestanden. Gleichwohl wird HEKS<br />
in Japan nicht aktiv und kann allfällige Spenden nicht weiterleiten, wie<br />
das Hilfswerk Mitte März auf seiner Webseite mitteilt.<br />
Da Japan kein Projektland von HEKS ist und das Hilfswerk nicht über direkte<br />
Partnerorganisationen und -strukturen vor Ort verfügt, kann innert<br />
nützlicher Frist keine substanzielle Unterstützung geleistet werden. Die<br />
japanische Regierung bittet inzwischen auch, keine ausländischen Hilfsteams<br />
oder Hilfsgüter ins Land zu schicken, da es ihr unmöglich ist, diese<br />
ins Katastrophengebiet zu transportieren.<br />
Genitalverstümmelung betrifft<br />
am Horn von Afrika Frauen sämtlicher<br />
Bevölkerungsschichten. Bei<br />
den «Operationen» auf dem Boden<br />
von Lehmhütten werden zumeist<br />
Glasscherben, bereits mehrfach<br />
verwendete Rasierklingen<br />
oder stumpfe Messer zur Hilfe genommen.<br />
Weibliche Familienangehörige<br />
– zumeist aber nicht die<br />
Mütter – halten die acht bis zehn<br />
Tage alten Mädchen an Händen<br />
und Beinchen fest. Weil es keine<br />
Betäubung gibt, werden die Säuglinge<br />
häufig bewusstlos. Die Wunde<br />
wird anschliessend mit Kräutern<br />
oder traditionellen Arzneien<br />
behandelt. Infektionen begleiten<br />
die Frauen meistens ein Leben<br />
lang; dazu gehörten auch schwere<br />
Geburten. Offiziell hat die äthiopische<br />
Regierung den Brauch zwar<br />
verboten. Doch die Kontrolle über<br />
die Einhaltung des Verbots bleibt<br />
aus. Erst in den letzten Jahren stiess<br />
das Thema bei den Gesundheitsbehörden<br />
auf offene Ohren.<br />
Weitverbreitet ist noch immer<br />
die Meinung, dass erst ein beschnittenes<br />
Mädchen eine gute<br />
Ehefrau und Mutter wird. Elele,<br />
eine Frau aus Südäthiopien, erfuhr<br />
die Verachtung, nicht beschnitten<br />
zu sein, am eigenen Leib: Die Leute<br />
sagten ihr, sie sei «wie ein wildes<br />
Tier». Ihre Klitoris müsse entfernt<br />
werden, weil sie in gewisser Weise<br />
männlich sei. «Du bist eine Klitoris»,<br />
wurde sie beschimpft. Elele<br />
wollte die Beschneidung schliesslich<br />
selbst. Im Alter von 15 Jahren<br />
nahm sie die schmerzhafte Prozedur<br />
auf sich, obwohl niemand aus<br />
ihrer Familie sie dazu zwang.<br />
ref.ch/kipa<br />
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