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Panorama 1/Februar 2010 - Erlebnisbank.ch

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12 | geld<br />

Was Kinder kosten<br />

Kein Mens<strong>ch</strong> wird si<strong>ch</strong> der Illusion hingeben, dass Kinder kein<br />

markanter Kostenfaktor sind. dieser Beitrag soll Ihnen keinesfalls<br />

die Freude an Sprösslingen vergällen, sondern vielmehr aufzeigen,<br />

wie die Ausgaben für ein, zwei oder mehr Kinder zustande kommen.<br />

K Im März 2009 hat eine im Auftrag des Bundesamtes<br />

für Statistik erstellte Studie aufgezeigt,<br />

mit wel<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Belastung ein<br />

Haushalt mit Kindern konfrontiert ist. Die Studie<br />

unters<strong>ch</strong>eidet zwis<strong>ch</strong>en direkten Kinderkosten<br />

(Konsumkosten) und indirekten Kinderkosten.<br />

Letztere sind so genannte «Zeitkosten», die<br />

dur<strong>ch</strong> die Betreuung der Kinder dur<strong>ch</strong> die Eltern<br />

entstehen. Sie lassen si<strong>ch</strong> entweder dur<strong>ch</strong> Einbussen<br />

beim Erwerbseinkommen oder dur<strong>ch</strong><br />

unbezahlte Haus- und Familienarbeit fassen.<br />

Was ni<strong>ch</strong>t weiter verwundert ist die Tatsa<strong>ch</strong>e,<br />

dass ein einzelnes Kind stets höhere Kosten (819<br />

Franken pro Monat) verursa<strong>ch</strong>t, bei mehreren<br />

sinken die dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Konsumausgaben<br />

pro Kind mit zunehmender Kinderzahl (655<br />

Franken bei zwei Kindern, 528 Franken bei drei<br />

Kindern). Dazu gehören Auslagen für Wohnen,<br />

Nahrung, Getränke, Kleider, Kommunikation,<br />

Verkehr, Unterhaltung und persönli<strong>ch</strong>e Ausstattung.<br />

Wie au<strong>ch</strong> zu erwarten war, steigen die Kosten<br />

mit zunehmendem Alter der Kinder. Eltern,<br />

die es si<strong>ch</strong> leisten können, geben zwar wesentli<strong>ch</strong><br />

mehr aus für ihre Kinder als sol<strong>ch</strong>e in bes<strong>ch</strong>eidenen<br />

finanziellen Verhältnissen. Do<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> bei Wenigverdienenden liegen die Konsumkosten<br />

für ein einzelnes Kind (bis zehn Jahre)<br />

mit 600 Franken pro Monat, für zwei Kinder mit<br />

je 519 Franken ziemli<strong>ch</strong> ho<strong>ch</strong>. Da Alleinerziehende<br />

in der Regel etwas ältere Kinder haben und<br />

1/<strong>2010</strong> <strong>Panorama</strong> Raiffeisen<br />

Kleinhaushalte generell mehr kosten, liegen bei<br />

ihnen die Ausgaben deutli<strong>ch</strong> höher.<br />

Bei den indirekten Kinderkosten spielen<br />

ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsspezifis<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>iede eine wi<strong>ch</strong>tige<br />

Rolle. In der Regel sind es na<strong>ch</strong> wie vor die<br />

Mütter, wel<strong>ch</strong>e ihre Erwerbstätigkeit reduzieren.<br />

Je mehr Kinder da sind, umso höher fällt die<br />

Erwerbseinbusse aus und kann zum Beispiel pro<br />

Monat bei einem Haushalt mit drei Kindern bis<br />

zu 2000 Franken netto ausma<strong>ch</strong>en. Demgegenüber<br />

haben Kinder auf das Einkommen ihrer<br />

Väter einen positiven Effekt.<br />

einfa<strong>ch</strong> unbezahlbar und wertvoll!<br />

Allen, die Familienarbeit leisten, werden die<br />

folgenden Bewertungszahlen Balsam auf ihre<br />

Seele sein: Sie zeigen, wel<strong>ch</strong> hohe Ersatzkosten<br />

anfallen würden, wenn die kinderbedingte<br />

Haus- und Familienarbeit zu Marktlöhnen ents<strong>ch</strong>ädigt<br />

werden müsste. Dabei wurde ein Stundenansatz<br />

von 32.60 Franken eingesetzt, wie er<br />

vom Bundesamt für Statistik für den Haushalts<strong>ch</strong>adenfall<br />

erre<strong>ch</strong>net wurde. Es kämen bei Müttern<br />

– je na<strong>ch</strong> Haushaltkonstellation und Anzahl<br />

Kinder – Beträge zwis<strong>ch</strong>en 2100 und 4800 Franken,<br />

bei Vätern no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en 1300<br />

und 1700 Franken zusammen.<br />

Kommt familienergänzende Betreuung dazu,<br />

kann dies je na<strong>ch</strong> Haushalttyp dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong><br />

zwis<strong>ch</strong>en 490 Franken (Einzelkind im Paarhaushalt)<br />

und 670 Franken (3 Kinder im Paarhaus-<br />

Kinder sind ni<strong>ch</strong>t nur eine<br />

Kostenfrage, sie bringen glück<br />

und sind für die Volkswirts<strong>ch</strong>aft<br />

wi<strong>ch</strong>tig.

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