Panorama 1/Februar 2010 - Erlebnisbank.ch
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Sollen au<strong>ch</strong> Privatanleger mit weniger Vermögen<br />
eine Strategie festlegen?<br />
Natürli<strong>ch</strong>. Eine ri<strong>ch</strong>tig konzipierte Anlagestrategie<br />
bietet au<strong>ch</strong> in turbulenten Börsenzeiten eine<br />
wi<strong>ch</strong>tige Orientierung und sie wirkt dem undur<strong>ch</strong>da<strong>ch</strong>ten<br />
kurzfristigen Agieren entgegen.<br />
In anderen Worten: Eine seriös erarbeitete<br />
Anlagestrategie s<strong>ch</strong>ützt den Anleger vor den<br />
gröbsten Fehlern in der Geldanlage.<br />
Ab wel<strong>ch</strong>em Betrag lohnt es si<strong>ch</strong>, eine Anlagestrategie<br />
festzulegen?<br />
Sobald man über freies Vermögen verfügt,<br />
wel<strong>ch</strong>es man anlegen will. Das kann bereits bei<br />
wenigen zehntausend Franken der Fall sein.<br />
eine Anlagestrategie zu haben liegt in erster<br />
linie in der Verantwortung des Anlegers.<br />
Wel<strong>ch</strong>e Rolle hat der Berater bei der<br />
Bank?<br />
Ein guter Berater verkauft ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> Anlageprodukte,<br />
sondern entwickelt mit dem Kunden<br />
zusammen die Anlagestrategie. Auf dieser Basis<br />
werden dann diejenigen Anlagen ausgewählt,<br />
wel<strong>ch</strong>e mit der Strategie im Einklang stehen.<br />
Dabei sollte ni<strong>ch</strong>t die Profitabilität für die Bank<br />
auss<strong>ch</strong>laggebend sein, sondern der Nutzen für<br />
den Kunden. S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t sind unsystematis<strong>ch</strong> und<br />
konzeptlos zusammengestellte Portfolios, weil<br />
dies ein ungünstiges Rendite-Risiko-Verhältnis<br />
zur Folge hat. Eine kompetente Beratung kann<br />
in sol<strong>ch</strong>en Fällen viel zur Verbesserung der Portfoliostruktur<br />
beitragen.<br />
Wel<strong>ch</strong>es sind denn die wi<strong>ch</strong>tigen ents<strong>ch</strong>eidungen,<br />
die man für eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Strategie<br />
treffen muss?<br />
Im Rahmen einer Strategie wird die Aufteilung<br />
des investierbaren Vermögens auf die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />
Anlagekategorien (Cash, Obligationen,<br />
Aktien, Immobilien, etc.), Länder und Währungen<br />
festgelegt. Ebenfalls wird festgelegt,<br />
na<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>en Grundsätzen das Portfolio gegebenenfalls<br />
umges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tet wird. In der Regel<br />
werden Bandbreiten definiert, innerhalb derer<br />
die Gewi<strong>ch</strong>te der Positionen s<strong>ch</strong>wanken dürfen,<br />
bevor korrigierend eingegriffen wird.<br />
Ist diversifikation no<strong>ch</strong> immer der ri<strong>ch</strong>tige<br />
Weg?<br />
«Viele Anlegerinnen und Anleger<br />
wären in der Finanzkrise besser<br />
gefahren, wenn sie eine gute Strategie<br />
gehabt hätten und dieser au<strong>ch</strong><br />
in der Krise treu geblieben wären.»<br />
Prof. Manuel Ammann<br />
Absolut. Risikostreuung ist na<strong>ch</strong> wie vor der<br />
wi<strong>ch</strong>tigste Grundsatz der Vermögensanlage.<br />
Ni<strong>ch</strong>t umsonst wird Diversifikation oft als der<br />
einzige «Free Lun<strong>ch</strong>» auf den Finanzmärkten<br />
bezei<strong>ch</strong>net. Au<strong>ch</strong> in der heissen Phase der Finanzkrise<br />
hat dieses Prinzip funktioniert: Während<br />
Aktien und Firmenanleihen teilweise drastis<strong>ch</strong>e<br />
Wertverluste erlitten, konnte man mit<br />
Staatsanleihen und Cash sein Vermögen erhalten.<br />
Umgekehrt konnte man mit diesen Anlagen<br />
von der na<strong>ch</strong>folgenden Erholung der Märkte<br />
ni<strong>ch</strong>t profitieren. Weil man als Anleger ni<strong>ch</strong>t<br />
voraussehen kann, mit wel<strong>ch</strong>en Anlagen man in<br />
der Zukunft am besten fährt, ist es sinnvoll, das<br />
Risiko zu verteilen.<br />
Wann lohnt es si<strong>ch</strong>, die eigene Strategie zu<br />
überdenken und anzupassen?<br />
Bei fundamentalen Umwälzungen auf den<br />
Finanzmärkten oder wenn si<strong>ch</strong> die persönli<strong>ch</strong>en<br />
Lebensumstände und dadur<strong>ch</strong> die Finanzsitua-<br />
Kompetenter Partner für Ihre Anlagen<br />
geld<br />
<strong>Panorama</strong> Raiffeisen<br />
| 23<br />
Raiffeisen gilt dank persönli<strong>ch</strong>er, fairer und kompetenter Beratung au<strong>ch</strong><br />
als na<strong>ch</strong>haltige Anlagebank. Persönli<strong>ch</strong> im Fall von Raiffeisen bedeutet<br />
persönli<strong>ch</strong>e Beratung vor Ort, individuelle Anlageempfehlungen und langfristige<br />
Partners<strong>ch</strong>aft. Fair ergibt si<strong>ch</strong> aus den genossens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Werten,<br />
gegenseitigem Vertrauen und fairen Konditionen. Kompetenz zeigt<br />
si<strong>ch</strong> in der systematis<strong>ch</strong>en Beratung, im langfristigen Leistungsausweis<br />
und in einer breiten Produktpalette für alle Anlagebedürfnisse.<br />
Das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger in Raiffeisen haben si<strong>ch</strong><br />
die Banken über Jahre erarbeitet. Was Sie im Fall einer Anlageberatung<br />
bei einer Raiffeisenbank erwartet, sei hier kurz umrissen. Zusammen mit<br />
Ihnen erstellt die Raiffeisenberaterin oder -berater Ihr persönli<strong>ch</strong>es Anlegerprofil<br />
und definiert die Anlageziele. Anhand eines Fragebogens erhalten<br />
Sie Auskunft über Ihre Risikofähigkeit und Risikobereits<strong>ch</strong>aft. Die<br />
Fragestellungen dazu lauten: Wel<strong>ch</strong>e Risiken sind für Sie tragbar (Risikofähigkeit)<br />
und wel<strong>ch</strong>e finanziellen Risiken sind Sie bereit einzugehen (Risikobereits<strong>ch</strong>aft)?<br />
Na<strong>ch</strong> Auswertung des Fragebogens zeigt es si<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>es Anlageziel<br />
für Sie im Vordergrund stehen sollte: Si<strong>ch</strong>erheit (Risiko sehr gering), Einkommen<br />
(gering), Ausgewogen (mittel), Wa<strong>ch</strong>stum (gross) oder Aktien<br />
(sehr gross). Mit dem Anlageziel verbunden ist der Anlagehorizont. Wählen<br />
Sie Si<strong>ch</strong>erheit, liegt der Anlagehorizont bis fünf Jahre, beim Einkommen<br />
über fünf Jahre, bei Ausgewogen über sieben Jahre, bei Wa<strong>ch</strong>stum<br />
über zehn Jahre und bei Aktien über 15 Jahre.<br />
Am besten vereinbaren Sie no<strong>ch</strong> heute telefonis<strong>ch</strong> einen Beratungstermin<br />
bei Ihrer Raiffeisenbank. Sie können dies ganz bequem au<strong>ch</strong> online<br />
tun (www.raiffeisen.<strong>ch</strong>/anlagebank).<br />
tion verändern. Beispielsweise au<strong>ch</strong> wenn eine<br />
neue Währung entsteht (Euro) oder Investitionen<br />
in Ländern mögli<strong>ch</strong> werden, wel<strong>ch</strong>e vorher<br />
dem Privatinvestor vers<strong>ch</strong>lossen waren.<br />
Sollte man im jetzigen Umfeld die Strategie<br />
anpassen?<br />
Eine Anlagestrategie, wel<strong>ch</strong>e wegen der Finanzkrise<br />
geändert werden musste, war keine gute<br />
Strategie. Sie sollte langfristig ausgeri<strong>ch</strong>tet sein<br />
und ni<strong>ch</strong>t bei jedem Windstoss an der Börse<br />
glei<strong>ch</strong> über den Haufen geworfen werden.<br />
Wäre die Finanz- und Wirts<strong>ch</strong>aftskrise weniger<br />
dramatis<strong>ch</strong> ausgefallen, hätten alle<br />
Anleger eine Strategie gehabt?<br />
So weit würde i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gehen. Aber si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />
wären viele Anlegerinnen und Anleger in der<br />
Finanzkrise besser gefahren, wenn sie einerseits<br />
eine gute Strategie gehabt hätten und dieser<br />
andrerseits au<strong>ch</strong> in der Krise treu geblieben<br />
wären. Interview: Pius S<strong>ch</strong>ärli<br />
1/<strong>2010</strong>