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Panorama 1/Februar 2010 - Erlebnisbank.ch

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Foto: zVg<br />

s<strong>ch</strong>werpunkt<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>: Ökostrom s<strong>ch</strong>weiz produzierte im Jahr 2008 insgesamt 17 Gigawattstunden strom. tendenz steigend. re<strong>ch</strong>ts: ein Fuhrpark von 2200<br />

roten Flitzern steht den kunden von Mobility heute zur Verfügung. 1987 waren es ledigli<strong>ch</strong> zwei Autos, die si<strong>ch</strong> 25 umweltengagierte teilten.<br />

übernahm den Mietzins und alle halfen mit.»<br />

Und au<strong>ch</strong> heute ist das Engagement der Ehrenamtli<strong>ch</strong>en<br />

no<strong>ch</strong> ungetrübt. Wenn mögli<strong>ch</strong> werden<br />

Produkte aus dem Ort verkauft – au<strong>ch</strong> die<br />

Trockenwurst von Joos ist dabei. Wenn ein Feriensommer<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t verläuft, hat au<strong>ch</strong> der Dorfladen<br />

stärker zu kämpfen.<br />

Do<strong>ch</strong> auf die Solidarität der Genossens<strong>ch</strong>after<br />

ist Verlass. Joos: «Wir haben einen Hof, fünf<br />

Kinder und viel zu tun. Da bleibt für weite Einkaufswege<br />

keine Zeit. Wir kaufen alles im Dorfladen.»<br />

Der Markt versagte in Versam und niemand<br />

wollte den Staat zum Krämer ma<strong>ch</strong>en.<br />

Do<strong>ch</strong> die Alternative brau<strong>ch</strong>t Geduld und Zeit.<br />

Experte Gmür: «In der Natur einer Genossens<strong>ch</strong>aft<br />

liegt, dass viel Zeit zum Kapitalaufbau<br />

eingeplant werden muss. Eine Aktiengesells<strong>ch</strong>aft<br />

hat es viel lei<strong>ch</strong>ter.»<br />

Ökologis<strong>ch</strong>es engagement 2.0<br />

Nein, sagten si<strong>ch</strong> 16 S<strong>ch</strong>weizer Biogasanlagenbetreiber,<br />

als sie S<strong>ch</strong>wierigkeiten begegneten,<br />

ihren Strom zu fairen Preisen an Netzbetreiber<br />

«Unsere Mitgliederbasis ist ents<strong>ch</strong>eidend.<br />

Diese hat Ideen, wie<br />

das System verbessert werden kann<br />

und wo neue Standorte eröffnet<br />

werden können.»<br />

Giatgen-peder Fontana,<br />

Verwaltungsratspräsident Mobility<br />

zu verkaufen. Die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Biogasanlagenbetreiber<br />

gründeten deshalb im Jahr<br />

2000 die Genossens<strong>ch</strong>aft Ökostrom S<strong>ch</strong>weiz<br />

(www.oekostroms<strong>ch</strong>weiz.<strong>ch</strong>), um Netzbetreibern<br />

interessante Grünstromzertifikatsmengen<br />

anbieten zu können und bessere Konditionen zu<br />

errei<strong>ch</strong>en. Heute werden hundert Biogasanlagenbetreiber<br />

gezählt und eine exponentielle<br />

Kurve bildet das Wa<strong>ch</strong>stum ihrer Ges<strong>ch</strong>äfte ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr ab. Ges<strong>ch</strong>äftsführer Stefan Mutzner sieht<br />

dies so: «Wir haben uns s<strong>ch</strong>on früh über neue<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsfelder Gedanken gema<strong>ch</strong>t. Bei hundert<br />

engagierten Mens<strong>ch</strong>en kommen viele gute<br />

Ideen zusammen.»<br />

2006 begann die Genossens<strong>ch</strong>aft mit der<br />

Koordination und Verteilung von organis<strong>ch</strong>en<br />

Reststoffen aus Industriebetrieben und Gemeinden<br />

auf die Biogasanlagen und s<strong>ch</strong>affte es bis<br />

2009 von null auf 44 000 Tonnen. Insgesamt hat<br />

man 2004 no<strong>ch</strong> zwei Gigawattstunden Strom<br />

produziert, 2008 waren es 17 Gigawattstunden.<br />

In Kooperation mit Raiffeisen werden Interessierte<br />

in der Finanzierung von Biogasanlagen<br />

<strong>Panorama</strong> Raiffeisen<br />

| 09<br />

unterstützt. Und au<strong>ch</strong> in ganz neue Berei<strong>ch</strong>e hat<br />

man si<strong>ch</strong> gewagt: «Aktuell haben wir das erste<br />

Klimas<strong>ch</strong>utzprojekt der S<strong>ch</strong>weiz beim Bundesamt<br />

für Umwelt eingerei<strong>ch</strong>t. Jährli<strong>ch</strong> werden<br />

1600 Tonnen Emissionen, Methan und CO2 reduziert»,<br />

sagt Mutzner.<br />

ein Auto für viele<br />

Ja, sagten die Genossens<strong>ch</strong>after einer Sektion<br />

von Mobility und verordneten si<strong>ch</strong> vor einiger<br />

Zeit selbsttätig einen Preisanstieg, um das Unternehmen<br />

zu stabilisieren. Obwohl rund die Hälfte<br />

der Kunden des Auto-Verleih-Systems Genossens<strong>ch</strong>after<br />

sind. Bei der S<strong>ch</strong>weizer Vorzeigegenossens<strong>ch</strong>aft<br />

Mobility (www.mobility.<strong>ch</strong>) ist<br />

der Gedanke, einen umweltfreundli<strong>ch</strong>en Mobilitätsmix<br />

zu etablieren, kein Lippenbekenntnis.<br />

Giatgen-Peder Fontana ist seit zehn Jahren Mobility-Verwaltungsratspräsident<br />

und hat den<br />

steilen Aufstieg des Unternehmens zu Europas<br />

grösstem CarSharing-Unternehmen na<strong>ch</strong>haltig<br />

geprägt: «Unsere Mitgliederbasis ist ents<strong>ch</strong>eidend.<br />

Diese hat Ideen, wie das System verbessert<br />

werden kann und wo neue Standorte eröffnet<br />

werden können.»<br />

Da setzen si<strong>ch</strong> Genossens<strong>ch</strong>after dafür ein,<br />

dass bei einem Neubau mithilfe von Mobility<br />

mehr Wohnungen und weniger Parkplätze gebaut<br />

werden. Wie das Netzwerk in den vergangenen<br />

23 Jahren die S<strong>ch</strong>weiz dur<strong>ch</strong>zogen hat,<br />

ist beispiellos. Im Mai 1987 gründen in Stans<br />

a<strong>ch</strong>t Personen die ATG AutoTeilet Genossens<strong>ch</strong>aft.<br />

Sie teilen si<strong>ch</strong> ein Auto. Nur 17 Tage<br />

später wird in Züri<strong>ch</strong> die Genossens<strong>ch</strong>aft Share-<br />

Com gegründet. Anfangsbestand 17 Leute und<br />

1/<strong>2010</strong>

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