Modellierung des Wasserhaushalts des Unteren und ... - Espace
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IAWG Ottobrunn Seite 40<br />
<strong>Modellierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Wasserhaushalts</strong> <strong>des</strong> Mittleren <strong>und</strong> <strong>Unteren</strong> Maingebietes Oktober 2005<br />
9. Zusammenfassung<br />
Der vorliegende Bericht beschreibt die Kalibrierung, Validierung <strong>und</strong> Anwendung <strong>des</strong> Mo-<br />
dells ASGi / WASIM zur Berechnung <strong>des</strong> <strong>Wasserhaushalts</strong> im Einzugsgebiet <strong>des</strong> Mittleren<br />
<strong>und</strong> <strong>Unteren</strong> Mains. Zur <strong>Modellierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Wasserhaushalts</strong> wird das Gesamtgebiet in ins-<br />
gesamt 42 Teilgebiete mit Einzugsgebietsgrößen zwischen 78 km² <strong>und</strong> 930 km 2 unterglie-<br />
dert.<br />
Hinsichtlich der nicht zu kalibrierenden Modellkomponenten wird weitgehend auf die Default-<br />
Werte von ASGi/ WASIM zurückgegriffen. Eine Ausnahme davon ergibt sich aus einer Ver-<br />
änderung der Landnutzungsparameter, da die Default-Werte in diesem Fall aus unserer<br />
Sicht zu sehr an alpine Verhältnisse angepasst sind.<br />
Etwa ein Drittel der Gebietsfläche ist von Karst beeinflusst. Dies erschwert die <strong>Modellierung</strong>,<br />
da die ansonsten überwiegend physikalisch basierte Beschreibung der einzelnen Komparti-<br />
mente in Karstgebieten nicht möglich ist. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird in den Karstgebieten das<br />
Teilmodell <strong>des</strong> verzögerten Basisabflusses eingeführt, der dazu dient, die Tiefenversicke-<br />
rung konzeptionell abzubilden.<br />
Die Kalibrierung der zehn Bodenparameter <strong>des</strong> Modells erfolgt anhand der Abflussgangli-<br />
nien von insgesamt 41 Pegeln. Da eine ausschließlich manuelle Kalibrierung mit einem er-<br />
heblichen, in dem verfügbaren Zeitrahmen kaum leistbaren Arbeitsaufwand verb<strong>und</strong>en wä-<br />
re, werden hier zwei Hilfsmittel zur effektiveren Suche nach den optimalen Parametern ein-<br />
gesetzt, nämlich die überwachte, systematische Parametervariation sowie die Parameterop-<br />
timierung. Dabei dient die überwachte Parametervariation im wesentlichen der Festlegung<br />
geeigneter Startwerte <strong>und</strong> Wertebereiche für die nachfolgende Parameteroptimierung. Beim<br />
gewählten Optimierungsverfahren (SCE) handelt es sich um einen, auf der sogenannten<br />
Evolutionsstrategie aufsetzenden Algorithmus, der speziell im Rahmen hydrologischer Op-<br />
timierungsprobleme entwickelt worden ist. Als Zielfunktion wird die Summe aus der linearen<br />
<strong>und</strong> logarithmischen Nash-Sutcliff-Effizienz zugr<strong>und</strong>egelegt.<br />
Wie die Ergebnisse der Kalibrierung (Kapitel 5.2.2, Abbildung 6) <strong>und</strong> Validierung (Kapitel<br />
6.1.1, Abbildung 7) zeigen, ist die gewählte Kalibrierungsstrategie zur Eichung <strong>des</strong> Modells<br />
geeignet: So können bei der Kalibrierung 80 % der Pegelgebiete mit Nash-Sutcliff-<br />
Effizienzen über 0,7 <strong>und</strong> 57 % der Gebiete mit Effizienzen über 0,8 abgebildet werden, bei<br />
der Validierung sind es 70 % über 0,7 <strong>und</strong> 54 % über 0,8. Zur Erzielung dieser Ergebnisse<br />
sind in der Summe etwa 8000 Modellläufe durchgeführt worden. Weitere Verbesserungen