24.08.2013 Aufrufe

Hilfsblätter zu „Photovoltaik und Solartechnik, Teil B“ - FB E+I: Home

Hilfsblätter zu „Photovoltaik und Solartechnik, Teil B“ - FB E+I: Home

Hilfsblätter zu „Photovoltaik und Solartechnik, Teil B“ - FB E+I: Home

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. Eigenschaften der Sonnenstrahlung<br />

Die Sonne produziert seit rd. 5 Milliarden Jahren Energie durch Kernfusion, bei der<br />

Wasserstoff in Helium umgewandelt wird. Bei der Kernfusion entstehen aus Wasserstoffkernen<br />

die etwas leichteren Heliumkerne. Durch den sogenannten Massendefekt wird nach<br />

der Einsteinschen-Masse-Energie-Äquivalenzformel (Gl. 1) Strahlungsenergie frei, die etwa<br />

gleichmäßig über die Sonnenoberfläche ins Weltall abgestrahlt wird.<br />

2<br />

E m c<br />

(1.1)<br />

1.1 Sonne <strong>und</strong> Erde<br />

Die Masse der Sonne setzt sich <strong>zu</strong> 73,5% aus Wasserstoff <strong>und</strong> <strong>zu</strong> 25% aus Helium <strong>zu</strong>sammen;<br />

die restlichen 1,5% teilen sich vorwiegend Sauerstoff <strong>und</strong> Kohlenstoff.<br />

Sämtliche freiwerdende Energie stammt aus dem Innern der Sonne, dem sogenannten Kern.<br />

Hier findet bei einer Temperatur von etwa 15·10 6 K, einer Dichte 134 g/cm 3 <strong>und</strong> einem<br />

hohen Druck von p 2,2·10 16 Pa die Kernfusion statt (Wasserstoff Helium). Im Sonnenkern<br />

werden pro Sek<strong>und</strong>e 5,642·10 11 kg Wasserstoff <strong>zu</strong> 5,60·10 11 kg Helium fusioniert. Der<br />

Massenunterschied wird nach Gl. 1.1 in Energie umgewandelt. Die Massendifferenz von<br />

4,2·10 9 kg/s entspricht einer Leistung von rd. 3,8·10 26 W. Der Kern erstreckt sich vom<br />

Zentrum bis <strong>zu</strong> etwa einem Viertel des Radius der sichtbaren Sonnenoberfläche. Obwohl der<br />

Kern nur 1,6 % des Sonnenvolumens ausmacht, sind hier r<strong>und</strong> 50 % der Sonnenmasse<br />

konzentriert. Die Materie liegt in Form eines Plasmas vor.<br />

Um den Kern herum liegt die so genannte Strahlungszone, die etwa 70 % des Sonnenradius<br />

ausmacht. Durch die hohe Dichte im Innern der Sonne stoßen die Photonen, die bei der<br />

Kernfusion frei werden, immer wieder mit den <strong>Teil</strong>chen des Plasmas <strong>zu</strong>sammen. Sie werden<br />

dabei absorbiert <strong>und</strong> wieder abgestrahlt <strong>und</strong> sie bewegen sich auf einer völlig <strong>zu</strong>fälligen Bahn<br />

<strong>und</strong> diff<strong>und</strong>ieren dabei in 10.000 bis 170.000 Jahren Richtung Sonnenoberfläche. Bei jedem<br />

Zusammenstoß in der Strahlungszone nimmt die Strahlungsenergie des Photons ab <strong>und</strong> seine<br />

Wellenlänge nimmt <strong>zu</strong>. Die Gammastrahlung ( 10 -12 m) wird dabei in Röntgenstrahlung<br />

10 -9 m) umgewandelt.<br />

An die Strahlungszone schließt sich die Konvektionszone an. Sie ist etwa 140.000 km dick<br />

<strong>und</strong> macht somit 20 % des Sonnenradius aus. Am Grenzbereich <strong>zu</strong>r Strahlungszone beträgt<br />

die Temperatur noch etwa 2·10 6 K. Die Energie wird in dieser Zone nicht mehr durch<br />

Strahlung abgegeben, sondern durch eine Strömung (Konvektion) des Plasmas weiter nach<br />

außen transportiert. Dabei steigt heiße Materie nach außen, kühlt dort ab <strong>und</strong> sinkt wieder ins<br />

Sonneninnere hinab.<br />

Oberhalb der Konvektionszone liegt die Photosphäre, die wir als Quelle der Sonnenstrahlung<br />

wahrnehmen. Sie ist aber nur eine 300 bis 400 km dicke Schicht, deren Temperatur an der<br />

Oberfläche r<strong>und</strong> 5.800 K beträgt. Die Oberfläche der Sonne ist wegen ungeheurer Wirbel <strong>und</strong><br />

variabler Magnetfelder nicht glatt. Die Photosphäre gilt allgemein als die eigentliche Sonnenoberfläche,<br />

obwohl unser Zentralgestirn – wie auch die meisten anderen Sterne – keine scharfe<br />

äußere Grenze besitzt. Die Photosphäre gibt die gesamte vom Sonneninnern erzeugte <strong>und</strong><br />

aufsteigende Energie als elektromagnetische Strahlung ab. Erst hier hat die Energie der<br />

Strahlungsquanten soweit abgenommen, dass sie unschädlich <strong>und</strong> für das menschliche Auge<br />

sichtbar sind. Die Oberfläche der Sonne ist wegen ungeheurer Wirbel <strong>und</strong> variabler Magnetfelder<br />

nicht glatt.<br />

Über der Photosphäre erstreckt sich die Chromosphäre. Sie wird von der Photosphäre zwar<br />

überstrahlt, ist aber bei Sonnenfinsternissen für einige Sek<strong>und</strong>en als rötliche Leuchterscheinung<br />

<strong>zu</strong> sehen. Die Temperatur nimmt hier auf über 10.000 K <strong>zu</strong>, während die<br />

G. Schenke, 2.2012 Photovoltaik <strong>und</strong> <strong>Solartechnik</strong> <strong>FB</strong> Technik, Abt. <strong>E+I</strong> 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!