Rundbrief 2/2012 - Evangelische Akademikerschaft in Deutschland
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BEITRÄGE<br />
dern der heilige Geist“ (Mk 13,11). Die Rede von der Taufe mit dem Geist (Joh 1,33)<br />
me<strong>in</strong>t nicht e<strong>in</strong>e Taufhandlung, vergleichbar der Wassertaufe, sondern die Weitergabe<br />
der Heil schaffenden Erkenntnis durch die Predigt Jesu.<br />
3. Überw<strong>in</strong>dung des Bösen<br />
E<strong>in</strong>e dritte Grundfunktion bezieht sich auf das Böse <strong>in</strong> der Welt. Nach biblischer Auffassung<br />
macht sich das Böse <strong>in</strong> Gestalt von Dämonen bevorzugt <strong>in</strong> Menschen breit<br />
und verursacht dort jede Menge Unheil. Krankheiten und Unglück werden regelmäßig<br />
auf das Wirken böser Geister zurückgeführt. Der Mensch, so sche<strong>in</strong>t es, ist e<strong>in</strong> beliebter<br />
Tummelplatz des Bösen. Satan versucht den Menschen unter se<strong>in</strong>e Kontrolle zu<br />
bekommen und torpediert damit Gottes gute Schöpfung. Jesu Predigt vom Reich<br />
Gottes wird daher durch die Vertreibung der Dämonen flankiert. Ihnen setzt Jesus den<br />
Heiligen Geist Gottes entgegen; der erweist sich als die stärkere Kraft. „Wenn ich aber<br />
die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch<br />
gekommen“ (Mt 12,28). Wo der Heilige Geist e<strong>in</strong>zieht, haben die Dämonen ke<strong>in</strong>en<br />
Raum mehr. So wird das Böse Stück für Stück zurückgedrängt. Wer den Heiligen Geist<br />
empfängt, wird gegen das Böse immun - er ist „geheiligt“, dem Zugriff des Bösen<br />
entzogen. Das zeigt sich zu allererst an Jesus selbst, der direkt nach se<strong>in</strong>er Taufe und<br />
mithilfe des Geistes Satan <strong>in</strong> der Wüste Paroli bietet und sich als nicht korrumpierbar<br />
erweist (Mt 4,1-11). Auch die Rede von der „Versiegelung“ mit dem Geist (Eph 1,13f.)<br />
weist auf die Immunität gegen das Böse.<br />
4. Fürsprecher der Glaubenden und Anwalt der Wahrheit<br />
E<strong>in</strong>e weitere Funktion, die dem Geist zugesprochen wird, ist die des irdischen<br />
Fürsprechers der Glaubenden vor Gott (Röm 8,26f.). Er ergänzt damit das Wirken<br />
des zur Rechten Gottes erhöhten Anwalts Jesus Christus (Röm 8,34; 1 Joh 2,1f.; Hebr<br />
7,25). Wo sie im Doppelpack auftreten, haben die Ankläger vor Gottes Thron ke<strong>in</strong>e<br />
Chance. Der im Johannesevangelium „Paraklet“ genannte Geist bewirkt, dass die noch<br />
unbekehrte Welt zur Wahrheit f<strong>in</strong>det (Joh 16,5-11). Als Anwalt vertritt er demnach<br />
nicht nur die Glaubenden, sondern bezeugt auch die Wahrheit über Jesus Christus.<br />
5. Inspiration und Charisma<br />
Jesus von Nazareth ist das Paradebeispiel für e<strong>in</strong>e weitere Grundfunktion: Der Geist<br />
schenkt Inspiration und Charisma sowie Kraft und Weisheit für die von Gott gestellten<br />
Aufgaben. Das konnten schon Richter, Könige und Propheten des Alten Testaments<br />
erfahren. Aber <strong>in</strong> Jesus wirkt die Kraft des Geistes Gottes vollkommen. Jesus trägt<br />
gleichsam den Heiligen Geist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Genen; er ist von ihm seit se<strong>in</strong>er Zeugung<br />
ausgefüllt. Die e<strong>in</strong>zelnen Geistwirkungen lassen sich an den Berichten der Evangelien<br />
ablesen: Neben der Überw<strong>in</strong>dung Satans demonstrieren vor allem die Wunder Jesu<br />
Geistbesitz. In ihnen überbietet er die Propheten Israels und vermittelt göttliches<br />
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