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Download Vortrag - 470 KB - Evangelische Bildungswerk im Landkreis

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es politisches Gebilde geschaffen wurde, wurde der syrisch-christliche „Urkoran“ innerhalb<br />

eines längeren Zeitraumes weiterentwickelt und zur Staatsreligion. Viertens: Muhammad als<br />

historische Persönlichkeit hat nicht existiert – jedenfalls nicht so, wie Musl<strong>im</strong>e das glauben.<br />

Die historisch-kritischen Erklärungsversuche zur Entstehung des Koran sind noch nicht abgeschlossen.<br />

Man muss natürlich vorsichtig sein, es handelt sich nur um eine These, und sie wird<br />

von mir nicht vorgetragen, um den Islam zu beschämen. Hier ist eine Philologie, die in vielen<br />

Punkten noch an den Anfängen. Andere Islamwissenschaftler gehen davon aus, dass sich der<br />

Koran in einem längeren Zeitraum in einzelnen Gemeinden herausgebildet hat. Eine These,<br />

die mit den genannten Überlegungen durchaus vereinbar wäre.<br />

Der Buddhismus ist <strong>im</strong> wesentlichen Weg (griechisch: Methode), um mit dem Geist und am<br />

Bewusstsein zu arbeiten, eine fast ausschließlich auf das Spirituell-Praktische ausgerichtete<br />

Lebensform, die – gerade als spirituelle Methode - mit allen möglichen Religionen koexistieren<br />

kann. Letztlich geht es be<strong>im</strong> Buddhismus um Liebe, Freundlichkeit, Mitgefühl und Toleranz.<br />

Die letzte Mahnung des Buddha an seine Schüler war: »Alles Bedingte ist unbeständig.<br />

Erwirkt euch das Heil!« Dieses besteht <strong>im</strong> Eingehen ins Unbedingte. Bedeutet dies die Auflösung<br />

jeder Art von „Selbst“?<br />

Umstritten ist nicht nur die Frage nach dem Selbstand <strong>im</strong> Unbedingten, sondern auch, ob<br />

man den Buddhismus eher als Philosophie oder besser als Religion oder noch in anderer<br />

Weise beschreiben soll. Er enthält Elemente, die das eine (Religion) wie das andere (Philosophie)<br />

zulassen und auch verbieten.<br />

Die europäische Tradition neigt dazu, den Lebenswillen zu betonen und sich aktiv in der Welt<br />

der Sinne zu betätigen. Die religiöse Tradition der Menschheit aber beruht auf der Verneinung<br />

des bloßen Lebenswillens und wendet sich vielfach von der Welt der Sinne ab. Die europäische<br />

Geistigkeit wurde in regelmäßigen Abständen <strong>im</strong>mer wieder durch Elemente des<br />

Ostens „verjüngt“. Wenn man die orientalischen Elemente aus der griechischen Philosophie<br />

herauslöst, wenn man von Christus, Paulus, Dionysius Areopagita und der arabischen Philosophie<br />

absähe, so wäre die Welt abendländischer Religiosität während der letzten 2000 Jahre<br />

unvorstellbar.<br />

Es gibt zahlreiche Methoden, das Heil durch Meditation zu erlangen; diese Methoden sind in<br />

der buddhistischen Tradition klarer und vollständiger enthalten als irgendwo sonst. Einem<br />

Menschen, der von der ihn umgebenden Welt und von sich selbst gründlich enttäuscht und<br />

aller Illusionen beraubt ist, dem hat der Buddhismus viel Anziehendes zu bieten.<br />

Die Lebensregeln, die die buddhistischen Schriften bieten, lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen:<br />

Moral, Kontemplation und Weisheit. Haltungen wie grenzenlose Freundlichkeit,<br />

des grenzenloses Mitleid, grenzenlose Mitfreude und grenzenloser Gleichmut erscheinen<br />

heute attraktiver denn je. Anders steht es mit dem Ziel des Buddhismus, der Aufhebung<br />

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