Das Magazin 2/2012 - Evangelische Heimstiftung
Das Magazin 2/2012 - Evangelische Heimstiftung
Das Magazin 2/2012 - Evangelische Heimstiftung
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2/<strong>2012</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Zukunft Pfl ege<br />
Analysen – Berichte – Beispiele<br />
Seelsorge im Pfl egeheim<br />
Ansprechpartner für Gott und die Welt<br />
MDK und Heimaufsicht<br />
Mangelnde Kooperation<br />
Beste Perspektiven für die Pfl ege
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2 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
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wissen Sie noch, was die Regierungskoalition für<br />
2011 ausgerufen hatte? <strong>Das</strong> Jahr „der Pflege“. An<br />
den meisten Betroffenen – auch an den Fachleuten<br />
– ist das Jahr unmerklich vorbeigegangen. Bei der<br />
Reform sollte es um Verbesserungen in der Pflege<br />
gehen. Davon betroffen sind immerhin rund fünf<br />
Millionen Bundesbürger – Pflegebedürftige, deren<br />
Angehörige und Pflegende.<br />
In diesem Jahr wurde das Pflegeneuausrichtungs-<br />
Gesetz endlich verabschiedet. Von der ursprünglichen<br />
Idee der Pflegereform ist nur noch ein kümmerlicher<br />
Torso übrig – und eine Beitragserhöhung.<br />
Deshalb muss die Regierung jetzt nachliefern. Sie<br />
muss beweisen, dass sie den Namen des Gesetzes<br />
ernst meint: Wer die Pflege neu ausrichten will,<br />
muss auch was machen. Anders gesagt: Deutschland<br />
braucht kein „Jahr der Pflege“. Es braucht ein<br />
Jahrzehnt der Pflege. <strong>Das</strong> aber bitte schön endlich<br />
mit konkreten, zukunftsfesten Schritten, die den<br />
Betroffenen helfen und die über die bekannte<br />
politische Rethorik hinausgehen.<br />
Eine schöne Nachricht zum Schluss: Pflege berufe<br />
sind bei jungen Leuten beliebt wie nie. Rund 3.100<br />
Jugendliche haben im Herbst 2011 in Baden-Württemberg<br />
eine Berufsausbildung in der Altenpflege<br />
abgeschlossen. Ein Rekordwert. Die <strong>Heimstiftung</strong><br />
stellt jährlich 180 Auszubildende ein – auch ein<br />
Rekordwert. Wir dürfen uns auf diesen Lorbeeren<br />
aber nicht ausruhen und weiter alles daran setzen,<br />
Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern.<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> – das können Sie in<br />
diesem Heft nachlesen – tut nicht nur eine Menge<br />
zur Verbesserung der Rahmenbedingungen, sie<br />
engagiert sich auch in allen Bereichen der Pflege.<br />
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr<br />
Bernhard Schneider<br />
Editorial<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 3
6<br />
2/<strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Zukunft Pflege<br />
Analysen – Berichte – Beispiele<br />
Seelsorge im Pflegeheim<br />
Ansprechpartner für Gott und die Welt<br />
MDK und Heimaufsicht<br />
Mangelnde Kooperation<br />
Beste Perspektiven für die Pflege<br />
4 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
Inhalt 2/<strong>2012</strong><br />
6 | Titel<br />
Zukunft Pfl ege<br />
Bedarf an Pfl egekräften steigt<br />
18 | Standpunkt<br />
Mangelnde Kooperation<br />
von MDK und Heimaufsicht<br />
Bessere Zusammenarbeit bei Prüfungen in<br />
Heimen könnte Bürokratie abbauen helfen<br />
20 | Aus meinem Leben<br />
In den Fußstapfen des Vaters<br />
Otto Dörfl inger<br />
Haus auf dem Wimberg<br />
22 | Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Berichte, Informationen,<br />
Personalien<br />
28 | Seelsorge<br />
Ansprechpartner für<br />
Gott und die Welt<br />
Der Seelsorger im Altenheim ist<br />
ein bisschen Mädchen für alles<br />
31 | Panorama<br />
Informationen aus<br />
Diakonie und Politik
34 | Bau<br />
18 20<br />
40<br />
28<br />
Aktuelle Bauprojekte<br />
40 | Die bunte Seite<br />
Impressionen von der<br />
PFLEGE & REHA <strong>2012</strong><br />
42 | Einrichtungen<br />
Namen und Anschriften<br />
Impressum<br />
Inhalt<br />
„<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“<br />
Verantwortlich: Bernhard Schneider<br />
Redaktion: Albert Thiele<br />
Redaktionssekretariat: Jens Zanzinger<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-122<br />
Telefax (07 11) 6 36 76-554<br />
j.zanzinger@ev-heimstiftung.de<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
„<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“<br />
Hackstraße 12, 70190 Stuttgart<br />
Gestaltung:<br />
CD/S Concept & Design Stuttgart GmbH<br />
Produktion und Druck:<br />
Henkel GmbH Druckerei, Stuttgart<br />
Nachdruck und elektronische Verwendung nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung. „<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus<br />
der <strong>Heimstiftung</strong>“ erscheint 4-mal im Jahr.<br />
Aufl age: 20.500<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH Stuttgart<br />
www.ev-heimstiftung.de<br />
Der Bezugspreis ist durch den Beitrag<br />
abgegolten.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 5
Titel<br />
Bedarf an<br />
6 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
Zukunft Pflege: Zunehmende Alterung der Bevölkerung<br />
Pflegekräften steigt
Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Pflege.<br />
Wachstum kann nur gelingen, wenn genügend Fachkräfte zur<br />
Verfügung stehen: Analysen - Berichte - Beispiele.<br />
Wirtschaftsfaktor Pflege<br />
Ohne Fachkräfte kein Wachstum<br />
Die gesundheitliche und pflegerische Versorgung<br />
steht durch den demografischen<br />
und den sozialpolitischen Wandel vor großen<br />
Herausforderungen. Gemeinsam mit fast allen<br />
Industrieländern befindet sich die bundesdeutsche<br />
Gesellschaft in einem strukturellen<br />
Umwandlungsprozess, im Rahmen dessen ein<br />
Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen und<br />
ein erhöhter Versorgungsbedarf in der ambulanten<br />
und stationären Versorgung in den<br />
nächsten Jahrzehnten prognostiziert werden.<br />
Es besteht allgemeiner Konsens, dass diese<br />
Entwicklungen weitreichende Auswirkungen<br />
auf alle Bereiche unserer Gesellschaft, aber<br />
insbesondere auf die pflegerische Infrastruktur<br />
haben werden.<br />
Die Entwicklung der Pflege- und Gesundheitswirtschaft<br />
wird neben offenen Finanzierungsfragen<br />
maßgeblich von der Verfügbarkeit qualifizierter<br />
Fachkräfte bestimmt. Der Wandel dieser Branche<br />
vom Kostentreiber zum Wachstumsmotor kann<br />
nur gelingen, wenn der Pflege auch in Zukunft<br />
genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen.<br />
Bessere Rahmenbedingungen gefordert<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider sieht<br />
die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> (EHS) im Hinblick<br />
auf die künftigen Anforderungen an die Pflegeinfrastruktur<br />
gut aufgestellt. Der Chef der EHS<br />
macht aber auch deutlich, dass der Bund zur Gewährleistung<br />
einer angemessenen Pflege endlich<br />
die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen<br />
Titel<br />
müsse: durch eine echte Pflegereform mit einer<br />
nachhaltigen Finanzierung. Weiter fordert die EHS,<br />
dass die Trennungen zwischen ambulant und statio<br />
när abgebaut werden müssten. In Baden-Württemberg<br />
gibt es 1.400 Pflegeheime, rechnerisch<br />
also eine Einrichtung je Kommune. Schneider:<br />
„Eine solche dezentrale Struktur der pflegerischen<br />
Kompetenz vor Ort darf nicht länger brach liegen,<br />
sie muss auch für das Quartier nutzbar gemacht<br />
werden.“ Es wäre eine Sackgasse, die Einrichtungen<br />
noch kleiner zu machen, als sie jetzt sind. Es muss<br />
kleine dezentrale Heime für den jeweiligen Bedarf<br />
des Quartiers mit zwischen 30 und 50 Plätzen<br />
geben. Diese „Kompetenz Center“ mit Pflege,<br />
sozialer Betreuung und Beratung strömen mit<br />
ihren fachlichen und personellen Ressourcen ins<br />
Quartier, um dort die Menschen nach ihrem persönlichen<br />
Unterstützungsbedarf zu betreuen und<br />
zu pflegen, solange es geht. „Es braucht noch viele<br />
„Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> ist<br />
für die künftigen Herausforderungen<br />
gut aufgestellt.“<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
Ideen und eine echte Pflegereform, bis das möglich<br />
ist. Ich würde es gerne noch erleben, dass eine<br />
Pflegekraft dann ganz selbstverständlich morgens<br />
im stationären Wohnbereich arbeitet und am<br />
Nachmittag im Quartier ihre Tour macht“, bilanziert<br />
Bernhard Schneider.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 7
Titel<br />
7,1<br />
6,8<br />
2000<br />
10,7<br />
6,6<br />
Gesundheitswirtschaft die größte Branche<br />
Wer hätte gedacht, dass die Pflege- und Gesundheitswirtschaft<br />
die größte Branche im Ländle ist?<br />
„Wir sind kein Kostenfaktor, sondern ein Wirtschaftsfaktor<br />
ersten Ranges in Baden-Württemberg“,<br />
betont der Hauptgeschäftsführer der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong>. Nach Untersuchungen<br />
des Statistischen Landesamtes beliefen sich die<br />
Gesundheitsausgaben in Baden-Württemberg<br />
2009 auf über 35 Mrd. Euro. Darin sind alle Aufwendungen<br />
für die ambulante und stationäre<br />
Pflege ebenso enthalten wie Ausgaben, die zur<br />
Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit<br />
der Bevölkerung getätigt werden.<br />
Die Untersuchung (s. Grafik 1) zeigt weiter, dass<br />
der Gesundheitssektor eine herausgehobene Bedeutung<br />
für die Beschäftigung hat. In Baden-<br />
Württemberg belief sich 2009 die Gesamtzahl<br />
der Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft<br />
auf 590.000, davon rund 80 Prozent im Bereich<br />
der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung.<br />
Bezogen auf die gesamtwirtschaftliche<br />
Erwerbstätigenzahl (5,6 Mio. Personen) ist näherungsweise<br />
fast jedes neunte Beschäftigungsverhältnis<br />
im Land in der Pflege- und Gesundheitswirtschaft<br />
angesiedelt. Im Jahr 2009 wurden fast<br />
12.000 Beschäftigungsverhältnisse mehr im baden-<br />
Die vier beschäftigungsstärksten* Branchen<br />
in Baden-Württemberg 2000 und 2007 in Prozent<br />
2007<br />
wirtschaftsnahe<br />
Dienstleistungen<br />
Maschinenbau<br />
Einzelhandel1 Gesundheitssektor<br />
11,9<br />
Maschinenbau Gesundheitssektor<br />
wirtschaftsnahe<br />
Dienstleistungen<br />
8,8<br />
Baugewerbe<br />
und Reparatur<br />
von Gebrauchsgütern<br />
5,4<br />
7,2<br />
*Anteil an der Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Baden-<br />
Württemberg; Stichtag 30.6. – 1 Ohne Apotheken und medizinischen Facheinzelhandel.<br />
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />
Grafik 1<br />
8 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
württembergischen Gesundheitssektor gezählt als<br />
2008. <strong>Das</strong> war ein Plus von 2 Prozent. Die Gesamtzahl<br />
der Erwerbstätigen in Baden-Württemberg ist<br />
im gleichen Zeitraum dagegen um fast 1 Prozent<br />
gesunken. Die hohe Beschäftigungsdynamik der<br />
Gesundheitswirtschaft zeigt sich besonders im<br />
längerfristigen Vergleich: Gegenüber dem Jahr<br />
2000 hat die Zahl der gesundheitsbezogenen<br />
Stellen um 58.000 (10,9 Prozent) zugenommen.<br />
Dabei sind rund 28.000 neue Arbeitsplätze in der<br />
stationären Versorgung, 23.000 im ambulanten<br />
Bereich und 3.000 in den Vorleistungsindustrien<br />
(einschließlich gesundheitsbezogener Großhandel)<br />
entstanden.<br />
Modellrechnung Pflegebedürftige<br />
Die aktuelle Bevölkerungsvorausrechnung des<br />
Statistischen Landesamtes weist für die nächsten<br />
Jahrzehnte eine zunehmende Alterung der Bevölkerung<br />
in Baden-Württemberg aus. <strong>Das</strong> Statistische<br />
Landesamt hat in einer Modellrechnung die<br />
Zahl der Pflegebedürftigen sowie das notwendige<br />
Pflegepersonal bis 2030 bzw. bis 2050 auf der<br />
Basis der Ergebnisse der Pflegestatistik von 2009<br />
vorausberechnet (s. Grafik 2).<br />
Im Dezember 2009 waren in Baden-Württemberg<br />
246.038 Personen pflegebedürftig im Sinne des<br />
Pflegeversicherungsgesetzes. Ein Drittel (34 Prozent)<br />
oder 84.019 aller Pflegebedürftigen wurden<br />
vollstationär in Heimen versorgt. Zwei Drittel<br />
(66 Prozent) oder 162.019 wurden zu Hause gepflegt.<br />
Unter der Voraussetzung, dass sich das<br />
Pflegerisiko für die einzelnen Altersjahre nicht<br />
wesentlich verändert, könnte die Zahl der Pflegebedürftigen<br />
allein aus demografischen Gründen<br />
von heute 246.038 um 106.300 zunehmen und<br />
im Jahr 2030 auf rund 352.000 Menschen steigen.<br />
Dies wäre ein Anstieg um 43 Prozent. Bis zum Jahr<br />
2050 könnte die Zahl pflegebedürftiger Menschen<br />
sogar um 91 Prozent zunehmen, das heißt sich fast<br />
verdoppeln, und damit um fast 224.000 Personen<br />
auf dann nahezu 470.000 Pflegebedürftige steigen.<br />
Je nach Pflegeart fällt die jeweilige Zunahme bei<br />
der Zahl der Pflegebedürftigen allerdings unterschiedlich<br />
aus. Die Zahl der vollstationär Gepfleg-
ten könnte bis 2030 auf fast 130.000 steigen, das<br />
heißt um 54 Prozent, die Zahl der ambulant Gepflegten<br />
auf knapp 76.000 und damit um 52 Prozent<br />
und die der Pflegegeldempfänger, also der<br />
Menschen, die ausschließlich durch ihre Angehörigen<br />
versorgt werden, auf rund 147.000, das<br />
heißt um 31 Prozent. Bis zum Jahr 2050 würde sich<br />
im Vergleich zu heute die Zahl der stationär sowie<br />
die der ambulant Gepflegten sogar mehr als verdoppeln<br />
(auf 182.000 bzw. 105.000 Personen).<br />
Die vorhandenen Daten zur Auslastung der Pflegeeinrichtungen<br />
in Baden-Württemberg deuteten<br />
derzeit eher auf eine Überversorgung mit einer<br />
Auslastung von etwa 85 Prozent im Landesdurchschnitt<br />
hin. Gleichwohl sei, so EHS-Chef Schneider,<br />
die vorgelegte Vorausberechnung des Statistischen<br />
Landesamtes zur Entwicklung der Zahl der<br />
Pflegebedürftigen und des benötigten Pflegepersonals<br />
für die Jahre 2030 und 2050 eine große<br />
Herausforderung für die gesamte Gesellschaft, die<br />
politisch Verantwortlichen und für die EHS als<br />
größten Pflegeheimträger im Land.<br />
Modellrechnung Pflegekräfte<br />
Ausgehend von der Zahl der Pflegebedürftigen hat<br />
das Statistische Landesamt in einer aktuellen Modell<br />
rechnung auch den möglichen zukünftigen<br />
Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg 2009<br />
Mögliche Entwicklung bis 2030 und 2050 (Status-quo-Rechnung)<br />
Pflegegeldempfänger<br />
ambulant Gepflegte<br />
vollstationär Gepflegte<br />
112.369<br />
49.650<br />
84.019<br />
2009<br />
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />
147.000<br />
76.000<br />
130.000<br />
2030<br />
Grafik 2 Grafik 3<br />
Titel<br />
Bedarf an Pflegekräften in Baden-Württemberg ermittelt.<br />
Nach dieser Modellrechnung (s. Grafik 3)<br />
wird sich das Verhältnis von Pflegebedürftigen<br />
zu Pflegepersonen bis 2030 bzw. 2050 nicht<br />
wesentlich ändern. Dann würde sich bis 2030<br />
der Bedarf an Pflegekräften und sonstigem Pflegepersonal<br />
von 105.998<br />
Personen im Jahr 2009<br />
„Die Gesundheitsbranche ist mehr<br />
um 54 Pro zent erhöhen<br />
und läge dann bei insge- als nur ein Kostenfaktor, sie ist ein<br />
samt knapp 163.000 Per- Wirtschaftsfaktor ersten Ranges in<br />
sonen. Bis 2050 läge die Baden-Württemberg.“<br />
Zunahme bei 115 Prozent<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
auf dann insgesamt rund<br />
228.000 benötigte Pflegekräfte.<br />
Der zusätzliche Bedarf an professionellen<br />
Pflegekräften läge somit bei fast 57.000 Personen<br />
bis 2030 bzw. bei rund 122.000 bis 2050. Im Bereich<br />
der stationären Pflege würde die Zahl der<br />
Pflegekräfte bis 2030 um 54 Prozent auf fast<br />
125.000 Personen zunehmen (+ 44.000 Personen),<br />
bis 2050 auf 175.000 Personen, das heißt um<br />
117 Prozent (+ 94.000 Personen). Für das Pflegepersonal<br />
in Einrichtungen der ambulanten Pflege<br />
würde sich bis 2030 eine Zunahme von 52 Prozent<br />
ergeben, das heißt um 13.000 Personen auf rund<br />
38.000, bis 2050 sogar um 111 Prozent um 28.000<br />
auf rund 53.000 Personen.<br />
183.000<br />
105.000<br />
182.000<br />
2050<br />
Zahl der Beschäftigten in den ambulanten und stationären<br />
Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg 2009<br />
Mögliche Entwicklung bis 2030 und 2050 (Status-quo-Rechnung)<br />
Personal ambulant<br />
Personal stationär<br />
25.174<br />
80.824<br />
2009<br />
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />
38.000<br />
125.000<br />
2030<br />
53.000<br />
175.000<br />
2050<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 9
Titel<br />
Pflegeberuf/Pflegeausbildung<br />
Pflegeberufe beliebt wie nie<br />
Die Modellrechnungen zeigen, dass in der Altenpflege künftig noch<br />
mehr qualifizierte Fachkräfte gebraucht werden. Um sie zu gewinnen,<br />
sind bessere Rahmenbedingungen nötig. Dazu gehört in erster Linie<br />
eine bessere Personalausstattung in den Heimen.<br />
10 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
„Wir müssen im Prinzip immer noch mit den<br />
Personalschlüsseln aus dem Jahr 1989 arbeiten.<br />
<strong>Das</strong> ist eigentlich ein Skandal, denn seither haben<br />
sich mit Einführung der Pflegeversicherung maßgebliche<br />
Parameter verändert: Die Menschen in<br />
den Heimen sind pflegebedürftiger geworden,<br />
die Häufigkeit und Schwere demenzieller Erkrankungen<br />
hat zugenommen, die Heime und Wohngruppen<br />
sind deutlich kleiner geworden als vor<br />
20 Jahren. Es wurden Expertenstandards eingeführt<br />
und Qualitätssicherungsmaßnahmen – alles<br />
Dinge, die gut sind, aber die eben auch mehr Zeit<br />
binden. Deshalb ist es dringend nötig, dass über<br />
den Rahmenvertrag nach § 75 SGB XI endlich die<br />
Personalschlüssel angehoben werden. Hier muss<br />
sich die Politik positionieren und die Pflegenden<br />
unterstützen. Letztlich heißt das auch, die Pflegeheime<br />
finanziell besser auszustatten“, fordert der<br />
erfahrene Sozialmanager Schneider.<br />
Baden-Württemberg benötigt 56.000 Pflegekräfte<br />
Die Altenpflegeausbildung in Baden-Württemberg<br />
ist in den vergangenen Jahren auf zunehmendes<br />
In te res se gestoßen. Nach den vorläufigen Ergebnissen<br />
der amtlichen Schulstatistik besuchen im<br />
laufenden Schuljahr 2011/12 gut 9.800 Personen<br />
die Schulen für Altenpflege, das sind so viel wie nie<br />
zuvor. Im vorangegangenen Schuljahr waren es rd.<br />
650 Schülerinnen und Schüler weniger. Innerhalb<br />
der letzten zwei Jahrzehnte hat sich landesweit die<br />
Schülerzahl verdreifacht. Im Schuljahr 1990/91<br />
waren es noch 3.218 Schülerinnen und Schüler.<br />
Im Abgangsjahr 2011 konnten landesweit gut<br />
3.100 Absolventen ihre Ausbildung in der Altenpflege<br />
erfolgreich abschließen. Ausgehend vom<br />
Durchschnitt der letzten fünf Jahre und unter der<br />
Voraussetzung, dass die Anzahl der Absolventen<br />
der Altenpflege konstant bleibt, würden zukünftig<br />
knapp 3.000 Ausbildungsabsolventen pro Jahr die<br />
Altenpflegeschulen verlassen. Bis zum Jahr 2030<br />
wären dies insgesamt rund 56.000 zusätzliche<br />
Altenpflegekräfte. Damit könnte der rechnerische<br />
Mehrbedarf an zusätzlich qualifiziertem Fachpersonal<br />
nahezu abgedeckt werden. Neben den<br />
benötigten Pflegekräften muss allerdings noch die
Pressekonferenz der Messe Stuttgart anlässlich der Pflege & Reha <strong>2012</strong><br />
erhebliche Zahl von ausscheidenden Pflegekräften<br />
ersetzt werden, die in der Modellrechnung nicht<br />
berücksichtigt wurden. Zudem suchen etliche der<br />
Abgänger nur eine Teilzeitstelle.<br />
Ausbildung- und Qualitätsoffensive<br />
Baden-Württemberg sei derzeit noch in einer vergleichbar<br />
guten Ausbildungssituation mit knapp<br />
17.000 Schülerinnen und Schülern für einen<br />
Pflege beruf. Die vom Sozialministerium noch für<br />
dieses Jahr geplante Informations- und Werbekampagne<br />
„Attraktivität der Pflegeberufe und sozialen<br />
Berufe“ sei ein Baustein dazu. Zudem will<br />
auch die Bundesregierung in Kürze ein Maßnahmenpaket<br />
im Kampf gegen den Pflegekräftemangel<br />
in Deutschland verabschieden. „Die Ausbildungsund<br />
Qualifizierungsoffensive Altenpflege steht<br />
kurz vor dem Abschluss“, sagte ein Sprecher des<br />
Bundesarbeitsministeriums der „Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung“.<br />
<strong>Heimstiftung</strong> reagiert<br />
Die EHS sieht sich in der Pflicht, „die Menschen<br />
für den Pflegeberuf zu gewinnen“, so Pflegefachmann<br />
Schneider. Mit einer breit angelegten Strategie<br />
zur Steigerung der Attraktivität von Pflegeberufen<br />
wird die EHS intern wie extern auf die<br />
Herausforderungen in der Pflegepolitik reagieren.<br />
„Wir brauchen eine neue gesellschaftliche Anerkennung<br />
der Pflege“, erklärte Bernhard Schneider<br />
anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung der<br />
Pflege & Reha <strong>2012</strong> in Stuttgart. „Die Beschäftigten<br />
in den Pflegeberufen leisten einen wichtigen und<br />
unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft,“<br />
und warnt, heute schon von einem Fachkräftemangel<br />
zu sprechen.<br />
„Wir müssen die Gunst der Stunde nutzen“, fordert<br />
Schneider. Seine Erkenntnis beruht auch auf aktuellen<br />
Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes,<br />
die für 2010 einen Rekordwert konstatiert<br />
Titel<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 11
Titel<br />
haben. Rund 54.200 Jugendliche haben im Herbst<br />
2010 eine Berufsausbildung in einem Pflegeberuf<br />
angefangen, teilte das Bundesamt im Juli <strong>2012</strong> mit.<br />
Pflegeberufe sind bei jungen Leuten zwar so beliebt<br />
wie nie – dennoch droht ein Fachkräftemangel,<br />
wenn die Verantwortlichen nicht umgehend<br />
handeln. „Wir brauchen schnellstmöglich einen<br />
Alten pflege-Pakt“, fordert Schneider und legt nach:<br />
„Die seit Herbst 2011 unter Federführung des Bundesfamilienministeriums<br />
geplante Ausbildungsund<br />
Qualifizierungsoffensive muss endlich umgesetzt<br />
werden.“<br />
Forderungen der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Die Europäische Kommission arbeitet intensiv an<br />
der Neuauflage der europäischen Berufsanerkennungsrichtlinie<br />
2005/36/EG, die beispielsweise<br />
auch die Zugangsvoraussetzungen für den Krankenpflegeberuf<br />
umfasst und mit der eine folgenschwere<br />
Änderung droht: Betrieben wird eine<br />
Heraufsetzung der Zugangsvoraussetzungen für<br />
die Krankenpflegeausbildung von zehn auf zwölf<br />
Schuljahre. In deren Folge ist auch eine Übertragung<br />
auf die Altenpflege zu befürchten. Der<br />
Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundesta ges<br />
hat einen fraktionsübergreifenden<br />
Entschließungsantrag zur<br />
Überarbeitung der EU-Richt linie<br />
zu den Berufsqualifikationen<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
auf den Weg gebracht. Darin<br />
sprechen sich die Abgeordneten<br />
der verschiedenen Fraktionen mit überwiegender<br />
Mehrheit dagegen aus, die Anforderungen zur<br />
Pflegeausbildung durch die EU von zehn auf zwölf<br />
Schuljahre zu erhöhen.<br />
„Wir brauchen schnellstmöglich<br />
einen Altenpflege-Pakt.“<br />
12 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
„Die Ausbildung zu den Pflegeberufen in Deutschland<br />
hat sich bewährt und ist anerkannt“, sagt<br />
Bern hard Schneider und fügt hinzu: „Die Erhöhung<br />
der Zugangsvoraussetzungen von zehn auf<br />
zwölf Schuljahre ist der falsche Weg und wird<br />
daher zu Recht von der Bundesregierung auf europäischer<br />
Ebene abgelehnt. Geeignete Real- und<br />
Hauptschulabsolventen wären erst mal außen vor.<br />
<strong>Das</strong> wäre ein fataler Rückschritt und in Zeiten<br />
eines dramatischen Fachkräftemangels das grundlegend<br />
falsche Signal.“ Außerdem fordert die Heim-<br />
stiftung, den Ausbildungszugang für junge Menschen<br />
im Bereich der Altenpflege zu erleichtern,<br />
ohne die Ausbildungsanforderungen anzutasten.<br />
Schneider: „Wir können es uns nicht leisten, auf<br />
junge, motivierte Menschen zu verzichten, die mit<br />
ernsthaftem Interesse an diesen Zukunftsberuf<br />
herangehen.“<br />
Weitere Forderungen der <strong>Heimstiftung</strong> sind, den<br />
Zuzug ausländischer Pflegefachkräfte und die<br />
Anerkennung ihrer Abschlüsse zu erleichtern,<br />
die Möglichkeit einer Schulfremdenprüfung wieder<br />
einzuführen sowie die Fachkraftquote in den<br />
Pflegeheimen zu erhöhen, indem auch andere<br />
Berufe, zum Beispiel aus dem hauswirtschaftlichen<br />
Bereich, als Fachkräfte anerkannt werden. „Die<br />
Pflege hat sich in den letzten zehn Jahren gewandelt<br />
– bei den Pflegeberufen steht dieser Wandel<br />
noch aus“, bilanziert Bernhard Schneider.<br />
Standardisierte Anerkennungsverfahren für ausländische<br />
Pflegeabschlüsse würden auch Mitarbeitern<br />
aus anderen Ländern den Zugang zur<br />
Pflege in Deutschland erleichtern. Pflege hat mit<br />
Menschen zu tun. Wichtig ist, Interessierte für den<br />
Pflegeberuf zu gewinnen. „Ohne diese Menschen<br />
können wir nicht pflegen, können unseren Unternehmenszweck<br />
nicht erfüllen“, sagt Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider. So einfach<br />
dieser Satz ist, so schwierig ist er, seine Reichweite<br />
zu begreifen. Die <strong>Heimstiftung</strong> arbeitet an einem<br />
umfassenden strategischen Personalkonzept: „Wir<br />
wollen gutes Management, wir wollen unsere Hausaufgaben<br />
machen und das gesamte Know-how der<br />
Personalentwicklung in unserem Unternehmen<br />
einsetzen“, verspricht Schneider.<br />
Strategisches Personalkonzept<br />
Mit 550 Auszubildenden gehört der größte Pflegeheimträger<br />
Süddeutschlands zu den beschäftigungspolitischen<br />
Motoren im Land. Jährlich stellt<br />
die <strong>Heimstiftung</strong> 180 neue Ausbildungsplätze in<br />
Pflege, Hauswirtschaft, in kaufmännischen Berufen<br />
sowie anderen Bereichen zur Verfügung.<br />
Der Erfolg eines Altenhilfeträgers wird in Zukunft<br />
maß geblich davon abhängig sein, wie schnell und<br />
kompetent er den gesellschaftspolitischen, demo-
grafischen und damit auch den fachlichen Herausforderungen<br />
in der Altenhilfe begegnet. Eine wichtige<br />
Rolle spielt in diesem Prozess die Förderung,<br />
Entwicklung und Gewinnung von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Die individuelle Förderung<br />
aller Mitarbeitenden entsprechend ihrer Kompetenzen<br />
und Ziele ist ein zentrales Anliegen der<br />
Fachmesse<br />
PFLEGE & REHA Stuttgart <strong>2012</strong><br />
Vom 22. bis 24. Mai <strong>2012</strong> nutzten rund 7.000<br />
Fachbesucher und 1.200 Kongressteilnehmer<br />
die Gelegenheit, sich über die Themen und<br />
Trends auf der PFLEGE & REHA zu informieren.<br />
Die Messe mit rund 250 Ausstellern ist der<br />
Treffpunkt für Altenpflege, Krankenpflege und<br />
Rehabilitation im süddeutschen Raum. Auch<br />
beim Partner ABG, der Tochtergesellschaft der<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>, war man mit dem<br />
Verlauf der diesjährigen Veranstaltung durchweg<br />
zufrieden. „Für uns ist die PFLEGE & REHA<br />
als Plattform sehr wichtig. Hier haben wir den<br />
Kontakt für die optimale Kundenbindung“, sagt<br />
Ludger Eilers, Geschäftsführer der ABG. „Da<br />
wir seit vielen Jahren Partner sind, fällt uns<br />
auf, dass das Niveau der Ausstellung stetig<br />
gewachsen ist.“<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>. Als „lernende Organisation“<br />
nutzt sie dabei die Ressourcen der Belegschaft<br />
für deren eigene berufliche Entwicklung<br />
und zur ständigen Verbesserung der Leistungen<br />
des Unternehmens. Hierzu hat die <strong>Heimstiftung</strong><br />
ein Personalkonzept entwickelt. Dieses Kon zept gilt<br />
für alle in der EHS tätigen Berufsgruppen.<br />
Kongress und Forum stark nachgefragt<br />
Wichtiges Element der Veranstaltung war neben<br />
der Messe der breit angelegte Kongress, der mit<br />
seinem Angebot von rund 60 Vorträgen reichlich<br />
Möglichkeit zur beruflichen Fortbildung bot. <strong>Das</strong><br />
Angebot der über 30 Vorträge im kostenfreien<br />
Forum wurde an allen drei Messetagen sehr gut<br />
besucht. <strong>Das</strong> umfangreiche Programm ergänzte<br />
dabei den Kongress und die Ausstellung auf<br />
ideale Weise.<br />
ABG-Geschäftsführer Ludger Eilers begrüßt Sozialministerin<br />
Altpeter am Stand der ABG<br />
Am Stand der <strong>Heimstiftung</strong>:<br />
Ministerin Altpeter und Hauptgeschäftsführer<br />
Schneider<br />
Titel<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 13
Titel<br />
14 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> fordert Pflege -<br />
pakt! Zu einem etablierten Treffpunkt für die<br />
Top-Entscheider aus Praxis, Politik, Wirt schaft<br />
und Verbänden ist das Stuttgarter Pflegeforum<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> am mittleren<br />
Messetag geworden.<br />
Vor mehr als 150 Gästen diskutierten bei der Veranstaltung:<br />
Manfred Zach, Ministerialdirigent des<br />
Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren in Baden-Württemberg,<br />
Michael Eger, Manager der Promerit Management<br />
Consulting AG in Frankfurt, Dr. Dennis A.<br />
Ostwald, Geschäftsführer von WifOR, Henrik<br />
Bunzendahl der Hirschen Group GmbH in Stuttgart,<br />
Susanne Maier-Koltschak, Regionaldirektorin<br />
Böblingen/Schwarzwald der EHS und Bernhard<br />
Schneider, Hauptgeschäftsführer der EHS.<br />
auf der PFLEGE & REHA<br />
Bunter hätte die Talkrunde, die SWR-Moderatorin<br />
Janet Pollok leitete, nicht sein können. Der Werbefachmann<br />
traf auf den politischen Experten und<br />
der Unternehmensberater auf die Pflegefachleute<br />
der EHS. Auch was das Lebensalter der Protagonisten<br />
betrifft, war der Bogen weit gespannt. Alle Altersklassen<br />
zwischen 30 und 60 waren vertreten. Diese<br />
Zusammensetzung war für die Diskussion nur<br />
förderlich. Auf der einen Seite die „jungen Wilden“,<br />
auf der anderen die erfahrenen Pflegeexperten.<br />
Konzertierte Aktion aller Agierenden<br />
In den grundsätzlichen Punkten waren sich aber<br />
alle Diskussionsteilnehmer einig: Vor dem Hintergrund<br />
steigender Zahlen der Pflegebedürftigen in<br />
Baden-Württemberg in den nächsten 20 Jahren<br />
von rund 250.000 auf rund 350.000 Menschen<br />
und dem damit einhergehenden Bedarf an Pflegekräften<br />
von knapp 100.000 auf etwa 190.000<br />
waren sich alle einig: Die Situation kann nur durch<br />
eine konzertierte Aktion aller in der Altenpflege<br />
Agierenden bewältigt werden. Um potenzielle<br />
Interessenten für den Pflegeberuf zu begeistern,<br />
bedarf es eingehender Strukturverbesserung. So<br />
muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
erhöht, der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten<br />
für Kinder vorangetrieben und familienfreundlichere<br />
Arbeitszeitmodelle geschaffen werden.<br />
Daneben würden Faktoren wie eine leistungsgerechte<br />
Entlohnung sowie das Angebot an Karrieremöglichkeiten<br />
die Attraktivität des Pflegeberufs<br />
steigern, so die Experten.<br />
Janet Pollock Manfred Zach Henrik Bunzendahl
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider vertrat<br />
die Auffassung, dass zuerst alle Heimträger ihre<br />
Hausaufgaben machen müssen.<br />
<strong>Heimstiftung</strong> geht mit gutem Beispiel voran<br />
<strong>Das</strong> größte soziale Dienstleistungsunternehmen<br />
im Bereich der Altenpflege in Baden-Württemberg<br />
geht hier mit gutem Beispiel voran: „Mit unserem<br />
‚strategischen Personalkonzept‘ machen wir deutlich,<br />
dass alle Themen rund um das Gewinnen,<br />
Fördern und Halten von Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern die entscheidenden Erfolgskriterien<br />
darstellen. Zum strategischen Personalkonzept der<br />
<strong>Heimstiftung</strong> gehören verschiedene Maßnahmen<br />
wie beispielsweise die vielfältigen Ausbildungsformen.<br />
Eine große Anzahl an Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern bildet die <strong>Heimstiftung</strong> selbst in<br />
allen fachlichen Bereichen aus. Die Qualifizierung<br />
portugiesischer Fachkräfte (s. auch Artikel Praxisbeispiel<br />
auf den Seiten 16 bis 17) stellt hier nur<br />
ein Punkt unter vielen Möglichkeiten dar“, so<br />
Schneider. Es werde zudem viel Wert auf die<br />
Weiterentwicklung der Mitarbeiter gelegt. „Die<br />
fachliche und persönliche Entwicklung fordern,<br />
fördern und sichern“ – so steht es in den Handlungsgrund<br />
sätzen, die das Handeln bei der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong> prägen.<br />
Forderung nach Pflegepakt<br />
Eine solche Gesamtstrategie fordert Schneider aber<br />
nicht nur von den Pflegeheimen selbst. „Ich glaube,<br />
dass die dramatischen Auswirkungen, die der<br />
demografische Wandel vor allem für die Altenhilfe<br />
mit sich bringt, noch nicht wirklich angekommen<br />
sind. Wir brauchen einen Pflegepakt aller relevanten<br />
gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland,<br />
um eine menschenwürdige Pflege und Betreuung<br />
alter und pflegebedürftiger Menschen auch in 20<br />
Jahren sicherstellen zu können.“<br />
Auch wenn die EHS alles tut, um den demografischen<br />
Herausforderungen zu begegnen, wird sie<br />
diese nicht alleine stemmen können. Sie ist auf<br />
bessere Struktur- und Rahmenbedingungen angewiesen.<br />
Hier ist die Politik gefragt. Ministerialdirigent<br />
Zach ließ für Baden-Württemberg Hoffnung<br />
aufkommen. So plant die Landesregierung neben<br />
der Informationskampagne weitere Veränderungen,<br />
um die Altenpflege zukunftsfest zu machen.<br />
Nur Schneider will ins Heim<br />
Bei allem Konsens, den die Diskussionsteilnehmer<br />
in den zentralen Fragen zeigten, verdeutlichte die<br />
Schlussfrage der Moderatorin an jeden einzelnen<br />
Talkgast das Dilemma der Pflege auf simple Weise.<br />
Auf die Frage nach ihren persönlichen Vorstellungen<br />
und Wünschen für ein selbstbestimmtes<br />
Leben im Falle der Pflegebedürftigkeit im Alter,<br />
waren die Antworten vielschichtig. In einem<br />
waren sich aber alle einig: Keiner will ins Pflegeheim.<br />
Nur Hauptgeschäftsführer Schneider kann<br />
sich – wenn es gar nicht mehr anders geht – ein<br />
Leben im Heim vorstellen. Dann aber nur in einer<br />
Einrichtung der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>!<br />
Dr. Dennis A. Ostwald Michael Eger Bernhard Schneider Susanne Maier-Koltschak<br />
Helmut Mäule<br />
Titel<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 15
Titel<br />
Praxisbeispiel Pflegekräfte<br />
Von Portugal nach Baden-Württemberg!<br />
„Eine Chance, die nur<br />
einmal im Leben kommt.“<br />
16 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
„Sejam bem-vindo na Alemanha – Herzlich<br />
willkommen in Deutschland!“ Mit diesen<br />
Worten begrüßt der Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider die acht portugiesischen<br />
Pflegefachkräfte bei einem Brezelfrühstück<br />
im Stuttgarter Lutherstift. Die Vorstellungsgespräche<br />
hatten bereits im März in Porto<br />
stattgefunden. Vor dem Start des Sprach-<br />
kurses erhielten die neuen Mitarbeiter im<br />
Rahmen der Willkommenstage einen ersten<br />
Einblick in die Einrichtungen und deren spezifischen<br />
Pflegeangebote.<br />
Acht Portugiesen, ein Spanier<br />
Acht portugiesische und eine spanische Pflegefachkraft<br />
hat die EHS nach Stuttgart geholt. Hier<br />
sollen sie nach einem achtmonatigen Integrationskurs<br />
fest zur Belegschaft gehö -<br />
ren. „<strong>Das</strong> ist kein Notnagel, sondern<br />
ein strategischer Baustein unseres<br />
Ana Carina Dias Konzepts“, sagt Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider. „Wir müssen uns<br />
jedes Jahr fragen, wie wir bei unserem stetigen<br />
Wachstum den Fachkräftebedarf abdecken können“,<br />
führt Schneider an. Daher warb der Altenhilfeträger<br />
im Februar und März mit Erfolg in<br />
Portugal um Pflegefachkräfte. Dort war die Arbeitslosenquote<br />
mit 15,3 Prozent laut Statistischem Amt<br />
der Europäischen Union im März mit am höchsten<br />
in Europa. Nur 5 Prozent ihrer Abschlussklasse<br />
hätten in Portugal eine Arbeit gefunden, berichtet<br />
Ana Carina Dias. Die Möglichkeit, nach Stuttgart<br />
zu gehen, beschreibt sie als „eine Chance, die nur<br />
einmal im Leben kommt“.<br />
Insgesamt 70 Bewerbungen<br />
Aus insgesamt 70 Bewerbungen hatte die <strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Heimstiftung</strong> letztlich acht Portugiesen<br />
ausgewählt. Seit Mai sind sie in Baden-Württemberg<br />
und erhalten bis Dezember Sprachunterricht.<br />
Nach bestandener Deutschprüfung werden ihre<br />
Praktikantenverträge dann durch langfristige<br />
Arbeitsverträge ersetzt.<br />
„<strong>Das</strong> Problem ist immer die Anerkennung der<br />
ausländischen Abschlüsse“, sagt Schneider. Im<br />
Gegensatz zu Deutschland dauert die Ausbildung<br />
zur Pflegefachkraft in Portugal vier statt drei Jahre<br />
und wird mit dem Bachelor-Titel abgeschlossen.<br />
Die meisten Absolventen zieht es aufgrund der<br />
Arbeitslage in der Heimat anschließend ins Ausland.
Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider, Vadym Kozyk, Hausdirektorin<br />
Monika Volaric, Calw-<br />
Wimberg, Ruben Castell-Arcas,<br />
Nicole Pereira, Pflegedienstleitung<br />
(PDL), Vaihingen/Enz, Soraia<br />
Garcia, Tabea Buck, Zentrale,<br />
Christian José Krusch, Ana Carina<br />
Dias, Fernando Alexandre Gomes,<br />
Valentyna Sayun, Sylvia Rothfuss,<br />
PDL-Praktikantin, Diana Verónica<br />
Relvão, Fatima Faustino,<br />
Übersetzerin, Regionaldirektor<br />
Walter Kohler<br />
Die Gäste aus Portugal beim Praktikumseinsatz<br />
<strong>Heimstiftung</strong> übernimmt Kost und Logis<br />
Titel<br />
Bei der Vermittlung geholfen hat die Zentrale<br />
Auslandsvermittlung der deutschen Arbeitsagentur<br />
(ZAV), die auch die Bewerbungsgespräche in<br />
Porto mit organisiert hat. Die EHS finanziert den<br />
Gästen den Sprachkurs, übernimmt Kost und Logis<br />
während der ersten Monate und zahlt monatlich<br />
400 Euro Taschengeld. Nach erfolgreichem Abschluss<br />
des Sprachkurses und Anerkennung des<br />
Berufsabschlusses durch das Regierungspräsidium<br />
sichert ihnen die <strong>Heimstiftung</strong> einen unbefristeten<br />
Arbeitsvertrag zu.<br />
Mindestens 30 Monate Treue halten<br />
Dafür freilich erwartet die <strong>Heimstiftung</strong>, dass die<br />
neuen Mitarbeiter ihr mindestens 30 Monate die<br />
Treue halten, sonst sind sie dazu verpflichtet, einen<br />
Teil der Ausgaben zurückzuzahlen. Anfang September<br />
sollen die acht neuen Fachkräfte die erste<br />
Sprachprüfung des Grades B1 ablegen, ehe sie ein<br />
zweimonatiges Praktikum in den Einrichtungen<br />
beginnen. Dort sollen die Sprache weiterentwickelt<br />
und die Arbeitsabläufe eingeübt werden. Auch<br />
fachliche Schulungen und die Begleitung mit einem<br />
weiteren Sprachkurs sind geplant, so dass die<br />
Portugiesen noch vor Weihnachten den zweiten<br />
Sprachtest B2 bestehen können, wodurch sie beim<br />
Regierungspräsidium Stuttgart als deutsche Pflegefachkraft<br />
anerkannt werden. Erst danach wird<br />
endgültig entschieden, in welcher Einrichtung die<br />
neuen Fachkräfte eingesetzt werden<br />
Ein Baustein zur Personalgewinnung<br />
Um die Mitarbeitergewinnung langfristig sicherzustellen,<br />
suchte die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong><br />
mit Hilfe der Auslands- und Fachvermittlung der<br />
Bundesagentur für Arbeit weiterhin qualifizierte<br />
Fachkräfte in Südeuropa. „<strong>Das</strong> ist nur ein Baustein<br />
zur Personalgewinnung“, erklärt Bernhard Schneider.<br />
Etwa 4.300 Euro pro Fachkraft kostet der erste<br />
Integrationskurs beim Internationalen Bund (IB),<br />
einem Stuttgarter Bildungsanbieter. Dazu kommen<br />
rund 400 Euro Taschengeld im Monat. Unterkunft<br />
und Verpflegung erhalten die Fachkräfte<br />
im Gästehaus des IB. „Die Mehrkosten lohnen sich<br />
für uns“, sagt Bernhard Schneider. Immerhin koste<br />
allein eine Stellenanzeige schon 3.000 Euro.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 17
Standpunkt<br />
Mangelnde Kooperation<br />
von MDK und Heimaufsicht<br />
Bessere Zusammenarbeit bei Prüfungen in Heimen<br />
könnte Bürokratie abbauen helfen<br />
Eine Umfrage des Württembergischen <strong>Evangelische</strong>n Fachverbands<br />
für Altenhilfe bei 108 von 220 Pfl egeheimen der Diakonie Württemberg<br />
hat eine mangelhafte Kooperation der beiden Prüfbehörden ergeben.<br />
Die Zusammenarbeit von MDK und Heimaufsicht ist in einer Vereinbarung<br />
nach § 16 Abs. 1 Landesheimgesetz geregelt. Nach einer Verein<br />
barung zwischen dem Sozialministerium und dem MDK Baden-<br />
Württemberg soll mindestens ein 4-Monats-Abstand zwischen den<br />
jeweiligen Prüfungen der beiden Behörden liegen. Dies wird bei fast<br />
einem Drittel der Einrichtungen, die von beiden Behörden geprüft<br />
wurden, nicht eingehalten. Gemeinsame Prüfungen, die ebenfalls in<br />
der Vereinbarung vorgesehen sind, fi nden bisher nicht statt.<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Prüfungsdauer<br />
MDK-Prüfung Heimaufsicht<br />
5,7<br />
Auslöser für die Kurzabfrage ist der immer weiter<br />
zunehmende Aufwand von Einrichtungen für<br />
Prüfungen aller Art. MDK und Heimaufsicht haben<br />
beide den Anspruch, die Qualität der Heime<br />
zu kontrollieren. Deshalb war das Ziel der Umfrage,<br />
eine Einschätzung über den Zeitaufwand<br />
der Heime für die Qualitätsprüfungen zu erhalten,<br />
um Argumente für eine bessere Kooperation der<br />
beiden Behörden mit dem Ziel eines Bürokratieabbaus<br />
zu erhalten. Die Ergebnisse lassen den<br />
Schluss zu, dass sich die Heimaufsichten vor allem<br />
auf die Prüfung struktureller Punkte konzentrieren,<br />
während bei den MDK-Prüfungen die Ergebnisqualität<br />
durch die Untersuchung der Bewohnerinnen<br />
eine zentrale Rolle spielt. Eine sinnvolle<br />
7,2<br />
10,7<br />
4,3 4,5 4,5<br />
bis50Plätze 51-100Plätze >100Plätze<br />
18 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Kooperation beider Behörden wird damit durch die<br />
Aufteilung von Prüfungsthemen schon signalisiert.<br />
Gemeinsam durchgeführte Prüfungen, wie in der<br />
Landesvereinbarung als (unverbindliche) Absicht<br />
erklärt, aber bisher nicht praktiziert, würden erheblich<br />
dazu beitragen, die Ressourcen der Einrichtungen<br />
– und auch der Behörden – zu schonen.<br />
Die Ergebnisse im Einzelnen<br />
Mit über 8.000 Plätzen werden ca. 10 Prozent der<br />
Plätze in Baden-Württemberg repräsentiert. Beteiligt<br />
waren sowohl kleine Einrichtungen mit 22 bis<br />
50 Plätzen als auch ganz große mit bis zu 250 Plätzen.<br />
Die Heime liegen in 20 verschiedenen Landkreisen,<br />
so dass auch die unterschiedliche Praxis<br />
von Heimaufsichtsbehörden, die bei den Landratsämtern<br />
angesiedelt sind, einfl ießen konnte.<br />
Anzahl und Abstand der Prüfungen<br />
Abgefragt wurden Prüfungen im Zeitraum vom<br />
01.07.2009 bis zum 10.09.2010. In der Hälfte der<br />
Ein rich tungen fanden in diesem Zeitraum sowohl<br />
eine MDK- als auch eine Heimaufsichtsprüfung<br />
statt. 20 bzw. 27 Heime wurden lediglich vom<br />
MDK oder von der Heimaufsicht geprüft. D.h.,<br />
dass in fast 70 Prozent der Einrichtungen bereits<br />
eine MDK-Qualitätsprüfung stattgefunden hatte.<br />
Dauer für Nacharbeiten<br />
bis 50 Plätze<br />
51 - 100<br />
Plätze<br />
> 100 Plätze Durchschnitt<br />
MDK-Prüfung 6,1 12,5 16,5 11,3<br />
Heimaufsicht 5,8 7,9 10 7,6
In 17 Fällen, in denen sowohl eine MDK- als auch<br />
eine Heim aufsichtsprüfung durchgeführt wurden,<br />
betrug der Abstand der beiden Prüfungen weniger<br />
als 4 Monate. <strong>Das</strong> sind fast ein Drittel (von 54)<br />
der möglichen Fälle. Gemeinsame Prüfungen von<br />
beiden Behörden sind von den Einrichtungen<br />
nicht zurückgemeldet worden und lassen sich<br />
aus den angegebenen Zeitpunkten auch nicht<br />
herauslesen.<br />
Zeitdauer der Prüfungen und Nacharbeiten<br />
Die durchschnittliche Dauer für eine MDK-Prüfung<br />
ergab fast 8 Stunden, d.h. einen ganzen Arbeitstag.<br />
Im Vergleich zu der durchschnittlichen<br />
Dauer bei Heimaufsichtsprüfungen mit 4,5 Stunden<br />
sind dies fast 75 Prozent mehr. Bei 14 von 24<br />
Einrichtungen mit über 100 Plätzen dauerte die<br />
MDK-Prüfung sogar jeweils 2 Tage, während alle<br />
Heimaufsichtsbegehungen an einem Tag erledigt<br />
waren. Interessant ist, dass bei der Dauer der MDK-<br />
Prüfungen eine eindeutige Korrelation zur Einrichtungsgröße<br />
gegeben ist, während die Prüfungsdauer<br />
bei den Heimaufsichtsbegehungen über<br />
alle Größen nahezu identisch bleibt. Der Grund<br />
dürfte in der Auswahl und Anzahl von Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern zur Untersuchung der<br />
Ergebnisqualität bei den MDK-Prüfungen liegen.<br />
Je größer eine Einrichtung, desto mehr Bewohnerinnen<br />
und Bewohner werden in die Stichprobe<br />
einbezogen. Dieser Zusammenhang besteht bei<br />
den Heimbegehungen (offensichtlich) nicht. Eine<br />
Prüfung der Ergebnisqualität in diesem Ausmaß<br />
wird dort so nicht vorgenommen und ist u.E.<br />
neben der MDK-Prüfung auch nicht notwendig.<br />
Abgefragt wurde auch der ungefähre Zeitaufwand<br />
für notwendige Nacharbeiten nach den Prüfungen<br />
wie z.B. Stellungnahmen, Dokumentationsnachweise<br />
zusammenstellen, Behebung von festgestellten<br />
Mängeln etc. Eine zeitliche Differenzierung<br />
ist nicht vorgenommen worden. Einige Kommentare<br />
aus den Einrichtungen stellen jedoch fest,<br />
dass für Stellungnahmen und Dokumentations-<br />
nachweise die meiste Zeit aufgewendet werden<br />
musste. Bemerkenswert ist, dass der Aufwand für<br />
Nacharbeiten durchgängig höher eingeschätz<br />
wird als die Dauer der Prüfungen selbst. Außerdem<br />
steigt der Aufwand mit zunehmender Einrichtungsgröße<br />
an. Dies gilt hier für beide Prüfarten.<br />
Weitere Prüfungen externer Behörden<br />
Außer den MDK- und Heimaufsichtsprüfungen<br />
müssen sich die Heime noch weiteren Prüfungen<br />
regel- oder unregelmäßig unterziehen. Mit dem<br />
Ziel, darüber einen Überblick zu bekommen, ist<br />
dies in einfacher Form mit in die Abfrage aufgenommen<br />
worden. Der Wirtschaftskontrolldienst<br />
und Brandschutzüberprüfungen sind demnach<br />
die mit Abstand am häufi gsten vorkommenden<br />
weiteren Prüfungen externer Behörden. Die Zeitdauer<br />
ist nicht erfragt worden, einige Kommen tare<br />
sprechen jedoch auch von mehreren Mitarbei -<br />
tern, die über Stunden dadurch gebunden waren.<br />
Außer den MDK- und/oder Heimaufsichtsprüfungen<br />
fand im Abfragezeitraum in 43 Heimen je<br />
eine weitere externe Prüfung statt, in 14 Heimen<br />
je zwei weitere Prüfungen.<br />
Manfred Schall<br />
Wirtschaftskontrolldienst<br />
Weitere externe Prüfungen<br />
43<br />
Brandschutz<br />
26<br />
Gesundheitsamt<br />
16<br />
Gewerbeaufsichtsamt<br />
8<br />
Wasserprüfungsamt<br />
3<br />
Sicherheitsprüfungen<br />
Standpunkt<br />
Manfred Schall<br />
Referent Altenhilfe<br />
Diakonisches Werk Württemberg e.V.<br />
Abteilung Gesundheit, Alter, Pfl ege<br />
Heilbronner Straße 180<br />
70191 Stuttgart<br />
Telefon (07 11) 16 56-3 20<br />
Fax (07 11) 16 56-4 93 20<br />
schall.m@diakonie-wuerttemberg.de<br />
4<br />
Arbeitsagentur<br />
1 1<br />
Finanzamt<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 19
Aus meinem Leben<br />
In den Fußstapfen<br />
des Vaters<br />
Ende 1965er-Jahre: Otto Dörflinger<br />
mit Frau, Tochter, Enkel und<br />
Schwager auf einem Ausflug<br />
Kurzbiografie<br />
Otto Dörflinger ist mein Name, geboren bin<br />
ich als zweiter Spross von drei Buben und<br />
einem Mädchen am 13. Februar 1922 in<br />
Pforzheim. Ihr Ruf als „Gold- und Silberstadt“<br />
hat von Beginn an in meinem Leben eine<br />
wichtige Rolle gespielt. Zunächst war mein<br />
Vater Schmuckverarbeiter und später bin ich<br />
so zusagen selbst in seine Fußstapfen getreten.<br />
An meine Kindheit denke ich besonders gerne<br />
zurück, als die Mutter mich auf den geliebten<br />
Spielplatz gegenüber von unserem Haus<br />
schickte und für kurze Zeit ihre Ruhe hatte.<br />
Freitagabends holten wir immer Vater von<br />
der Arbeit ab, denn da war Zahltag – so verhinderten<br />
die Familienmütter, dass der Lohn<br />
gleich aus der Tüte auf einen Bartresen wanderte.<br />
Mein Vater war da aber nicht in der<br />
20 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
Otto Dörflinger wohnt seit<br />
Herbst 2010 im Haus auf dem<br />
Wimberg<br />
„Nie freiwillig in den Krieg ziehen – sonst handelt man sich fast schon das Todesurteil ein!“,<br />
sagt Otto Dörflinger aus dem Pflegezentrum Haus auf dem Wimberg. Seine Zeit als Rekrut an<br />
verschiedenen Fronten im Zweiten Weltkrieg hätte sein Leben besonders geprägt, berichtet<br />
der rüstige Neunziger aus Pforzheim. Die Stadt der Schmuckverarbeitung hat sein Leben eben -<br />
falls bestimmt, verdiente doch der Vater und später er selbst als Silberschmied sein Geld.<br />
Erst das Firmenende zwang den Schwaben zu Berufs- und Ortswechsel, aber immer blieb er dem<br />
Heimatland treu. Selbst auf Reisen bevorzugte er mit seiner Frau Elisabeth zusammen auf<br />
Schusters Rappen die süddeutschen Gefilde. Seit 2010 „wandert“ er nach einem spektakulären<br />
Sturz nur noch durchs Pflegezentrum und wagt ab und an einen kleinen Ausflug am Rollator<br />
ins Grüne des Hausgartens.<br />
Ende 1970er: Otto Dörflinger (links,<br />
seine Frau zwischen den beiden Herren)<br />
mit zwei Bekannten im Grünen<br />
Mitte 1980er-Jahre:<br />
Otto Dörflinger mit seiner Frau<br />
Gefahr, das Geld zu versaufen. Als es dann<br />
in die Volksschule ging, mussten wir uns im<br />
ersten Schuljahr vor dem Unterricht immer<br />
im Hof „sauber“ in Reih und Glied aufstellen<br />
zum Abzählen. Erst dann durften wir mit<br />
dem Schulmeister Weber ins Klassenzimmer.<br />
Er war ein guter Lehrer, da ging’s immer gerecht<br />
zu. Doch wehe, man hat die Schule nicht<br />
ernst genommen: Zu Hause mussten wir jeden<br />
Tag das Schulheft vorlegen. Zum Glück war<br />
ich gut in der Schule, durfte aber später nicht<br />
auf eine höhere Schule, weil der Vater das<br />
Schulgeld nicht bezahlen konnte. „Bub, du<br />
lernst mal was Gescheites!“, hat’s geheißen,<br />
und so ging die Mutter mit mir auf das Arbeitsamt,<br />
wo ich eine Stelle als Silberschmied<br />
vermittelt bekam. 1936 begann die vierjährige<br />
Lehrzeit in Pforzheim, eine schöne Zeit war<br />
Mitte 1980er-Jahre<br />
Otto Dörflinger mit Frau beim hausinternen „Kochkurs“ –<br />
die Gäste für den Schmaus warten schon<br />
das. Geschickt genug war ich, so dass mich<br />
am Ende der Lehre die Chefin auf der dortigen<br />
Kunstgewerbeschule angemeldet hatte.<br />
Kaum hatte ich dort angefangen, kam der<br />
Einberufungsbefehl: ab in den Krieg! Schon<br />
vorher ist uns daheim durch Todesanzeigen<br />
in der Zeitung bewusst geworden, was Krieg<br />
be deutet. Zu Hause hat der Vater gescholten<br />
wie ein Rohrspatz über den Hitler und seinen<br />
Krieg! Außer Haus wäre das aber zu gefährlich<br />
gewesen. Ich wurde Rekrut und gleich<br />
1941 nach Russland zu den Granatwerfern<br />
geschickt. Niemand von uns dort wusste, ob<br />
er den nächsten Tag noch erleben würde – es<br />
war unvorstellbar gefährlich. Und immer wieder<br />
entkam ich dem Tod gerade noch von der<br />
Schippe: Acht Mal insgesamt wurde ich verwundet.<br />
Ein Mal traf ein Geschoss meinen
Stahlhelm, von dem sich dann ein Stahlsplitter<br />
in meinen Kopf bohrte. Ein anderes<br />
Mal – da war ich in der Eifel stationiert – wurde<br />
ich schwer an den Beinen verletzt und<br />
kam ins Lazarett nach Wasserburg am Inn.<br />
<strong>Das</strong> war bei Kriegsende, und es fuhr kein Zug<br />
oder sonst was von dort weg. So musste ich<br />
schließlich mit zwei Krücken losziehen, wurde<br />
aber öfters mitgenommen, bis ich nach<br />
Waldmühlbach im Odenwald gelangte – die<br />
einzige mir bekannte Verwandtenadresse im<br />
Amerikanergebiet. Unterwegs fragte ich bei<br />
Bauern nach Verpflegung und einem Bett –<br />
nicht ein Mal wurde ich abgewiesen. Aber<br />
nach Hause konnte ich nicht, da waren die<br />
Franzosen! Dabei wartete dort meine spätere<br />
Frau auf mich, die ich kurz zuvor auf einem<br />
anderen Verwundetenurlaub kennen gelernt<br />
November 1991: Otto Dörflinger im Kreise einer<br />
Geburtstagsfeier<br />
hatte. Also kam meine Verlobte zu mir, wo wir<br />
dann auch gleich geheiratet haben. Ein Jahr<br />
später zogen wir 1946 nach Bad Liebenzell ins<br />
großelterliche Haus, das inzwischen einem<br />
Onkel von mir gehörte. Der hatte nur den Profit<br />
im Sinn und verkaufte zwölf Jahre später<br />
das Haus, ohne es uns auch nur reell anzubieten.<br />
Was für ein Schuft! <strong>Das</strong> war hart für uns!<br />
Ich war immer nach Pforzheim gependelt zur<br />
Arbeit als Silberschmied mein Handwerk bestand<br />
im Anfertigen von Schmuck kästlein und<br />
Zigarettenetuis. Dann machte auch noch die<br />
Firma zu und zum Glück vermittelte mir ein<br />
Kegelbruder eine Stelle als Lagerist in einer<br />
Eisenwarenfirma in Calw. Dort lebten wir vier<br />
Jahre lang, doch die Arbeit mit den Kollegen<br />
dort machte mir viel Ärger. So wechselte ich<br />
schließlich den Job erneut und wurde Werk-<br />
zeugschleifer bei der Firma Bosch. Drei Jahre<br />
später, etwa Mitte der Sechzigerjahre, zogen<br />
wir nach Sulz am Neckar, wo ich bei Bosch<br />
in einem Werk, das Elektroschalter herstellte,<br />
Arbeit fand. 1982 ging ich dann in den Ruhestand.<br />
Ruhig wurde es bei uns deshalb aber<br />
noch lange nicht; immer wieder machten wir<br />
schöne Reisen durchs Land. Am liebsten ging<br />
ich mit meiner Frau wandern im Schwarzwald<br />
oder im Bayerischen Wald. Vor zwei Jahren<br />
zogen wir beide dann ins Pflegezentrum Haus<br />
auf dem Wimberg. Genau genommen zuerst<br />
meine Frau, da unser neues Zuhause noch<br />
nicht ganz bezugsfertig war. Ich folgte dann<br />
wenige Wochen später. Leider hatte ich vor<br />
kurzem bei einem unserer täglichen Spaziergänge<br />
einen bösen Sturz, bei dem wir beide<br />
nicht mehr genau wissen, wer da auf wen<br />
November 1994: Otto Dörflinger und<br />
seine Frau bei Kuchen und Kaffee<br />
ge fallen ist! Seitdem „darf“ ich mich nicht<br />
mehr außer Sichtweite vom Haus entfernen<br />
und habe ordentlich Knieprobleme. Jetzt geht<br />
es nur noch mit Rolla tor, aber die ebenen<br />
Gar ten wege hier laden zum kurzen Rundgang<br />
in die Natur, das reicht auch. Leider ist<br />
meine Frau nicht mehr „so ganz auf dem<br />
Damm“. Eine Art Altersdemenz verhindert<br />
bei Elisabeth, dass sie sich erinnern und ausdrücken<br />
kann. Aber wir haben uns noch und<br />
das ist schön! Schön ist es auch, dass es<br />
viele Kontakte im Haus auf dem Wimberg<br />
gibt, das macht immer wieder viel Freude.<br />
Welches waren die schönsten Momente<br />
in Ihrem Leben?<br />
Als die Tochter und später dann die Enkel auf<br />
die Welt kamen. Und natürlich der Hochzeits-<br />
Aus meinem Leben<br />
tag, einfach unvergesslich! Der früheste Moment,<br />
an den ich mich besonders gerne erinnere,<br />
ist das Spielendürfen auf dem Kinderspielplatz<br />
gegenüber von unserem Haus.<br />
An welche Momente denken Sie nur<br />
ungern zurück?<br />
Die Verletzungen im Krieg, als sich durch ein<br />
Geschoss auf meinen Stahlhelm ein Stück<br />
Stahl des Helms in meinen Kopf gebohrt hat.<br />
Aber auch die Fußverletzung war schlimm.<br />
Und in der jüngeren Vergangenheit erlebte<br />
„Verletzungen“ durch die Verwandtschaft,<br />
das macht mir heute noch zu schaffen.<br />
Welche Ereignisse und Umstände haben<br />
Ihr Leben besonders geprägt?<br />
Die Kriegserlebnisse und die Erkenntnis da-<br />
Ende der 1990er: Otto Dörflinger<br />
mit seiner Frau und zwei Enkeln am<br />
ersten Schultag<br />
Hier gab es was zu lachen ...<br />
raus: niemals freiwillig an einem Krieg teilnehmen!<br />
<strong>Das</strong> Ziehen in den Krieg bedeutet<br />
praktisch zu drei viertel das Todesurteil!<br />
Was sind für Sie die wichtigsten Lebenserfahrungen,<br />
die Sie einem jungen<br />
Menschen mit auf den Weg geben<br />
würden?<br />
Keine finanziellen Geschäfte mit der Verwandtschaft<br />
machen, da habe ich leidvolle<br />
Erfahrungen machen müssen. Besonders<br />
wichtig ist es, immer ehrlich zu bleiben und<br />
sein Tun gut zu überlegen. Dazu gehört es<br />
auch, einen guten Beruf auszuwählen, auch<br />
hier spreche ich aus eigener Erfahrung.<br />
Christoph Ludwig<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 21
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Diakonie kompakt<br />
Mit einer Feierstunde am 21. Juli <strong>2012</strong> endete<br />
der Kurs „Diakonie kompakt 2011/<strong>2012</strong>“ auf<br />
der Karlshöhe in Ludwigsburg. Die Festansprache<br />
hielt Pfarrer Dr. Thomas Mäule von<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>. In fünf Themenblöcken<br />
lernten die 13 Absolventinnen<br />
und Absolventen Wissenswertes über die biblischen<br />
Grundlagen der Diakonie. „In Zeiten<br />
von Kostendruck und Arbeitsverdichtung ist<br />
das christliche Selbstverständnis diakonischer<br />
Einrichtungen ein besonders kostbares Gut“,<br />
heißt es im Fortbildungsprospekt. Initiatoren<br />
des Kurses sind neben der evangelischen<br />
Prälat<br />
Seit Januar <strong>2012</strong> ist Harald Stumpf Prälat in<br />
Heilbronn. Am 23. Juli <strong>2012</strong> fand sein „Antrittsbesuch“<br />
bei der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
statt. Für die <strong>Heimstiftung</strong> ist Prälat<br />
Stumpf kein Unbekannter. Bis zu seinem<br />
Wechsel nach Heilbronn leitete er das Dekanat<br />
in Freudenstadt. <strong>Das</strong> Treffen fand im Haus<br />
am Lindenplatz in Neudenau statt, für landeskirchlich<br />
Bewanderte ein heikler Ort, denn<br />
Neudenau liegt im Bereich der badischen<br />
Landeskirche. Der grenzüberschreitende Dia-<br />
22 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
Landeskirche und dem Diakonischen Werk<br />
Württemberg auch die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong>.<br />
Der Kurs soll Mitarbeitende in Diakonie<br />
und Kirche für diakonisch-theologische<br />
Aufgaben qualifizieren. Unter den 13 Teilnehmern<br />
waren auch sechs Mitarbeitende<br />
der <strong>Heimstiftung</strong>. Gemeinsam mit Kursleiter<br />
Pfarrer Dr. Dietmar Merz (r.) und Pfarrer Dr.<br />
Thomas Mäule (Bildmitte) auf dem Foto (v.l.):<br />
Susanne Maier-Koltschak, Jens Bader, Irmgard<br />
Hautzinger, Marlies Kempka, Brigitte Waidelich<br />
und Swantje Popp.<br />
log tat der guten Atmosphäre aber keinen<br />
Abbruch, zumal die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong><br />
zahlreiche Einrichtungen im badischen<br />
Landesteil betreibt.<br />
Pfarrer Dr. Thomas Mäule fehlt leider auf<br />
dem Gruppenfoto, damit teilt er das Schicksal<br />
aller Fotografierenden (v.l.): Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider, Regionaldirektorin<br />
Swantje Popp, Regionaldirektor Jürgen Link,<br />
Prälat Harald Stumpf, Regionaldirektorin<br />
Karin Stiebler und Prokurist Ralf Oldendorf.<br />
Erste ambulante Tagespflege<br />
Die Suche nach den richtigen Räumlichkeiten,<br />
Verhandlungen mit Vertretern von Sozialamt,<br />
Kommunalverband Jugend und Soziales oder<br />
Pflegekasse, dazu Behördengänge – die Vorbereitungsphase<br />
war im wahrsten Sinne des<br />
Wortes arbeits- und zeitintensiv. Doch alle<br />
Mühen haben sich gelohnt: Am 18. Juli <strong>2012</strong><br />
startete unter Regie der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
in Bad Mergentheim die erste solitäre,<br />
ambulant betriebene Tagespflege in der<br />
Kurstadt. „Der Bedarf dafür ist vorhanden“,<br />
sagt Silke Breuninger. Deswegen habe man<br />
gehandelt und für bis zu 15 Personen Platz<br />
geschaffen, die von Montag bis Freitag dieses<br />
Angebot in Anspruch nehmen können.<br />
<strong>Das</strong> Angebot in der Propsteistraße könne<br />
stundenweise, halb- oder ganztägig in Anspruch<br />
genommen werden und „soll unter<br />
anderem den pflegenden Angehörigen daheim<br />
eine Entlastung bieten“.<br />
Gemeinsame Pflege GmbH wird<br />
aufgelöst<br />
Die Blaubeurer/Schelklinger Pflege GmbH, ein<br />
gemeinsames Unternehmen der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong> und der Pflegeheim GmbH<br />
Alb-Donau-Kreis, wird zum 30. Juni <strong>2012</strong> aus<br />
steuerlichen Gründen aufgelöst. <strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Heimstiftung</strong> und Pflegeheim GmbH hatten<br />
die Gesellschaft für den Betrieb des Karl-<br />
Christian-Planck-Spitals in Blaubeuren und<br />
des Bürgerheims in Schelklingen gegründet.<br />
Laut zwei Urteilen des Bundesfinanzhofs<br />
müsste die gemeinsame GmbH künftig für<br />
interne Leistungen Umsatzsteuer bezahlen.<br />
<strong>Das</strong> würde den Betrieb aber deutlich teurer<br />
machen. Nach deren Auflösung übernimmt<br />
die <strong>Heimstiftung</strong> das Planck-Spital, die Pflegeheim<br />
GmbH des Kreises das Bürgerheim.<br />
Die Mitarbeiter werden von den jeweiligen<br />
Gesellschaften zu den gleichen Bedingungen<br />
wie bisher übernommen und arbeiten weiter<br />
an ihren angestammten Arbeitsplätzen. Für<br />
die Bewohner der Heime ändert sich nichts.<br />
Auch künftig wollen <strong>Heimstiftung</strong> und Pflegeheim<br />
GmbH zusammenarbeiten, etwa beim Be -<br />
legungs- und Qualitätsmanagement. Darüber<br />
wird ein Kooperationsvertrag geschlossen.
Neues Angebot in Dornstadt<br />
Eine Tagespflege gibt es seit April <strong>2012</strong> im<br />
Betreuungs- und Pflegezentrum in Dornstadt.<br />
Am 7. Mai wurde die neue Abteilung im Beisein<br />
von Prokurist Ralf Oldendorf und Bürgermeister<br />
Rainer Braig eingeweiht. In Zusammenarbeit<br />
mit der ökumenischen Sozialstation hat<br />
Personalien<br />
die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong><br />
damit die Angebotslücke<br />
„Tagespflege“ geschlossen.<br />
„Wir sind sicher,<br />
dass der Bedarf für eine<br />
Tagespflege vorhanden ist“,<br />
sagt Frank Köhler, der Leiter<br />
des Betreuungs- und Pflegezentrums<br />
in Dornstadt.<br />
Doch habe dem auf stationäre<br />
Pflege spezialisierten<br />
Altenheim der passende<br />
Partner mit Erfahrung in<br />
ambulanter Pflege gefehlt. In der ebenfalls in<br />
Dornstadt ansässigen öku me nischen Sozialstation<br />
Ulmer Alb sei dieser Partner jetzt<br />
gefunden worden. Auf dem Foto (v.l.): Peter<br />
Wittmann, Sozialstation, Regionaldirektorin<br />
Ruth Schumann, Prokurist Ralf Oldendorf.<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider führte in ihr neues Leitungsamt ein:<br />
1.6.<strong>2012</strong>, Ingo Pregartner, Hausdirektor, Seniorenzentrum am Turm, Hirschberg (Foto 1)<br />
22.6.<strong>2012</strong>, Ralf Bastian, Hausdirektor, Seniorenzentrum Rheinauer Tor, Mannheim (Foto 2)<br />
30.6.<strong>2012</strong>, Rolf Jehle, Direktor, Stephanuswerk Isny (Foto 3)<br />
27.7.<strong>2012</strong>, Ute Richter, Hausdirektorin, Johannes-Brenz-Haus, Blaufelden (Foto 4)<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
3. Kongress „zukunft: pflegen +<br />
begleiten“ in Berlin<br />
Vom 25. bis 27. Juni <strong>2012</strong> fand in Berlin der 3.<br />
Kongress „zukunft: pflegen + begleiten“ statt.<br />
Ein großes Netzwerk aus ganz Deutschland<br />
trifft sich mit über 1.000 Lernenden und<br />
Studierenden in Pflege und Assistenz. Die<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> war mit 57 Auszubildenden<br />
und einem eigenen Stand auf<br />
dem Kongress vertreten. Der Kongress wird<br />
vom Deutschen <strong>Evangelische</strong>n Krankenhausverband<br />
in Kooperation mit dem Diakonie<br />
Bundesverband und dem DEVAP (Deutscher<br />
<strong>Evangelische</strong>r Verband für Altenarbeit und<br />
Pflege e.V.) durchgeführt.<br />
„Die Pflegebranche braucht begeisterte Nachwuchskräfte,<br />
um in der Zukunft bestehen zu<br />
können. Die jungen Menschen sollen sehen,<br />
wie Kompetenzen entwickelt und Gestaltungsräume<br />
verantwortlich genutzt werden<br />
können – und vor allem wie Motivation und<br />
Arbeitsfreude erhalten bleiben“, so Bernhard<br />
Schneider, Hauptgeschäftsführer der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong>.<br />
www.zukunft-pflegen-und-begleiten.de<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 23
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Jubiläen<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> feiert dieses Jahr ihr 60jähriges<br />
Bestehen. Von den 12 Einrichtungen, die im Gründungsjahr<br />
1952 zur <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> gehörten,<br />
existieren heute nur noch zwei, das Kloster Lorch und das<br />
50 Jahre – Spittler-Stift, Schorndorf<br />
Am 30. Mai 1959 wurde der Vertrag zwischen<br />
der Stadt Schorndorf und der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong> zum Bau des Pflegeheims<br />
unterschrieben. <strong>Das</strong> Grundstück wurde<br />
der Heim stiftung seitens der Stadt kostenlos<br />
über lassen. Im April 1962 zogen die ersten<br />
Be wohner in das neue Alten- und Pflegeheim<br />
ein. 42 Jahre später folgte die General-<br />
24 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
sanierung mit Neubau. Im Juni 2006 wurde<br />
der neue Atriumbau eingeweiht. Benannt ist<br />
das Pflegezentrum nach Christian Friedrich<br />
Spittler (1782-1867), Sekretär der Basler<br />
Christentumsgesellschaft und Begründer<br />
der Basler Mission. Spittler war Anfang des<br />
19. Jahrhunderts bei der Stadtschreiberei in<br />
Schorn dorf beschäftigt.<br />
1 2<br />
Schloss Kirchberg. Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind<br />
zahlreiche Einrichtungen dazugekommen. In naher Zukunft<br />
wird die <strong>Heimstiftung</strong> ihr 80. Pflegeheim eröffnen. Drei<br />
Einrichtungen feierten dieses Jahr ein rundes Jubiläum.<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
brachte zum Festakt am 13. Juni als Geschenk<br />
(Foto 2) einen Kirschbaum mit, den<br />
er an Hausdirektorin Michaela Salenbauch<br />
mit den Worten überreichte: „Ich wollte etwas<br />
Be ständiges mitbringen, das hier sein<br />
Zuhause findet und seine Wurzeln schlägt.“<br />
Für OB Matthias Klopfer ist das Spittler-Stift<br />
ein Zuhause für viele Menschen. „Es ist ein<br />
wichtiger Bestandteil von Schorndorf“, so<br />
der Oberbürgermeister in seiner Festrede.<br />
Ehrengäste beim Festakt (Foto 1, v.l.): Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider, Hausdirektorin<br />
Michaela Salenbauch, Dekan Volker<br />
Teich, Regionaldirektorin Karin Stiebler, Dr.<br />
Rosemarie Längle-Sanmartin, Leiterin des<br />
Dezernats Soziales, Jugend und Gesundheit<br />
beim Landkreis, OB Matthias Klopfer.
50 Jahre – Luise-Wetzel-Stift, Tübingen<br />
Am Geburtstag der Namensgeberin, am<br />
25. Juli 1962, wurde das Pflegeheim eröffnet.<br />
Luise Wetzel (1839–1928), einst Wirtin der<br />
Tübinger Gastwirtschaft „Zum Anker“, war<br />
immer sozial engagiert. Drei ihrer Kinder,<br />
die sich mit Erfolg in den USA niedergelas -<br />
sen hatten, setzten die karitative Tradition<br />
fort und spendeten Ende der fünfziger Jahre<br />
einen hohen Betrag, der den Grundstock<br />
für den Bau des Luise-Wetzel-Stiftes legte.<br />
Noch heute leben Urenkel von Luise Wetzel<br />
in Tübingen. Drei davon waren Ehrengäste<br />
anlässlich des Festaktes zum 50-jährigen<br />
Bestehen.<br />
Die Baugeschichte des Stiftes ist wechselhaft<br />
und typisch für ein Pflegeheim der 60er-<br />
Jahre. Schon 1966 wurde das Haus erweitert,<br />
ein Jahr später wurde der Neubau des Alten-<br />
1<br />
heims bezogen und 1980 begannen die<br />
Bauarbeiten zum Friess-Wilhelm-Haus. In<br />
den Jahren von 2007 bis 2009 wurde das<br />
Pflegezentrum generalsaniert. Mit 14 Millionen<br />
Euro bis heute die größte Investition,<br />
2<br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
die die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> je für die<br />
Sanierung oder den Bau eines Pflegeheims<br />
ge tätigt hat. Zur Jubiläumsfeier strahlte das<br />
Haus bei herrlichem Sommerwetter in hellem<br />
Glanz und ist zu einem festen Bestandteil der<br />
Universitätsstadt Tübingen geworden.<br />
Grund genug für die Ehrengäste auf die Jubilarin<br />
anzustoßen (Foto 1, v.l.), 1. Reihe:<br />
Regional direktor Volker Gurski, Dekanin Dr.<br />
Marie-Luise Kling-de Lazzer, Hausdirektorin<br />
Heike Zinser, Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider; 2. Reihe: Pfarrer Klaus-Dieter Nikischin,<br />
Erster Bürgermeister Michael Lucke,<br />
Erster Landesbeamter Hans-Erich Messner.<br />
Danach kam es noch zu einer Aufnahme von<br />
histo rischer Bedeutung. HGF Schneider und<br />
HD Heike Zinser bedankten sich bei den<br />
oben erwähnten drei Urenkeln und einem<br />
Urur-enkel von Luise Wetzel (Foto 2, v.l.):<br />
Herrmann Fauser, Ururenkel, Margret Liebermeister,<br />
Karl Steiner, Dr. Ulrich Friess.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 25
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
30 Jahre – Pflegezentrum an der Metter, Bietigheim-Bissingen<br />
Vor 30 Jahren, Ende Juni 1982, wurde das<br />
Haus an der Metter eingeweiht. In einem<br />
Fest akt am 8. Juli wurde dieses Jubiläum<br />
gefeiert. Die Stadt Bietigheim-Bissingen hatte<br />
als Bauherr für das Haus an der Metter<br />
etwa 20 Millionen DM aufgewendet, sie war<br />
Träger der Einrichtung, Betreiber war die<br />
Evange lische <strong>Heimstiftung</strong>. Mit der „Wohngruppe<br />
im Lindenhain“ erhielt das Haus<br />
an der Metter 1984 noch einen weiteren<br />
Schwerpunkt. Es war die erste Einrichtung<br />
für an Multiple Sklerose erkrankte Menschen<br />
in Baden-Württemberg; heute gibt<br />
es dort 15 Bewohner.<br />
Altoberbürgermeister List (Foto 2), Ehrengast<br />
beim Festakt, übergab das Pflegezentrum<br />
1992 in die Trägerschaft der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong>. 2001 fand die Einweihung der<br />
Betreuten Wohnungen im Pflege zentrum<br />
statt. Dafür wurde ein Neubau errichtet, der<br />
an das Haupthaus anschließt. Wie alle Häuser<br />
seiner Generation, ist auch das Pflegezentrum<br />
an der Metter in die Jahre gekommen. Eine<br />
Generalsanierung steht an. Man hofft, 2014<br />
mit der Sanierung beginnen zu können.<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
brachte eine Gartenbank als Geschenk zum<br />
Jubiläum mit. Er bedankte sich für das große<br />
Vertrauen, das alle Partner, voran die weltliche<br />
und kirchliche Gemeinde, dem Heim<br />
in den letzten 30 Jahren gegenüber gezeigt<br />
haben.<br />
Als Musikliebhaber erfreute Schnei der sich<br />
besonders an den Darbietungen des Chores<br />
„Vokal Chords“ der jungen Kantorei Bissingen<br />
(Foto 1), die dem Festakt einen würdigen,<br />
freundlichen und feierlichen Rahmen gaben.<br />
Ehrengäste in der ersten Reihe (Foto 3,<br />
v.l.): Gastgeberin und Hausdirek torin Ursula<br />
Uhlig, Thomas Reusch-Frey, MdL, Stadtrat<br />
Dr. Wolfgang Pfeiffer, Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider, Frau Schneider.<br />
26 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
1<br />
3<br />
2
25 Jahre – Ludwig-Uhland-Stift, Bad Wildbad<br />
Am 12. März 1956 erwarb die <strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Heimstiftung</strong> das damalige, 100 Jahre alte,<br />
Hotel „Hospiz Deutscher Hof“ von der Versorgungskasse<br />
und der Zusatzversorgungskasse<br />
der Gemeinden und Gemeindeverbände des<br />
Landes Hessen. 1984 wurde das Haus abgerissen<br />
und auf dem Grundstück ein Pflegeheim<br />
errichtet. Zusätzlich wurde in dem Neubau<br />
das Hotel „Hospiz Deutscher Hof“ mit 22<br />
Hotelbetten weitergeführt. Am 1. April 1987<br />
wurde das Gebäude in Betrieb genommen.<br />
Der Ausflug der EHS ins Hotelfach währte nur<br />
kurz. Bereits zwei Jahre später, 1989, wurde<br />
der Hotelbetrieb aufgegeben und die Hotelbetten<br />
in Pflegeplätze umgewandelt.<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
betonte in seiner Begrüßung beim Festakt am<br />
13. Juli, dass die <strong>Heimstiftung</strong> seit drei Jahren<br />
an der baulichen Neuausrichtung des Hauses<br />
arbeite: „Ich hätte Ihnen gerne heute einen<br />
Plan für das neue Ludwig-Uhland-Stift mitgebracht<br />
und den Baubeginn verkündet. Aber<br />
so weit sind wir leider noch nicht.“ Schneider<br />
ist aber zuversichtlich, dass „wir eine gute<br />
Lösung finden werden. Dabei sind wir auf die<br />
Unterstützung der Gemeinde und des Landkreises<br />
angewiesen“. <strong>Das</strong> Foto zeigt den Hauptgeschäftsführer<br />
bei seiner Begrüßung. In der<br />
ersten Reihe (v.l.): Hausdirektorin Helene Zipf,<br />
Pfarrer Stefan Itzek, stellv. BM Jochen Borg,<br />
Abteilungsleiter Horst Lipinski, Landratsamt<br />
Calw, Oliver Stephan, Vorsitzender des Fördervereins,<br />
Eberhard Ottmüller, Leiter Technik LUS.<br />
Festschriften<br />
Folgende Festschriften können kostenlos in<br />
den Einrichtungen erworben oder über die<br />
Zen trale der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
bestellt werden. Anschriften und Telefonnummern<br />
finden Sie auf den Seiten 42/43.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
<br />
<br />
Spittler-Stift Luise-Wetzel-Stift Pflegezentrum an der Metter<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 27
Seelsorge<br />
Ansprechpartner für<br />
28 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
Gott und die Welt<br />
Der Seelsorger im Altenheim ist ein bisschen Mädchen für alles.<br />
Die Tätigkeit fasziniert und wird immer wichtiger.<br />
So viel Lob ist selten: Sie sei einfühlsam und vertrauensvoll, helfe in Einsamkeit und in Krisen,<br />
sei stets ansprechbar und begegne ihren Gesprächspartnern auf Augenhöhe. <strong>Das</strong> sagt die<br />
92-jährige Ursula Marcinowski über die Pfarrerin Heidrun Kopp. Die Seniorin, die seit rund<br />
einem Jahr im Tübinger Luise-Wetzel-Stift lebt, macht so deutlich, wie wichtig der Dienst<br />
der Seelsorgerin, ihre Begleitung und ihre Ansprache für viele Bewohner ist.<br />
Die Theologin ist da, wenn Tod und Sterben verarbeitet<br />
werden müssen, Krisen zu bewältigen<br />
und Lebensgeschichten zu bilanzieren sind. Diese<br />
schweren Dinge des Lebens sind jedoch nur<br />
die eine Seite, auf der anderen Seite stehen die<br />
Glanzlichter, die es genauso im Pflegeheim gibt<br />
wie überall sonst. Heidrun Kopp hat Geburtstage,<br />
Jubiläen und eiserne Hochzeiten mit den Bewohnern<br />
gefeiert. „<strong>Das</strong> sind einige von vielen Highlights<br />
eines solchen Jobs hier.“<br />
Kopp ist eine resolute Frau mit kurzen blonden<br />
Haaren, die eine von Optimismus getragene<br />
Grund fröhlichkeit ausstrahlt. Die 50-Jährige erscheint<br />
als Idealbesetzung für die Stelle, die sie<br />
bis vor kurzem wahrnahm: ein „gemeindebezogenes<br />
Son der pfarramt Altenheimseelsorge“. Acht<br />
Jahre lang ist die zweifache Mutter „auf der Wanne“<br />
in der Universitätsstadt im Einsatz gewesen.<br />
Und in die ser Zeit ist ihre Begeisterung für die<br />
Aufgabe gewachsen, bei der sie Menschen auf der<br />
letzten Etappe ihres Weges, Angehörige, aber<br />
auch das Pflegepersonal begleitete. Die Faszination<br />
spürt man, wenn Heidrun Kopp von ihren spannenden,<br />
anrührenden und erfüllenden Erlebnissen<br />
im Heim erzählt. Sie kann berichten, wie die<br />
Schranken zwischen den Konfessionen fallen: „Im<br />
Haus sagen viele, angesichts der Ewigkeit spiele die<br />
Trennung der Kirchen keine Rolle mehr.“ Sie kann<br />
erzählen, dass ein Bewohner zum ersten Mal nach<br />
fünfzig Jahren wieder im Heim zum Gottesdienst<br />
kam und sich so für Fragen des Glaubens öffnete.<br />
Und sie kann schildern, wie mancher, der erst mit<br />
seinem Schicksal haderte, im Luise-Wetzel-Stift<br />
neuen Lebensmut fand.<br />
Sie selbst hat in dieser Zeit auch dazugelernt –<br />
etwa wie bereichernd der Austausch mit Demenzkranken<br />
sein kann, wenn es gelingt, sie emotional<br />
zu erreichen und ihre oft auf den ersten Blick<br />
rätselhaften Botschaften zu entschlüsseln. Heidrun<br />
Kopps Wirken in den vergangenen Jahren<br />
ist typisch für das wachsende seelsorgerliche En-
gagement in den Häusern der <strong>Heimstiftung</strong> und<br />
darüber hinaus. „Diese Aufgabe ist angesichts der<br />
Demografie ein zentrales Zukunftsthema der Landeskirche“,<br />
sagt auch die Kirchenrätin Karin Grau.<br />
Die Synode habe sich damit beschäftigt, eine<br />
Projektstelle habe ein Netzwerk aufgebaut und<br />
eine Internetplattform entwickelt. 25 Pfarrer sind<br />
im Auftrag der Landeskirche mittlerweile für die<br />
Altenheimseelsorge tätig, dazu kommen die Theologen,<br />
die bei Kirchenbezirken und Trägern angestellt<br />
sind. Doch nicht nur Pfarrer, sondern auch<br />
Diakone und Ehrenamtliche sind auf diesem Feld<br />
aktiv. Rund 100 Ansprechpartner führt regel mäßig<br />
der Konvent der Altenheimseelsorger in Württemberg<br />
zusammen. Meist sollen sich zwar die Gemeindepfarrer<br />
um die Heime kümmern. Aber für<br />
manche von ihnen wird das schlicht zu viel. „Deshalb<br />
könnten wir noch mehr Experten brauchen“,<br />
sagt Grau ehrlich.<br />
Wie sich dieses Engagement allgemein entwickelt<br />
hat, ist in Tübingen beispielhaft zu sehen. So wie<br />
Kopp mit der Hausdirektorin Heike Zinser und der<br />
Diakonin Rosemarie Gonser eine Aussegnung<br />
gestaltete, um von Verstorbenen Abschied nehmen<br />
zu können, hat man auch andernorts die Bedeutung<br />
dieser Rituale erkannt. <strong>Das</strong> Gleiche gilt für<br />
Kopps Anstrengungen, Kirchengemeinde und<br />
Pflege heim zu einem größeren Miteinander zu<br />
bringen und die geistlichen Angebote stärker an<br />
die Bedürfnisse der Bewohner anzupassen. Als<br />
eine Konsequenz gibt es jetzt auch regelmäßig<br />
einen eigenen Gottesdienst auf der Demenzwohngruppe.<br />
„Da nutzen wir mehr Symbole und<br />
Veranschaulichungen, um an den Erfahrungen<br />
der Betroffenen anzuknüpfen“, sagt Kopp.<br />
Bei ihrem Einsatz ging es oft darum, einfach<br />
da zu sein. Die Diplompsychologin spendete<br />
Schwerkranken Trost, half Neuankömmlingen<br />
beim Übergang ins Heim, unterstützte die, die<br />
für den Todesfall Vorsorge treffen wollten, betete<br />
mit jedem, der es wünschte und widmete<br />
sich auch denen, die mit Kirche und Glauben<br />
nichts anfangen können. Über ihr Engagement<br />
fällt auch die Hausdirektorin ein positives Urteil.<br />
„Wir sind sehr dankbar. Alle haben so eine Bezugsperson<br />
für ein vertrauensvolles Gespräch“,<br />
sagt Heike Zinser. Sie streicht zudem heraus, dass<br />
viele Bewohner in der christlichen Tradition beheimatet<br />
sind. Ohne regelmäßige Gottesdienste<br />
wären sie untröstlich allein. Und sie nennt noch<br />
einen weiteren Aspekt: Für viele Bewohner sei<br />
es wichtig, dass dereinst der ihnen bekannte<br />
Seelsorger aus dem Heim ihre Beerdigung hält.<br />
Die Aufgabe wird künftig freilich nicht mehr<br />
Heidrun Kopp ausfüllen, sondern ihr Nachfolger.<br />
Die Theologin arbeitet mittlerweile an einem<br />
anderen Ort – der Altenheimseelsorge bleibt sie<br />
dabei aber selbstverständlich treu.<br />
Dr. Michael Trauthig*<br />
*Dr. Trauthig ist Redakteur bei der Stuttgarter-Zeitung<br />
Seelsorge<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 29
Seelsorge<br />
„Seelsorge ist<br />
Sind Seelsorgeangebote ein gutes<br />
Marketingargument bei der Kunden-<br />
ge winnung?<br />
Keine Frage: Seelsorge ist ein Qualitätsplus.<br />
Diesen Mehrwert erwarten Bewohner und<br />
Angehörige. Sie entscheiden sich bewusst<br />
für einen konfessionellen Träger, weil dieser<br />
die Möglichkeit seelsorglicher Begleitung<br />
mit einschließt, unabhängig davon, ob diese<br />
Möglichkeit wahrgenommen wird. Es mag<br />
sein, dass religiöse Angebote das größte Pfund<br />
auch im Hinblick auf den ökonomischen Erfolg<br />
sind. <strong>Das</strong> aber ist nicht entscheidend.<br />
Entscheidend ist, dass Bewohner, die in der<br />
christlichen Tradition beheimatet sind, die<br />
regelmäßig Gottesdienste besucht haben und<br />
nun pflegebedürftig sind, nicht untröstlich<br />
allein sind. Seelsorge gehört zu den Kerndimensionen<br />
einer Kirchengemeinde. Die<br />
Ein heit von Kirche und Diakonie hat eine<br />
Ausstrahlungskraft in die Gesellschaft. <strong>Das</strong><br />
war von Anfang an der Fall. Kirche hat nicht<br />
eine Diakonie, Kirche ist Diakonie. Und Diakonie<br />
hat nicht eine Kirche, sondern sie ist<br />
Kirche. Den Verantwortlichen in den Kirchengemeinden<br />
muss klar sein, dass sie nicht nur<br />
ein Angebot für die Diakonie machen, sondern<br />
dass sie selbst Teil der Diakonie sind und so<br />
auch für deren Standing auf dem Sozialmarkt<br />
mit verantwortlich sind. <strong>Das</strong> macht christliche<br />
Glaubwürdigkeit und praktische Nächstenliebe<br />
aus. <strong>Das</strong>s es auch gut für die Behaup -<br />
tung am Markt ist, kommt hinzu, ist aber nicht<br />
primär.<br />
30 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
die Muttersprache der Kirche“<br />
Interview mit Dr. Thomas Mäule<br />
„Keine Frage: Seelsorge ist ein<br />
Qualitätsplus“<br />
Pfarrer Dr. Thomas Mäule<br />
Sehen Sie bei den Seelsorgeange boten<br />
noch Verbesserungsbedarf oder läuft<br />
schon alles perfekt?<br />
Die enge Verzahnung von Kirche und Diakonie<br />
hat sich im Alltag der Einrichtungen etabliert.<br />
Von daher gilt der Grundsatz: Bewährtes<br />
pflegen und Neues wagen. <strong>Das</strong> Bedürfnis<br />
von Bewohnern ist immens, gerade in Krisenzeiten,<br />
in Krankheit und Schmerzen, bei Verlusten<br />
und angesichts des eigenen nahenden<br />
Pfarrer Dr. Thomas Mäule, Referatsleiter Theologie<br />
und Ethik, <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH,<br />
t.maeule@ev-heimstiftung.de<br />
Sterbens Begleitung und Stärkung im Glauben<br />
zu erfahren. Angehörige erwarten, dass<br />
neben einer optimalen Pflege und Versorgung<br />
auch religiöse Angebote wie Gottesdienste<br />
und Andachten vorhanden sind. Neben dem<br />
Bewährten und Etablierten erscheint es mir<br />
dringlich, „Laien“-Seelsorge (das heißt seelsorgliche<br />
Begleitung von nicht theologisch<br />
ausgebildeten Personen) zu initiieren und<br />
systematisch zu fördern. Analog zu den<br />
„Grünen Damen“ könnte es zum Beispiel darum<br />
gehen, für Pflegeheime Gruppen aufzubauen,<br />
die in die Begleitung pflegebedürftiger<br />
Menschen Zeit investieren, soziale Kontakte<br />
knüpfen und Seelsorge leisten. Damit würden<br />
bestehende Defizite gemildert und die<br />
Arbeit hauptamtlicher Seelsorger ergänzt.<br />
Notlösungen (im Sinne von Seelsorge „light“<br />
aus Sparzwängen) betrachte ich mit großer<br />
Skepsis, denn dann besteht die Gefahr, dass<br />
Seelsorge als Markenzeichen von Kirche ihr<br />
Profil einbüßt und diakonisches Profil sich<br />
lang fristig verwässert.<br />
Sehen Sie sich von der Landeskirche<br />
genügend unterstützt?<br />
Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche.<br />
Unsere Landeskirche ist notwendig seelsorgliche<br />
Kirche. Pflegeeinrichtungen sind ein Ort,<br />
an dem sich Kirche vollzieht. Von daher geschieht<br />
kirchliche Altenseelsorge grundsätzlich<br />
in allen Häusern unabhängig von der<br />
Trägerschaft. Ich wünsche mir jedoch, dass<br />
konfessionelle Trägerschaft dazu verpflichtet,<br />
in besonders qualitativ guter Weise Altenseelsorge<br />
wahrzunehmen. Hier wünschte ich<br />
mir von der Landeskirche klarere organisatorische<br />
Rahmenbedingungen. Wenn ich dazu<br />
drei Wünsche äußern darf, wäre ein erster,<br />
dass die Rolle von Seelsorgenden sowie ihre<br />
Aufgaben und Beauftragungen klarer definiert<br />
sind. Ich wünschte mir zweitens mehr<br />
Kooperation: Seelsorge heißt zum einen, sich<br />
mit den anderen Fachkräften zusammen in<br />
spezifischer Weise für das Leben der anvertrauten<br />
Menschen einzusetzen. Zum anderen<br />
aber auch in spiritueller Hinsicht besondere<br />
Akzente zu setzen. Mitunter fehlt hier die<br />
Verknüpfung. Und drittens wünschte ich,<br />
dass ein Seelsorgekonzept – erarbeitet zwischen<br />
Kirchengemeinden und Einrichtung –<br />
künftig zum Markenzeichen einer diakonischen<br />
Pflegeeinrichtung wird.<br />
Dr. Thomas Mäule
Diakonie erprobt Projekte zur Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Die Diakonie Württemberg will dem demografi<br />
schen Wandel gegensteuern. Daher habe<br />
man das Projekt „Chronos – den demografi -<br />
schen Wandel gestalten“ gestartet, das nach<br />
dreijähriger Entwicklungs- und Testphase im<br />
September <strong>2012</strong> endet. Am wichtigsten für<br />
eine zufriedene und damit leistungsfähige<br />
Mitarbeiterschaft seien seelische Faktoren,<br />
lautet eines der Ergebnisse. Diakonische Einrichtungen<br />
wollten daher gut ausgebildeten<br />
Mitarbeitern für ein qualitativ hochwertiges<br />
Dienstleistungsangebot gute Arbeitsbedingungen<br />
bieten. Oberkirchenrat Dieter Kaufmann,<br />
Vorstandsvorsitzender des Diakonischen<br />
Werks Württemberg, sagte, dass im<br />
Sozialbereich Mitarbeitende besonders oft an<br />
Diakonie und DEVAP im Bündnis für gute Pfl ege<br />
Der Diakonie Bundesverband und der Deutsche<br />
<strong>Evangelische</strong> Verband für Altenarbeit<br />
und Pfl ege (DEVAP) sind der Initiative „Bündnis<br />
für gute Pfl ege“ beigetreten. Zusammen<br />
mit den Partnern des Bündnisses fordern<br />
Diakonie und DEVAP bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen<br />
in der Pfl ege, eine solidarische<br />
und paritätische Finanzierung sowie<br />
mehr Unterstützung und Anerkennung für<br />
ihre seelischen Belastungsgrenzen stoßen.<br />
Am Modellprojekt „Chronos“ hatten 50 diakonische<br />
Einrichtungen in Württemberg Interesse,<br />
19 haben Entwicklungsprojekte umgesetzt,<br />
berichtete der zuständige Diakoniereferent<br />
Kornelius Knapp. Dabei sei es um<br />
Führungskräfteentwicklung, um kompetenzorientierte<br />
Personalentwicklung, um „Gesundes<br />
Arbeiten gestalten“ und um die Attraktivität<br />
von Arbeitsplätzen gegangen.<br />
Ergänzend gestartet wurde jetzt das Projekt<br />
„Debora“, das vor allem Frauen den Weg in<br />
Fach- und Führungskräftestellen erleichtern<br />
soll. Hier seien besonders familienfreundliche<br />
Arbeitsmodelle gefragt.<br />
www.diakonie-wuerttemberg.de/chronos<br />
pfl egende Angehörige. Im „Bündnis für gute<br />
Pfl ege“ haben sich derzeit rund 20 gemeinnützige<br />
Organisationen zusammengeschlossen.<br />
Gemeinsam fordern die Bündnispartner<br />
„Perspektiven für eine bessere Pflege“ in<br />
Deutschland. Mit der Diakonie und dem<br />
DEVAP sind auch die Caritas und das Deutsche<br />
Rote Kreuz dem Bündnis beigetreten.<br />
www.buendnis-fuer-gute-pfl ege.de<br />
Panorama<br />
Ausbau der ambulanten Pfl egeinfrastruktur<br />
vordringlich<br />
Sozialministerin Katrin Altpeter sieht das Land<br />
im Hinblick auf die künftigen Anforderungen<br />
an die Pfl egeinfrastruktur gut aufgestellt.<br />
Mit über 100.000 teil- und vollstationären<br />
Pfl egeplätzen verfüge Baden-Württemberg<br />
über eine moderne, leistungsfähige und zahlenmäßig<br />
ausreichende stationäre Pfl egeinfrastruktur.<br />
Die vorhandenen Daten zur Auslastung der<br />
Pfl egeeinrichtungen in Baden-Württemberg<br />
deuteten derzeit eher auf eine Überversorgung<br />
mit einer Auslastung von etwa 85<br />
Prozent im Landesdurchschnitt hin. Gleichwohl<br />
sei die heute vorgelegte Vorausberechnung<br />
des Statistischen Landesamtes zur<br />
Entwicklung der Zahl der Pfl egebedürftigen<br />
und des benötigten Pflegepersonals für<br />
die Jahre 2030 und 2050 eine große Herausforderung<br />
für die gesamte Gesellschaft<br />
so wie die politisch Verantwortlichen in Land<br />
und Bund.<br />
Priorität in der Pfl egepolitik hat der Grundsatz<br />
„ambulant vor stationär“. Rund 2/3 aller<br />
Pfl egebedürftigen werden in Baden-Württemberg<br />
zu Hause versorgt, aber nur 20 Prozent<br />
auch durch ambulante Pflegedienste. Der<br />
Ausbau der ambulanten Pfl egeinfrastruktur<br />
soll pfl egende Angehörige unterstützen. Dazu<br />
gehört auch der Ausbau der Angebote im<br />
Vor- und Umfeld der Pfl ege.<br />
www.sozialministerium.baden-wuerttemberg.de<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 31
Panorama<br />
Gericht: Begleitung von Pflegeheimbewohnern zum Arzt zählt nicht zur Regelleistung<br />
Die Begleitung von Heimbewohnern zum Arzt<br />
außerhalb der Einrichtung fällt nicht unter die<br />
allgemeinen Pflegeleistungen. Daher darf ein<br />
Landratsamt als Heimaufsicht einem Heimträger<br />
auch nicht vorschreiben, dass er seine<br />
Bewohner kostenlos zum Arzt begleiten lassen<br />
muss, heißt es in einem am 31.7.<strong>2012</strong> vom<br />
Verwaltungsgerichtshof in Mannheim veröffentlichten<br />
Urteil (AZ: 6 S 773/11). Die Heimaufsicht<br />
dürfe einem Pflegeheimträger nur<br />
vorschreiben, dass er seine Bewohner zum<br />
Arzt begleiten lasse. Ob und wie das Pflegeheim<br />
diese Begleitung berechnet, dürfe<br />
nicht angeordnet werden. Dies sei seit dem<br />
Jahr 2009 im bundesweit geltenden Wohnund<br />
Betreuungsvertragsgesetz (WBVG) so<br />
geregelt, argumentierte das Gericht. Unabhängig<br />
davon zähle auch der baden-württember<br />
gische Rahmenvertrag für vollstationäre<br />
Pflege eine Begleitung zum Arzt nicht zu den<br />
allgemeinen Pflegeleistungen. Der VGH hat<br />
die Revision wegen grundsätzlicher Bedeutung<br />
der Rechtssache zugelassen. Sie kann<br />
innerhalb eines Monats nach Zustellung des<br />
vollständigen Urteils beim Bundesverwaltungsgericht<br />
in Leipzig eingelegt werden<br />
(1661/31.07.<strong>2012</strong>).<br />
Tagebuch-App für MS-Kranke<br />
Jetzt steht die Android-Version der App<br />
„MS Tagebuch“, die der Bundesverband der<br />
Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft<br />
(DMSG) entwickelt hat, in Google Play zum<br />
Download bereit. Mit der App „MS Tagebuch“<br />
bietet die DMSG einen neuen Service für MS-<br />
Kranke an. <strong>Das</strong> interaktive Symptomtagebuch<br />
soll Menschen, die an Multiple Sklerose erkrankt<br />
sind, darin unterstützen, ihren Alltag<br />
zu managen und den Krankheitsverlauf zu<br />
dokumentieren – unabhängig davon, ob sie<br />
32 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
gerade zu Hause sind, am Arbeitsplatz oder<br />
auf Reisen. Mithilfe der Tagebuch-App lassen<br />
sich zum Beispiel Symptome beschreiben, man<br />
kann sich an die Medikamenteneinnahme<br />
erinnern lassen und die App zur Besprechung<br />
mit dem Arzt nutzen. Alle protokollierten<br />
Werte werden auch grafisch dargestellt.<br />
Bereits seit Mitte Mai steht die IOS-Version<br />
„MS Tagebuch“ im App Store als Download<br />
zur Verfügung.<br />
www.dmsg.de/ms-tagebuch<br />
MS-Tagebuch-App
Pflegereform verbessert Leistungen für demenzkranke Menschen<br />
Der Bundestag hat am 29.6.<strong>2012</strong> mit den<br />
Stimmen der Koalition die Pflegereform beschlossen.<br />
<strong>Das</strong> Gesetz, das Anfang 2013 in<br />
Kraft treten soll, sieht verbesserte Leistungen<br />
für demenzkranke Menschen vor. Um<br />
diese zu finanzieren, steigt der Beitragssatz<br />
in der gesetzlichen Pflegeversicherung zum<br />
Januar auf 2,05 Prozent. Derzeit beträgt er<br />
Fusion des DW-EKD mit EED<br />
Die Mitgliederversammlung des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Entwicklungsdienstes (EED) und die<br />
Diakonische Konferenz des Diakonischen<br />
Werks der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in Deutschland<br />
(einschließlich Brot für die Welt) haben<br />
im Juni in Berlin in einer gemeinsamen Sitzung<br />
dem Verschmelzungsvertrag zur Fusion<br />
der Werke zugestimmt. <strong>Das</strong> DW-EKD und der<br />
EED versprechen sich durch die Bündelung<br />
der Kräfte und Instrumente neue Impulse und<br />
eine stärkere, gemeinsame Stimme in der<br />
1,95 Prozent. Zudem werden Pflege-Wohngemeinschaften<br />
künftig stärker gefördert.<br />
Auch für pflegende Angehörige soll es mehr<br />
Entlastung geben.<br />
Die Regierung will darüber hinaus mehr Anreize<br />
für die private Pflegevorsorge setzen.<br />
Wer neben der gesetzlichen Pflegeversicherung<br />
zusätzlich eine Pflege-Tagegeldversicherung<br />
abschließt, bekommt ab 2013 vom Staat<br />
dafür jährlich 60 Euro Zuschuss. Altersverwirrte<br />
Menschen erhalten künftig auch dann<br />
Pflegegeld und höhere Sachleistungen, wenn<br />
sie keiner Pflegestufe zugeordnet sind. In den<br />
Stufen I und II werden die Leistungen für zu<br />
Hause gepflegte demente Personen aufgestockt.<br />
Um Angehörigen eine Auszeit zu erleichtern,<br />
wird das Pflegegeld weitergezahlt,<br />
wenn sie einen Pflegebedürftigen in einer<br />
Kurzzeitpflege unterbringen. Darüber hinaus<br />
werden neue Wohnformen für Pflegebedürftige<br />
gefördert. Ärzte und Zahnärzte erhalten<br />
für Heim-Besuche künftig einen Zuschlag, um<br />
die medizinische Versorgung alter Menschen<br />
zu verbessern.<br />
www.bmg.bund.de<br />
Öffentlichkeit. <strong>Das</strong> neue <strong>Evangelische</strong> Werk<br />
für Diakonie und Entwicklung besteht aus den<br />
zwei Teilwerken Brot für die Welt – <strong>Evangelische</strong>r<br />
Entwicklungsdienst und Diakonie<br />
Deutschland – <strong>Evangelische</strong>r Bundesverband.<br />
Beide Teilwerke nehmen ihre Arbeit im Oktober<br />
<strong>2012</strong> mit rund 640 Mitarbeitenden auf.<br />
Die Standorte Bonn und Stuttgart werden<br />
aufgegeben.<br />
www.diakonie.de<br />
Panorama<br />
Eckpunkte zum neuen Heimrecht<br />
beschlossen<br />
Die LandesregierungBaden-Württemberg<br />
hat die<br />
von Sozialministerin<br />
Katrin Altpeter<br />
vorgelegten<br />
Eckpunkte für ein<br />
neues Heimrecht<br />
im Juli gebilligt.<br />
Katrin Altpeter, Arbeits-<br />
Die umfassende und Sozialministerin MdL<br />
Neuausrichtung<br />
kommt nach den Worten von Ministerin<br />
Altpeter schon in der Gesetzesbezeichnung<br />
zum Ausdruck. Statt Heimgesetz soll es künftig<br />
„Gesetz für unterstützende Wohnformen,<br />
Teilhabe und Pflege“ (Wohn-, Teilhabe- und<br />
Pflegegesetz) heißen. Nach Presseinformationen<br />
des Ministeriums werden künftig „Unterstützende<br />
Wohnformen“ unter den heimrechtlichen<br />
Schutz gestellt. Unterstützende<br />
Wohnformen sind erstens „stationäre Ein richtungen“<br />
(Heime) für ältere Menschen, volljährige<br />
Pflegebedürftige und volljährige Menschen<br />
mit Behinderung (wie bisher) und<br />
zweitens (neu) „ambulant betreute Wohngemeinschaften“,<br />
darunter auch Wohngemeinschaften<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
Dabei gilt: Je weniger der Einzelne über seine<br />
Wohn- und Lebensform selbst bestimmt,<br />
desto stärker greifen die abgestuften Mechanismen<br />
des neuen Landesgesetzes zur Sicherung<br />
der Qualität der Pflege.<br />
Erhalten bleiben für stationäre Einrichtungen<br />
wichtige qualitätssichernde Vorgaben des<br />
alten Landesheimgesetzes, so etwa die Fachkraftquote<br />
(im Fall von pflegebedürftigen<br />
Heimbewohnern müssen mindestens 50 Prozent<br />
der Beschäftigten Fachkräfte sein) und<br />
Kernelemente der baulichen Gestaltung. In<br />
ambulant betreuten Wohngemeinschaften<br />
kann davon abgewichen werden, weil die<br />
Bewohner bewusst eine wohnungsähnliche<br />
Umgebung gewählt haben.<br />
www.sozialministerium.baden-wuerttemberg.de<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 33
Bau<br />
„Wir können nur optimale Rahm<br />
24. April <strong>2012</strong>: Tauberbischofsheim<br />
... das, was ein gutes Heim aber ausmacht, quasi<br />
seine Seele, nämlich eine liebevolle Betreuung<br />
und Pflege sowie eine feste Integration in das<br />
kirchliche und bürgerliche Gemeinwesen, können<br />
nur die schaffen, die hier leben, wohnen und<br />
arbeiten.“ Ein Zitat von Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider, das für alle Baumaßnahmen<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> gilt.<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> wird bald ihr 80.<br />
Pflegeheim eröffnen. Dieser Erfolg beruht nicht<br />
nur auf jahrzehntelanger Erfahrung im Bau von<br />
Pflegeheimen und auf ökonomischer Solidität,<br />
sondern auch auf der sozialen Kompetenz der<br />
Am 24. April <strong>2012</strong> war Spatenstich in Tauberbischofsheim. Neben dem bereits bestehenden Johannes-Sichart-Haus<br />
wird die EHS ein zweites Pflegeheim in Tauberbischofsheim errichten. <strong>Das</strong> Adam-Rauscher-Haus, benannt nach dem<br />
ehemaligen Hauptgeschäftsführer der EHS, Adam Rauscher (1916-2009), der das Amt von 1979 bis 1981 innehatte,<br />
wird nach Fertigstellung 40 Pflegeheimplätze vorhalten. Im zweiten Obergeschoss werden 7 Betreute Wohnungen<br />
entstehen. Die Bausumme beträgt rund 5,2 Millionen Euro.<br />
Beim Spatenstich (v.l.): Jürgen Schwefel, Geschäftsführer Gustav Epple Bauunternehmung; Prokurist Ralf Oldendorf;<br />
Sozialdezernentin Elisabeth Krug; Bürgermeister Wolfgang Vockel; Regionaldirektorin Swantje Popp; Annelore Hohlwegler;<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider; Architekt Ralf Horn; Pfarrer Gerd Stühlinger; Kaplan Bernd Gehrke.<br />
34 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
1<br />
<strong>Heimstiftung</strong>, der es immer gelingt, ihre Häuser<br />
in das Umfeld, in die Gemeinde zu integrieren.<br />
Dabei sind die örtlichen Kirchengemeinden gute<br />
Verbündete. Hier zahlt sich die Zugehörigkeit der<br />
<strong>Heimstiftung</strong> zur Diakonie aus. Als Teil der Kirche<br />
steht die <strong>Heimstiftung</strong> zu ihren 60-jährigen Wurzeln.<br />
Aber auch die Beziehungen zur „weltlichen“<br />
Gemeinde sind an allen Standorten hervorragend.<br />
Dies bezeugen nicht nur die freundlichen Worte,<br />
die die Vertreter der Gemeinden bei Baufestakten<br />
der <strong>Heimstiftung</strong> zollen, dies zeigen auch die<br />
zahlreichen Anfragen zum Bau von neuen Pflegeheimen,<br />
die die <strong>Heimstiftung</strong> aus vielen Gemeinden<br />
erreichen. Dieses Vertrauen verpflichtet.
enbedingungen bereitstellen ...“<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
7. Mai <strong>2012</strong>: Stuttgart-Degerloch<br />
Im Haus auf der Waldau in Degerloch feierten am 7. Mai<br />
<strong>2012</strong> zahlreiche Gäste das Richtfest der neuen Betreuten<br />
Wohnungen. Ende <strong>2012</strong> sollen die ersten Eigentümer ihre<br />
neuen Wohnungen beziehen.<br />
Beim Richtfest (Foto 1, v.l.): Eberhard Rommel, Geschäftsführer<br />
Rommel Bau; Rainer Alber, Geschäftsführer Rommel<br />
Bau; Jürgen Schwefel, Geschäftsführer Gustav Epple<br />
Bauunternehmung; Pfarrer Andreas Maurer; Architekt Prof.<br />
Dieter Herrmann; Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Mäule;<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider; Bezirksvorsteherin<br />
Brigitte Kunath-Scheffold; Regionaldirektor Martin<br />
Schäfer; Prokurist Ralf Oldendorf; Siegfried Aisenbrey,<br />
Architekt ARP Stuttgart; Hausdirektor Heiko Seitz.<br />
1<br />
2<br />
1. Juni <strong>2012</strong>: Isny<br />
Ein neuer Eingangsbereich samt Werkstattladen für das<br />
Stephanuswerk wird an der Maierhöfener Straße in Isny,<br />
gegenüber der Sonnenhalde, entstehen. <strong>Das</strong> ist Teil des<br />
Investitionsprogramms der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>,<br />
das mit rund 10 Millionen Euro das Stephanuswerk „wie-<br />
der zukunftsfähig“ machen soll, so Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider beim Spatenstich.<br />
Beim Spatenstich (Foto 2, v.l.): Prokuristen Elke Eckhardt<br />
und Ralf Oldendorf, Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider; Bürgermeister Rainer Magenreuter; Archi-<br />
tekt Edwin Heinz, GMS Freie Architekten; Aufsichts-<br />
ratsvorsitzender Helmut Mäule; Direktor Rolf Jehle;<br />
Schuldekan Frank Eberhardt.<br />
Bau<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 35
Bau<br />
Bauprojekte der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> im Überblick*<br />
Ort Einrichtung Baumaßnahme Fertigstellung<br />
Alfdorf-Pfahlbronn Stiftungshof im Haubenwasen Verbindungsgang X<br />
Blaufelden Johannes-Brenz-Haus Neubau APH X<br />
Crailsheim Wolfgangstift Sanierung X<br />
Gemmingen Haus am Rathausplatz Neubau APH, BTW<br />
Heidenheim Hansegisreute Neubau Anbau APH<br />
Heilbronn-Böckingen Haus am See Neubau APHD<br />
Hirschberg Seniorenzentrum am Turm Neubau APH X<br />
Isny Haus Sonnenhalde Sanierung und Neubau APH<br />
Isny Stephanuswerk Eingangsbereich mit Werkstattladen<br />
LB-Neckarweihingen Pflegewohnhaus Wittumhof Neubau APH<br />
Mannheim-Rheinau Seniorenzentrum Rheinauer Tor Neubau APH X<br />
Stuttgart-Degerloch Haus auf der Waldau Sanierung und Neubau APH, BTW<br />
Tauberbischofsheim Adam-Rauscher-Haus Neubau APH<br />
Waldenbuch Haus an der Aich Neubau Anbau APH<br />
APH=Altenpflegeheim, BTW=Betreute Wohnungen, APHD=Altenpflegeheim für Demenzkranke Stand 8/<strong>2012</strong><br />
*Die Tabelle gibt einen Überblick über die aktuellen Bauprojekte der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
bis zu deren Fertigstellung (vom Spatenstich bzw. Grundsteinlegung bis zur offizielle Einweihung).<br />
36 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fertigstellungen<br />
Drei neue Einrichtungen der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
wurden im Berichtszeitraum (Mai bis August<br />
<strong>2012</strong>) in Betrieb genommen. Außerdem gab<br />
es in Alfdorf-Pfahlbronn einen weiteren Grund<br />
zur Freude: der Verbindungsgang von den betreuten<br />
Wohnungen zum Pflegeheim und der<br />
„Gertrud-Glensk-Saal“ konnten ihrer Bestimmung<br />
übergeben werden und in Crailsheim wurde die<br />
Außenanlage saniert.<br />
5. Mai <strong>2012</strong>: Wolfgangstift, Crailsheim<br />
Nach einer Bauzeit von fünf Monaten wurde die umfangreichste<br />
Sanierungsmaßnahme im Crailsheimer Wolfgangstift<br />
(Foto 1) seit der Einweihung im Jahre 1982 abgeschlossen.<br />
Rund 1,2 Millionen Euro hat die <strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Heimstiftung</strong> in die Sanierung investiert.<br />
Am 5. Mai durfte gefeiert werden. <strong>Das</strong> Haus erstrahlt von<br />
außen in neuem Glanz, das Dach wurde gerichtet und ein<br />
schöner Dachgarten gebaut. Auch die Parksituation vor<br />
dem Haus wurde baulich verbessert.<br />
(Foto 2, v.l.): Stadtrat Roland Klie; Dekan i.R. Peter Pfitzenmaier;<br />
Dekan Dr. Winfried Dalferth; OB Rudolf Michl;<br />
Schulleiter Manfred Koch; Prokurist Ralf Oldendorf; Architekt<br />
Werner Mahl; Hausdirektor Michael Dombrowski;<br />
Pastoralreferent Stephan Schilling.<br />
1
16. Mai <strong>2012</strong>: Alfdorf-Pfahlbronn<br />
Es war immer ein Wunsch der leider verstorbenen Gertrud<br />
Glensk, für die Bewohnerinnen und Bewohner der Betreuten<br />
Wohnanlage beim Stiftungshof im Haubenwasen etwas<br />
Gutes zu tun. Nun konnten am 16. Mai der Verbindungsgang<br />
zur Pflegeeinrichtung (Foto 2) sowie der „Gertrud-<br />
Glensk-Saal“ (Foto 3) eingeweiht werden.<br />
In einer kleinen Feierstunde bedankten sich Prokurist Ralf<br />
Oldendorf und Regionaldirektorin Karin Stiebler bei Claus<br />
Glensk, Ehemann von Frau Glensk, für die weitere großzügige<br />
Stiftung, die den Bau erst ermöglicht hat.<br />
Bei der kleinen Feierstunde (Foto 1, v.l.): Architekt Ralf Horn,<br />
Geschäftsführer ARP Stuttgart; Regionaldirektorin Karin<br />
Stiebler; Hausdirektorin Gudrun Latzko; Claus Glensk;<br />
Bürgermeister Michael Segan; Prokurist Ralf Oldendorf.<br />
1. Juni <strong>2012</strong>: Hirschberg<br />
Ein bedeutender Moment für die Gemeinde Hirschberg:<br />
<strong>Das</strong> Seniorenzentrum am Turm (Foto 5) im Ortsteil Großsachsen<br />
ist am 1. Juni offiziell seiner Bestimmung übergeben<br />
worden. Es war ein langer und steiniger Weg bis<br />
zur Eröffnung. Ausgangspunkt bildete 2006 die Ent-<br />
schei dung des Gemeinderats für ein Seniorenzentrum.<br />
2007 wurden die Grundstücke gesichtet und Verhandlungen<br />
mit Eigentümern geführt. Es folgte 2008 die Aufnahme<br />
ins Landessanierungsprogramm. Besuche bei anderen<br />
Einrichtungen folgten, ehe FWD und <strong>Heimstiftung</strong><br />
den Zuschlag erhielten. <strong>Das</strong> Haus verfügt über 49 Plätze<br />
mit den Leistungen Dauer-, Kurzzeit- und Tagespflege. Ein<br />
Mobiler Dienst bietet ambulante Dienste an. Angegliedert<br />
sind 27 barrierefreie Wohnungen (Foto 6), die die FWD<br />
Hausbau- und Grundstücks GmbH aus Dossenheim erstellt<br />
hat, und eine Kinderkrippe (Foto 7) mit 20 Plätzen, den der<br />
Verein „Postillion“ betreibt.<br />
Es freuen sich über die gelungene Eröffnung (Foto 4, v.l.):<br />
Pfarrerin Ute Haizmann; Regionaldirektor Thomas Becker;<br />
Haus direktor Ingo Pregartner; Bürger meister Manuel Just;<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider; Gustav Bylow,<br />
FWD Hausbau; Prokurist Ralf Oldendorf.<br />
1<br />
2 3<br />
4<br />
5<br />
6 7<br />
Bau<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 37
Bau<br />
38 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
3<br />
1<br />
2<br />
22. Juni <strong>2012</strong>: Mannheim<br />
Mit dem 25 Meter hohen Rheinauer Tor (Foto 3) hat der Ortskern<br />
des Stadtteils jetzt offiziell sein neues architektonisches Wahrzeichen.<br />
Am 22. Juni wurde das neue Pflegeheim eingeweiht.<br />
„Eine lange Geschichte geht zu Ende“, resümierte Oberbürgermeister<br />
Dr. Peter Kurz. Doch das lange Warten habe sich gelohnt,<br />
es sich im Nachhinein auch bewährt, dass mancher Entwurf<br />
nicht realisiert wurde. So formuliert das Stadtoberhaupt in<br />
Anspielung auf manche postmoderne Idee, die eine Bebauung<br />
rechts und links der Relaisstraße und sogar darüber hinweg<br />
vorsah. Der neue Bau zeige moderne Urbanität. <strong>Das</strong> Gebäude<br />
stifte aber auch Identität für Rheinau, „diesen aufstrebenden<br />
Stadtteil mit fast 30.000 Einwohnern“.<br />
Für die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> ist es ein weiterer Schritt<br />
in den badischen Landesteil, „unser Flaggschiff“, wie Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider betonte. In das Seniorenzentrum<br />
Rheinauer Tor wurden rund 8,5 Millionen Euro<br />
investiert. Entstanden ist ein modernes Pflegeheim mit fast<br />
90 Pflegeeinzelzimmern mit eigenem Bewohnerbad, großzügigen<br />
Aufenthaltsräumen, Wohnzimmern und Therapieräumen.<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> betreut auch die 48<br />
Betreuten Wohnungen. Bauträger ist die Pfeil Projektentwicklung<br />
Heilbronn/Walldorf.<br />
Zwei Gruppenfotos waren nötig, um die große Zahl der Ehrengäste<br />
abzubilden (Foto 1, v.l.): Konventsmitglied Lilli Haldenwanger;<br />
Prokurist Ralf Oldendorf; OB Dr. Peter Kurz; Pfarrer<br />
Uwe Sulger; Hausdirektor Ralf Bastian; Regionaldirektor<br />
Thomas Becker; Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider.<br />
Foto 2: Der ideelle Ideengeber und Wegbereiter des Projektes,<br />
Bezirksbeirat Kurt Kubinski, inmitten der „Heimstiftler“.
1<br />
27. Juli <strong>2012</strong>: Blaufelden<br />
Am 27. Juli wurde das Johannes-Brenz-Haus (Foto 1) offiziell<br />
seiner Bestimmung übergeben. Im neuen Haus stehen insgesamt<br />
34 Pflegeplätze zur Verfügung. Dabei handelt es sich<br />
ausschließlich um Einzelzimmer. Benannt ist das Heim nach<br />
dem Reformator Johannes-Brenz (1499–1570), der von 1522<br />
bis 1548 in Schwäbisch Hall wirkte und zu den Architekten der<br />
württembergischen Landeskirche zählt.<br />
2001 hat die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> das Haus am Kleistweg<br />
in Blaufelden bezogen, das nicht mehr den Ansprüchen einer<br />
modernen Pflegeeinrichtung genügte. Deshalb hat sich die<br />
<strong>Heimstiftung</strong> für einen Neubau am Standort Blaufelden entschieden.<br />
<strong>Das</strong> Johannes-Brenz-Haus ist eine wohnortnahe<br />
Pflegeeinrichtung, klein, überschaubar, gemeindenah. Rund<br />
3,5 Millionen Euro hat die <strong>Heimstiftung</strong> investiert, um den<br />
pflegebedürftigen Menschen, die in Blaufelden leben, ein<br />
ansprechendes, komfortables Zuhause zu bieten.<br />
Bei der Einweihung (Foto 2, v.l.): Dekan Siegfried Jahn; Konventsvorsitzende<br />
Heike Zinser; Sozial dezernent Thomas Haag;<br />
Regionaldirektorin Swantje Popp; Bürgermeister Klaus Köger;<br />
Hausdirektorin Ute Richter; Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider.<br />
2<br />
Bau<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 39
Die bunte Seite<br />
Gute Stimmung: Ministerin Altpeter und HGF Schneider<br />
Birgit Reichle empfängt Kunden<br />
Stand der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
Kundengespräch bei der ABG<br />
40 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
HGF Schneider bei der Pressekonferenz<br />
Pfl ege & Reha<br />
HGF i.R. Wolfgang D. Wanning mit Regionaldirektorin Susanne<br />
Maier-Koltschak (l.) und Birgit Reichle (ABG)
Diskussionsrunde<br />
Horizonte<br />
Aufsichtsratsmitglieder Prof. Dr. med. Wolfgang<br />
Beischer und Sandra Achiles<br />
Peter King, Diakonisches Institut<br />
Die bunte Seite<br />
Dekan Martin Luscher, Helmut Mäule, Bernhard Schneider und Ministerialdirigent<br />
Manfred Zach<br />
Moderatorin Janet Pollok und HGF<br />
Bernhard Schneider<br />
Gäste<br />
Aufsichtsratsmitglieder Edwin Beckert (l.)<br />
und Claus-Dieter Meyer<br />
Dekan Martin Luscher (l.) im Gespräch mit RD Achim<br />
Holl (3.v.l.), RD Walter Kohler und HD Ursula Uhlig<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 41
Einrichtungen<br />
Mobile Dienste (Orte alphabetisch geordnet)<br />
97980 Bad Mergentheim 10<br />
„Mobile Dienste Main-Tauber“<br />
Silke Breuninger<br />
Propsteistraße 20<br />
Telefon (0 79 31) 9 49-1 50<br />
72336 Balingen 3<br />
„Haus am Stettberg“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Gudrun Conzelmann<br />
Ostdorfer Straße 81-83<br />
Telefon (0 74 33) 9 56-1 31<br />
74354 Besigheim 4<br />
„Robert-Breuning-Stift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Rita Held<br />
Bülzenstraße 3<br />
Telefon (0 71 43) 80 13-06<br />
74321 Bietigheim-Bissingen 4<br />
„Mobile Dienste<br />
Bietigheim-Bissingen“<br />
Connie Behrendt<br />
Pforzheimer Straße 34-36<br />
Telefon (0 71 42) 96 22-96<br />
Einrichtungen (Orte alphabetisch geordnet)<br />
73553 Alfdorf-Pfahlbronn 5<br />
„Stiftungshof im<br />
Haubenwasen GmbH“<br />
Gudrun Latzko<br />
Haubenwasenhof 2<br />
Telefon (0 71 72) 9 27 17-0<br />
71522 Backnang 5<br />
„Haus am Aspacher Tor GmbH“<br />
Nikolaus König<br />
Friedrichstraße 26<br />
Telefon (0 71 91) 3 41 01-0<br />
73087 Bad Boll 5<br />
„Michael-Hörauf-Stift“<br />
Gudrun Auracher<br />
Michael-Hörauf-Weg 4<br />
Telefon (0 71 64) 8 09-0<br />
97980 Bad Mergentheim 10<br />
„Eduard-Mörike-Haus“<br />
Stefan Haberl<br />
Austraße 40<br />
Telefon (0 79 31) 4 95-0<br />
97980 Bad Mergentheim 10<br />
„Franz-Gehrig-Haus GmbH“<br />
Ute Kuschel<br />
Milchlingstraße 41<br />
Telefon (0 79 31) 9 31-0<br />
75323 Bad Wildbad 2<br />
„König-Karl-Stift GmbH“<br />
Helene Zipf<br />
König-Karl-Straße 81<br />
Telefon (0 70 81) 9 23 67-0<br />
75323 Bad Wildbad 2<br />
„Ludwig-Uhland-Stift“<br />
Helene Zipf<br />
König-Karl-Straße 17<br />
Telefon (0 70 81) 1 78-0<br />
72336 Balingen 3<br />
„Haus am Stettberg“<br />
Arthur Edinger<br />
Ostdorfer Straße 83<br />
Telefon (0 74 33) 9 56-0<br />
42 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong><br />
71032 Böblingen 2<br />
„Haus am Maienplatz“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Rose Maria Scholtz<br />
Waldburgstraße 1<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-1 53<br />
74564 Crailsheim 6<br />
„Wolfgangstift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Elisabeth Willsch<br />
Wolfgangstraße 40<br />
Telefon (0 79 51) 91 07-1 33<br />
72250 Freudenstadt 12<br />
„Martin-Haug-Stift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Gisela Seid<br />
Karl-von-Hahn-Straße 9<br />
Telefon (0 74 41) 8 69-0<br />
88045 Friedrichshafen 8<br />
„Königin Paulinenstift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Martina Roder<br />
Friedrichstraße 25<br />
Telefon (0 75 41) 20 78-58<br />
72336 Balingen 3<br />
„Seniorenresidenz an der<br />
Eyach GmbH“<br />
Marlies Kempka<br />
Hirschbergstraße 4<br />
Telefon (0 74 33) 9 09 71-0<br />
74354 Besigheim 4<br />
„Robert-Breuning-Stift“<br />
Michaela Sowoidnich<br />
Bülzenstraße 3<br />
Telefon (0 71 43) 67-0<br />
74321 Bietigheim-Bissingen 4<br />
„Pfl egezentrum an der Metter“<br />
Ursula Uhlig<br />
Pforzheimer Straße 34-36<br />
Telefon (0 71 42) 9 62-0<br />
89143 Blaubeuren 8<br />
„Karl-Christian-Planck-Spital“<br />
Susanne Barthel<br />
Zeppelinstraße 19<br />
Telefon (0 73 44) 1 74-0<br />
74572 Blaufelden 10<br />
„Johannes-Brenz-Haus“<br />
Ute Richter<br />
Ostlandstraße 20<br />
Telefon (0 79 53) 92 61 30<br />
71032 Böblingen 2<br />
„Haus am Maienplatz“<br />
Silvia Katz<br />
Waldburgstraße 1<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-0<br />
„Psychatirsche Tagesklinik“<br />
Waldburgstraße 1<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-1 70<br />
74336 Brackenheim 9<br />
„Haus Zabergäu“<br />
Lilli Haldenwanger<br />
Knipfelesweg 5<br />
Telefon (0 71 35) 95 66-0<br />
89547 Gerstetten 13<br />
„Mobile Dienste Gerstetten“<br />
Manfred Sennewald<br />
Goethestraße 8<br />
Telefon (0 73 23) 9 52 52-15<br />
89537 Giengen 13<br />
„Paul-Gerhardt-Stift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Eva Silberhorn<br />
Magenaustraße 27<br />
Telefon (0 73 22) 96 59-22<br />
89522 Heidenheim 13<br />
„Hansegisreute“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Ingo Mende<br />
Waldstraße 51<br />
Telefon (0 73 21) 93 81-66<br />
74081 Heilbronn 9<br />
„Haus am Staufenberg“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Elke Link<br />
Max-von-Laue-Straße 50<br />
Telefon (0 71 31) 58 32-40<br />
75365 Calw 12<br />
„Haus auf dem Wimberg“<br />
Monika Volaric<br />
Stahläckerweg 2<br />
Telefon (0 70 51) 6 09-0<br />
75365 Calw 12<br />
„Seniorenzentrum Torgasse<br />
GmbH“<br />
Harald Nier<br />
Torgasse 10<br />
Telefon (0 70 51) 92 48 63-0<br />
74564 Crailsheim 6<br />
„Wolfgangstift“<br />
Michael Dombrowski<br />
Wolfgangstraße 40<br />
Telefon (0 79 51) 91 07-0<br />
73265 Dettingen/Teck 1<br />
„Haus an der Teck“<br />
Diakonisse Elke Krumpa<br />
Alte Bissinger Straße 82<br />
Telefon (0 70 21) 57 07-0<br />
89160 Dornstadt 8<br />
„Betreuungs- und Pfl egezentrum<br />
Dornstadt“<br />
Frank Köhler<br />
Bodelschwinghweg 22<br />
Telefon (0 73 48) 2 02-1<br />
71735 Eberdingen-Hochdorf 4<br />
„Seniorenstift Haus im Schlösslesgarten<br />
GmbH“<br />
Martin Suchaneck<br />
Pulverdinger Straße 4<br />
Telefon (0 70 42) 2 89 20-0<br />
75331 Engelsbrand 2<br />
„Altenpfl egeheim Haus Talblick<br />
GmbH“<br />
Katrin Öhlschläger<br />
Pforzheimer Straße 80-82<br />
Telefon (0 72 35) 9 74 99-0<br />
Legende: Regionaldirektion Ansprechpartner Beteiligungen<br />
69493 Hirschberg 7<br />
„Seniorenzentrum am Turm“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Anke Steffen-Winter<br />
Riedweg 2<br />
Telefon (0 62 01) 2 59 38-12<br />
88316 Isny/Allgäu 8<br />
„Haus Sonnenhalde“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Brigitte Matteossus<br />
Maierhöfener Straße 61<br />
Telefon (0 75 62) 9 75 58-2 04<br />
72076 Tübingen 3<br />
„Luise-Wetzel-Stift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Olga Mantel<br />
Beim Herbstenhof 15<br />
Telefon (0 70 71) 6 04-0<br />
71364 Winnenden 5<br />
„Haus im Schelmenholz“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Susanne Oswald,<br />
Lydia Iseri-Dabernig<br />
Forststraße 45<br />
Telefon (0 71 95) 91 50-1 00<br />
75331 Engelsbrand 2<br />
„Fachpfl egeheim für psychiatrisch<br />
erkrankte Menschen“<br />
Martina Wagner<br />
Kirchweg 57<br />
Telefon (0 70 82) 94 33-3<br />
74579 Fichtenau-<br />
Wildenstein 6<br />
„Seniorenstift Auf den Wäldern<br />
GmbH“<br />
Yvonne Fuchs<br />
Farbholz 7<br />
Telefon (0 79 62) 71 19-0<br />
72250 Freudenstadt 12<br />
„Martin-Haug-Stift“<br />
Johannes Miller<br />
Karl-von-Hahn-Straße 9<br />
Telefon (0 74 41) 8 69-0<br />
88045 Friedrichshafen 8<br />
„Königin Paulinenstift“<br />
Leni Eggert<br />
Friedrichstraße 25<br />
Telefon (0 75 41) 20 78-0<br />
71126 Gäufelden 2<br />
„Stephansheim-Gäufelden<br />
GmbH“<br />
Katja Heilemann<br />
Sindlinger Straße 10<br />
Telefon (0 70 32) 8 94 35-70<br />
75050 Gemmingen 9<br />
„Haus am Rathausplatz GmbH“<br />
Michael Schneider<br />
Bürgerturmplatz 2<br />
Telefon (0 72 67) 9 61 96-0<br />
89547 Gerstetten 13<br />
„Pfl egezentrum Gerstetten GmbH“<br />
Bianca Menden<br />
Goethestraße 8<br />
Telefon (0 73 23) 9 52 52-0<br />
89160 Dornstadt<br />
„Diakonisches Institut“<br />
Bodelschwinghweg 30<br />
Telefon (0 73 48) 98 74-0<br />
72116 Mössingen<br />
„Bad Sebastiansweiler GmbH“<br />
Hechinger Straße 26<br />
Telefon (0 74 73) 37 83-0<br />
70174 Stuttgart<br />
„DiaNa – Diakonie-Nachsorge<br />
Stuttgart“<br />
Jägerstraße 14-18<br />
Telefon (07 11) 72 07 17 11<br />
89537 Giengen 13<br />
„Paul-Gerhardt-Stift“<br />
Achim Holl<br />
Magenaustraße 27<br />
Telefon (0 73 22) 96 59-0<br />
68542 Heddesheim 7<br />
„Haus am Seeweg GmbH“<br />
Monika Arnheiter<br />
Muckensturmer Straße 44<br />
Telefon (0 62 03) 9 54 26-0<br />
89522 Heidenheim 13<br />
„Hansegisreute“<br />
Jan Mehner<br />
Waldstraße 51<br />
Telefon (0 73 21) 93 81-0<br />
74081 Heilbronn 9<br />
„Haus am Staufenberg“<br />
Michael Schneider<br />
Max-von-Laue-Straße 50<br />
Telefon (0 71 31) 58 32-0<br />
69493 Hirschberg 7<br />
„Seniorenzentrum am Turm<br />
GmbH“<br />
Ingo Pregartner<br />
Riedweg 2<br />
Telefon (0 62 01) 2 59 38-0<br />
74360 Ilsfeld 9<br />
„Königin-Charlotte-Stift GmbH“<br />
Jochen Burkert<br />
Schwabstraße 33<br />
Telefon (0 70 62) 9 16 52-0<br />
74532 Ilshofen 10<br />
„Pfl egestift Ilshofen GmbH“<br />
Dorothea Bohn<br />
Hohlstraße 5<br />
Telefon (0 79 04) 94 40-0<br />
74379 Ingersheim 4<br />
„Karl-Ehmer-Stift GmbH“<br />
Kerstin Zerrenner<br />
Bietigheimer Straße 17<br />
Telefon (0 71 42) 7 89 88-0
Zentrale<br />
70190 Stuttgart<br />
„<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH“<br />
Hackstraße 12<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-0<br />
Tochterunternehmen<br />
70190 Stuttgart<br />
„ABG Altenhilfe Beratungs<br />
GmbH“<br />
Hackstraße 12<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-40<br />
70190 Stuttgart<br />
„HDG mbH Hauswirtschaftliche<br />
Dienstleistungsgesellschaft“<br />
Hackstraße 12<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-475<br />
88316 Isny/Allgäu<br />
„START gGmbH“<br />
Maierhöfener Straße 56<br />
Telefon (0 75 62) 74-26 01<br />
88316 Isny/Allgäu 8<br />
„Haus Sonnenhalde“<br />
Katja Hoffmann<br />
Maierhöfener Straße 61<br />
Telefon (0 75 62) 9 75 58-0<br />
88316 Isny/Allgäu 14<br />
„Stephanuswerk Isny“<br />
Rolf Jehle<br />
Maierhöfener Straße 56<br />
Telefon (0 75 62) 74-0<br />
74592 Kirchberg/Jagst 10<br />
„Schloß Kirchberg“<br />
Dorothea Bohn<br />
Schloßstraße 16<br />
Telefon (0 79 54) 8 02-0<br />
89129 Langenau 8<br />
„Pfl egeheim Sonnenhof<br />
Langenau GmbH“<br />
Frieda Freudenthaler<br />
Marktplatz 9<br />
Telefon (0 73 45) 8 08-0<br />
69181 Leimen 7<br />
„Dr. Ulla-Schirmer-Haus GmbH“<br />
Petra Becker<br />
Nusslocher Straße 40<br />
Telefon (0 62 24) 70 09-0<br />
73252 Lenningen 1<br />
„Haus im Lenninger Tal GmbH“<br />
Petra Annen<br />
Kirchheimer Straße 44<br />
Telefon (0 70 26) 6 01 51-0<br />
73547 Lorch 5<br />
„Kloster Lorch“<br />
Karen Zoller<br />
Telefon (0 71 72) 9 27 17-601<br />
71642 Ludwigsburg-Neckarweihingen<br />
4<br />
„Pfl egewohnhaus Wittumhof<br />
GmbH“<br />
Adriana Weitbrecht<br />
Wittumhof 2<br />
Telefon (0 71 41) 6 48 37-0<br />
Regionaldirektionen<br />
1 RD Stuttgart<br />
71739 Leutenbach<br />
Martin Schäfer<br />
Hirschgasse 20<br />
Telefon (0 71 95) 1 37 69 25<br />
2 RD Böblingen/<br />
Schwarzwald<br />
71032 Böblingen<br />
Susanne Maier-Koltschak<br />
Haus am Maienplatz<br />
Waldburgstraße 1<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-1 32<br />
3 RD Tübingen/Zollernalb<br />
72116 Mössingen<br />
Volker Gurski<br />
Hechinger Straße 26<br />
Telefon (0 74 73) 37 83-621<br />
4 RD Ludwigsburg<br />
75428 Illingen<br />
Walter Kohler<br />
Sperberweg 5<br />
Telefon (0 70 42) 80 00-98<br />
71642 Ludwigsburg-<br />
Poppenweiler 4<br />
„Walter und Emilie Räuchle-Stift<br />
GmbH“<br />
Adriana Weitbrecht<br />
Kelterplatz 7<br />
Telefon (0 71 44) 8 87 56-0<br />
72147 Nehren 3<br />
„Pfl egewohnhaus Nehren<br />
GmbH“<br />
Johann Eichinger<br />
Bubengasse 33<br />
Telefon (0 74 73) 9 48 63-0<br />
74861 Neudenau 9<br />
„Haus am Lindenplatz GmbH“<br />
Stefanie Niestroj<br />
Siglinger Straße 2/1<br />
Telefon (0 62 64) 9 27 81-0<br />
74196 Neuenstadt/Kocher 9<br />
„Dr.-Carl-Möricke-Altenstift“<br />
Matthias Kaden<br />
Öhringer Straße 1<br />
Telefon (0 71 39) 47 30-0<br />
77743 Neuried-Altenheim 12<br />
„Seniorenzentrum Neuried<br />
GmbH“<br />
Antje Wagner<br />
In der Streng 1<br />
Telefon (0 78 07) 95 73-0<br />
74226 Nordheim 9<br />
„Karl-Wagner-Stift GmbH“<br />
Peter Rüger<br />
Hauptstraße 10<br />
Telefon (0 71 33) 2 02 61-0<br />
73207 Plochingen 5<br />
„Johanniterstift“<br />
Tobias Lechner<br />
Johanniterstraße 16<br />
Telefon (0 71 53) 6 09-0<br />
5 RD Rems/Neckar/Alb<br />
73119 Zell unter Aichelberg<br />
Karin Stiebler<br />
Göppinger Straße 9<br />
Telefon (0 71 64) 14 88 50<br />
6 RD Hohenlohe<br />
N.N. (Kein Ansprechpartner)<br />
7 RD Kurpfalz<br />
69226 Nußloch<br />
Thomas Becker<br />
Tiefer Weg 1<br />
Telefon (0 62 24) 14 52 19<br />
8 RD Ulm<br />
89077 Ulm<br />
Schwester Ruth Schumann<br />
St.-Barbara-Straße 34<br />
Telefon (07 31) 9 45 88 82<br />
73262 Reichenbach 5<br />
„Albrecht-Teichmann-Stift<br />
GmbH“<br />
Gisela Schmid<br />
Christofstraße 1<br />
Telefon (0 71 53) 6 09-2 00<br />
71686 Remseck 4<br />
„Haus am Remsufer GmbH“<br />
Frank Walker<br />
Am Remsufer 16<br />
Telefon (0 71 46) 9 92 57-1 01<br />
72348 Rosenfeld 3<br />
„Pfl egewohnhaus Rosenfeld<br />
GmbH“<br />
Heike Henninger<br />
Hagweg 8<br />
Telefon (0 74 28) 94 17-0<br />
74585 Rot am See 10<br />
„Pfl egezentrum Rot am See<br />
GmbH“<br />
Christine Matuszewski<br />
Hauptstraße 40<br />
Telefon (0 79 55) 38 88 90<br />
74589 Satteldorf 6<br />
„Alexandrinenstift GmbH“<br />
Diane Murrins<br />
Breitäckerweg 5<br />
Telefon (0 79 51) 2 78 91-0<br />
71101 Schönaich 2<br />
„Haus Laurentius“<br />
Gabriele Lozano<br />
Im Hasenbühl 20<br />
Telefon (0 70 31) 6 34-0<br />
73614 Schorndorf 5<br />
„Spittler-Stift“<br />
Michaela Salenbauch<br />
Ebersbacher Weg 30<br />
Telefon (0 71 81) 60 04-0<br />
9 RD Heilbronn<br />
74366 Kirchheim am Neckar<br />
Jürgen Link<br />
Im Rosenpark 22<br />
Telefon (0 71 43) 9 62 09 90<br />
10 RD Hohenlohe/Tauber<br />
97980 Bad Mergentheim<br />
Swantje Popp<br />
Franz-Gehrig-Haus GmbH<br />
Milchlingstraße 41<br />
Telefon (0 79 31) 9 31-332<br />
12 RD Freudenstadt/<br />
Ortenau<br />
72108 Rottenburg am Neckar<br />
Clemens Miola<br />
Martin-Luther-King-Straße 20<br />
Telefon (0 74 72) 44 13 37<br />
74372 Sersheim 4<br />
„Haus am Schlösslesbrunnen<br />
GmbH“<br />
Martin Suchaneck<br />
Canaleser Straße 2<br />
Telefon (0 70 42) 2 89 29-0<br />
70597 Stuttgart (Degerloch)<br />
1<br />
„Haus auf der Waldau“<br />
Heiko Seitz<br />
Jahnstraße 68-70<br />
Telefon (07 11) 76 84-0<br />
70195 Stuttgart (Botnang) 1<br />
„Karl-Wacker-Heim“<br />
Gabriela Scholz<br />
Vaihinger Landstraße 123<br />
Telefon (07 11) 69 95 46-0<br />
70327 Stuttgart<br />
(Untertürkheim) 1<br />
„Paul-Collmer-Heim“<br />
Christa Wendel<br />
Bertramstraße 23-25<br />
Telefon (07 11) 30 59-0<br />
70176 Stuttgart (West) 1<br />
„Württ. Lutherstift“<br />
Frank Beyrich<br />
Silberburgstraße 27<br />
Telefon (07 11) 2 29 13-0<br />
70176 Stuttgart 1<br />
„Olgaheim“<br />
Martin Schäfer<br />
Johannesstraße 4<br />
Telefon (07 11) 66 95 45<br />
97941 Tauberbischofsheim 10<br />
„Johannes-Sichart-Haus GmbH“<br />
Anna-Maria Witte<br />
Kapellenstraße 21<br />
Telefon (0 93 41) 84 73-0<br />
Einrichtungen<br />
13 RD Heidenheim<br />
89537 Giengen<br />
Achim Holl<br />
Paul-Gerhardt-Stift<br />
Magenaustraße 27<br />
Telefon (0 73 22) 96 59-10<br />
14 RD Stephanuswerk<br />
88316 Isny<br />
Rolf Jehle<br />
Stephanuswerk Isny<br />
Maierhöfener Straße 56<br />
Telefon (0 75 62) 74-10 00<br />
72076 Tübingen 3<br />
„Luise-Wetzel-Stift“<br />
Heike Zinser<br />
Beim Herbstenhof 15<br />
Telefon (0 70 71) 6 04-0<br />
73066 Uhingen 5<br />
„Blumhardt-Haus“<br />
Irene Göggelmann<br />
Jahnstraße 59<br />
Telefon (0 71 61) 30 94-0<br />
89073 Ulm 8<br />
„Dreifaltigkeitshof“<br />
Kornelia Menden-Gräter<br />
Neue Straße 116<br />
Telefon (07 31) 20 73-0<br />
71665 Vaihingen/Enz 4<br />
„Karl-Gerok-Stift“<br />
Martin Bofi nger<br />
Eichendorffstraße 51<br />
Telefon (0 70 42) 97 39-0<br />
71111 Waldenbuch 2<br />
„Haus an der Aich“<br />
Ute Ulmer<br />
Hintere Seestraße 9<br />
Telefon (0 71 57) 6 69 88-0<br />
74399 Walheim 4<br />
„Haus am Bürgergarten GmbH“<br />
Kerstin Zerrenner<br />
Villastraße 25<br />
Telefon (0 71 43) 4 02 96-0<br />
88239 Wangen i.A. 8<br />
„Matthäus-Ratzeberger-Stift<br />
GmbH“<br />
Peter Paulus<br />
Erzbergerstraße 4<br />
Telefon (0 75 22) 7 07 52-0<br />
71364 Winnenden 5<br />
„Haus im Schelmenholz“<br />
Peter Hettig<br />
Forststraße 45<br />
Telefon (0 71 95) 91 50-0<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 43
Evang. <strong>Heimstiftung</strong> GmbH · Hackstr. 12 · 70190 Stuttgart<br />
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt<br />
Gnadenbringende Weihnachtszeit<br />
Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben uns ihre liebsten<br />
Advents- und Weihnachtslieder genannt. Wir haben sie gesammelt<br />
und in einem kleinen Büchlein zusammengestellt. Die einzelnen<br />
Lieder sind mit Noten versehen, damit sie instrumental<br />
begleitet werden können. Liebevoll ist jedes Lied mit Illustrationen<br />
der Winnender Künstlerin Dorothea Layer-Stahl geschmückt.<br />
Bei der Erstellung des Büchleins hat der Herausgeber darauf geachtet,<br />
dass es gerade für ältere Menschen lese- und benutzer-<br />
freundlich ist. Großbuchstaben und eine schwere Grammatur machen<br />
das in Spiralbindung gefertigte Liederbuch zu einem Werk,<br />
das allen Leserinnen und Lesern lange Freude bereiten wird.<br />
Es ist auch für den häufigen Gebrauch in Pflegeeinrichtungen<br />
konzipiert.<br />
Wer dieses sympathische Büchlein in den Händen hält, erwartet<br />
mit Freude und Sehnsucht die Advents- und Weihnachtszeit.<br />
<strong>Das</strong> Liederbuch hat einen Umfang von 72 Seiten und kostet nur 4,80 Euro.<br />
Bestellt werden kann es bei der der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> GmbH<br />
Stephanuswerk Isny. Telefon (0 75 62) 74-15 27, Telefax (0 75 62) 74-15 09.