Evangelischer Gemeindebote Eibach - Evang.-Luth ...
Evangelischer Gemeindebote Eibach - Evang.-Luth ...
Evangelischer Gemeindebote Eibach - Evang.-Luth ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kinder in der Gemeinde<br />
Kindern macht<br />
unsere<br />
Gemeinde vielfältige<br />
Angebote,<br />
aber sind sie<br />
im Gemeindealltag<br />
wirklich<br />
gleichwertig<br />
und<br />
gleichberechtigt? Kirchliche Arbeit mit<br />
Kindern ist oft vom<br />
Unterweisungsauftrag geprägt: Kinder<br />
sind „noch nicht“ Ge-meinde, sie sind<br />
„noch nicht“ vollwertig (und deshalb<br />
„noch nicht“ für voll zu nehmen). Sie<br />
haben sich „noch nicht“ entschieden, sie<br />
haben „noch nicht“ verstanden, worum<br />
es im <strong>Evang</strong>elium geht. Zwar wird<br />
zugestanden, dass sie grundsätzlich<br />
gleichwertig sind, doch wird diese<br />
Gleichwertigkeit in Gemeinden nur<br />
ansatzweise umgesetzt. Die Folge ist ein<br />
meist unterweisender und lehrhafter<br />
Umgang mit Kindern.<br />
Ziel kirchlicher Arbeit mit Kindern muss<br />
sein, ihnen das <strong>Evang</strong>elium erlebbar und<br />
erfahrbar zu vermitteln. Gerade die<br />
kindgemäße Verkündigung ist es, die<br />
Kinder ernst nimmt und gleichwertig<br />
macht. Ebenso wie die gleichberechtigte<br />
Teilnahme von Senioren in der<br />
Gemeinde ja auch nicht durch den<br />
Gedanken des „nicht mehr“ in Frage<br />
gestellt wird. Die Vermittlung von<br />
biblischen und Glaubensinhalten muss<br />
an Kindheit und ihre Entwicklungsstufen<br />
angepasst sein und entsprechend<br />
umgesetzt werden. Das macht diesen<br />
Auftrag gleichwertig mit einer<br />
Lehrbeauftragung gegenüber den<br />
Erwachsenen einer Gemeinde.<br />
Die biblischen Aussagen zum Stellenwert<br />
des Kindes sind eindeutig: „Kinder<br />
8<br />
sollen nicht Gemeinde werden, sie sind<br />
Gemeinde!“ Schwieriger hingegen ist die<br />
Umsetzung in die Gemeindepraxis:<br />
„Kinder sollen Gemeinde als<br />
Gemeinschaft von Menschen erfahren,<br />
die sich an und mit ihnen freuen. Im<br />
Umgang miteinander erfahren, spüren<br />
und sehen die Kinder an den<br />
Erwachsenen, was es bedeutet, Jesus<br />
zu vertrauen und ihm nachzufolgen.“ (S.<br />
Reissing, EmK-Forum, Abendmahl mit<br />
Kindern)<br />
Wie sieht nun der Alltag aus? In den<br />
Kindergruppen, Kindergottesdiensten,<br />
und Familiengottesdiensten kommen die<br />
Kinder vor, gleichsam auf „Kinderinseln“<br />
- sind sie aber ansonsten in der „Mitte“<br />
der Gemeinde erwünscht? „Kinder sind<br />
ausgesprochen beliebt als Engel beim<br />
Krippenspiel, sollen aber, wenn sie nicht<br />
dran sind, den Mund halten. Häufig<br />
dienen Kinder im Familiengottesdienst<br />
der Ergötzung der Erwachsenen, die<br />
sich jedoch an den übrigen Sonntagen<br />
den „Hauptgottesdienst“ vorbehalten“ (P.<br />
Müller, In der Mitte der Gemeinde).<br />
Natürlich haben Kinder und Jugendliche<br />
ebenso wie Erwachsene je eigene<br />
Bedürfnisse, die in entsprechenden<br />
Gemeinde- und<br />
Gruppenveranstaltungen berücksichtigt<br />
werden sollen. Die Frage aber ist: Wo ist<br />
der Ort, an dem eine Begegnung möglich<br />
wird? Welches ist die „Mitte der<br />
Gemeinde“, wo können Kinder von<br />
Erwachsenen und Erwachsene von<br />
Kindern lernen?<br />
Auch Kinder können Vorbild- und Lehrfunktion<br />
gegenüber Erwachsenen haben:<br />
Vorbildlich ist, wie unbelastet, wie<br />
unbeschwert sie Christus begegnen.<br />
Ohne Vorleistung und mit leeren<br />
Händen, ohne im Tausch eine<br />
Gegenleistung bringen zu können,<br />
lassen sich Kinder von Gott beschenken.<br />
In der Arbeit mit Kindern gibt es<br />
unzählige Momente, in denen ich vom<br />
„kindlichen Glauben“ profitieren und<br />
lernen kann. Im Leben mit Kindern wird