26.08.2013 Aufrufe

4. Anhang (Marit Plohmann) - Eventkultur.lab

4. Anhang (Marit Plohmann) - Eventkultur.lab

4. Anhang (Marit Plohmann) - Eventkultur.lab

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

und beispielsweise ein paar Jugendliche nach Ibiza fahren, so kann keine Marke<br />

entwickelt werden.<br />

Frage 5: Die Frage, ob sich die „Spaßgesellschaft“ in eine<br />

„Sinngesellschaft“ verwandelt, wird schon länger diskutiert. Existiert dieser<br />

Wandel Ihrer Meinung nach und ist diese Veränderung umfassend? Ist der<br />

Wunsch nach allgemeiner „gesellschaftlicher Verantwortung“ ein Indiz für<br />

diese Wandelung?<br />

Bei diesem Wandel handelt es sich um etwas, was in den Medien diskutiert wird<br />

und in der Gesellschaft real überhaupt nicht existiert. Die reine „Spaßgesellschaft“<br />

hat nie existiert, denn bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist nicht<br />

alles purer Spaß, ebenso wenig bei den Älteren. Und der zweite Ausdruck<br />

„Sinngesellschaft“ ist falsch gewählt, da die Menschen ohnehin immer nach der<br />

Legitimation ihres Handelns suchen. Solange Gesellschaften existieren, suchen<br />

Menschen nach einem übergeordneten, tieferliegenden Sinn, nach einem Ethos<br />

ihres Handelns. Das heißt, sie stellen ihr Handeln möglichst in einen Rahmen, der<br />

für sie Sinn macht und nicht ohne System. Das bedeutet, dass es die<br />

„Sinngesellschaft“ oder besser die Suche nach einem Sinn, zu allen Zeiten<br />

gegeben hat. Früher waren es die Religionen, die Sinn vermittelt haben und heute<br />

ist es die Suche nach neuen Rahmenrichtlinien, die ebenfalls Sinn versprechen<br />

sollen. Das kann in der Politik sein, das kann ein bestimmtes Lebensgefühl sein,<br />

das kann etwas völlig anderes sein. Aber der Sinn wird immer gesucht, solange<br />

Menschen existieren. Insofern ist es abwegig, den Übergang von der<br />

„Spaßgesellschaft“ in eine „Sinngesellschaft“ als Schlagwort zu zelebrieren.<br />

Frage 6: Auch wenn die Bezeichnungen nicht korrekt gewählt sind, so ist es<br />

doch feststellbar, dass in den Medien von einem geänderten<br />

gesellschaftlichen Verständnis berichtet wird. Vor einiger Zeit waren<br />

Verstöße gegen ethische und moralische Werte wie Fairness, ökologisch<br />

sinnvollem Handeln usw. nicht nur legitim, sie wurden auch als normal<br />

betrachtet. Nun geht die Entwicklung dahin, dass genau diese<br />

vernachlässigten Werte wieder an verstärkter gesellschaftlicher Bedeutung<br />

gewinnen. Wenn die Entwicklung so bezeichnet wird, können Sie diese dann<br />

feststellen?<br />

A-12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!