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+ PDF (1) - Evangelische Kirche Saar

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V E R B I N D U N G S S T E L L E<br />

Vielfältige Herausforderungen<br />

für die Wohlfahrt<br />

Im Leitbild des Diakonischen<br />

Werkes der Ev. <strong>Kirche</strong><br />

Deutschlands heißt es: „Wir erheben<br />

unsere Stimme für diejenigen,<br />

die nicht gehört werden.<br />

Gemeinsam mit anderen treten<br />

wir für eine menschenwürdige<br />

Gesetzgebung, chancengerechte<br />

Gesellschaft und konsequente<br />

Orientierung am Gemeinwohl<br />

ein. Gerade in Zeiten<br />

des Umbruchs halten wir an<br />

der Verheißung von Frieden<br />

und Gerechtigkeit fest.“<br />

Mit diesen Worten wird die<br />

Aufgabe des Diakonischen<br />

Werkes als ein Spitzenverband<br />

der Freien Wohlfahrtspflege<br />

umschrieben. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei die Interessenvertretung<br />

der Hilfesuchenden<br />

sowie die Orientierung am<br />

Gemeinwohl. Konkret bedeutet<br />

dies, dass die Wohlfahrtspflege<br />

in die entsprechenden Gesetzgebungsverfahren<br />

einbezogen<br />

wird, Kontakte zu den Ministerien<br />

auf Landes- und Bundesebene<br />

hält und Rahmenbedingungen<br />

für die Arbeit der Träger<br />

sozialer Einrichtungen im<br />

Land aushandelt. Dementsprechend<br />

sind die Themen, mit denen<br />

sich die Wohlfahrtsverbände<br />

befassen, weit gefächert.<br />

Liga beschäftigt sich mit<br />

Hartz-Gesetzen<br />

In der Liga der Freien Wohlfahrtspflege<br />

des <strong>Saar</strong>landes<br />

standen neben der Einbeziehung<br />

in die aktuellen landes-<br />

spezifischen Entwicklungen im<br />

sozialen Bereich einige Themen<br />

im Berichtszeitraum besonders<br />

im Mittelpunkt. So<br />

haben wir uns mit dem Integrationskonzept<br />

des Landes<br />

für Migranten als Umsetzung<br />

des Zuwanderungsgesetzes<br />

intensiv beschäftigt und eine<br />

entsprechende Stellungnahme<br />

verfasst. Weiten Raum nahm<br />

die Vorbereitung der neuen<br />

Förderperiode 007 – 01 des<br />

Europäischen Sozialfonds ein.<br />

Die Mittel des Europäischen<br />

Sozialfonds sind für die Entwicklung<br />

sozialer Arbeit im<br />

<strong>Saar</strong>land aufgrund der schwierigen<br />

wirtschaftlichen Lage des<br />

Landes besonders wichtig. Hier<br />

ging und geht es darum, mit<br />

dem Land zusammen Strukturen<br />

aufzubauen, damit die<br />

europäischen Mittel möglichst<br />

sinnvoll und effektiv zur Förderung<br />

Benachteiligter eingesetzt<br />

werden können. Darüber<br />

hinaus hat sich die Liga der<br />

Freien Wohlfahrtspflege besonders<br />

mit der Umsetzung der so<br />

genannten Hartz-Gesetze befasst.<br />

In der Zusammenarbeit<br />

mit den Arbeitsgemeinschaften<br />

in den Landkreisen beziehungsweise<br />

den zuständigen<br />

Einrichtungen im optierenden<br />

Landkreis St. Wendel, um eine<br />

abgestimmte Strategie zur Bekämpfung<br />

der Arbeitslosigkeit<br />

insbesondere bei Jugendlichen<br />

und Langzeitarbeitslosen abzustimmen,<br />

haben viele Sitzungen,<br />

Besprechungen und<br />

Beratungen stattgefunden. In<br />

diesem Zusammenhang ist<br />

auch eine Handreichung für die<br />

Zusammenarbeit zwischen sozialen<br />

Trägern und den Arbeitsgemeinschaften<br />

in den Landkreisen<br />

entstanden.<br />

Ambulant<br />

vor Stationär<br />

Besorgnis erregend ist eine<br />

Entwicklung im Bereich der Sozialpsychiatrie.<br />

So wird von<br />

Sei-ten des Landes erwartet,<br />

dass die stationären Träger<br />

der Sozialpsychiatrie Plätze<br />

zu Guns-ten der ambulanten<br />

Versorgung abbauen. Diese<br />

Vorgabe ist sowohl für die stationären<br />

wie auch für die ambulanten<br />

Träger der Sozialpsychiatrie<br />

existenzbedrohend. Offen<br />

ist dabei auch die Frage, ob<br />

damit zukünftig für alle Hilfebedürftigen<br />

die richtigen Hilfen<br />

noch zur Verfügung stehen. In<br />

der Diakonie im <strong>Saar</strong>land betrifft<br />

diese Entwicklung insbesondere<br />

den Verein für Sozialpsychiatrie<br />

und das<br />

DIAKONISCHE WERK AN<br />

DER SAAR.<br />

Im Bereich des Landesjugendhilfeausschusses<br />

hat sich die<br />

Diakonie insbesondere eingesetzt<br />

für die Beschreibung<br />

neuer Anforderungen für ein<br />

Vorschulgesetz im <strong>Saar</strong>land<br />

sowie die Regelungen zur Umsetzung<br />

der §§ 8 a und 7 a<br />

SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz),<br />

bei denen es insbesondere<br />

um den Schutz bei<br />

Kindeswohlgefährdung geht.<br />

Zunehmende Bedeutung erfährt<br />

die grenzübergreifende<br />

Zusammenarbeit der Wohlfahrtsverbände<br />

im Rahmen der<br />

europäischen Einigung. So finden<br />

jährlich interregionale Gespräche<br />

der Wohlfahrtsverbände<br />

in der Großregion <strong>Saar</strong>-<br />

Lor-Lux und Wallonien statt.<br />

Aus diesen Gesprächen sind<br />

mittlerweile Arbeitsgruppen entstanden,<br />

in denen die konkrete<br />

Zusammenarbeit grenzübergreifend<br />

gestaltet werden soll.<br />

Zehn Jahre<br />

Pflegegesellschaft<br />

Der Bereich der Pflege wird auf<br />

Seiten der Wohlfahrtsverbände<br />

durch die <strong>Saar</strong>ländische Pflegegesellschaft<br />

repräsentiert.<br />

Die Pflegegesellschaft hat im<br />

Jahr 006 ihr zehnjähriges Jubiläum<br />

gefeiert. Sie ist in dieser<br />

Form in Deutschland einmalig<br />

und vertritt nahezu alle stationären<br />

und ambulanten Träger<br />

pflegerischer Einrichtungen<br />

und Dienste im <strong>Saar</strong>land. Es ist<br />

ein wesentlicher Verdienst der<br />

<strong>Saar</strong>ländischen Pflegegesellschaft<br />

gemeinsam mit der Landesregierung<br />

und den Kassen<br />

in den letzten zehn Jahren die<br />

Versorgung pflegebedürftiger<br />

Menschen im <strong>Saar</strong>land qualitativ<br />

und quantitativ dem Bundesniveau<br />

angeglichen zu haben.<br />

Im Berichtszeitraum standen<br />

in der Arbeit insbesondere die<br />

Bemühungen zur Förderung<br />

der Tagespflege und der Kurzzeitpflege<br />

als zukunftsorientierte<br />

Angebote, die noch wenig<br />

nachgefragt werden, im Vordergrund.<br />

Gemeinsam mit der<br />

Landesregierung konnte ein<br />

Informationsblatt zum Thema<br />

‚Risiken beim Einsatz osteuropäischer<br />

Arbeitskräfte in<br />

der Pflege’ erstellt werden. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung um<br />

Schnittstellen zwischen ärztlicher<br />

Behandlung und Pflege<br />

zu klären,wurden intensiviert.<br />

Daneben nahmen die Vorbereitung<br />

und Begleitung von Entgeltverhandlungen<br />

sowohl<br />

auf Landesebene, wie auch<br />

im Blick auf einzelne Einrich-<br />

tungen nicht unerheblichen<br />

Raum ein. Der Landespflegeausschuss<br />

verabschiedete<br />

nach intensiver Vorarbeit den<br />

aktuelle Landespflegeplan<br />

des <strong>Saar</strong>landes. Dieser beschreibt<br />

neben den Bedarfsplanungen<br />

insbesondere die qualitativen<br />

Mindeststandards für<br />

Altenhilfeeinrichtungen.<br />

Im Dezember 006 wurde der<br />

bisherige Vorsitzende der <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Pflegegesellschaft,<br />

Diakoniepfarrer Udo Blank, für<br />

weitere drei Jahre in seinem<br />

Amt bestätigt.<br />

Diakonie übernimmt<br />

Sozialstationen<br />

Im Bereich der Diakonie zeichnen<br />

sich insbesondere in der<br />

ambulanten Pflege einige<br />

Veränderungen ab. So hat die<br />

Trägergesellschaft Kirchliche<br />

Sozialstationen im Stadtverband<br />

<strong>Saar</strong>brücken (TKS) auf<br />

Wunsch der evangelischen<br />

und katholischen <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />

in Völklingen ab<br />

01.01. 007 die Trägerschaft<br />

der dortigen ökumenischen Sozialstation<br />

übernommen. Darüber<br />

hinaus werden zwischen<br />

der TKS und den Träger-<strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />

der ökumenischen<br />

Sozialstation Halberg/<br />

Obere-<strong>Saar</strong> intensive Gespräche<br />

über eine eventuelle<br />

Trägerübernahme im Sommer<br />

007 geführt. In Neunkirchen<br />

ist die Übernahme der Kirchlichen<br />

Sozialstation in eine ökumenische<br />

Trägergesellschaft<br />

von Caritas und Diakonie im<br />

Jahr 007 geplant. Hier wird<br />

deutlich, dass sich die Entwicklung<br />

in der ambulanten Pflege<br />

von ehrenamtlich geleiteten<br />

Stationen hin zur Trägerschaft<br />

durch die entsprechenden<br />

kirchlichen Verbände weiter<br />

fortsetzt. Hintergrund sind die<br />

hohen Anforderungen durch<br />

das Pflegeversicherungsgesetz.<br />

Für die Diakonie hat sich die<br />

Arbeit in der Verbindungsstelle<br />

und in der <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Pflegegesellschaft deutlich verbessert,<br />

da ab 1.August 006<br />

Karin Best als Betriebswirtschaftliche<br />

Fachberaterin der<br />

Diakonie zur Verfügung steht.<br />

Möglich war diese Wiederbesetzung<br />

der Stelle, die der<br />

Beratung und Begleitung von<br />

Mitgliedseinrichtungen dient,<br />

durch eine entsprechende vertragliche<br />

Vereinbarung des<br />

DIAKONISCHEN WERKES<br />

AN DER SAAR mit dem Diakonischen<br />

Werk der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong> im Rheinland.<br />

Verwaltungsstrukturreform<br />

bereitet Sorge<br />

Sorge bereitet dem DIAKO-<br />

NISCHEN WERK die sich abzeichnenden<br />

Veränderungen<br />

in der Verwaltungsstruktur<br />

des <strong>Saar</strong>landes. So wurde<br />

das Landesjugendamt ins Innenministerium<br />

integriert. Hier<br />

wird genau zu beobachten<br />

sein, inwieweit die Unabhängigkeit<br />

der Jugendhilfe als Garant<br />

für Qualität und Sicherheit<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

durch diese Maßnahme gestärkt<br />

oder eingeschränkt wird.<br />

Unklar ist noch die Zielrichtung<br />

der Verwaltungsreform der<br />

mittleren Ebene (Landkreise,<br />

Stadtverband). Die öffentliche<br />

Ankündigung im Zuge der Verwaltungsreform<br />

erhebliche Mittel<br />

in der Jugendhilfe einsparen<br />

zu können, berührt derzeitige<br />

verbindliche vertragliche Regelungen<br />

zwischen den Wohlfahrtsverbänden<br />

und dem öffentlichen<br />

Jugendhilfeträger.<br />

Mit großer Sorge beobachten<br />

wir von daher solche Ankündigungen,<br />

da aus Sicht der Wohl-<br />

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