Mehr Lebensqualität durch weniger Schmerzen Zarte ... - Asklepios
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Medizin & Wissenschaft<br />
Bundesweites Endoprothesen-Register:<br />
Pilotprojekt der Orthopädischen Klinik<br />
Lindenlohe<br />
„Der Patient soll wissen, dass wir medizinisch<br />
auf höchstem Niveau fahren“,<br />
unterstrich Konzern-Geschäftsführer Dr.<br />
h. c. Peter Coy den Anspruch von <strong>Asklepios</strong><br />
bei der Vorstellung des ersten bundesweiten<br />
Endoprothesen-Registers. Der<br />
Hintergrund: In der Orthopädischen Klinik<br />
Lindenlohe wurde der Startschuss für<br />
dieses Pilotprojekt gegeben. Bei endoprothetischen<br />
Eingriffen an Schulter, Hüfte<br />
oder Knie sollen nun alle relevanten Operationsdaten<br />
erfasst und anonym in ein<br />
zentrales Register eingespeist werden.<br />
Durch die Auswertung all dieser Daten<br />
lassen sich dann die Operationstechniken<br />
sowie die Materialien des Gelenkersatzes<br />
optimieren. Die Patienten selbst erhalten<br />
einen Endoprothesen-Pass ausgehändigt,<br />
in dem die Implantatdaten ebenso<br />
eingetragen werden wie alle Nachuntersuchungstermine.<br />
Auf diese Weise wird<br />
auch die regelmäßige und regelhafte<br />
Nachkontrolle des operierten Gelenkes<br />
<strong>durch</strong> den Hausarzt effektiver.<br />
In Deutschland werden pro Jahr rund<br />
500.000 künstliche Gelenke implantiert.<br />
Mit rund 12.000 Eingriffen ist die <strong>Asklepios</strong>-Gruppe<br />
mit ihren über 100 Kliniken<br />
– davon etwa 50 mit orthopädischen und<br />
unfallchirurgischen Abteilungen oder<br />
Ausrichtungen – bundesweit der größte<br />
Endoprothetiker. Die Schwandorfer<br />
Fachklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie<br />
und Sportmedizin, die seit Ende 2004<br />
zum Konzern gehört, startet das Pilotprojekt<br />
gemeinsam mit der Firma DePuy,<br />
einem der führenden Hersteller von Endoprothesen.<br />
„Vorbild für ein derartiges Register ist<br />
Schweden“, so Prof. Dr. Heiko Graichen,<br />
Chefarzt und Ärztlicher Direktor in Lindenlohe.<br />
„Dort sind die Revisionsdaten<br />
in den letzten 15 Jahren um 70 Prozent<br />
zurückgegangen.“ Eine Revision wird<br />
immer dann notwendig, wenn das implantierte<br />
Gelenk nicht oder nicht mehr<br />
funktioniert. In Deutschland, so Graichen,<br />
sei die Notwendigkeit für ein Endoprothesen-Register<br />
zwar erkannt worden,<br />
bislang konnte aber kein politischer<br />
Konsens erzielt werden.<br />
In der Umsetzung funktioniert das Register<br />
in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />
Ärzten und Fachärzten folgendermaßen:<br />
Die Patienten werden im<br />
Rahmen ihrer Operation auf freiwilliger<br />
Basis in das Register eingeschrieben und<br />
dann in regelmäßigen zeitlichen Abständen<br />
nachuntersucht. Bei diesen Nachuntersuchungen<br />
wird die Zufriedenheit der<br />
Patienten ebenso erfragt wie ihre Fähigkeit,<br />
Alltagstätigkeiten zu bewältigen.<br />
Gleichzeitig misst der Arzt Beweglichkeit<br />
und den Zustand des Gelenkes.<br />
Im Rahmen der Operation werden natürlich<br />
auch die gesamten Prothesendaten,<br />
der operative Zugang und die technische<br />
Durchführung (z. B. Navigation) erfasst.<br />
Nach einem Jahr, drei, fünf, zehn, 15 und<br />
20 Jahren erfolgt die erneute Erhebung der<br />
beim ersten Mal erfassten Daten. Sie werden<br />
in standardisierte Bögen eingetragen<br />
und an eine zentrale Auswertungsstelle<br />
gesendet (elektronisch oder per Fax),<br />
die alles anonym erfasst und auswertet.<br />
Kollegen, die am Projekt Endoprothesen-<br />
Register beteiligt sind, können die Daten<br />
Prof. Dr. Heiko Graichen erläuterte im Rahmen der<br />
Pressekonferenz die Notwendigkeit des Endoprothesen-Registers.<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Vorreiterrolle von wurde<br />
<strong>durch</strong> Konzerngeschäftsführer Dr. h.c. Peter Coy<br />
unterstrichen.<br />
12 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 13<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Heiko Graichen<br />
Chefarzt und Ärztlicher Direktor der<br />
Orthopädischen Klinik Lindenlohe<br />
Tel: (0 94 31) 888-601<br />
E-Mail: nfo@endoprothesen-register.com<br />
Gemeinsam mit dem Endoprothesen-Hersteller DePuy<br />
präsentierte die Orthopädische Klinik Lindenlohe das<br />
Endorprothesen-Register<br />
(v. l .n . r.): Klinik Geschäftsführer Matthias Meier,<br />
Thomas Benning (DePuy), Prof. Dr. Heiko Graichen,<br />
Konzerngeschäftsführer Dr. h. c. Peter Coy.<br />
unter höchsten datenschutzrechtlichen<br />
Vorgaben nutzen. Des Weiteren erfolgt<br />
die jährliche Publikation der Analyseergebnisse<br />
auf der Homepage www.<br />
endoprothesen-register.com. Sollte dem<br />
Patienten irgendetwas am Implantat passieren,<br />
kann der behandelnde Arzt sich<br />
problemlos an das Register wenden.<br />
Das Endoprothesen-Register in Lindenlohe<br />
hat Pilotprojekt-Charakter, denn es<br />
werden erstmals Erfahrungen zur Organisation<br />
und Durchführbarkeit gesammelt.<br />
Mittelfristig ist geplant, das Register<br />
auf den gesamten Konzern auszudehnen,<br />
dann soll es auch eine zentrale Auswertung<br />
aller erhobenen Daten geben.<br />
Weitere Informationen gibt es im Internet.<br />
Hier besteht auch die Möglichkeit, Fragen<br />
an das Kompetenzteam zu stellen.