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Fachhochschule Eberswalde * Fachbereich: Wirtschaft/

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Methodik<br />

Die empirische Grundlage für die vorliegende Arbeit liefert eine studentische Feldforschungsexkursion,<br />

die vom Anfang August bis Ende Oktober 2004 von Ethnologie-Studenten im Rahmen eines Projektseminars<br />

am <strong>Fachbereich</strong> Ethnologie und Afrikastudien der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz in<br />

Rwanda durchgeführt wurde. Mein Forschungsschwerpunkt damals lautete: „Nachhaltige Tourismus-<br />

bzw. Ökotourismusentwicklung durch Multi-Stakeholder-Prozesse: das Beispiel Akagera Nationalpark“.<br />

Mein Ansatz für die praktische Feldforschung in Rwanda beruhte auf dem Bekenntnis zum nachhaltigen<br />

Tourismus und Ökotourismus, wie es z.B. auf der offiziellen Internetseite der rwandischen<br />

Tourismusbehörde ORTPN nachzulesen ist. Nach intensivem Studium der Sekundärliteratur formulierte<br />

ich als Ziel der Forschung, sich ein Bild davon zu machen, inwiefern die Praxis der aktuellen<br />

Entwicklung von Ökotourismus von dem „Königsweg“ der Multi-Stakeholder-Partizipation geprägt ist,<br />

wie es durch die UN-Institutionen beschrieben wird, denn sowohl UNED (“Multi-stakeholder-processes<br />

are an important tool for sustainable development“, M. Hemmati u.a., UNED-Report, 2001:5) als auch<br />

die Agenda 21 („[...] involvement [of the respective stakeholder groups, Anm. d. Verf.] as being<br />

absolutely crucial for successful implementation of sustainable development”, 2001:29) betonen die<br />

enorme Wichtigkeit von MSPs für nachhaltige Entwicklung und Ökotourismus. Ein bevorzugtes<br />

Untersuchungsgebiet für die Forschung bildete sich schnell heraus: nämlich der Akagera - Nationalpark<br />

im Osten Rwandas und seine angrenzenden Distrikte, die u.a. deshalb ausgewählt wurden, da die<br />

rwandische Tourismusbehörde ORTPN zusammen mit ihren Partnern vom <strong>Wirtschaft</strong>sministerium<br />

MINICOM und dem DED/GTZ Projekt „Appui au PNA“ zu dieser Zeit an den ersten Phasen der<br />

Entwicklung und Umsetzung von touristischen Potentialen im Nationalpark arbeiteten.<br />

Der Multi-Stakeholder-Ansatz, dem die Feldforschung folgen sollte, erforderte einen stark akteurszentrierte<br />

Untersuchung. Als vordinglichstes Ziel erschien es dafür einen Fragenkatalog zu erstellen, welcher<br />

die Identifizierung der wesentlichsten beteiligten Akteure an der Tourismusentwicklung im Akagera<br />

- Nationalpark ermöglichen würde und darüber hinaus bestehende Beziehungen und Einstellungen der<br />

Akteure untereinander und zum Gesamtprozess der Tourismusentwicklung aufdecken konnte. Da zum<br />

Zeitpunkt als die Feldforschung geplant wurde nur unzureichende Informationen über die lokalen Stakeholder<br />

zur Verfügung standen, orientierte sich der Fragebogen zunächst an den neun Stakeholder-Haupt-<br />

gruppen der UNED - Dokumente und besonders an den Stakeholdergruppen, wie sie im Programm-papier<br />

der GTZ: “ Tourismus in der Entwicklungszusammenarbeit“ definiert wurden. Auf dieser Basis<br />

wurden erste Fragebögen für folgende vier Stakeholder-Gruppen vorbereitet<br />

1. Das Projektmanagement 3. Der privatwirtschaftliche Sektor<br />

2. Der öffentliche Sektor 4. Die lokalen Gemeinschaften/ Bevöl-<br />

kerung in angrenzenden Distrikten<br />

Die Fragen waren zunächst noch teilweise lose strukturiert und deckten einen weiten Themenbereich ab,<br />

wurden aber später „im Feld“ überarbeitet und letztlich zu einem strukturierten, qualitativ auswertbaren<br />

Interviewfragebogen entwickelt, der einerseits eine feste, wiederholbare und aufeinander aufbauende<br />

Abfolge an Fragen enthielt, aber den Interviewpartnern bei Bedarf auch die Möglichkeit bieten sollten<br />

frei zu erzählen und somit weitergehende und alternative Aspekte der Thematik zu visualisieren. Dabei<br />

sollten einerseits die bereits durch Sekundärliteratur verfügbaren Informationen berücksichtigt und<br />

andererseits die Untersuchung der verschiedenen Zusammenhänge ermöglicht werden. Daher duften sie<br />

sehr ähnlich aufgebaut sein, denn das Ziel war unter anderem neben einer gewissen Vergleichbarkeit<br />

auch Aussagen über die Einstellungen der Akteure zueinander und zum Tourismus herauszufinden und<br />

letzten Endes die Frage zu klären ob sie sich überhaupt als Akteure sahen. In der vorliegenden Arbeit<br />

sind diese Ergebnisse v.a. in die Akteursanalyse (Kapitel 4.4) eingeflossen. Da der Schwerpunkt dieser<br />

Arbeit aber in erster Linie auf einer Analyse der Bedingungen für Ökotourismus in Ruanda und nicht auf<br />

einer erschöpfende Beschreibung vorhandener Multi-Stakeholder-Strukturen liegt, werden im folgenden<br />

nur die relevanten Ergebnisse eingearbeitet.<br />

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