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1917 und Osaka im Sommer 1918. Somit bestand nur noch das Büro in<br />

Tokio. Die Verantwortlichen entließen fast das gesamte Personal und leiteten<br />

weitere umfangreiche Sparmaßnahmen ein. 280<br />

Siemens engagierte sich sehr in der Kriegsfürsorge. Direkt bei Ausbruch des<br />

Kriegs riefen in Tokio, Yokohama und Kobe lebende Deutsche<br />

Hilfsausschüsse ins Leben. Siemens stellte die Räumlichkeiten für den<br />

Hilfsausschuss in Tokio zur Verfügung und übernahm umgehend die zu<br />

erledigenden Aufgaben. Dies war von zentraler Bedeutung für den<br />

Hilfsausschuss, der aus praktischen Gründen bis zum März 1917 nicht<br />

polizeilich registriert war und dessen Arbeits mit dem Namen der Firma<br />

gedeckt wurden. Die wichtigste Aufgabe war die Versorgung von<br />

Kriegsgefangenen nach dem Eintritt Japans in den Krieg und der Eroberung<br />

der deutschen Kolonie Tsingtau. Die ersten 70 Kriegsgefangenen kamen im<br />

Oktober 1914 aus der ehemaligen deutschen „Kolonie“ Tsingtau nach Japan.<br />

Den Japanern bereitete mangels an Erfahrung die Versorgung der<br />

Kriegsgefangenen mit europäischer Kost größte Probleme. Das dafür<br />

beauftragte japanische Unternehmen bewältigte diese Aufgabe nur<br />

unzureichend. Siemens Japan nahm umgehend Kontakt mit den japanischen<br />

Behörden auf und erreichte, dass das japanische Kommando den Bau einer<br />

Großküche veranlasste, in der die Kriegsgefangenen gelieferte Lebensmittel<br />

selbst zubereiten konnten. Zusätzlich wurde eine Bäckerei errichtet. Die<br />

Erfahrungen aus dieser Hilfe im kleinen Maßstab wurden umso wichtiger, als<br />

im November 1914 weitere 4.700 Kriegsgefangene in Japan interniert wurden.<br />

Die Gefangenen litten, bedingt durch die Kämpfe, den 10-tägigen<br />

Schiffstransport aus China sowie die chaotischen Zustände in den noch<br />

unfertigen Kriegsgefangenlagern unter ausgeprägten Mangelerscheinungen.<br />

280 Vgl. SAA 50/Ll 577: Schreiben Drenckhahn an CVU, Maßnahmen während des Kriegs, II.<br />

Bericht, Reduktion der Unkosten, 25. November 1914, und SAA 50/Ll 577: Schreiben<br />

Georgi an CVU, Übersicht.<br />

Seite | 93

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