30.08.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorstandes zu überwachen und alle Bücher und Schriften einzusehen. 60 Die<br />

neue Finanzpolitik wurde nachhaltig durch Georg Siemens, einen Cousin<br />

Wilhelms unterstützt, der Direktor bei der Deutschen Bank war. Diese hatte<br />

anfänglich enge Kontakte zur AEG gehalten und deren Geschäfte innerhalb<br />

des Bankenkonsortiums gefördert. Im Laufe der folgenden Jahre und des<br />

zunehmenden Rückgriffs auf Fremdkapital entwickelte sich die Deutsche<br />

Bank zur Siemens-Hausbank. Sie war federführend bei organisatorischen<br />

Veränderungen, Anleihe-Emissionen und Kapitalerhöhungen in den Siemens-<br />

Stützpunkten in Deutschland, Russland und Großbritannien. 61 Zur<br />

Unterstützung des Unternehmergeschäfts im Ausland errichtete S&H in<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank im Dezember 1897 eine eigene<br />

Finanzierungsgesellschaft. Die „Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG“ sollte<br />

die Expansion von Siemens auf den Weltmärkten unterstützen und verfügte<br />

anfänglich über ein Aktienkapital von 30 Millionen Mark. 62<br />

Mit der strategischen Wende vergrößerte Siemens in den 1890er Jahren<br />

stetig sein Geschäft, wobei ihm die allgemeine Konjunktur der Elektroindustrie<br />

in den 1890er Jahren zugutekam. 63 Dadurch blieb Siemens mit einem Aktien-<br />

60 Vgl. Feldenkirchen, Siemens, S. 62. Durch jährliche Erhöhungen stieg das Kapital bis zum<br />

Jahre 1900 auf 54 Millionen Mark. Die Bestimmung, dass der Aufsichtsratschef ein „Chef<br />

des Hauses“ sein sollte, blieb bis zur Novellierung des Aktiengesetzes 1937 bestehen.<br />

61 Vgl. Helfferich, Georg Siemens, S. 36 f., und Takenaka, Siemens, S. 29 f. Die Beziehungen<br />

zur AEG blieben bestehen aber in deutlich geringerem Umfang als zuvor.<br />

62 Vgl. Strobel, Gründung, S. 303–332, hier S. 325 ff. Von der Gründung erwartete sich die<br />

Frankfurter Börse den Ausbau der Betätigung der deutschen Elektroindustrie auf dem<br />

Weltmarkt. Vor allem in Südamerika beteiligte sich die neue Finanzierungsgesellschaft.<br />

Ferner unterhielt Siemens eine Finanzierungsgesellschaft in der Schweiz. Zusammmen<br />

mit verschiedenen Schweizer Banken wurde 1896 die Schweizerische Gesellschaft für<br />

elektrische Industrie in Basel (Indelec) gegründet. Vgl. hierzu Jacob-Wendler,<br />

Elektroindustrie, S. 28. Diese beteiligte sich bspw. an der Mexican Electric Works Ltd. mit<br />

Sitz in London. Vgl. hierzu SAA 68/Li 260/ III, Wegner, Jürgen: Siemens in Mexico,<br />

S. 14 f.<br />

63 Vgl. Feldenkirchen, Werkstatt, S. 101.<br />

Seite | 22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!